Tag 1: Der Flug
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Es wird Zeit für Urlaub, denn die letzten zwei Nächte hab ich wieder mal kaum geschlafen.
Es ist 04:40 Uhr, ich erkläre meinem Wecker dass er mch nicht zu wecken braucht und steh auf, Sabine schläft noch etwas...
Nach zusammensetzen der Augen, polieren der Zähne, bezwingen der Haarpracht und entfalten des Gesichts steht Sabine auch schon
auf ihren zwei Beinen und übernimmt schlaftrunken die Regie im Badezimmer, während ich versuche der Nespressomaschine eine
tiefschwarze Pfütze zu entlocken.
Da wir schon in Schaffhausen sind ist der Flughafen nicht mehr so weit, um 05:30 fahr ich mit ihrem Auto los, sie platziert
sich auf dem Beifahrersitz, das Gepäck auf der Rücksitzbank...die mein zuhause in der Tiefgarage stehendes Auto nicht mal hätte...
Schnell merk ich dass ich um die Zeit die Sonnenbrille wieder ausziehen kann und dann doch einiges mehr sehe als vorher...
Schon sind wir ohne viel Verkehr auf dem Gelände des Flughafen Zürich-Kloten angekommen und ich steuere die zweite Etage des
Parkhaus Nr.1 an.
Den Rucksack auf den Rücken, den Jack-Wolfskin-Expedition-Trunk mit seinen knapp 17kg auf die Schulter und schon trippeln die
Wanderschuhe an den Füssen los in Richtung Empfangshalle, Sabine begleitet mich natürlich noch.
Da steht schon der Automat fürs Einchecken, schnell die 'Miles&More'-Karte eingeschoben und schon erscheint mein Flug auf
dem Bildschirm.
Noch schnell den Sitzplatz wechseln, die Tickets und den Gepäckkleber entnehmen und schon will ich einen Kaffee nehmen...
...doch Sabine meint dass es vielleicht von Vorteil wäre das Gepäck abzugeben...
...hmmm...
...wo sie recht hat hat sie recht!
Und da mein Hirn um die Zeit eh nicht funktioniert geb ich nach und geb mein Gepäck halt ab... ;-)
...wenns denn sein muss... ;-)
Aber direkt danach gehts zum „Coffee & Friends“, wo ich Sven eine WhatsApp-Nachricht schicke, damit er uns auch findet.
Kaum begonnen am Getränk zu nuckeln latscht Sven schon erschreckend munter zu uns an den Tisch...
Bis 07:00 bleiben wir da und quasseln etwas, dann heisst es Abschied nehmen von Sabine, denn sie reist heute zwar auch in den
Urlaub, aber im Auto nach Kroatien und nicht im Flieger nach Ruanda...
Unsere Tour wäre als Afrika-Einstieg definitiv zu hart...aber meinen nächsten Afrika-Urlaub wird sie wohl begleiten! :-D
Ab durch den Ticketscanner zur Handgepäckkontrolle, also den vollgestopften Rucksack auspacken...
...und was da alles drin ist...
3 MFT-Kameras, 4 Objektive, eine Unterwasserkamera, Ladegeräte, ein 12Ah-USB-Akkupack, Taschenlampe, Ersatzakkus, Reisestecker,
Kopflampe, Laptop, Kulturbeutel, Jacke...halt alles was man so braucht während des Fluges... ;-)
Der Rucksack hat gute 8kg...fühlt sich aber schwerer an als die Tasche! :-O
Und nach der Kontrolle dann alles wieder sorgsam einpacken, so dass die Kameras und Objektive durch die Jacke und den Kulturbeutel
gut abgepolstert sind.
Sven schaut mit grossen Augen zu und bemerkt dass der Rucksack innen wesentlich grösser sein muss als er von aussen scheint... ;-)
Ab zum Gate A54, offizielle Boarding-Time ist 07:10!
Schon bald gehts in den Flieger rein, mein Sitz ist ganz hinten links, Nr. 36A.
Sven sitzt irgendwo weiter vorne...
Nach endlosem Rumgegurke auf den Pisten des Flughafens und wohl auch den Quartierstrassen der angrenzenden Gemeinden erreichen
wir wider Erwarten doch noch die Startpiste und...kaum zu glauben...
...wir starten sogar! :-D
Der Flug mit dem Swiss-Airbus A320 nach Brüssel ist so kurz dass ich daran zweifle dass wir auf der Reisehöhe einen ganzen
Meter zurückgelegt haben, es war wohl höchstens ein halber...
In Brüssel gehts nach ruhigem Flug wieder runter, absichtlich!
Davor gibts aber noch ein kleines Frühstück und eine Schokolade... :-D
Kaum gelandet latschen wir gemeinsam zum Gate...wobei Sven ein Anderes auf den Ticket hat als ich...
Da ich mal wieder meine Gate-Nr. vergessen habe und Sven sich so sicher ist geh ich mit ihm zu 'seinem' Gate...
...das einen Flug nach Kinshasa oder Brazzaville anpreist (ich habs nicht gelesen) auf den keine Passagiere warten...
...hmmm...
Ich schau nochmals auf mein Ticket und siehe da, eine andere Nummer als bei Sven!
Also ab zu 'meinem' Gate direkt nebenan und Kontrollblick auf die Anzeigetafel: 'Entebbe/Kigali'...das dürfte passen!
Nach kurzem Quatschen gehts schon los mit dem Boarding!
Und erstmals muss ich beim Boarding mein Visa zeigen!
Sven und allen Anderen gehts auch nicht besser, da gabs wohl in der Vergangenheit einige Problemchen!
Schon bald sitz ich im Aerbus A340 direkt hinter der Küche rechts am Fenster und hab Platz für meine Beine fast wie ein Kaiser!
:-D
Oben: Platz für die langen Treterchen!!! Freude herscht!!! :-D
Schon bald überfliegen wir den Ferienort von Sabine, sie selbst wird erst dort ankommen wenn wir schon auf dem Weg in die DRC sind.
Oben: 'Krk' (kein Schreibfehler, nein, nein...die heisst wirklich so!) und 'Cres', die zwei grössten Adria-Inseln.
Im Mittelgang und auf dem Platz neben mir sitzt eine 6-köpfige Familie, zum Glück ist das Kind neben mir das Ruhigste!
Die Eltern sind ein tolles Beispiel wie man seine Kinder offenbar ohne schlechtes Gewissen unbetreut rumturnen lassen kann...
Na ja...immerhin ist die neben mir anständig und meist ruhig, erst als zwei Weitere auf dem Sessel rumturnen wirds mir zu
bunt und ich weise die Bälger zurecht, was mir einen bösen Blick des Vaters einbringt, den ich noch böser erwiedere...
Danach ist alles im akzeptablen Rahmen, ausser dass mir eine Stewardess während ich mit dem Kopf ins Kissen gelehnt aus dem
Fenster schaue die Verdunkelung schliesst! :-O
Hallo???
Erst versteh ich gar nicht was die für ein Problem damit hat dass ich rausschaue, erst dann merk ich dass sie meinte ich würde schlafen! ;-)
Also wieder rauf mit der Verdunkelung!
Nach einem kurzen Nickerchen erwache ich beim Erreichen der afrikanischen Küste, die ich natürlich versuche festzuhalten...
...nein, nicht wortwörtlich, nur mit der Kamera...
...aber immerhin! :-D
Oben: Die Mittelmeerküste Ägyptens...hallo Afrika! :-D
Die Wüste unter mir fasziniert mich jedesmal wieder, die unterschiedlichen Landschaften, die Wolken (!) die man da gar nicht
erwarten würde, die Spuren der Zivilisation...
Oben: Rechts mit und links ohne Wolken...
Oben: ...Hügel...
Oben: ...Seen...
Oben: ...Wolken...
Oben: ...Gewitterwolken mit den dazugehörigen Turbulenzen... ('Fasten your seatbelts'...)
Oben: Beginn des Sonnenuntergangs über Uganda.
Oben: Die letzten Sonnenstrahlen die ich an diesem 20.August 2016 sehe...kurz vor der Landung in Entebbe!
Nachdem neben (nicht auf) mir Getränke verschüttet und Speisen auf Stuhl und Boden verteilt wurden erreichen wir nach einigen
Turbulenzen in der Dämmerung den Flughafen Entebbe, wo wir auch landen ohne dabei zu crashen.
So solls sein! :-)
Der grösste Teil der Passagiere steigt hier aus, eine Putzequippe steigt ein und...
...
...putzt!
Was denn sonst! ;-)
Nach einer Stunde des sich die Beine vertretens und neue Passagiere einsteigen lassens starten wir wieder zu einem kleinen Hüpfer
nach Kigali!
Und es ist wirklich ein Hüpfer, wir fliegen sehr tief, wohl kaum über 4000m hoch.
vielleicht liegt das auch am Gewicht der massigen Frau die den Platz des Kindes neben mir eingenommen hat und dauernd an ihren
nackten Füssen rummspielt...
...unangenehme Sitznachbarin, definitiv!
Nach der Landung zwäng ich mich sofort zwischen der Flugzeugaussenwandverkleidung und der Sitznachbarin hervor, schnappe endlich
wieder Luft und mein Handgepäck . Nachdem die Crew des Flugzeuges gewechselt hat und die Inhaber der teuren Plätze ausgestiegen sind bin ich der Erste der Holzklasse, der das Flugzeug verlässt.
Dementsprechend steh ich auch nur sehr kurz am Zoll an. Der Beamte will wissen wo wir wann übernachten und was ich tun werde
und ob ich schon mal in Ruanda war, was mein Beruf ist usw...
...da entdeckt er endlich das Visa und schon knallt er seinen Stempel rein.
Geschaft!
Ich bin wieder in Ruanda! :-D
Und da mir die Blase beinahe platzt erst mal zum Pissoir!
Um gefühlt einige Kilo leichter geh ich zur Gepäckausgabe wo mir schon Sven entgegenkommt und sich über die Fragen des Zollbeamten
wundert...
Wie üblich kommt viel Gepäck, auch Svens Tasche, recht schnell aus dem Flieger...nur meine lässt, wie üblich, die Spannung ansteigen...
Ich male mal wieder den Teufel an die Wand, da ich ja schon dreimal mein Gepäck nicht bekommen habe und hier in Kigali eine bisher
hundertprozentige 'Nichterhaltensgarantie' geniessen durfte...
Sven beruhigt mich während wir eine weitere Viertelstunde warten...
...und plötzlich ist sie da, meine geliebte Tasche! :-D
Judihui! :-D
Also raus aus dem Flughafen und bei den vielen Fahrern mit Namensschildern unseren raussuchen!
Wir suchen...
...und suchen...
...und suchen...
...aber da ist keiner!
:-O
Nach einer Weile beschliessen wir bis 21:20 Uhr zu warten und sonst ein Taxi zu nehmen...
Sven und ich stehen in einer Seelenruhe da und warten auf den Fahrer mit unseren Namen auf dem Zettel...
Zum Glück haben wir beide so was wie Galgenhumor! ;-)
Und tatsächlich nehmen wir um 21:20 ein Taxi, denn niemand ist aufgekreuzt!
Wir verhandeln nicht lange und zahlen ihm 15$ für die Fahrt ins Gloria Hotel (klick mich).
Nach rund 30 Minuten Hügel rauf und runter lässt uns der Taxifahrer in einer zumindest im Vergleich zu den durchfahrenen Stadtteilen
eher düster erscheindenden Gegend raus.
Nach dem Bezahlen gehts ins Hotel rein, an der Rezeption lächeln mich zwei Personen an und wollen nichts von einer Reservierung wissen...
...hmmm...
Zuerst werden wir nicht abgeholt, dann weiss man nichts von unserer Reservierung durch Amani Tours...
Beginnt ja schön, die Tour! ;-)
Nach etwas energischerem Feststellen dass für uns gebucht sein muss finden sie in den Tiefen des Computers doch tatsächlich was... ;-)
Und schon werden unsere Taschen in unsere beiden Zimmer getragen, na also! :-D
Sven und ich treffen uns dann noch im seitlich offenen Restaurant im ersten Stock, er isst ein Sandwich, ich eine Gemüsesuppe,
und beide trinken je ein Tusker-Bier...nun sind wir in Afrika angekommen! :-D
Gegen halb zwölf gehen wir in unsere Zimmer und ich schreibe im Facebook eine Nachricht an Jean Bosco betreffend des nicht funktionierenden
Flughafenservices und des nächsten Tages.
Ohne zu wissen wie es am nächsten Tag weitergeht lösch ich nach Mitternacht das Licht und schlafe einige Runden, gute Nacht!
Tag 2: Kongo, wir kommen! :-D
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Oben: Unsere Strecke heute: Vom Hotel 'Gloria' in Kigali zum Hotel 'Centre d'Accueil Caritas' in Goma.
Hell!
Und das mitten im Gesicht!
Während man noch schläft!
Fies!!!
:-(
Ein Blick aufs Handy verrät dass ich die Brille noch nicht auf und die Linsen noch nicht montiert habe...Grmpfl...
Mit Brille erfahre ich dass es sechs Uhr morgens ist...
So langsam erscheinen in meinen Hirnwindungen Erinnerungen an gestern...und daran dass ich noch immer nicht weiss ob und wann
es heute losgeht...
Also den Reise-PC (Asus Transformer Book T100) anwerfen und ab ins Facebook, checken ob Jean Bosco geantwortet hat.
Und...
...er hat nicht... :-(
Also sichere ich schon mal die ersten Fotos auf eine 128GB grosse Micro-SD-Card und geh anschliessend duschen, denn mit Sven
hab ich mich erst um 08:00 zum Frühstück abgesprochen.
Da die Dusche keinen Duschvorhang hat ist es nicht ganz so einfach wenn man nicht alles unter Wasser setzen will...
...aber ich versuchs trotzdem!
Oben: Das Bad im Hotel Gloria...ohne Duschvorhang...
Oben: Das Zimmer mit Blick zum Fenster, welches auf einen öffendlich benutzbaren Balkon führt...
Oben: Das Zimmer mit Blick zum Badezimmer.
Nach Bekämpfung der Überschwemmungen geh ich mal runter ins Restaurant, wo das Frühstücksbüffet schon wartet.
Ich setz mich an einen der freien Tische und warte...
...da kommt ein Inder daher, schaut mich wortlos an und nimmt den einzigen anderen Stuhl weg!
Frechheit!
Nach einer kurzen, in der Freundlichkeit der morgendlichen Laune angepassten Meinungsäusserung stellt er mit grossen Augen
und einigen 'sorry'-s den Stuhl wieder hin und holt sich einen anderen...
Kurz darauf kommt auch Sven, und wir machen uns über das Frühstück her!
Bei mir gibts nebst den Früchten einen echten Capucchino (!!!) und ein spanish Omelette, lecker! :-D
Oben: Die Lümmel-Ecke des Restaurants
Oben: Der Essbereich...
Oben: ...und das Frühstücksbuffet! An zu wenig Vitaminen stirbt hier keiner!!! :-D
Nach dem Frühstück check ich nochmals Facebook und tatsächlich hab ich eine Antwort von Jean erhalten!
Toll! :-D
Darin entschuldigt er sich mehrmals wegen des nicht funktionierenden Flughafen-PickUp's und schlägt vor uns die Taxikosten zu
erstatten. Er würde uns um 10:00 im Hotel abholen und dann alles klären.
OK, das klingt doch schon mal gut!
Sven und ich vertreiben uns die Zeit im Restaurant mit etwas fotografieren der Blumenbeete und der Umgebung sowie quasseln...
Oben: Blick auf die Kreuzung beim Hotel...sauber, sauber, wie Ruanda halt nun mal ist...
Oben: Blick in Richtung des modernen Viertels inklusive Minarett...von dem zum Glück kein Muhezin geheult hat!
Oben: Kaum zu glauben: Das hab ich gemacht! 'STOLZ'!!! :-D
Anschliessend gehen wir unsere sieben Sachen packen und runter zur Rezeption tragen.
Da kommt mir Sven entgegen und sagt dass die Geld haben wollten und er sein Zimmer habe bezahlen müssen!
Das geht nun mal gar nicht!
Also auch an die Rezeption, bei mir versuchen sie es auch, aber nach einigen freundlichen, aber deutlichen Worten geben sie Sven
das Geld wieder zurück...
Geht doch!
Irgendwie komm ich mir bei dem ansonsten ganz passablen Hotel etwas verarscht vor...
Da ich noch eine SIM-Karte kaufen will frag ich an der Rezeption auch gleich danach, einer der Angestellten macht sich gleich mit
mir auf den Weg zu einer Verkaufsstelle.
Man könnte meinen da hat jemand bemerkt dass wir uns etwas angepisst vorkommen und will es wieder gut machen...denn er bemüht sich
redlich dass ich eine SIM-Karte bekomme, aber da heute Sonntag ist (Upps, hab ich gar nicht bemerkt...) funktioniert die Registrierung
des Passes nicht.
Die ist aber Vorschrift beim Erwerb einer SIM-Karte...
Der Angestellte schlägt vor dass er die Karte auf seinen Namen kauft und sie mir dann verkauft, was ich aber aus rechtlichen Gründen
nicht will.
Also noch immer ohne SIM-Karte zurück ins Hotel, wo wir wieder ins Restaurant gehen und was trinken.
Es ist kurz vor zehn Uhr, Sven sieht einen Toyota Landcruiser Prado ranfahren und erkennt daran Nummernschilder aus der
DR Congo, das muss Jean sein!
Ja, Freude herscht wieder mal, denn das heisst dass die Reise trotz anfänglichen Problemchen funktioniert! :-D
Schon bald steht ein gut genährter freundlich lächelnder Mann neben mir und entschuldigt sich glaubhaft für den nicht funktionierenden
PickUp, für den er das Hotel beauftragt hat.
Soso, das passt dann ja mit unseren Erfahrungen mit den meisten Angestellten zusammen...
Dabei erkundigt er sich nach dem Taxi-Preis (15$) und drückt mir einen 20$-Schein in die Hand, während er sich nochmals entschuldigt!
Wir bezahlen noch schnell unsere Getränke während Jean alles mit der Rezeption klärt.
Er versteht ebenfalls nicht weshalb die Geld von uns wollten...
Na ja, wir gehen zum Auto und steigen ein...
...aber...
...irgendwas fehlt doch...
...ach ja!!!
:-D
Was sind wir zwei doch für Dödels!!!
Nochmals zurück zur Rezeption und diesmal MIT unserem Gepäck zum Auto! ;-)
Abfahrt!
:-D
Jean sitzt rechts und fährt, wie in Ruanda üblich, auch rechts, Sven schaut dem Gegenverkehr in die Scheinwerfer und ich sitze
mit den Rucksäcken hinten, wo ich mich wohler fühle...
Erst fährt Jean zum Busbahnhof, wo er Geld wechselt. Hier sieht das sonst so unafrikanische Kigali auch wie eine afrikanische
Stadt aus, so ganz anders als auf den Hügeln oben.
Die Busse und Autos drängeln, jeder will mit jedem ins Geschäft kommen...
Einige weisen uns auf ein Problem am linken Vorderreifen hin, sie meinen der habe nicht genug Luft...
Jean steigt aus, begutachtet es (un)fachmännisch mittels vorwurfsvollem Blick auf den Reifen und meint 'Der hat genug Luft'... ;-)
Und, wie sich am Ende des Tages herausstellen wird, der Reifen hat sich an Jean's Feststellung gehalten! ;-)
Schon kurz hinter Kigali erklimmen wie die ersten Hügel, heute noch mit dem Auto...
Oben: Blick zurück nach Kigali
Oben: Typische Landschaft, wohlgeformt und hügelig rumliegend...
Es erstaunt mich schon etwas wie trocken das Land ist und wie wenig Grün ich sehe!!!
OK, Ruanda ist immer noch grüner als alle anderen Länder die ich bisher gesehen habe, aber kein Vergleich zu unserer Reise 2013!
Ich spreche Jean drauf an und er stellt die richtige Frage: 'Wann ward Ihr hier?'...
Auf meine Antwort 'Im Oktober 2013!' entgegnet er 'Das war in der Regenzeit, wir haben jetzt den Höhepunkt der Trockenzeit!'
OK, alles klar, das erklärt meine Wahrnehmung!
Und stimmt, wir haben damals mit der Begründung 'Regenzeit' aufs Campen verzichtet!
Oben: Nicht so grün wie in der Erinnerung...richtig dürr für Ruandische Verhältnisse!
Oben: Alles wird auf Last-Draht-Eseln transportiert...schiebend hinauf, im Affenzahn wieder runter!
Jean will uns eine Pause gönnen, in Wirklichkeit hab ich schon mehrmals bemerkt wie er gähnt, seine Augen reibt und allgemein
einen müden Eindruck hinterlässt, ohne aber in irgendeiner Form seinen Job zu vernachlässigen.
Er stopt in einem Dorf und holt sich ein Red Bull...
Wenn man bedenkt dass diese Dose wie ich aus dem Rheintal stammt und entweder in Nüziders (Vorarlberg) oder in Widnau, etwa
200m von meiner Wohnung in Widnau entfernt produziert wurde und wir hier in Ruanda aufeinander treffen hat das schon etwas
Spezielles an sich...
In der Hochpreisinsel Vorarlberg oder in der Höchstpreisinsel Schweiz produziert man für die finanzschwachen afrikanischen Menschen
einen Saft mit Stierhormonen...und er wird gekauft!
Aber nicht von mir...buäää....nur schon beim Gedanken an Red Bull wird mir übel...
Ohne grosse Probleme können wir an Polizeipatrullien und einem gefällten Baum, der auf die Strasse gefallen ist und gleich die
Elektroversorgung mit zu Boden gerissen hat, vorbeifahren.
Oben: Zielsicher auf die falsche Seite gefällter Baum...inklusive runter gerissener Stromversorgung...
Oben: Die Radfahrer düsen in aberwitzigen Geschwindigkeiten die Hügel runter...den konnten wir kilometerweit nicht überholen!
Oben und unten: Es grünt nicht so grün wie auch schon...Ruanda in der Trockenzeit!
Oben: So transportiert man was mit dem Fahrrad, Satteltaschen sind was für Weicheier! ;-)
Oben: Und alle gehen zur Kirche, denn es ist Sonntag...
Oben: Dicht besiedeltes Ruanda...
Oben: Endlich sehen wir den Lake Kivu!!! :-D
Noch vor 14:00 Uhr sind wir am Zoll, und jetzt wirds lustig, wie immer bei afrikanischen Grenzübertritten!
Erst müssen wir mal aus Ruanda auschecken, also mal anstehen und den Pass abstempeln lassen.
Dann auf die andere Strassenseite, durch einen überdachten, etwa 20m langen Gang zu zwei Typen, die auf Plastikstühlen im Schatten
sitzen und lautstark telefonierend unsere Pässe anschauen.
Dann wieder auf die andere Strassenseite rüber. Pässe und die international gültigen gelben Impfpässe mit der Gelbfieberimpf-
bestätigung dem Jean abgeben, der sie dann in ein Büro gibt.
Im Büro wird mein Impfpass an eine Frau in einem anderen Büro weitergereicht, zu der Jean den Sven und mich reinschickt.
Sie schaut erst Svens Impfpass mit kritischer Miene an, greift sich irgendwas und hält es Sven an die Stirn.
Dabei erschrickt Sven gut sichtbar und verständlicherweise, denn das Teil sieht aus wie eine Pistole! :-O
Aber sie will ihn nicht erschiessen sondern nur seine Temperatur messen, um sicher zu sein dass er nicht schon Gelbfieber hat...
Phu, Glück gehabt!
Nachdem ich das alles angesehen habe fällt es mir leicht ganz cool zu bleiben...denn ich bin mir sicher dass sie auch mich
nicht erschiessen wird!
Die Arroganz dieser Frau kann sich jeder, der schon mal einen missmutigen und gelangweilten afrikanischen Beamten erleben 'durfte'
gut vorstellen...nicht sehr sympatisch...
Anschliessend dürfen wir wieder vor das Büro wo Jean die Pässe und Impfpässe reingegeben hat und wir bekommen die notwendigen Stempel!
Jean hat offenbar alles gut vorbereitet gehabt, denn alles in allem dauert der Grenzübertritt vielleicht etwas mehr als eine
halbe Stunde, da hab ich schon ganz Anderes erlebt!
Also wieder ins Auto und weiter gehts zum Hotel 'Centre d'Accueil Caritas'!
Auf dem Weg werden wir an den Strassenrand befohlen, denn ein Radrennen findet heute genau hier statt!
Und nach einigen Motorrädern und Autos kommt uns wirklich ein Radfahrer entgegen!
Ja, genau: EINER!!!
OK, danach mit grossem Abstand noch drei, aber dann nichts mehr und wir fahren weiter! ;-)
Im Hotel angekommen checken wir ein und Jean bittet uns um Verständniss dass er das Programm auf den Kopf gestellt hat, denn
da schon einige seiner Kunden nach der Nyiragongobesteigung nicht mehr zum Gorillatrecking wollten will er dass wir die Gorillas
morgen Montag statt wie geplant am Mittwoch besuchen!
OK, wir sind einverstanden und verabschieden Jean, der dringend schlafen gehen muss, denn seit heute früh um sechs Uhr sitzt der
arme Kerl im Auto...und es ist ja auch schon 15Uhr!
Wir haben vollstes Verständniss und gehen in den Garten, Bier trinken...
Oben: Das Badezimmer...natürlich ohne Duschvorhang... ;-)
Oben: Das Zimmer 34 (Sven hat die 35 gleich nebenan)...
Oben: Der Balkon...
Oben: Der Garten...
Oben: Die Biere...zuerst Sven ein Simba und ich ein Primus, anschliessend ungekehrt...was bei mir schon für einen kleinen
'Düdeldü' sorgt...
Sind immerhin je gut 1,3 Liter auf seit dem Frühstück nüchternen Magen...
Um 19:00 treffen wir uns zum Abendessen, davor werden Fotos gesichert usw...
Ich bestell mir einen Avocadosalat mit Thunfisch als Vorspeise und einen flambierten Tilapia mit Pfeffersauce und enorm viel Reis,
Sven als Vorspeise Tomaten mit Toastbrot und einen Tilapia mit Pommes.
Und jetzt wirds Zeit für Food-Porn:
Oben: Unsere Vorspeisen...
Oben: Meine Hauptspeise...
Oben: Sven's Hauptspeise...
Dazu ein Tembo-Bier von der Brauerei Simba, dunkel und süss… ...hmm… Ich mag doch kein süsses Bier! :-O
Um 21:00 gehen wir müde ins Zimmer, Reisenotizen schreiben und das Gepäck vorbereiten, denn morgen es geht’s um 06:30 los!
Gute Nacht!
Tag 3: Gorillas, wir kommen! :-D
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Oben: Unsere Strecke heute: Vom Hotel 'Centre d'Accueil Caritas' in Goma zu den Gorillas und zurück.
Vom Schlaf einfach so verlassen lieg ich schon um 05:00 Uhr im Bett, von 'wach' kann aber noch keine Rede sein, ich schlafe
nur nicht mehr...
Um 05:30 Uhr singt mein Handy einen Accapella-Song als Wecker, auch das reisst mich nicht aus meiner Lethargie...
Ich bin nur müde, die einzige Tätigkeit die ich schon schaffe ist das Bett zu beschweren...
Um 06:00 wollen wir Frühstücken, aber erst um genau 06:00 hört auch mein Hirn auf zu schlafen!
Shit, ich bin zu spät!!!
Aufstehen/Anziehen/Waschen/Linsen einsetzen/Zähneputzen/Schuhe anziehen...
...alles gleichzeitig und dann runter zu Sven!
Um 06:10 bin ich auch endlich da, er hat zum Glück nicht gewartet sondern sein Frühstück begonnen!
Es hat viele Früchte, Brot, Milchpulver statt Milch, Kaffee und Fruchtsaft.
Passt doch! :-)
Leider ist kein Spanish Omelette zu bekommen...
Während wir so essen kommen ein Mann und zwei Frauen zur Frühstücksterrasse. Ich höre dass sie deutsch sprechen und quatsche
sie an.
Schnell stellt sich heraus dass eine Frau Schweizerin ist, in Bukavu am anderen Ende des Lake Kivu für eine NGO arbeitet
und die anderen Zwei ein deutsches Paar sind das sie hier besucht.
Nach einem kurzen interessanten Gespräch tauschen wir die Kontaktdaten aus, ist doch immer gut jemanden zu kennen der/die dort
wohnt wo ich vielleicht mal hin will... :-D
Sympatische Leute!
Die drei waren schon auf dem Nyiragongo und geben uns begeistert einige Infos darüber, was immer hilft einzuschätzen was man
mitnehmen muss!
Falls Ihr hier mitlest: danke Euch nochmals dafür! :-D
Sie fahren heute mit dem Schnellboot wieder rüber nach Bakavu, wofür das Boot nur drei Stunden benötigt!
Mir fallen bei der Info beinahe die Zähne aus dem Kiefer, liessen wir uns doch im Oktober 2013 von Cyangugu (Ruandische
Grenzstadt bei Bukavu) bis Gisenyi (Ruandische Grenzstadt bei Goma) auf 243km während 8 Stunden durchschütteln...
OK, damals wars im Kongo noch sehr unruhig, so dass wir auf die damals schon geplante Besteigung des Nyiragongo verzichteten
und an eine Bootsfahrt nach Goma nicht zu denken war.
Zumal seit Sommer 2013 wieder Kämpfe zwischen der UNO-begleiteten 'MONUSCO' und den Überbleibseln der M23-Rebellen aufflammten,
Goma darauf von den Rebellen eingenommen und später, zu der Zeit als wir damals in Ruanda und Uganda waren, wieder an die 'Monusco'
zurückgefallen war.
Keine gute Zeit um sich in Goma aufzuhalten...deshalb gingen wir damals nicht rüber und entsprechend auch nicht auf den Vulkan!
Aber wir haben Goma und auch den Nyiragongo von der mit Goma zusammengebauten ruandischen Stadt Gisenyi aus gesehen, wir waren
also beinahe hautnah dran, aber weit genug entfernt um nicht in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
Zitat aus dem www.standart.at (klick mich):
2013
Die Gewalt nimmt (vorläufig) ein Ende
Im Vorfeld von international besetzten Friedensgesprächen in Äthiopien erklärt sich M23 zu einem Waffenstillstand bereit. Sein
mutmaßlicher Gründer Bosco Ntaganda stellt sich in der US-Botschaft in Ruanda den Behörden. Er wartet heute in Den Haag auf
seinen Prozess. Nach zwischenzeitlicher Ruhe sind im Sommer die Kämpfe zwischen dem Kabila-Regime und M23 wieder aufgeflammt.
NGOs warnen vor einer erneuten humanitären Katastrophe, 70.000 Menschen sind vor den neuen Gefechten geflohen. Die französische
Regierung prangert systematische sexuelle Kriegsführung aller Kriegsparteien an. Am fünften November gelingt es dem
kongolesischen Militär mithilfe von UNO-Truppen, die M23-Rebellen aus dem Land zu vertreiben.
Dass die Gegend noch nicht ganz zur Ruhe gekommen ist war mir vor der Reise bewusst, aber dass 5 Tage bevor wir in der Gegend
sind im www.spiegel.de (klick mich) folgendes zu lesen ist hat mich dann doch etwas verunsichert (Zitat):
Dienstag, 16.08.2016 18:40 Uhr
Bei einem Angriff mutmaßlicher Rebellen auf zwei Fahrzeuge der Hilfsorganisation Caritas sind im Osten des Kongos drei
Mitarbeiter entführt worden. Zudem wurde eine deutsche Journalistin bei dem Zwischenfall in der Provinz Nord-Kivu angeschossen,
wie die Organisation im Kongo mitteilte. Die Frau sei am Bein verletzt worden. (Zitat Ende)
Meines Wissens war das im Grenzgebiet zum Virunga National Park, also nicht wirklich weit weg...zumal wir die nächsten Tage
in genau diesem Park verbringen werden!
Und da gibts Touristen, die nichts von Rebellen wissen und komplett uninformiert an so einen Ort gehen und sich für mutig oder 'cool' halten.
...
Frei nach dem Motto:
"Wenn was passiert weil ich mich nicht informiert habe kann der Steuerzahler mich mutiges Kerlchen ja wieder raushauen lassen..."
...
Wie wir noch merken werden sind noch einige solch fragwürdige Leute unterwegs... :-(
Dabei wärs so einfach sich zumindest rudimentär zu informieren:
Sehr gute und recht aktuelle Infos hat uns nebst einigen Kontakten die wir in dieses Gebiet hatten auch folgende Homepage
geliefert:
www.kongo-kinshasa.de (klick mich)
Aber fertig mit den Ausführungen zu den Problemen dieser wunderschönen Gegend!
Jean kommt um 06:35 Uhr, davor haben Sven und ich noch je eine Flasche Wasser geordert, damit wir auf dem wohl langen Marsch
zu den Gorillas nicht verdursten!
Um 06:40 Uhr fahren wir los, denn um 09:00 Uhr müssen wir beim Rangerposten sein!
Und nun mal einige Bilder aus Goma, teilweise durch die Scheiben geschossen:
Oben: Goma am Morgen...
Oben: Goma's Möbelhaus... ;-)
Oben: Goma erwacht, der Verkehr nimmt zu...im Hintergrund ist schon der Nyiragongo zu erkennen!
Oben: Vor allem Fussgänger und Motorradfahrer sind unterwegs...
Oben: ...und ein einzelner Sportler auf dem Rennvelo! Wohl der Letzte vom gestrigen Rennen... :-D
Oben: Hier ging die letzte Eruption des Nyiragongo durch und verwüstete alles was ihr im Weg stand...
...und im Wissen dass auch die nächste Eruption wohl hier durch geht werden wieder Hütten errichtet...
Oben: Getränkemarkt am Strassenrand...
Oben: Wie man sieht muss auch hier jeder mithelfen, egal ob Kind oder Erwachsener...
Oben: Immer wieder begeistern mich die für diese Region typischen Lasten-Velos aus Holz...
Oben: Behausungen am Strassenrand...hier hat wohl mal Rambo gewohnt!
Oben: Wenns mal keine Lasten hat dann nimmt man halt einige Freunde mit...man beachte die Vorderradfederung!!!
Oben: Unglaublich was die Holzdinger tragen können!!!
Oben: Und endlich relativ freie Sicht auf den Nyiragongo inklusive Rauchfahne!
Oben: Es muss sein: Ein weiteres dieser geilen Velos! ;-)
Es herscht relativ wenig Verkehr hier in Goma, zumindest verglichen mit anderen afrikanischen Städten die ich kenne.
Gefahren wird aber genauso, denn gemäss Jean gibt es etliche Verkehrsteilnehmer die nie eine Fahrprüfung gemacht sondern den
'Check' einfach auf dem Schwarzmarkt gekauft haben...
...und genau so fahren die Meisten auch!!! :-O
Gegen Aussengrenze der Stadt sehen wir nur noch einfache Holzhäuser, die Strasse ist schon ohne Belag und voller Felsen und
Schlaglöcher, die Lastvelos kommen den Hügel heruntergebraust, den Fuss der Fahrer meist stark aufs Bremspedal am Hinterrad
gepresst...
Kein Wunder bei den Lasten die die transportieren!
Links von uns ist nun der älteste Nationalpark Afrikas, der Virunga Nationalpark!
Ich kanns kaum glauben dass ich nun wirklich hier bin und in den Park reinsehen kann!!!
Das hab ich mir nun doch schon einige Jahre gewünscht und jetzt ist es so weit!
Und was seh ich?
Nix ausser Büschen und Bäumen!
;-)
Wir erreichen eine Schranke, Jean muss raus und Wegzoll bezahlen...ob das aber offiziell so ist oder nicht bleibt unklar...
Die unklaren Worte von Jean sowie die Aufmachung des Schrankenhäuschens lassen mich daran zweifeln dass das eine offizielle
Mauteinnamestelle ist...
Aber wir fahren bald weiter, rechts an einem Camp der hier auch Strassen bauenden Chinesen vorbei, links vorbei am Headquartier
für die Nyiragongo-Besteigung...
Oben: Wie mit Velos auch ungegangen werden kann sieht man hier...
Oben: Blick zu den Virungavulkanen rechts von uns, der links dürfte der Mikeno (4437müM) sein, der im Hintergrund wohl der
Karisimbi, der mit 4507müM der Höchste der Virungas ist.
Oben: Immer wieder staun ich über das viele Grün in der Gegend...
Oben: Der Urwald reicht nicht nur bis an die Strasse sondern auch bis zum Atlantik in einigen tausend Kilometern Entfernung...
...also ein eher grösseres Wäldchen, nur der Amazonas-Regenwald ist noch grösser...
Oben: Ein Mercedes Kurzhauber...höchstens 58 Jahre alt und schon defekt...tststs...
Oben: Bequemer Reisebus...odrr so...
Nach einiger Zeit, es ist nun etwa 08:00 Uhr, kommen wir wieder an eine Schranke, die aber sofort geöffnet wird...
Was die auch immer für einen Zweck hat...aber sie ist da, kurz nach einer alten beschädigten Kanone aus dem dritten Kongokrieg
und kurz vor dem Dorf Ngiko, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Und nun beginnt der Anstieg...erst flach, aber immer steiler und vor allem holprig!
African Massage vom Feinsten! ;-)
Wir fahren durch Kulturlandschaft, viele Kinder helfen den Eltern auf den Feldern...und je weiter wir kommen umso mehr Kinder
verlangen nach 'Money'...
Natürlich ignorieren wir dies, damit nicht plötzlich die Kinder mehr Geld nach Hause bringen als die Eltern und deswegen nicht
mehr zur Schule dürfen...
Das wäre definitiv keine Hilfe!
Oben: Enorm fruchtbares Land...
Oben: Felder am Weg zum Startpunkt des Gorillatreckings...aus den rot blühenden Pflanzen wird eine Art Bier gebraut...
Rundherum wird angebaut was das Zeug hält!
Und wo nicht angebaut wird stehen Kühe rum...
Die Agrarflächen reichen bis auf über 2000müM, hier bei 1950müM.
Endlich kommen wir am Startpunkt des Gorillatreckings an, es ist viertel vor Neun, also sind wir etwas über 2 Stunden unterwegs
gewesen, ohne Zwischenfälle!
Nebst uns sind noch sechs Touristen da, vier Amis und Monika aus der Schweiz mit ihrem Begleiter.
Erst gehts mal in die gute Stube wo wir die Formullare für das Permis ausfüllen müssen, danach werden wir in zwei Gruppen von
je vier Touristen aufgeteilt.
Dann gehts raus und uns werden die dort wartenden Träger vorgestellt und das Engagement eines dieser Männer nahegelegt, damit sie
überhaupt eine Einkommensquelle haben.
Wie immer nehm ich mir einen, auch wenn mein Rucksack mit Wasserflasche kaum mehr als 2kg auf die Waage bringt.
Nur schon damit der Mann einen Job hat, wie schon damals beim Gorillatrecking in Uganda!
Die 10$ Fixpreis tun einem Europäer der Gorillas besucht nicht wirklich weh...
Wir stellen uns vor und lustigerweise heisst 'mein' Träger beinahe wie ich, nämlich 'Claude' statt 'Claudio'! :-D
Auch unser Guide wird uns vorgestellt, aber ich hab seinen Namen leider vergessen...
Es geht wieder rein, alle rund um den Tisch, für weitere Erklärungen und die Gruppenaufteilung.
Die eine Gruppe sind die vier Amis, die andere Gruppe wir Schweizer und Monikas Begleiter...ich glaub er ist Holländer odrr so...
Nach einigen Erklärungen zu den verschiedenen Gorillagruppen in französisch und englisch und natürlich zum Verhalten bei den Gorillas
werden Einweg-Mundschutzmasken verteilt.
Im Gegensatz zu Uganda und Ruanda sind diese hier im Kongo Pflicht!
Übersicht der diversen Gorillagruppen und der Virungavulkane im Ranger-Hauptquartier beim Startpunkt des Gorillatreckings.
Und mein Permis! 'Stolz!' :-D
Wir wurden der 'Bukima'-Gruppe zugeteilt!
Und los gehts!
Gorillas, wir kommen!!! :-D
Nun geht’s los, minim bergauf, etwas bergab, an Feldern vorbei und nach 5 Minuten rechts steil zum Wald hoch und zwischen einem
Drahtzaun und einer kleinen Mauer darunter hindurch.
20 Meter weiter heists plötzlich 'Stop!'!!!
Nun bleiben die Träger zurück, wir nehmen aus den Rucksäcken was wir brauchen (ich mein PanaLeica 100-400mm-Objektiv) und ziehen
den Mundschutz über!
Das heute morgen extra gekaufte Wasser bleibt im Rucksack, denn bei den Gorillas ist kein Wasser in Flaschen erlaubt...
Wir gehen weiter, unglaubliche 4,5 Meter weit...und schon sitzt ein Silberrücken vor mir im Gebüsch!
Haleluja! :-D
Oben: Hallo Kleiner! :-D
Oben: Wie man sieht sieht man dass selbst Kurzsichtige den Gorilla erkennen müssten...wir sind recht nah am Silberrücken dran!
Oben: Charakterkopf...
Oben: Offenbar will er seine Ruhe, denn er zieht immer wieder Äste und Gebüsch zwischen sich und uns, der Guide jedoch zieht
die immer wieder weg...das Spiel läuft so eine ganze Weile, ich bewundere schon des Silberrückens Geduld!!! ;-)
Oben: Gemütlich fressend sitzt er da von seiner Mahlzeit umringt...
Der Ranger hackt mit seiner Machete einige Zweige weg, andere zieht er zur Seite, so dass wir gute Sicht zum Äffchen haben...
...aber der will offenbar seine Ruhe!
Denn er zieht immer wieder neue Äste und Zweige zwischen sich und uns...
Der Guide zieht sie dann wieder weg, der Gorilla wieder hin, der Guide wieder...halt einfach ein ewiges Hin und Her!!!
Muss ein geduldiges Kerlchen sein, dieser Gorilla, ich hätt dem Guide schon längst was gegeigt!
Von links hör ich noch mehr Gorilla-Geräusche, also raus aus dem Gedränge der 4-Personen-Menschenmassen und nach links unten,
drei Meter weiter...
Und was sehen wir da?
Ja, Gorillas!
Zwar zuerst 'nur' ein Weibchen, nach einigen Metern aber auch ein Baby mit seiner Mutter und für ganz kurze Zeit einen weiteren
Silberrücken, der aber von Büschen beinahe komplett verhüllt ist und sich dazu noch von uns weg bewegt...
...ich werde noch einige Male sehen wo er ist weil sich da die Blätter und Zweige bewegen, ihn selbst aber nicht mehr...
Dafür etwas weiter rechts oben ein weiteres Weibchen...und der Silberrücken vom Anfang hat sich auch schon etwas zur Gruppe
hin bewegt, sitzt nun kaum sichtbar am Hang über uns am Boden während ein Jugendlicher über uns rumturnt.
Oben: Hallo Frau Gorilla!
Oben: Ein jugendlicher Gorilla, fast noch ein Kind, klettert über uns rum...
Zum Glück ein Gorilla und nicht ein Schimpanse, denn die pissen schon gerne mal auf Touristen...da sind die Gorillas netter!
Kurz nach diesem Foto beginnt er abzusteigen und stürzt dabei von etwa 2m Höhe runter...ich kann mir ein Lachen genausowenig
verkneifen wie der Ranger neben mir! :-D
Oben: Unschwer zu erkennen: Das Baby der Gruppe!
Oben: ...und seine Tante, offenbar fix und foxi...
Oben: Darf ich vorstellen? Egal, ich tus einfach: Links Mutter Gorilla, in der Mitte Baby Gorilla und rechts Tante Gorilla!
Im Hintergrund eine weitere Tante, die dem zweiten Silberrücken folgt...
Oben: Und nun ist rumtoben angesagt, sowie ein Kontrollblick des zweiten Silberrückens, bevor er sich endgültig ins Gebüsch schlägt!
Oben und unten: Auch das Baby kann schon klettern und muss uns das natürlich vorführen! ;-)
Oben: Weiteres und heiteres Rummtollen...
Oben: Kleiner Snack für zwischendurch wird genau beäugt...
Oben: ...und schliesslich reingeschoben...
Oben: Zur Bestimmung der geforderten minimalen 7 Meter Distanz werden in der DRC besonders kurze Meter verwendet...
Oben: Offenbar passt ihr jemand im Gebüsch nicht... :-O
Oben: Es soll ja auch Menschen geben die mit den Füssen essen können...Gorillas könnens alle!
Oben: ...wobei sich auch Gorillas über Sinn und Zweck mit den Füssen zu essen schon mal kopfkratzend Gedanken machen!
Oben: Etwas schüchtern ist das Baby dann doch noch...
Oben: ...wenn auch nur für eine kurze Zeit...
Oben: Etwas weniger schüchtern ist aber der erste Silberrücken, der wieder mal nach dem Rechten schaut...
...und bei dem Anblick werden wir etwas schüchterner... :-O
Der Silberrücken über uns schaut abwechselnd uns und seine Gruppe an während ich ihn filme.
Dabei schau ich abwechselnd auf den Display der Kamera und zu ihm hoch, dummerweise immer in seine Augen...
Ein Fehler, denn der Guide hat uns schon beim Briefing gesagt dass man den Gorillas und insbesondere dem Silberrücken
nicht in die Augen schauen sollte!
Aber ich realisiere es erst in dem Moment wo er laut zu uns rüber grunzt und etwas runterkommt!
Ob das aber eine Reaktion auf mein Fehlverhalten ist kann ich nicht sagen, ich hoffe nicht...
Sofort senke ich die Kamera und klappe das Display raus, so dass ich gut sichtbar meinen Kopf vor ihm neigen muss...
Ich hoffe dabei dass er das als Demutsgeste versteht...aber er kommt runter!!!
Oben: Immer wieder wechselt er seinen Blick zwischen seiner Gruppe und uns hin und her...
Oben: Und nun sitzt er unten, vielleicht noch einen Meter von Monika entfernt! :-O
Oben: Immer wieder senkt er seinen Blick...
Oben: ...um gleich danach wieder zu uns zu schauen...und ich bilde mir ein er schaut dabei immer wieder zu mir!
Oben: Und wieder schaut er runter...auf den Trampelpfad auf dem wir stehen!
Der Ranger deutet uns dass wir alle etwas zurücktreten sollen, rein ins Gebüsch so gut es nur geht...
Wir tun es natürlich sofort so gut es denn geht, denn hinter uns ist ein steiler Hang und das Gebüsch ist sehr dicht...
Aber offenbar reicht es dem Gorille, denn er setzt sich in Bewegung!
Oben: Er setzt sich in Bewegung, mir rutscht das Herz wild pochend einige Zentimeter nach unten...
Oben: ...und nun wird mein Herz nur noch vom Gürtel daran gehindert in die Hose zu rutschen!!! :-O
Nach zwei Fotos schalt ich sofort auf Video-Modus um, aber...
...seht selbst den kleinen Zusammenschnitt an...
Oben: Video...jaja, ein Video! Und der mit dem weissen T-Shirt, dessen Hand man links vom Ranger sieht, der bin ich...
Oben: Er sass wirklich beinahe auf meine Fuss und ich bin mir nicht sicher ob er mich nicht am Bein gestreift hat...
Sven zumindest meinte er wäre gestreift worden!
Der Abstand zwischen Gorilla und Touris war wirklich bei keinem mehr 7 Meter, wenn überhaupt dann warens kurzfristig eher
7 Milimeter...
Oben: Nach der kleinen Demonstration seiner Stärke (Phu...mit dem will ich keine Schlägerei...) isst er gemütlich weiter...
Oben: Wir steigen runter zum Rest der Gruppe, die in der Zwischenzeit etwas weiter abgestiegen ist...
...oder anders gesagt: Wir äffen die Affen nach...
Oben: Dort unten turnt das Baby rum wie auch kleine Kinder ihr Können gerne den Fremden zeigen...herrlich!
Dummerweise neigt sich mein Akku dem Ende zu so dass ich mich nicht getraue zu filmen...
...hab den vor der Reise nicht geladen und der Ersatzakku steckt im Rucksack...
...und der hängt hinten an meinem Träger Claude... :-O
Oben: Herrlich auch die Mimik zu den Turnübungen! :-D
Oben: Und natürlich muss man auch zeigen dass man schon stark genug ist um seitlich wegzuhängen... ;-)
Oben: Kleines Portrait...schon eindeutig als Gorilla zu erkennen!
Oben: 'Hmmm....was könnt ich denen noch für ein Kunststück zeigen?'
Oben: 'Ach ja, ein Überschlag!' ;-)
Oben: Aber ihm gehen schon die Ideen aus, wohl deshalb setzt er sich wieder in sein Nest...
Oben: ...wo er sich offenbar Gedankenverloren am Kopf kratzt...
Oben: Unter ihm sitzt wohl das nächste Opfer...
Oben: Andere mit den Füssen zu treten ist doch immer wieder lustig...ausser für den Getretenen...
Oben: Doch von oben schaut der Silberrücken wieder nach dem Rechten...und mein Herz, das sich mühsam wieder zum Rippenbogen
hinaufgekämpft hat, rutscht wieder runter zum Gürtel...
Nicht schon wieder zu nahe kommen, bitte!!! :-O
Oben: Aber er zieht sich wieder zurück, phu!
Und der Kleine versucht sich wieder als Pausenclown...
Oben: ...während sich der Silberrücken schlafen legt...morgens um halb elf schon! Tststs, fauler Kerl...
Oben: Selbst Babys müssen schon essen...wenn dieser Stengel noch nicht so rein geht wie er sollte...
Oben: ...aber er gibt genug Kraft um weiterhin rumzutrollen...
Und nun ist es so weit: Mein Akku ist leer! :-O
Also frag ich den Ranger neben mir ob ich zu Claude runter darf um mir den anderen Akku zu holen...
...und...
...ich darf!
Ich also schnell runter, den Akku rausgepfriemelt, eingesetzt, wieder rauf und schon bewegt sich unsere Gruppe!
Ich ohne zu wissen wohin es geht (Haben die den anderen Silberrücken entdeckt oder was?) haste ich hinterher und...
...bemerke dass die nur auf einem anderen Weg zu unseren Trägern gehen, denn die Stunde ist offenbar schon um...
Und die Zeit wird hier in der DR Congo offenbar auf die Minute genau eingehalten!
Also wieder aus dem Wald raus, zwischen Draht und Mäuerchen durch und zurückschauen, die Gorillas noch immer hörend...
...denn die sind keine 20m von uns entfernt!
Oben: Zwischen dieser Mauer und diesem Drahtzaun muss man hindurch um ins Reich der Gorillas zu gelangen...
Oben: 'Mein' Träger Claude mitsammt meinem Rucksack!
Oben: Falls man nicht genug hatte kann man noich stundenlang diesem netten Kerlchen zuschauen...
Wir gehen die paar Minuten Fussmarsch (zwischen obrigem und unterem Foto liegen 10 Minuten) zurück zum Hauptquartier, bezahlen
die Träger und geben unser Trinkgeld ab.
Mit der Kritik dass die Ranger mit ihren Macheten doch desöfteren etwas zu nah an den Affen ins Gebüsch geschlagen haben, was
aber wohl nicht so ganz verstanden wird, verabschieden wir uns und fahren mit Jean den Berg runter.
Dabei knippse ich natürlich wieder etwas aus den beziehungsweise durch die Fenster...
Oben: Haus wenig unterhalb der Rangerstation, hier wird schon wieder angebaut was das Zeug hällt!
Oben: Ackerflächen und Wäldchen und Wiesen wechseln sich laufend ab während wir wieder durchgeschüttelt werden...
Oben: Blick runter zum Dorf im Tal. Der Himmel wird immer düsterer und droht uns nass zu machen...
Oben: Bretterherstellung mitten im Wald...natürlich von Hand!
Oben: Wieder unten im Tal fahren wir durch die Dörfer...
Oben: Der Himmel reisst zwar gelegendlich wieder auf, ist aber meist komplett zu...
Oben: Praktisch, so ein Schirm! Bei Sonne wie bei Regen! ;-)
Oben: Ein Relikt aus dem Krieg der bis mindestens November 2013 dauerte...
...und der heute noch immer wieder Opfer durch versprengte Rebellengruppierungen fordert, wenn auch eher weiter nordöstlich, aber
nur wenige Kilometer entfernt!
Oben: Wieder fahren wir die ganze Zeit am 'Parc Nationales des Virunga' vorbei...irgendwann werd ich da drin auf Gamedrive
gehen, irgendwann!
Oben: Markt in Buhumba, an der der N2, auf der wir fahren
Oben: Und nun ist es so weit: es regnet! :-(
Oben: Doch schon bald sind wir zurück in Goma...zumindest zwischen der ersten Häusern!
Oben: Rechts der UN-Bereich des Flughafens...und auf der Strasse ein UN-Fahrzeug nach dem Anderen!
Oben: Weiter in der Stadt wird der Verkehr wieder dichter, so wie mans von anderen ostafrikanischen Städten kennt...
Oben: Wo nicht Autos sind wuseln Fussgänger, Motorradfahrer und Lastenvelos durch, und für alle ist die Hupe das wichtigste
Teil ihres Fahrzeugs, wenns denn eine hat!
Oben: Jean kennt sich aus und fährt nach kurzer Zeit im Stau eine andere Strasse, die nicht viel Verkehr hat
Schon bald sind wir wieder im Hotel, wo Jean noch ein Briefing betreffend der morgigen Nyiragongobesteigung macht.
Sven und ich buchen auf Jeans Vorschlag einen Koch, der uns inklusive Essen und Parkgebühr 94$ zusätzlich kostet.
Aber das ist es uns wert, denn ohne Essen oder mit selber kochen wäre nicht so toll...
Natürlich begleichen wir bei der Situation auch gleich noch die Restzahlung an Jean und bestellen etwas zu essen...
...denn es ist ja schon nach 14:00 Uhr und die Bäuche knurren nach Füllung!
Oben: Jaja, in Afrika ess auch ich Früchte, und das sogar noch enorm gerne!
Oben: Sven's Mittagessen wird für lustige Geräusche in seinem Zimmer sorgen...
Anschliessendwird bei einer Coke gechillt und danach wieder einiges im schönen Garten per Kamera festgehalten...
...zumal Sven nicht mit in die Stadt will, zum Einen weil wir doch eher weit weg vom Zentrum sind und zum Anderen weil das für
für Ihn noch Neuland ist...und dieses Neuland will er verständlichewrweise nicht in der DRC betreten.
...wir einigen uns darauf dieses erst in Ruanda bzw. Gisenyi zu machen!
Oben: Was da im Garten so alles rumgurkt...nebst mir noch eine wunderschöne Libelle in recht diesigem Licht
Oben: Das ist eine Blume, da bin ich mir sicher!
Oben: Das dürfte eine Rose sein, wohl eine Rote!
Ob ich die für Sabine einpacken soll???
Oben: Auch das ist wohl eine Blume, diesmal eine Blaue!
Oben: Und hier nochmals eine, aber in Gelb-Orange!
Nachdem die Blumen geknippst sind gehts erst mal wieder etwas chillen, wir müssen morgen ja fit sein!
Eine Flasche Bier hilft da ja sicher...die Zweite ebenso!
Zumindest helfen sie die Zeit zu überbrücken bis ich duschen gehe...und anschliessend wird etwas geschlafen, Reiseberichtsnotizen
geschrieben und Fotos gesichert bis Sven und ich uns wieder um 19:30 im Restaurant treffen.
Wir sitzen also so da, Stromausfälle wie gestern hats natürlich auch heute, weswegen ich meine Stirnlampe dabei habe...
...ich kenn doch die afrikanischen Stromnetze!
Aber wir warten und warten und warten, die Bedienung, die gestern noch sehr freundlich und in brauchbarem Tempo bediente, ignoriert
uns heute aufs Gröbste!
OK, die anderen Gäste werden auch nicht sonderlich schnell bedient, aber sie werden immerhin bedient!
Nach ewigen Zeiten reagiert endlich jemand auf meine Rufe...aber auch danach gehts eher provozierend langsam weiter...
..haben wir irgendwas falsch gemacht?
Hmmm...Keine Ahnung...
Aber irgendwann kommen auch meine Coke und Svens Simba-Bier und später sogar das Essen, wie bestellt...
Time for Foodporn:
Oben: Meine Fischsuppe schmeckt besser als sie aussieht!
Oben: Und der Talapia vom Grill (so einen hatte Sven schon gestern, aber nicht denselben) schmeckt echt gut!
Oben: Svens Steak...irgendwo unter der Sauce...
Dieses Verhalten des Servierpersonals hat uns zwar erstaunt, ist aber wirklich das Einzige Negative was wir im Kongo erlebt haben!
Wir quatschen noch etwas während uns der Lake Kivu mit seinen Wellenklängen die passenden Hintergrundgeräusche liefert und gehen
schon um 22:00 Uhr wieder recht früh zu Bett, obwohl wir morgen nicht so früh raus müssen.
Gute Nacht!
Tag 4: Rauf zum Nyiragongo
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Oben: Unsere Strecke heute: Vom Hotel 'Centre d'Accueil Caritas' in Goma zu den Bandas am Kraterrand des Nyiragongo
Leider hat ein Gepäckstück den GPS-Tracker verdeckt gehabt, so dass er erst nach der Hälfte der Fahrt zu tracken beginnen konnte...
Es ist wieder so weit: Ich erwache!
Dementsprechend bin ich noch am Leben, obwohl ich schon über 12 Stunden im Kongo bin...wer hätte das gedacht?!? ;-)
Und ich hab schön Zeit um mir einige Fotos anzuschauen, denn Sven und ich treffen uns erst um 07:30 zum Frühstück!
Also schön gemütlich alles bereit machen, Augen zusammensetzen, Zähne putzen und die Haarpracht bändigen, hier und da noch
etwas Deo und schon ist es 07:00...
Also geh ich mal runter und schau mal was es zu schauen gibt...
Unten auf der kleinen Terrasse über dem See wo ich gestern noch Fische beobachten konnte kann ich jetzt Sven beobachten!
OK, er ist nicht im Wasser, aber von Oben beginnts zu tropfen, also wird er auch bald nass sein... ;-)
Wir verziehen uns zur gedeckten Frühstücksterrasse, und was sehen wir da?
Kein Tisch ist mehr frei, alle Tische sind voll, ausser der auf dem das Frühstücksbuffet steht, der ist erschreckend leer!
Na ja...gestern wars recht angenehm, heute ist's mir zu voll und die Buffetauswahl wirklich nicht mehr üppig...
...vor allem wenn man wie ich aus gesundheitlichen Gründen nicht alles essen kann...denn dann fällt die Hälte weg!
Na ja, mir bleiben noch eine Banane, etwas Ananas und eine kleine mir unbekannte Frucht sowie ein Ei zum Kaffee...
...Für Sven etwa dasselbe plus Brot...nicht gerade das perfekte Frühstück für einen Bergbezwingertag!
Wir setzen uns zu einem Holländer an den Tisch und ich versuche mit ihm etwas ins Gespräch zu kommen, scheitere aber an seinem
extremen Akzent...
Aber mit Müh und Not verstehen wir dass er mit dem Velo in Ruanda unterwegs ist und heute ebenfalls zum Nyiragongo aufsteigen wird!
Bald schon beenden wir die Versuche mit ihm zu sprechen, da er nicht nur schwer zu verstehen sondern auch recht einsilbig ist.
Nach den Früchten will ich nochmals was holen aber das was noch daliegt ist entweder für mich nicht verdaubar oder sieht schon
sehr unappetitlich aus...
Deshalb frag ich den Bediensteten nach einem Ei, einem Omelette oder so was...
...aber seine Antwort ist nur 'No, we don't have eggs!'...
Na ja...zum Glück hab ich ja genug Speck um nicht gleich von den Knochen zu fallen...
Nach dem nicht wirklich befriedigendem Frühstück holen wir unsere Rucksäcke und Taschen, die wir in je eine 'Berg'- und eine
'Hierlass'-Tasche umgepackt haben und bezahlen unsere zwei mal zwei Mittag- und Abendessen, zusammen für die 4 Mahlzeiten und
etwa 20 Getränke 110$.
Sven gibt mir sein 2kg-Stativ ins Gepäck, das zuvor etwa 8kg inklusive Tasche hatte.
Denn im Gegensatz zu ihm hab ich eine kleine Wasserfeste, sondern eine grosse und ebenfalls wasserfeste Tasche dabei!
Um 08:45 Uhr kommt Jean, mitsammt einem Fahrer!
Warum auch immer der dabei ist...
Auf dem Weg wollen wir Wasser holen, aber Jean's bevorzugter Shop ist geschlossen, da wegen der bevorstehenden Wahlen Demonstrationen
befürchtet werden.
Deshalb sehen wir auch viele Polizisten mit Schildern, Schlagstöcken und Maschinenpistolen in der Stadt rumstehen, aber es ist friedlich!
Wegen der erwarteten Demos hält sich auch der Verkehr in bescheidenem Rahmen, so dass wir doch noch schnell einen geöffneten Shop
finden und in Richtung Nyiragongo-Headquarter weiterdüsen können!
Oben: Wenig Verkehr in Goma...weil eine Demonstration erwartet wurde! Zum Glück blieb es ruhig, nicht dass schon wieder eine
meiner Reisen durch Unruhen beeinträchtigt wird wie 2015 in Kenya...
Oben: Schon beinahe beängstigend wenig Leute auf der Strasse...
Am Gate angekommen erfahren wir schnell dass wir zu einer Gruppe mit 14 Touristen gehören.
Der Guide wird uns vorgestellt und wir packen unser benötigtes Wasser in die Taschen und die Rucksäcke, ich rechne mit 3 Flaschen
pro Person.
Also 3 Liter rauf und 1,5 Liter für morgen...
Wir nehmen 2 Träger, die mit 15kg bepackt werden dürfen, also könnt ich alles in die Tasche stecken ohne dass er sich beschweren dürfte!
Aber so bin ich nicht, ich nehm einen Teil des Wassers in den Rucksack, den ich selbst trage, so dass der Träger eine Tasche unter
dem erlaubten Limit zu tragen hat.
Wir bezahlen dem Guide die Träger, die einen Fixpreis von je 24$ haben, mit einer 50$-Note.
Der Guide verschwindet damit nachdem er was von Wechselgeld gemurmelt hat und...
...er kehrt erst zurück nachdem Jean ihn darauf hingewiesen hat dass er mir noch 2$ zurückzugeben hat! ;-)
Ein Schelm wer Böses denkt... ;-)
Oben: Startpunkt zur Nyiragongo-Besteigung!
Oben: Karte der Vulkanaktivitäten in der Gegend...
Es werden geschnitzte Holzstöcke zum Kauf angeboten, Sven nimmt einen und ich lass mich nach erstem Widerstand von Jean überreden
meine beiden Wanderstöcke schon von Anfang an einzusetzen.
Im Nachhinein muss ich sagen dass er recht hatte!
Ohne Wanderstöcke ist teilweise etwas mühsam...
Zumal sich die im Briefing gehörten Erzählungen von losen, scharfkantigen Lavasteinbrocken bewahrheiten...da will man nicht hinfallen!
Einige werdens dennoch tun...als Erste die Kubanerin, die in München lebt...
Jean grinst breit während er mir zuschaut wie ich meine Wanderstöcke vorbereite... ;-)
Und um 10:23Uhr gehts los!
Erst mal durch Urwald, noch sehr flach, immer wieder etwas rauf und etwas runter, aber schon bald wirds etwas steiler und geht gar nicht
mehr runter!
Nicht so angenehm finde ich dass hinter mir zwei in enormer Lautstärke vor sich hin quasseln und lachen...wir hätten hier noch
die Chance Tiere zu sehen, vor allem Schimpansen (!!!), Meerkatzen und Büffel!
Aber mit dem Krach da hinter mir haben wir keine Chance auf Tiere...unnötig!
Oben: Sven noch ohne Stockeinsatz...wobei ich jetzt schon sagen kann dass der Stock noch in zwei Teilen endet!!! :-O
Oben: Es geht gemütlich rauf, (noch) ist nichts von der Steilheit zu bemerken, und da es im lichten Wald ist passen auch die
Temperatur und die Luftfeuchte!
Angenehme kleine Wanderung...NOCH! :-O
Oben: Der Boden ist noch unproblematisch...kaum Geröll, kaum Lavagestein!
Wir haben ein gutes Tempo drauf, passt mir sehr gut!
Gerade langsam genug dass ich nicht durch den Mund atmen muss, aber doch recht schnell!
Nach 60 Minuten erreichen wir den ersten Pausenplatz, gemäss Guide sind wir sehr schnell unterwegs, da der Platz normalerweise
nach etwa 80 Minuten erreicht wird!
OK, nehm ich mal zur Kenntniss...
Oben: Unsere erste Pause! :-) Man lernt sich langsam kennen...neben mir eine Gruppe aus Österreich, Slowenien und Italien,
vor allem einer der Österreicher ist nur schwer zu verstehen, so einen extremen Dialekt hört man selten!
Mit der Gruppe ins Gespräch zu kommen gestaltet sich nicht wirklich schwierig, es sind eine Slowenin und ihr aus Italien stammender
Lebenspartner, vier aus Österreich, die Kubanerin und der Holländer, zwei Leute antworten schlicht nicht, zwei Afrikaner(!), die
wir fälschlicherweise lange als Hilfs-Guides betrachteten und wir zwei, also die schon erwähnten vierzehn.
Aber ich spreche nicht nur mit den Touris, denn der Porter mit meiner Tasche jammert dass die so schwer ist...
Natürlich geh ich hin und nehm meine Flaschen wieder raus und schmeis sie in meinen Rucksack, dann trag ich halt rund 8 kg auf
dem Buckel und er etwa 10...
Man will ja die Leute nicht ausnutzen...auch wenn er dafür bezahlt wird 15kg raufzuschleppen...
Nach 15 Minuten Pause gehts weiter!
Nun beginnt der offene Teil mit dem Lavageröll und dem deutlich schwererem Rucksack...
Oben: Nicht ungefährlich zu gehen auf diesem Lava-Geröll! Und scharfkanntig ist es auch noch, da will man nicht hinfallen!
Direkt vor mir stürzt die Kubanerin, die als Tanzlehrerin durch die Welt reist, die nächsten Ziele sind Kigali und Burundi!
Auf meine Frage nach der Sicherheit in Burundi sagt sie nur dass sie bevor sie da einreist nochmals mit einer Bekannten in Burundis
Hauptstatt Kontakt aufnehmen wird...
Na ja...ist aktuell nicht das Land das es zu bereisen gilt...
Kurz nachdem sie wieder auf ihren Beinen steht seh ich direkt neben dem Weg einen Vogel auffliegen und schau mir den Ort von dem
er weggeflogen ist genau an, und was seh ich da?
Jawohl, ein Ei im Geröll!
Oben: Ei, ei, ein Ei!!!
Aber nebst mir und natürlich dem Vogel interessiert sich niemand für das Ei, also gehe auch ich weiter, natürlich ohne das Ei
angefasst zu haben.
Es wird je länger je steiler, aber immer noch im angenehmen Bereich!
Nur hinter mir quasselt es immer noch in enormer Lautstärke, die zwei Typen nerven mich, aber ich hab keine Ahnung wer es ist...
Oben: Es wird steiler und rutschiger, die Stöcke sind nun bei allen im Einsatz
Oben: Blume am Wegesrand...
Oben: Die Löcher im erkalteten Lavastrom sind entstanden als dieser Bäume umfloss. Diese Bäume starben ab, aber da war die Lava
halt schon so weit erkaltet dass sie hart war...
...übrig blieb vom Baum nur das Loch...
Übrigens nicht ungefährlich, wenn man da reintappt kann man sich schnell mal was brechen!
Nach rund vierzig Minuten erreichen wir den Pausenplatz 2, wie der Erste mit Sitzbänken ausgestattet!
Oben: Hier rasten wir für 15 Minuten...ich esse 2 Bananen, denn das Frühstück ist schon komplett in Bewegungsenergie umgewandelt...
Oben und unten: Pflanzen am Rand des Pausenplatzes! Einfach eine wunderschöne Natur, man muss nur hinsehen!
Oben: Unser Pausenplatz Nr.2
Unsere Träger kommen spät und sehen echt kaputt aus!
Aber es ist deren Job!
Zumal der Eine ja nur eine kleine Tasche zu tragen hat...keine Ahnung, vielleicht 6kg, der Andere ja auch nur etwa 10kg...
Na ja...es ist ihr Job!
Weiter gehts!
Unser Guide treibt uns an, obwohl wir seinen Worten zufolge so schnell sind! ;-)
Es wird weiterhin immer steiler und nun auch langsam kühler!
Wir sind immerhin schon auf rund 2500müM, als wir weitere Baum-Löcher im erkalteten Lavastrom, auf dem wir gehen, entdecken!
Oben: Und hier sieht mans deutlich, teilweise ist sogar die Rindenstruktur zu erkennen!
Oben: Wie man sieht sieht man dass es hier schon steiler aussieht!
Während dieses Teilstücks bemerke ich wer hinter mir dauernd so laut quasselt und lacht: Der Träger, der sich darüber beklagt wie
anstrengend es ist diese ach so schwere Tasche hier rauf zu tragen und sein Freund, der zweite Träger mit Sven's kleiner Tasche!!!
Da fällt mir doch beinahe der Unterkiefer zu Poden!
Würde der Depp weniger Party machen könnte er auch besser atmen, das ist sein einziges Problem, nicht das Gewicht der Tasche!
So wie die zwei quasseln würd ich ja schon in der Ebene ins Keuchen kommen!!!
Na warte, Kerlchen, Du kriegst das Wasser wieder in die Tasche!!!
Party machen wenn er meint ich sehe ihn nicht und einen auf beinahe sterben wenn er denkt dass ich ihn sehe, so ein Simulant!
Oben: Rastplatz Nummer 3, auf 2788müM, gemäss GPS-Tracker...und nein, Sven schaut nicht mich böse an sondern den Berg, den
man meist im Blickfeld hat, was nicht wirklich motivierend ist... :-/
Und wie erwartet schauen unsere Träger drein als ob sie ganze Felsbrocken auf den Rücken hätten...
Na bravo!
Kaum hat er meine Tasche abgelegt pack ich ihm wieder zwei Flaschen Wasser rein, die ich bisher zusätzlich zum Fotogeraffel und
meiner anderen Flasche getragen habe!
Er schaut mich nur verdutzt an und freut sich nicht über die Aktion und irgendwie glaub ich er hat auch nicht kapiert was ich
ich ihm gesagt habe...sein Englisch ist wohl nicht so gut, aber mein Französisch oder Suaheli sind es eben auch nicht...
Wieder gehts nach 15 Minuten weiter, und nun wirds steil...das bisher war sozusagen Ebene, nun kommt der Berg unter die Füsse!!!
Schon bald erreichen wir den Ort wo der letzte Lavaausbruch stattfand, denn der war an der Bergflanke und nicht oben wie man erwarten würde!
Wie sehen neben uns eine kleine Schlucht wo die Lava durchgeflossen ist, und wir staunen wie stark das schon alles bewachsen ist!
Oben: Blick vom Weg in die Schlucht wo die Lava 2002 austrat...
Oben: Nach einer kleinen Kraxelaktion hatte ich bessere Sicht in die Schlucht!
Aus dem in der Mitte zu sehenden dunklen Loch schoss damals die Lava!
Weiter gehts!
Dummerweise starte ich als einer der Letzten, denn vor einige Leute mir geht der offensichtlich absolut nicht Bergerfahrene Holländer,
der immer wieder stoppt, aber nicht aus dem Weg geht!
Wenn man an ihm vorbei will geht er weiter, und das viel zu schnell, dann muss er wieder stoppen und so weiter!
Dazu stolpert und rutscht er immer wieder, was bei seinem Gang mit extrem V-Förmig aufgesetzten Füssen kein Wunder ist!
Ein Vorbeikommen ist kaum möglich und er wirft mich dadurch völlig aus meinem Takt!
Das braucht man wirklich nicht wenn man einen Berg erklimmt und nicht zuviel Kondition hat...
Hinter mir quasseln die beiden Träger immer weiter, selbst der Guide hinter mir nerft sich über die Zwei, er dreht sich immer
zu ihnen um und schüttelt den Kopf...
Durch die ewigen Rhytmusstörungen geschwächt mach ich einen kurzen Halt, den der Guide nutzt um mit den beiden Trägern mal ein
deutliches Wort zu sprechen...
Dabei zeigt der Guide zu mir und zeigt auf meinen Rucksack und sagt was von 'Maji', das suahelische Wort für Wasser...
Offenbar hat er ihm klar gemacht dass ich ihm einiges seiner Arbeit abgenommen habe weil er so gejammert hat obwohl er dauernd
quasseln kann...
Von da an ist eine Weile Ruhe...
Aber meine Beine machen nicht alles so wie ich es gerne hätte, ich hab eine Schwäche...
So brauch ich mehrere kleine Pausen von vielleicht einer Minute um wieder zur Gruppe aufzuschliessen, die selbst eine ungeplante
Pause mitten auf dem Weg einlegt.
Kein Wunder, denn es ist schon richtig steil!
Nach einigen Minuten gehen wir weiter, etwas langsamer als zuvor.
Oben: Blick zurück...die Strecke vom Tal da zuunterst bis hierher auf 3160müM haben wir inklusive Pausen in 4 Stunden und
15 Minuten hinter uns gebracht!
Der Start war gemäss Karte auf 1994müM.
Das sind immerhin schon 1166 der angekündigten 1500 Höhenmeter!!! :-/
Oben: Es ist steil und grün...und anstrengend!
Oben: Da kommt eine schöne Pflanze am Wegesrand doch wie gerufen um eine kleine Pause zu machen...
Oben: Riesensenezien...wohl noch eher junge Pflanzen...die sah ich bisher erst am Kilimanjaro!
Die Beine schmerzen, einige Male kündigen sich Krämpfe an, die ich aber zum Glück mit sofortigem Streching davon abhalten kann
zu echten Krämpfen zu werden...
Aber ich bin auch massiv aufgebläht!
Jeder der schon mal so viele Höhenmeter an einem Tag gemacht hat kennt das!
Unangenehm...aber da muss man durch!
Oben: Man beachte die Steilheit des Berges!!!
Oben: Kleine Distelähnliche Pflanze...es tut gut während der Pause etwas locker umherzugehen und sich die Pflanzen anzuschauen!
Nachdem Sven und ich je eine Orange und einen Pack Kekse schnabbuliert haben gehts auch schon bald weiter, und der Berg ist steil!!!
Und nicht nur das!
Nein, er hat auch ab hier keinen Weg mer, nur noch mehr oder weniger bewachsenes Geröll liegt vor uns!
Aber das Gute daran ist dass wir nun das Ziel wenige hundert Höhenmeter vor uns sehen und wir Zeit haben bis die Sonne untergeht
um da anzukommen!
Und ich lass mir Zeit!
Bevor es aber hoch geht wendet sich der Guide nochmals an uns und erklärt uns wie das da oben genau zu laufen hat mit den Köchen,
der Toilette, dem Abfall usw.
Erst nach diesem Briefing gehts los auf die letzte Etappe!
Oben: Noch sitzen sie, im Hintergrund, etwas rechts der Bildmitte, sieht man schon die Bandas in denen wir schlafen werden!
Im Vordergrund die beiden geschwätzigen Träger...
Oben: Und nun sitzt niemand mehr, 'aufi muäs i, aufi'!
Oben: Blick runter zum Mt.Shaheru, einem alten Vulkankrater der vom Nyiragongo sozusagen überwachsen wurde.
Unten ist auch die Hütte zu sehen wo wir den letzten Stopp einlegten.
Oben: Nach total 5 Stunden und 54 Minuten (inklusive Pausen) bin ich bei den Hütten angelangt!
Halleluja!
Reine Gehzeit bei total 5 Pausen à 15 Minuten wären also etwa 4 Stunden 40 Minuten!
Oben: Und schnell alles in unsere Hütte geschmissen, links Sven's Bett, rechts meines!
Oben: Blick runter zum Toilettenhäuschen, zu dem man sich am Seil runterhangeln muss...
Oben: Unsere Küche und rechts das Schlafgemach unseres Kochs.
Oben: Erstaunlich dass es hier auch Frösche gibt! :-O
Einige der Truppe und der Guide empfangen die langsam eintrudelnden Leute mit einem herzlichem 'Welcome at the Nyiragongo!'!
Schon mal aufbauend! :-D
Gleich danach wird mir unser Koch Amtie vorgestellt!
Sympatisches Kerlchen!
Ich schmeis dann mein Zeug in unsere Hütte und schon ruft uns Amtie zu einer leckeren Gemüsesuppe zu sich in die Küche!
Mir fallen dabei sofort die sehr weichen un dünnen Matratzen auf, auch dass sie wie auch das vorhandene Kissen von einem Plastik-
überzug vor Verschmutzung geschützt sind.
Gut für die Hygiene, schlecht für den Liegekomfort!
Aber nun ab zu Amtie, dem ich zwei Teller von seiner leckeren Suppe abnehme!
Und dann...
...ja, dann gehts rauf zum Kraterrand!
Also nochmals kraxeln! :-(
Aber zum Glück nur etwa 10 Höhenmeter! ;-)
Und nun lass ich Bilder und zum Abschluss einen Video sprechen:
Oben: Mein erster Blick in den Krater des Nyiragongo!!! :-D
Oben: Und schon schweift mein Blick zur neuen Quelle, die gemäss Jean erst seit July 2016 da ist.
Ich meine aber ich hätte schon im April von dieser Quelle erste Fotos gesehen...hmm...auf jeden Fall ist sie erst wenige Monate alt!
Und extrem aktiv!!!
Oben: Die bei der Quelle austretende Lava fliesst in mehreren Bächen in den See hinein, beim gegenüberliegenden Bach sieht
man sehr schön einen Wasser... ä... Lavafall in den See plätschern!
Oben: Der Babyvulkan braucht und bekommt Aufmerksamkeit, denn er spritzt und Zischt lautstark vor sich hin!
Oben: Endlich ist der See mal halbwegs frei von Rauchschwaden, die dunklen Schichten schwimmen langsam von links nach rechts,
wo sie wieder verschwinden...
Oben: Nochmals ein Überblick über den Krater, nun beginnt langsam die Dämmerung...kühl und windig ist es ja schon...
Oben: Sven macht ein Selfie...und im Gegensatz zu einer chinesischen Touristin vor einigen Jahren stürzt er dabei nicht in
den Krater!
Was ich nebenbei bemerkt ganz gut finde...
Oben: Ausnamsweise mach auch ich ein Selfie, eines meiner Ersten überhaupt!
Und es ist einfach nur geil geworden, leider nur gut 1 Megapixel!
vielleicht sollt ich mich bei neuen Handys zukünftig mehr mit den Kameraeinstellungen befassen...GRMPFL!!!
Oben: Mit etwas abblenden kann der Qualm etwas im Zaum gehalten werden...
Oben: ...was man mit dem Kleinen definitiv nicht kann! Der sprudelt drauf los wie eine frisch geöffnete Mineralwasserflasche!!!
Oben: Mal ein Bild das zeigt wie qualmig es meist ist...man muss für gute Fotos wirklich den richtigen Moment erwischen!
Oben: Der Bach hinter der Quelle führt zum Lavafall, der vorne fliesst direkt vor unseren Füssen in den See.
Oben und unten: Und mal den ganzen Kraterboden...links der See der etwa 250m tiefer liegt als wir sind, rechst die neue Quelle.
Oben: Und weils so schön ist gleich nochmals!
Ich bin mir nur nicht sicher ob ich den Finger am Auslöseknopf noch selbst bewege oder ob er wegen der Kälte so zittert...
Der Anzahl der Fotos nach zu beurteilen eher Zweiteres...
Oben: Der See selbst...
Oben: Und noch ein letzter Blick in den Kessel bevor es mit dem (gröstenteils freihand gehalten) Video weitergeht!
Im Hintergrund des Videos ist mein herzallerliebster Träger leider nicht zu überhören...
So gings die ganze Zeit während der er soooo hart arbeiten musste...
Um 18:30 Uhr ruft uns unser Koch Amtie zum Abendessen, es gibt über dem offenen Feuer zubereitete lange Nudeln (von ihm 'Spaghetti'
genannt) mit Hackfleischsauce ähnlich einer Bolognese und Bohnen!
Und es schmeckt!
Aber viel bring ich nicht runter, so aufgebläht wie ich bin...
Nicht mal einen ganzen Teller schaff ich!
Sven und ich wechseln uns mit den Sitzplatz ab, denn es hat einen zu Heissen direkt am Feuer und einen zu Kalten etwas neben
dem Feuer...beides ist nicht angenehm!
Anschliessend gehen wir nochmals hoch, also kraxeln im Dunkeln...auch nicht so toll..
Aber der Ausblick erstaunt uns doch etwas, denn nun ist alles voller Rauch, man sieht weniger als vorher!
Deshalb und weils trotz spürbarer Wärmestrahlung vom Vulkan so schweinekalt ist dass mir die Knie zittern sowie des Unwohlseins
wegen dem aufgeblähten Bauchs geh ich so kurz nach sieben runter in die Hütte und leg mich in den Schlafsack und auf mein zum
Glück selbst mitbegrachtes gelbes Kissen.
Um 20:10 Uhr kommt auch Sven in die Hütte und legt sich in die Heia.
Gute Nacht!
...könnte man meinen, aber nix da!
Denn zum Einen liege ich auf der Matratze weil ich sie komplett durchdrücke kaum bequemer als auf einem Brett und zum Anderen
will meine Blase dass ich mir den Vulkan auch nachts nocmals ansehe!
Nur...zuerst gehts zum Klo und dann rauf auf den Kraterrand!
Und wie auch Sven schon gesagt hat: Man sieht kaum was wegen dem vielen Dunst und Rauch!
Also versuch ich wenigstens Goma in der Ferne und den roten Schein des Nyiragongo in der Nähe zu fotografieren...
Oben: Goma in einigen Kilometern Entfernung...nachts um elf Uhr...
Oben: Der Schein des Nyîragongo, so wie ich ihn gesehen habe...die Kamera lieferte mir ein zu helles Bild, das so nicht stimmte...
Nach etwa einer halben Stunde, in der ich dank am Everest BC bewährter Daunenhose Jacke nicht gefroren hab gehts wieder in den
kuschelig warmen Schlafsack, nun wirklich: Gute Nacht!
Tag 5: Vom Höllenschlund zum Paradies
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Oben: Unsere heutige Etappe
Nachdem ich gefühlt keine Sekunde gschlafen habe schau ich mal wie spät es ist und mein Handy verrät dass in einer Minute
mein Handy-Wecker abgehen sollte!
Und kurz darauf macht der das auch ganz brav indem mir das Handy afrikanische Accapella-Töne vorspielt!
Also packen, denn um 06:00 Uhr gehts zum Frühstück!
Sven windet sich auch aus dem Bett und wir schmeissen alles wieder in die Taschen und Rucksäcke!
Als Frühstück serviert uns Amtie Ommelette, Käse und Toast sowie Tee.
Lecker!!!
Nachdem ich noch dies und das zwischen Rucksack und Tasche hin und her gepackt habe gehen Sven und ich nochmals zu Amtie
und überreichen ihm unsere Geschenke, von mir bekommt er ein Taschenmesser und von Sven eine Toblerone!
Man merkt halt schon dass wir Schweizer sind... ;-)
Um 06:30 gehts in der Regenjacke, die mich vor dem kalten Wind schützt, runter vom Berg!
Und es ist wirklich kalt!
Geschätzt unter 10°C...ohne es zu wissen!
Bei den Hütten wo wir schon beim Aufstieg die letzte Pause gemacht haben machen wir heute...genau, wieder eine Pause!
Die Gelegenheit nutzen wir um Amtie sein Trinkgeld von 15$ zu geben.
Für den weiteren Abstieg ziehe ich die Regenjacke aus, denn hier windet es schon deutlich weniger!
Weiter gehts steil runter, einige bekunden Mühe mit dem Gleichgewicht und der Trittfestigkeit.
Einige legen sich sogar wieder hin...
...ok, nicht freiwillig und auch nicht zum Schlafen, aber nebst einigen Schürfungen gibts keine Verletzungen.
Wir lassen den zweitobersten Pausenplatz wortwörtlich links liegen.
Zwischen den Steinen am Weg entdecken wir mehrere Tiere, von einem Gecko-Ähnlichen Wesen bis zur Eidechse sind aber alle
weg bevor ich die Kammera draussen hab...nicht nett!
Die zweite Pause machen wir dann im Camp 3, wo es schon warm genug ist um Jacke und Pullover auszuziehen.
Oben: Von da oben kommen wir her...unglaublich wie schnell man wieder unten ist!!!
Schon bald gehts weiter an Camp 2 vorbei zu Camp 1, zwischendurch legen sich wieder einige flach.
Ich zum Glück nicht...aber es ist wirklich rutschig auf diesen Lava-Geröll!
Der Guide hält noch eine Rede wie wichtig es ist dass wir unsere guten Erfahrungen (die wirklich grösstenteils sehr gut
waren) im Kongo im Allgemeinen und im Virunga National Park im Speziellen, weitererzählen!
Und wie sehr der Virunga National Park auf jeden Dollar angewiesen ist um überleben zu können!
Anschliessend gehts weiter, zum Glück ohne weitere Umfaller bis zum HEadquarter runter, wo Jean schon auf uns wartet!
Oben: Von Jean bekommen wir auch unsere Permis ausgehändigt, damit wir auch beweisen können dass wir oben waren und nicht nur
mit Photoshop rumgespielt haben...
...odrr so... ;-)
Sven gibt unseren Jammer-Trägern 10$ als Trinkgeld, ich 30$ an die Guides bzw. Ranger, dann verabschiede ich mich von der Gruppe!
Kurz darauf fahren wir mit Amtie auf der hintersten Sitzbank zum 'Centre d'Accueil Caritas', denn unser da gelassenes Gepäck möchte
ja auch mit uns nach Ruanda!
Oben: Der Eingang des 'Centre d'Accueil Caritas' mit dem Kivu-See der sich scheu im Hintergrund hält...
Wir verabschieden uns von Amtie und nachdem wir das Gepäck ins Auto geschmissen haben düsen wir los in Richtung Grenze zu Ruanda!
Von hier müssen wir erst mal den Ausreisestempel der DRC holen, was sehr schnell geht, dann dürfen wir zur anderen Seite, wo wir
dank der Mehrfach-Einreise-Visa auch schnell wieder offiziell in Ruanda sind.
Aber so einfach ist es dann doch nicht, denn nun wollen die Ruander unser Gepäck sehen!
Also wuchten wir die Taschen in ein kleines Kabäuschen, wo zwei Damen hinter einem Tisch mich bitten die Taschen zu öffnen und
alles auszupacken.
Brav wie ich manchmal bin mach ich natürlich wie mir befohlen, und das offensichtlich so dass die Damen etwas überfordert sind...
...zumindest drückt und knuddeln beide mein Kissen immer wieder, während ich aus- und wieder einpacke!
Bei der zweiten Tasche bemerken sie immerhin die Taucherflossen, aber sonst nichts da sie noch immer mit dem Kissen und seiner
weichen Oberfläche beschäftigt sind! :-D
Beim Rucksack mit den Kameras scheuen sie noch weniger, ich hätte darin wohl alles schmuggeln können! :-D
Nach mir kommt Sven dran, er hat kein solches Kissen und muss deshalb zwei Plastiktaschen entsorgen... ;-)
Nach dem Kabäuschen müssen wir mit den Taschen an einem Wachmann mit bösem Blick vorbei, dessen Blick sich erst wieder normalisiert
nachdem ich ihm gesagt habe dass das Gepäck überprüft und für gut befunden wurde...
...hätte ich auch erfinden können, er hat es weder kontrolliert noch geschaut wer sein Gepäck kontrollieren lässt und wer nicht...
Na ja...
Und schon sind wir drüber, hat vielleicht eine halbe Stunde gedauert.
Weiter gehts nun in die'Paradie Malahide Lodge' (klick mich), wo wir schon im 2013 waren!
Oben: Mein Zimmer im ersten Stock des Gästehauses.
Oben: Mein Badezimmer! KLein, aber mein!
Wir checken ein und plaudern noch etwas mit Jean bei einer Cola, er erzählt uns dabei dass er hier in Gisenyi, aber in einer
anderen Lodge, die uns nicht gefallen aber für ihn reichen würde...
...hmmm...
Die Aussage mag ja stimmen, aber bei solchen Aussagen kommt in mir immer so ein 'ich bin halt nicht so viel wert wie Ihr'-Gedanke
rüber, und den Gedanken mag ich nicht, denn für mich ist Jean nicht weniger und nicht mehr wert als z.B. Sven...
Handumkehrt versteh ich schon dass er lieber eine günstigere Unterkunft nimmmt, zumal die Differenz in seinem Portemonaie landet.
Nach einer Weile über Gott, die DRC und Ruanda quasseln verabschiedet sich Jean und wir zwei setzen und in den wunderschönen Garten
an den nicht weniger wunderschönen Lake Kivu und trinken ein Bier...Sven ein grosses 'Mützig', ich ein etwas kleineres 'Tusker'
und anschliessend noch ein kleines 'Mützig', bevor ich unter die Dusche schwanke!
Und die macht mich mit angenehm warmem Wasser von oben bis unten nass!
Also ist abtrocknen angesagt, darauf folgt die Datensicherung meiner Fotos und- Videos in der Bar, wobei mir die im Tablet-Compi
steckende 128GB-MicroSD-Card Probleme macht, das fiese Ding!
Denn beim Zusammenpacken (nehm ich mal an) schiesst sie sich selbst aus dem Micro-SD-Slot raus, was ich aber erst wieder im
Zimmer bemerke!
Bei der anschliessenden Suchaktion finden wir trotz sechs Augen und Taschenlampe die kleine Karte nicht mehr, toll!
Zum Glück hab ich noch eine Zweite dabei, die nun aber vorsichtiger gehandhabt wird, denn nun weiss ich dass der Slot eine recht
kräftige Feder hat, die die Karte einige Meter weit durch die Luft schleudert wenn man sie von aussen nur berührt...
Tja...scheiss Technik!
Während ich mit der Kamera im Garten die Vögel und Blumen nerve und zwischendurch immer wieder etwas rumhänge schreibt Sven
seinen Reisebericht.
Oben: Dürfte nicht nur eine Blume sein sondern ist eine: Wechsel- oder auch Wandelröschen (Lantana)
Oben: Wohl wieder eine Blume, aber die ist schon am Nachmittag blau...
Oben: Selbst hier tipp ich auf 'Blume', könnte aber auch ein geschickt verzierter Ball sein...
Oben: Klein, aber schon rot wie die Sünde: Blume!
Oben: Nein, das ist definitiv keine Blume sondern ein Schwarzmilan (Yellow-billed Kite)...und nicht der Einzige hier!
Oben: Vogel Schwarz weiss, also im Durchschnitt ein Grauvogel!
...auch als Witwenstelze (Pied Wagtail) bekannt...
Oben: ...und nun wirds wieder blumig, und zwar mit einer Drillingsblume (Bougainvillea glabra)!
Bei einsetzender Dämmerung bestellen wir mal die Speisekarten und wählen je einen Tilapia Paradise, mit Kartoffelstock bei Sven
und Kochbananen bei mir.
Oben: Fischsuppe als Vorspeise...
Oben: ...und Tilapia Paradise mit Kochbananen als Hauptspeise!
Dank kurzer Nacht und langem Abstieg sind wir fix und foxi, deshalb gehts schon um 20:20 Uhr ab in die Heia, gute Nacht!
Tag 6: Chillen im Paradies!
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Oben: Unsere heutige Etappe
Schon um sechs bin ich wach und da Sven und ich erst um 08:00 zum Frühstück abgemacht haben geh ich schon mal mit der Kamera in
den Garten, denn es bieten sich schon zwei, drei Motive!
Oben: Nach einer Nacht auf dem See kehren die Fischer zurück in ihr Dorf!
Oben: Die Fischer, die nachts nicht auf dem See waren haben wie dieser Kingfisher noch was zu tun...
Oben: Der Spectacled Weaver - Brillenweber (Ploceus ocularis) hat sich sein Frühstück auch schon gekrallt!
Ist übrigens eine nicht nur bei ihm sondern auch bei den Milanen beliebte Frucht!
Oben: Und auch der Reed Cormorant - Riedscharbe (Microcarbo africanus (Synonym.: Phalacrocorax africanus))ist schon auf den
Beinen, den roten Augen nach zu schliessen hatte er eine anstrengende Nacht!
Oben: Wo man hinknippst fliegen Kingfischer rum, tststs...beinahe eine Plage!
Oben: Und schon kommt der erste und wichtigste Teil des Frühstückes...der Kaffee!!!
...und ein Fruchtsalat dazu...
Oben: Offenbar will der Schwarzmilan auch was von meinem Frühstück...
Oben: ...zumindest schaut er ziemlich unverfrohren und auffordernd zu mir rüber!!!
Oben: Frühstück mit Gecko...zum Glück neben dem und nicht im Teller...
Oben: Unser Frühstücks-Gecko, der kurz mal Sven angesprungen hat bevor er zum Schirmständer ging...
...er scheitert erstaunlicherweise an diesem Schirmständer und rutscht immer wieder runter...
...aber er gibt nicht auf! :-D
Nach dem leckeren Frühstück chillen Sven und ich etwas, es ist ja auch unser Ruhetag hier im Paradies!
Dabei dürfen wir den Fischern zuschauen wie sie sich rudernd abschuften, herrlich zu wissen dass wir nur zuschauen und nicht
mitpaddeln werden...
Aber nur rumhängen geht dann doch nicht, etwas fotografieren muss sein...
...wobei Sven 'etwas' wohl etwas anders definiert als ich, denn nur so kann ich seine Angst um den Platz auf meinen Speicherkarten
nachvollziehen... ;-)
OK, vielleicht übertreib ich's ja auch ein wenig, aber mein neues 100-400mm-Objektiv fasziniert mich halt!
Und deshalb müsst Ihr nun weitere Bilder anschauen! ;-)
Oben: Kingfisher hats hier wie Sand am Meer, mal sitzend...
Oben: ...und mal fliegend, aber immer ist einer irgendwo!
Oben: Der fehlende Taktvorgeber an der Trommel wird durch Gesang ersetzt, den Typen mit der Peitsche hab ich auch nirgends
gesehen...hat sich bei den Ruderbooten so einiges getan seit den römischen Galeeren... ;-)
Oben: Leider im Gegenlicht: Fliegender Hammerkopf...
Oben: Blick vom Frühstückstisch zum Marktplatz der Ortschaft...
Kurz vor zehn Uhr beschliessen wir etwas spazieren zu gehen, also noch kurz ins Zimmer um 12-50mm-Objektiv zu holen und das 100-400er
dazulassen und schon gehts los, raus aus der Lodge!
Wären da auf dem Weg zum Zimmer nur nicht so viele Tiere...
Oben: Noch ganz scheuh schauen sich Herr und Frau Eidechse erstmals tief in die Augen...
Oben: ...aber da ich die schöne Zweisamkeit störe wirft er mir heldenhaft einen bösen Blick zu...also gehts endlich ins Zimmer
und darauf raus aus der Lodge!
Sven hat zur Sicherheit nur die kleine Kamera dabei, ich meine Älteste und ein Objektiv das ich auf Safari nicht benötige...
...sicher ist sicher!
Ok, wir beide ziehen auch die Schultern zurück und setzen den grimmigen Blick auf... ;-)
...auch hier: sicher ist sicher! :-D
Für Sven ist es das erste Mal dass er so durch ein Dorf geht, aber er strahlt auch eine ziemliche Gelassenheit aus.
Nur beim Abbiegen auf den Markt merkt man ihm etwas an dass er das nicht täglich macht.
Auffallend ist dass nebst Fisch vor allem Bananen verkauft werden...in rauhen Mengen, aber kaum was Anderes!
Natürlich werden wir von allen Seiten angegafft, Weisse hier auf dem Markt gibts nicht alle Tage.
Aber alles ist recht friedlich, sogar etwas ängstlich kommen mir einige Einheimische vor, weshalb auch immer!
Lang dauerts nicht bis wir von jemandem angesprochen werden, der uns nach einigen Fragen was wir hier denn tun schnell mal erklärt
wann und wie die Fischer rausfahren und die Fische fangen und dabei geschickt einflechtet dass man doch auch mit dem Boot zu den
heissen Quellen und zur Talapia-Zucht fahren kann, für 'nur' 40'000.- ruandischer Franc oder 40 Dollar...
Wir lehnen dankend ab, was den Preis sofort auf 30$ sinken lässt.
Trotz der immer näher kommenden interessierten Menschentraube um uns herum lassen wir ihn wissen dass wir nicht interessiert sind,
da er uns aber wirklich viel Spannendes erzählt hat geben wir ihm ein kleines Trinkgeld.
Dabei hab ich den Eindruck dass sehr genau geschaut wird wo wir unser Geld aufbewahren...Vorsicht ist angesagt!
Wir verlassen den Markt wieder und gehen an der Brauerei vorbei, der Typ vom Markt folgt uns in einigem Abstand...
...und noch zwei Männer die ich am Markt gesehen habe nehmen denselben Weg...
Wir schauen etwas rum, dabei gehen die Zwei an uns vorbei ohne von uns Notiz zu nehmen, also wohl nur Zufall dass die auch hier
entlang gingen.
Aber unser Typ vom Markt quatscht uns an und preist sich als Guide an, was wir dankend ablehnen.
Wir gehen weiter, aber er hängt an unseren Fersen und quatscht uns nochmals an, wir lehnen wieder dankend ab.
Oben: Abzweig zum Congo-Nile-Trail
Bei der Wegegabelung von welcher man entweder zum Congo-Nile-Trail oder zu den heissen Quellen gehen kann quatscht er mich nochmals
an, Aber nun werd ich sehr deutlich, was wirklich hilft!
Ok, wir wollten zwar ursprünglich zu den heissen Quellen, aber nur schon um ihn nicht mehr bei uns zu haben gehen wir den 'Main Trail'
des Congo-Nile-Trails statt zu den Quellen...
Ist doch wahr, wir wollen nur etwas spazieren, und das ohne Guide!
;-)
Die Strecke ist breit genug dass zwei Lastwagen kreuzen können, aber uns kommen hauptsächlich FussgängerInnen und Velofahrer entgegen.
Immer wieder haben wir Aussicht auf den wunderschönen Lake Kivu, trotz schon recht grosser Hitze geniessen wir den Spaziergang!
Zumal vom See her immer wieder mal ein schön kühler Wind blässt.
Oben: Einer der vielen Ausblicke auf den Lake Kivu...
Oben: Nur aus der Hüfte fotografiert, deshalb nicht ganz getroffen: Farbenfroh gekleidete Frauen auf dem Weg zum Markt!
Aber so langsam werden wir durstig und sehnen uns nach einem Restaurant, von denen es hier aber nicht alle paar Meter eines hat...
...aber...
...was sehen meine alten Äuglein?
Ein Haus mit grossem, ummauertem Garten auf der anderen Seite der Bucht!
Sven und ich sind uns sofort einig, das MUSS eine Lodge oder so was sein!
Also latschen wir weiter, noch immer von der auf dieser Höhe von knapp 1500müM. besonders starken afrikanischen Sonne in gleissendes
Licht gehüllt, schwitzend und das Japsen nur mit Mühe zurückhaltend...odrr so...
;-)
Bei einer Strassenbaustelle erreichen wir endlich das besagte Haus, das sich aber aufgrund der Beschriftung und der Kleidung
der dort zu sehenden Menschen nicht als Lodge sondern als Mission zu erkennen gibt...
...Kruzifix!!! :-O
Oben: Mission, nicht Lodge! Frechheit!
Also alles wieder durstig zurück!
Trotzdem nehmen wir uns die Zeit dies und das zu fotografieren, von glitzernden Felswänden über Blumen, Vögel bis zu Fischzuchten!
OK, Sven fotografiert zusätzlich noch jeden Holzpfahl, der auch nur im geringsten an ein Baugerüst erinnert...
...da ist der Beruf definitiv auch im Urlaub dabei... ;-)
Oben: Talapia-Fischzucht im Lake Kivu
Oben: Nektarvogel auf Jacarana Baum...er wollte definitiv nicht posieren... :-(
Oben: Zentralamerikanische Einwandererpflanze...aber mehr weiss ich darüber nicht, ausser dass sie sehr gut gefällt...
Oben: Einsam und verzweifelt daliegendes Boot... :-(
Oben: Wellen wie am Meer, wunderschön! :-)
Wieder bei der Abzweigung zu den heissen Quellen angekommen ist unser Möchtegern-Guide verschwunden, also gehen wir jenen Weg!
Wollten wir ja ursprünglich schon machen...
Zwischen den Häusern durch geht die schlechte Strasse runter, die Kinder winken uns zum Teil scheu zu, zum Teil hören wir auch
'Money' aus ihren Mündern, was wir natürlich sofort und ohne mit der Wimper zu zucken ignorieren!
Unten angekommen sehen wir die heissen Quellen...
...
...nicht!!! :-O
Denn irgend ein Heini hat einen Bretterzaun drum herum gebastelt und verlangt Eintritt!
Aber da sie nun wirklich nicht soooooooo spektakulär sind verzichten wir...
...als Trost hier ein Bild von der 2013er Ruanda-Tour:
Oben: Die heissen Quellen im 2013...definitiv nicht spektakulär genug um Eintritt zu bezahlen!
Also wieder den Berg rauf und zurück zur Lodge!
Auf dem Weg werden wir von einigen Kindern regelrecht verfolgt, natürlich mit dem 'give me money'-Spruch auf deren Lippen...
...wirklich durchs halbe Dorf!
Kaum sind wir die los fällt mir, während ich über meine rechte Schulter schaue, im linken Augenwinkel auf dass ein Typ so etwas
wie einen Ausfallschrit in meine Richtung macht!!!
Ich bin selbst erschrocken wie schnell ich die um die Kamera geballte Faust oben hatte...
...und wie schnell er wieder verschwand!
Keine Ahnung worauf er es abgesehen hatte, wohl auf mein Portemonaie oder mein Handy...
Und da ich über meine rechte Schulter schaute und er links von mir war dachte er wohl ich wäre ein leichtes Opfer...
So was hab ich selbst noch nie erlebt!
:-O
Aber wir sind ja schon bald bei der Lodge!
Oben: Schon das Schild vermittelt paradiesische Erwartungen!
Kaum zurück chillen wir wieder etwas im Garten rum, trinken dort ein Sprite (Sven) und zwei Fanta Orange (ich) und fotografieren
wieder etwas vor uns hin.
Oben: Aussicht vom Garten der Lodge in Richtung Dorf
Oben: Aussicht von meinem Zimmerzugang in Grösse einer Terrasse...
Und hier noch ein Video dieses Tages:
Oben und Unten: Keine Ahnung was für eine Pflanze diese und die Nächste sind, aber es sind Pflanzen und sie sehen gut aus!
Oben: Blick von der Lodge über den Landzugang zur Halbinsel wo sich die heissen Quellen befinden.
Nach einem Abstecher in mein Zimmer um für die morgige Reise nach Kigali mit Zwischenstop bei Dian Fossey's ehemaliger Forschungsstation
zu packen geh ich wieder in Richtung Rezeption und treffe auf dem Weg auf Jean.
Gemeinsam gehen wir zu Sven und besprechen Gott und die Welt (NP mit Flachlandgorillas, NP mit Bonobos, Schnellboot das den Lake Kivu
in 3 Stunden auf der ganzen Länge befährt, Rebellen usw.) und den morgigen Tag während die zwei je ein Bier und ich eine Coke trinken.
Jean eröffnet uns dass es schon sehr früh, nämlich um 05:00 Uhr losgeht!
Und dass wir das Frühstück als Lunchbox mitnehmen sollen!
Gute Idee!
Oben und Unten: Das Rezeptionsgebäude
Oben: Schwarzmilan als Vegetarier...
Nachdem er uns verlassen hat geniessen wir das Abendessen, bei Sven aus Thonsalat und Carlic-Steak und bei mir aus Avocado, Gemüsesuppe
und vegetarischem Curry besteht.
Oben: Meine Vorspeise: Avocado...
Oben: Svens Vorspeise: Thonsalat...
Oben: Unsere Hauptspeisen: Oben Sven's Carlic-Steak, unten mein vegetarisches Curry.
Nach dem Essen und einigem Quasseln bestellen wir unser Frühstück, das wir schon bald perfekt eingepackt in Händen halten nachdem
wir das Essen und Trinken bezahlt haben.
Kurz darauf geht Sven ins Bett und ich für's Facebook in die Lobby, wo's W-Lan gibt.
Aber auch schon um 22:00 Uhr hau ich mich ins Bett, gute Nacht!
Tag 7: Über Dian Fossey nach Kigali!
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Oben: Unsere heutige Strecke
02:20 Uhr zeigt das Handy!
Damit selbst hab ich ja keine Probleme, aber dass ich um die Zeit schon fertig sein soll mit schlafen find ich eine Frechheit!
Echt, das Sandmännchen ist auch nicht mehr das was es mal war!
Grmpfl!!!
Natürlich bleib ich demonstrativ liegen bis 04:30 Uhr, denn dann muss ich aufstehen, da Jean um 05:00 Uhr kommt und wir losfahren.
Schnell noch alles Anstehende erledigt und den letzten Rest in die Tasche beziehungsweise den Rucksack gepackt und schon geh ich
raus in die dunkle, kühle Nacht!
Kurzer Blick zu Sven's Appartement und schon weiss ich dass er Licht an hat, also offenbar auch wach ist.
Gut so, braver Sven! ;-)
Um so früh da zu sein hat Jean ja schon hier in Gisenyi, aber in einer anderen Lodge, übernachtet.
Vom Kongo her wärs kaum möglich und sicher nicht sinnvoll!
Ich schleppe also mein Zeugs am mir nicht helfenden Wachmann vorbei zum Parkplatz und treffe da schon Jean!
Nach kurzer Zeit kommt auch Sven daher und nachdem wir dem Wachmann erklärt haben dass die Schlüssel in den Zimmerschlössern stecken
fahren wir schon los, es ist 05:10 Uhr!
Jean fährt auffallend gemütlich, aber das ist wohl auch besser so, denn viele Menschen sind schon auf der Strasse.
Die Meisten zu Fuss, viele mit dem Fahrrad und nur wenige mit dem Auto, aber offenbar alle auf dem Weg zur Arbeit!
Um die Zeit sieht man bei uns kaum jemanden auf den Strassen...
Kurz nachdem wir Gisenyi hinter uns haben sehen wir im Dunst links von uns den Nyiragongo mit kaum wahrnehmbarem roten Leuchten
über dem Kraterrand...
...aber schon bald ist der Vulkan vom Dunst wieder vollkommen verhüllt und nicht mehr zu sehen...
Oben: Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt ist auch ans Fotografieren zu denken, wenn auch von der Rückbank durch die Frontscheibe:
Frauen auf dem Weg zum Markt!
Oben: Halb Ruanda war schon kurz nach 05:00 auf den Beinen, die andere Hälfte ist es wohl jetzt um 06:45 Uhr...
Kaum in Ruhengeri angekommen kommt mir Jeans unsicheres Suchen des Kinigi Park Headquarters vor als wäre er erstmals hier...
Na ja, egal, er gehört nicht zu denen die so was verstecken und er fragt nach, was uns auch sehr schnell zum Ziel bringt!
Schon der zweite oder dritte Operator der auf einer meiner Reisen Neuland entdeckt, auch gut!
Kaum auf dem vollen Parkplatz ausgestiegen gehen wir dahin wo offensichtlich die meisten Touroperators hingehen, dort fragt sich
Jean auch wieder durch.
Bald verlangt er unsere Pässe und geht damit ins Büro während wir der Tanzvorführung für uns Touristen zuschauen.
Ich hol mir einen Tee, der dort gratis bereitsteht und esse mein Lunchpaket, das wir gestern Abend in der Paradise Malahide Lodge
bekommen haben.
Es ist recht kühl und beim Blick um uns herum frag ich mich schon bei einigen Leuten wie die ein Gorillatrecking hinter sich bringen
wollen...zumal ich zwei Touristen mit Krücken und Rucksack sehe...
Es ist erstaunlich wie schlecht einige schon hier auf der kaum abfallenden Wiese zu Fuss sind...hoffendlich schaffen die's ohne
jemand Anderem oder den Gorillas zur Last zu fallen!
Nach einiger Zeit ruft uns Jean zu sich, er steht mit einer kleinen Rangerin bei einem kleinen Schild auf einer Wiese.
Die Rangerin stellt sich uns als 'Odile' vor und erklärt uns dass sie unser Guide ist und wir zwei die Einzigen sind die zu Dian Fossey's
ehemaliger Forschungsstation rauf gehen werden.
Oha, übersichtliche Gruppe heute!
Odile beginnt mit dem Erzählen von Dian's Lebensgeschichte, und sie erzählt es wirklich sehr, sehr gewissenhaft und ausführlich!
Von Geburt bis zum Tod, inklusive diverser Schulen und Freunden usw...
Kenn ich so gar nicht vom letzten Mal!
Sie ist zwar nicht so einfach zu verstehen aber so im grossen Ganzen bekomm ich doch mit dass Dian nicht wirklich eine einfache
und sympatische Person war...
Zumindest Menschen gegenüber hatte sie wohl so ihre Probleme...
Na ja, das hatten ja offenbar einige mit ihr auch, sonst wäre sie wohl kaum am 27. Dezember 1985 im Karisoke Research Center, wo
wir nun hingehen, abgeschlachtet worden.
Bald gehts los, wir besteigen nun mit Odile Jean's Wagen und fahren zum Startpunkt des Treckings.
Ich hatte den letzten Teil der Piste in schlechter Erinnerung, aber dass mich die Erinnerung so täuschen kann hätt ich nicht erwartet!!!
Die Piste ist nicht schlecht, die ist grauenvoll!!!
Am Startpunkt angekommen gehen wir gleich los, das Tempo ist von Anfang an etwas hoch, vielleicht etwas zu hoch für den Anfang!
Auf dem Weg zwischen den Feldern hindurch treffen wir Soldaten, von denen uns drei begleiten werden.
Im Gegensatz zu meiner Tour im 2013 sind diese Soldaten freundlich und lächeln uns an, damals warens wirklich Typen denen man
nicht nachts begegnen will...
Aber Kalaschnikovs haben auch die Drei hier dabei!
Odile erklärt uns dass wir eventuell auf dem Weg nicht nur Gorillas, andere Affen oder Antilopen sehen würden sondern unter Umständen
auch mies gelaunte Büffel uns zertrampeln könnten, was sie nicht so gerne sehen würde.
;-)
Die Nähe zur DR Congo und die immer wieder vorkommenden Grenzüberschreitungen (meist von ruandischer Seite...) haben natürlich nichts
damit zu tun...nur die Büffel...logo...
Mit den Soldaten zusammen gehts weiter, es wird steiler und steiler, das Tempo bleibt hoch, was meine Beine nicht wirklich freut!
Denn da steckt noch immer der Nyiragongo drin, ja, der ganze Vulkan!!!
Das macht meine Beine richtig schwer...und bringt meine Lunge dazu durch den Mund atmen zu müssen, was ein untrügliches Zeichen
für mich ist langsamer gehen zu müssen!
Schon sind wir am Waldrand und Odile schlägt die erste Pause vor, was ich nutze um ein japsend geringeres Tempo zu fordern!
Sven hat offenbar keine Vulkane in seinen Beinen...
Nach kurzer Rast gehts nun über eine Mauer rein in den Wald, in dem die Gorillas leben!
Nach einem steilen Anstieg wirds bald flacher und ich seh einige hörnchenähnliche Tiere in den Bäumen rumtoben, aber krieg kein
einziges brauchbares Foto davon hin...
...immer ist ein Ast oder ein Blatt im Weg...
Es geht weiter bis zu einer Weggabelung von wo man eine Bergtour zu einem Kratersee beginnen kann, und machen die nächste kurze Rast.
Mir fiel auch schon auf dass es jetzt im Gegensatz zu 2013 keine gefüllten Säcke mehr am Boden hat und man nun wie es ja zu
erwarten wäre auf den nakten Boden geht.
Odile erklärt mir dazu dass diese Säcke jeweils da sind wenn's zu matschig wird, damit die Gegend überhaupt bewandert werden kann.
Macht Sinn...
Wir gehen weiter, Büffel- und Gorillakot liegt faul auf dem Weg rum, beides recht frisch, Odile meint dass beide Haufen keine
Stunde alt wären...
...einige Minuten später bleiben wir stehen weil wir ein Blöken hören das wir nach dem ersten Wunschgedanken ‘Gorilla’ einer
Antilope zuordnen.
Aber egal was es ist, irgendetwas ist hier im Busch!
Und das mein ich wortwörtlich!
Ich sehe eine Pflanze rechts von mir sich bewegen und schau genauer, da seh ich schwarze Haare...
Oben: Was sehen denn da meine scharf belinsten Äuglein?
Ein Busch mit schwarzem Fell?
Ab in die Knie, damit ich unter den Blättern der Büsche durchschauen kann und dann...tatataaaaaa...
Und tatsächlich seh ich zwei Gorillas als Erster!
Halleluja!!!
Oben: Hallo Frau Gorilla!!! Du bist entdeckt! :-D
Ich glaubs ja kaum!
Wir treffen auf dem Weg zu Dian Fossey's Camp eine Gorillatruppe!
Auch wenn wir nur zwei Tiere sehen ein absolutes Ausnameerlebniss!!!
plötzlich höre ich Stimmen anderer Menschen...
Hmmm...
Odile und einer der Militärs beginnen mit denen zu sprechen ohne etwas von meiner Entdeckung mitbekommen zu haben!
Noch hat nebst mir niemand die Gorillas bemerkt, so winke ich Sven leise zu mir ran und zeige ihm was ich gefunden habe!
Wir schauen und fotografieren nur kurz bis Odile auffällt was wir tun...und sie sofort 'No Fotos' ruft!
Denn das lässt sich Ruanda normalerweise fürstlich belohnen mit 750$ für eine Stunde Gorillas beobachten...
OK, wir hören sofort auf zu fotografieren, zumal die Gorillas im dichten Gebüsch auch kaum zu sehen geschweige denn zu
fotografieren sind...
Odile schreibt sich währenddem den Namen der Gruppe in ihr Notizbuch: 'Ghiranesa-Group'!
Zumindest liest sie mir das später so vor...
Auch wenn ich beim nachträglichen Googeln weder bei den Touristengruppen noch bei den Forschungsgruppen eine mit so einem Namen
finden kann freu ich mich enorm über die Sichtung!
Und erst recht darüber dass ICH die Gorillas gesichtet habe!
Welcher Tourist kann schon von sich behaupten Berggorillas gespottet zu haben?
Stolz-Modus 'on'!!!
Pha, was ist schon eine Serval-Spottung...tststs...nun kann mich nichts mehr beeindrucken! ;-)
Ohne weitere Pausen gehts nun rauf zur ehemaligen Forschungsstation.
Oben: Grün, grüner, am grünsten!!! Halt Bergregenwald!
Oben: Übersichtsschild mit Aufzählung aller Gebäude der Station.
Oben: Überreste der 'Bottom Cabin', die auch nach Dian's Tod von etlichen Forschern als Kabine genutzt wurde.
Oben: Die Überreste von Dian Fossey's Kabine, die sie selbst offenbar scherzhaft als 'das Mausoleum' bezeichnete...
...was angesichts der Tatsache dass sie in dieser Kabine abgeschlachtet wurde doch etwas speziell ist...
Oben und unten: Das Grabfeld der Gorillas und Dian Fossey's Grab, direkt neben ihrem geliebten 'Digit'.
Es gibt Leute die sagen sie hätte den Silberrücken 'Digit' so geliebt wie andere Frauen ihren Lebenspartner lieben...
Oben: Links das Grabstein von Digit, rechts der von Dian.
Dian wurde von den Einheimischen übrigens 'Nyiramachabelli' genannt, was sinngemäss etwa 'die Einsiedlerin im Wald' bedeutet.
Oben und Unten: Das Haus der Arbeiter, weit weg von Dian's eigenem Haus...und klein für die bis zu 30 Menschen die hier
auf engstem Raum schliefen.
Oben, unten und doppelunten: Der Bergregenwald mit seinen Pflanzen ist einfach der Hammer!!! Ich könnt stundenlang hier rumlatschen!!!
Odile erklärt uns auch hier oben alles ganz genau und um ein mehrfaches ausführlicher als der Guide, den wir letztes Mal dabei hatten!
Wir sehen auch etliche Haus-Überreste die wir damals nicht gesehen haben!
Echt, ich kann diese Frau als Guid echt empfehlen!
Toll!
Und erst nachdem sie Sven und mich gefragt hat ob wir noch was wissen wollen und wir ihr versicherten dass wir vollends zufrieden
sind gehts wieder auf den Weg runter!
Oben: Was sehen wir denn da auf dem Weg?
Jawohl, Gorilla-Kacke, frisch!
Oben: ...und Ameisen...die einem zum Tanzen bringen können!
Selbst mich Tanzmuffel!!! :-O
Plötzlich bleibt Odile und die zwei vorausgehenden Soldaten stehen und weisen uns an dasselbe zu tun...
Irgendwoher höre ich das Wort 'Buffalo'...ob wir nun auch noch Büffeln begegnen?
Oben: Hmmm...was lässt und da nicht passieren???
Und plötzlich winkt mich einer der Soldaten zu sich und zeigt nach vorne...
und was seh ich da?
Na was wohl:
Oben: Gorillas!!! Mitten auf dem Weg!!!
Oben: Und ich hab nur das 7-14mm-Objektiv griffbereit!!! Zum Glück sind wir so nahe!!!
Oben: Von Sven (mit seiner Einwilligung) geklautes Foto das mich beim Filmen zeigt...
Oben: Ja, Video! Mit dem 7-14mm-Objektiv...dafür ohne Bildstabilisator, da ich nur die kleine Kamera vorne hatte...
Es sind ein Weibchen und ein halbstarkes Männchen, und ich hab keine Zeit die gute Kamera und das geeignete Objektiv aus dem
Rucksack zu nehmen!!!
Nach kurzer Zeit kommt das Männchen noch etwas näher, setzt sich etwa einen Meter vor mich hin...
Nicht nur Odile hatte Befürchtungen dass er Ärger sucht, nein, auch die Gorilladame hält ihn kurz zurück...
Na ja, ich bin es ja so langsam gewohnt dass mir Gorilla-Männer zu nahe kommen...schluck...
Nach einigen Minuten, in denen klar wird dass sie uns keinen Platz machen, gehen wir durchs Gebüsch...
...und natürlich muss hier das Gebüsch in erster Linie aus Brennnesseln bestehen...danke Gorillas, nett von Euch!!!
Was tut man nicht alles damit es diesen Tieren gut geht...
Von der anderen Seite filme ich noch etwas weiter, dabei versuche ich auch die anderen Gorillas dieser Gruppe (es ist die Umubano-Gruppe)
zu filmen, was mit dem 7-14mm- Objektiv auch dann unmöglich wäre wenn man mehr sehen würde als sich bewegende Büsche und Pflanzen!
Aber es ist schon faszinierend: Wir sind wieder umzingelt von einer Gorillagruppe, der dritten innerhalb von fünf Tagen!
Und dabei fällt mir auf dass ich in allen Ländern, in denen Berggorillas leben, welche in der freien Natur gesehen habe!!! :-D
Aber wir werden gedrängt weiter zu gehen...verständlich!
Kurz hinter den Gorillas verlassen wir den bekannten Weg und gehen auf neuen Pfaden runter bis wir wieder den Eingang zum Wald
antreffen, durch den wir gekommen sind.
Danach gibts wieder eine kleine Pause, in der Odile eine Ansprache betreffend Gorillas, der Menschen hier um den Nationalpark herum
und die Arbeit der Ranger und des Militärs sowie der Besonderheit Gorillas auf dem Weg zu entdecken hält während wir die
Aussicht geniessen.
Oben: Aussicht direkt unterhalb des Waldeinganges
Nach ihrer Ansprache gehen wir wieder zwischen den Feldern durch weiter runter, bald schon verabschieden sich die drei Soldaten,
natürlich mit einem Trinkgeld in der Hand!
Weiter gehts an Schafen vorbei zum Auto, während Odile uns bestätigt dass sie auch kaum mal Gorillas zu sehen bekommt und heute wirklich
ein Sonderfall war, da wir zwei unterschiedliche Gruppen zu sehen bekamen.
So etwas habe sie selbst noch nicht erlebt!
Schon bald sind wir beim Auto wo Jean schon auf uns wartet...
...natürlich nicht nur er sondern auch Souvenierverkäufer, die wir erst mal abwimmeln müssen...
Kaum sind wir im Auto gehts wieder über die Holperstrecke, wenn auch dank einer Einbahnregelung nicht über die welche wir auf dem
Herweg befahren haben.
Um die Strassenqualität mal aufzuzeigen hab ich versucht zu filmen...
Oben: Schüttel-Schüttel...
Wohlgemerkt: Das ist die offizielle Strasse vom bedeutensten Touristenort in Ruanda zurück in die Zivilisation und keine Offroad-Strecke!
Durch eine Umleitung fahren wir wieder in Richtung Hauptstrasse, Odile fährt solange mit bis wir sie in ihrem Heimatdorf abladen
können. Auf dem Weg sagt sie mir nochmals die Namen unserer Gorillagruppen, die sie sich extra notiert hat und gibt ihr Walkie-Talkie
an einem Rangerposten am Strassenrand ab.
Nachdem wir uns von dieser als Guide echt empfehlenswerten und sympatischen Frau verabschiedet haben gehts los in Richtung Kigali!
Auf dem Weg kauft uns Jean noch je eine grosse Flasche Wasser, dann gehts weiter durch hügelige und grüne Landschaften, vorbei an,
Tälern, Flüssen, Dörfern, LKW-Unfällen usw über Top-Strasen in Richtung Hauptstadt!
Oben: So sehen die Strassen Ruandas in den meisten Fällen aus...
Jean fragt uns wo wir in Kigali genau hin müssen, was wir mit 'Hotel Okapi' (klick mich) beantworten können.
Und zum Glück kennt er das Hotel!
Aber er warnt uns schon mal wegen einem Nachtclub, denn er hat früher seine Gäste ebenfalls da untergebracht, da das Hotel sehr gut
zwischen dem Banken- und Hotelviertel sowie dem Genocid-Center liegt. Als dann jedoch in unmittelbarer Nähe ein Nachtclub eröffnete
wars vorbei mit der Nachtruhe...
Seither bringt er seine Kunden im Gloria-Hotel unter, wo wir ja auch die erste Nacht verbracht haben.
Kurz nach 16:00 Uhr seh ich das Hotel erstmals...
...aber das mit dem parkieren und ausladen gestaltet sich etwas schwierig, da alle Parkplätze besetzt sind und auch der fliessende
Verkehr keinerlei Rücksicht nimmt sondern sich lieber durchquetscht wo's nur möglich ist.
Irgendwann haben wir aber auch das hinter uns und schon gehts rein in die gute Stube!
Ziemlich gespannt ob die Buchung mit booking.com auch geklappt hat stehen wir da und...
...werden schon erwartet!
Top!
OK, die Konversation ist nicht ganz so einfach, da die beiden Damen von der Rezeption zwar gut französisch aber nur eine davon
so halbwegs englisch sprechen.
Aber mit viel Hand und Gestikeinsatz schaffen wir auch das. ;-)
Während Jean sich mal in den Warteraum setzt checken wir ein, Sven bekommt Zimmer 21, ich gleich daneben Zimmer 22.
Ein Sicherheitsmann packt unsere Taschen und versucht erst beide, danach nur Sven's Tasche hochzustemmen...
...und obwohl er offensichtlich Hilfe gebrauchen könnte will er die nicht...
So führt er uns laut schnaubend rauf in den zweiten Stock, öffnet Svens Zimmer und lädt die Tasche dort ab.
Danach gibt er mir den Schlüssel zu Zimmer 22 und geht wieder runter um meine Tasche zu holen.
Ich nehm den Schlüssel, schieb ihn ins Schloss, öffne die Türe und staune!
Haben die mir nun Socken auf den Boden gelegt und eine Wechselunterhose an den Schrankknauf gehängt?
Im Ernst jetzt???
Boa!
Meine Meinung vom Hotel weiss im Moment nicht was sie meinen soll...
Völlig verdattert geh ich rüber zu Sven und frag ob er auch Unterhose und Socken im Zimmer gefunden habe, was mir nur einen ungläubigen
Blick beschert...
Also gehen wir zu zweit ins andere Zimmer und schauen uns das an...
Sven und ich staunen ruhig ins Zimmer rein, wortlos und mit grossen Augen!
Denn offenbar ist das Zimmer besetzt!
Kaum schliessen wir die Türe wieder kommt auch schon der Mann mit meiner Tasche rauf und will damit ins Zimmer.
Ich erkläre es ihm und bemerke dass er nicht gut englisch spricht, also öffne ich die Türe und zeige es ihm...
Auch seine Augen kullern beinahe aus den dafür vorgesehenen Höhlen und er stammelt was von 'wait here'...
Kurz darauf erscheint er wieder mit dem Schlüssel des gegenüberliegenden Zimmers 207, das offensichtlich nicht schon besetzt ist.
Gut so!
Schnell alles im Zimmer abgeladen und dann so gut die vermuskelkaterten Beine mich tragen runter zu Jean, denn dem wollen wir
noch ein Trinkgeld geben und uns von dem liebenswürdigen, ehrlichen Kerl verabschieden.
Zumal er heute noch in den Kongo zurück muss.
Die Verabschiedung ist recht herzlich, die Entschuldigung der Dame an der Rezeption für die Herausgabe des falschen Schlüssels
ist dem Gesichtsausdruck zu folge auch ernst gemeint, die sah ziemlich schockiert aus!
Anschliessend geht rauf ins Zimmer, duschen, relaxen, Fotos sichern usw...
Oben: Mein Zimmer
Oben: Immer noch mein Zimmer...
Oben: Auch das und...
Oben: ...das gehört zu meinem Zimmer...schaut hier dreckiger aus als es war, denn auch wenn die Fugen verfärbt waren wars sauber!
Oben: Aussicht vom Zimmer bei Tag
Un 18:00 Uhr treffen sich Sven und ich (wer sonst?) an der Rezeption und versuchen zusammen mit der gar nicht englisch sprechenden
Rezeptionistin unsere Geräte mit dem Internet zu verbinden.
Aber irgendwas klappt da nicht, die verbinden sich zwar mit dem W-Lan, aber wir kommen trotzdem nicht ins Internet obwohl sie selbst
über dasselbe W-Lan zugriff aufs Internet hat!
Aber, wie schon vorher aufgefallen ist, die Angestellten tun alles was in ihrer Macht steht um dem Gästen was zu bieten!
Und so bietet sie uns Tethering über ihr privates Smarfphone an, was wir gerne annehmen!
Schon toll dass die Smartphones in Afrika nicht nur verbreitet sind sondern die Leute damit auch wirklich umzugehen wissen!
Anschliessend gehts ins hoteleigene Restaurant und setzen uns hin.
Dummerweise genau unter den Fernseher, der kurz darauf seine Stille unterbricht und in einer afrikatypischen Lautstärke vor sich
hindröhnt.
Schnell suchen wir das Weite beziehungsweise einen anderen Platz!!!
Die armen Trommelfelle mussten mal wieder was erleben... :-O
Zum Essen bestellen wir Poulet Stroganov mit Reis, wobei das Fleisch wohl von einem 100jährigen Huhn Stammt...
Ernährung ist's, aber 'gut' ist anders...
Um etwa 21:00 Uhr gehts rauf ins Zimmer und schon bald ins Bett.
Gute Nacht!
Oben: Aussicht vom Zimmer bei Nacht!
Tag 8: Am 'Umuganda Day' ins 'Hotel Ruanda'
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Oben: Unsere heutige Etappe
Singende Männer!
Wie in einem amerikanischen Soldatenfilm wenn die zum Training in Formation rumrennen und 'singen'...
Genau so!
Und es wird immer lauter!
Wo bin ich hier gelandet?
Ich grabsche nach Brille und Handy und sehe dass es 05:30 Uhr ist, draussen beginnt der Morgen die Nacht zu vertreiben...
Ich geh auf den Balkon, eine frische Brise weht mir entgegen und direkt vor mir seh ich die singenden und dabei in Reih und Glied
rennenden Männer mitten auf der Hauptstrasse raufrennen...
...und sonst seh ich niemanden auf der Strasse!
Oha!
Bin ich wirklich in Afrika?
Na ja, ich geh wieder rein, sichere meine Fotos, dusche und mach mich mittels Kamm, Rasierer, Deo, Zahnpaste und -Bürste wieder
zu einem Menschen...
Um 08:00 wollen sich Sven und ich zum Frühstück treffen.
Und genau darum geh ich um 08:00 Uhr ins Restaurant!
Schlau, gelle? ;-)
Aber seh ich einen Sven?
Nein, nicht mal einen Klizekleinen!
Ja pennt der denn noch?
Na ja, ich setz mich mal hin und versuch mich zu orientieren als meine Ohren den Satz 'Du sitzt am falschen Tisch’ wahrnehmen...
...und das noch mit Sven's Stimme!
Und Tatsächlich: Sven sitzt einen Tisch neben mir, aber, zu meiner Ehrrettung, er war am Buffet!
Das Buffet ist nicht riesig, aber es bietet genug, natürlich auch frische Früchte!
Wer mag kann auch Fischsuppe haben... :-O
Na ja, am Morgen ist das zumindest für meinen Geschmack nicht das Richtige! ;-)
Da bleib ich lieber bei Kaffee, Passionsfruchtsaft, weissen Bohnen, Ananas und Bananen...
Brot hätte es auch, aber das vertrag ich aktuell nicht, weshalb auch immer!
Sven bestellt uns noch je ein spanish Omelette, was das Frühstück perfekt abrundet!
Nach dem Frühstück lade ich mir vom nun wieder auch ohne Tethering funktionierenden Internet die Offline-Karten für Ruanda und Tansania
aufs Handy und bemerken dass wir niemanden auf der Strasse sehen...
Um 10:00 Uhr machen wir uns auf den Weg, raus aus dem Hotel und rauf auf die völlig leere Strasse!
Denn heute ist der letzte Samstag im Monat und an eben diesem letzten Samstag im Monat ist in Ruanda 'Umuganda Day'!
Da ja jeder ganz genau weiss was 'Umuganda Day' bedeutet schreib ich hier nicht dass an diesem Tag die ruandische Bevölkerung
von der Regierung dazu angehalten ist das Land zu säubern. ;-)
Oben: Das Okapi-Hotel von aussen
Schon sehr speziell...
Ohne grossartig links oder rechts zu schauen treten wir aus dem Hotel und überleben das ohne umgefahren zu werden...
Und das in einer afrikanischen Hauptstadt!
Die Strasse vor dem Hotel, die dem armen Sven mit ihrem Lärm den Schlaf geraubt hat (er hat sein Zimmer auf diese Seite, ich mein
Neues zur anderen Seite hin...), ist menschenleer!
Und noch besser: Sie ist auch Fahrzeugleer!
Nur Stehzeuge stehen rum, aber nix was fährt, nix!
Da unsere Portemonaies lautstark einen Geldautomaten verlangen gehen wir mal los und schon bald finden wir einen!
Und gleich auch die ersten Menschen, nämlich Wachpersonal!
Sonst ist nirgends jemand zu sehen, nur Wachpersonal und vereinzelte Touristen.
Selbst die Geschäfte sind alle geschlossen!
Oben: Geschäftskomplex unweit unseres Hotels, mitsammt funktionierendem Geldautomaten, Tageslimit 400'000RWF.
Oben: Es wird geputzt bis die Strassen blitzen!
Oben: ...oder die Besen aufgeben...
Oben: Es ist beinahe unheimlich, man kommt sich vor wie in einer Geisterstadt!!!
Oben: Wohin man schaut, keine Autos, nichts!
Oben: Wir gehen mitten auf der Strasse! Normalerweise wäre das absolut unmöglich!
Oben: Es ist unglaublich: Ich steh mitten auf einer Kreuzung und fotografiere gemütlich in alle Richtungen und nirgends ist ein
fahrendes Fahrzeug zu sehen, höchstens stehende Stehzeuge!
Oben: Sven auf der (ansonsten) vielbefahrenen Hauptstrasse!
Oben: Hier an einem anderen Tag stehend wäre meine Lebenserwartung wohl in Minuten zu berechnen...
Oben: Natürlich müssen die Gorillas auch in der Hauptstadt präsent sein, so wie auch die ruandischen Farben auf den Dächern
der Strassenlampen sein müssen...
Oben: Alle paar hundert Meter finden wir solche Trenn-Abfall-Behälter, sogar mit eigenem Batterieeinwurf!!!
So etwas hab ich in Europa noch nicht gesehen...
Eines der Ziele die ich mir für diesen Besuch von Kigali vorgenommen habe ist der Besuch im 'Hotel des Milles Colines', besser
als 'Hotel Ruanda' aus dem gleichnamigen, absolut empfehlenswerten Film von Terry George aus dem Jahr 2004.
Und schon stehen wir davor, mehr zufällig als absichtlich, obwohl ich mich mittels Handy immer etwas über unseren Standort und
den des Hotels informiert habe. Denn plötzlich sagt Sven so was wie 'Ist das nicht das Hotel das Du besuchen willst?'...
Und ja, es ist!
Wir befinden uns oberhalb des Hotels und umrunden das Gelände zur Hälfte bis wir die Einfahrt zum Parkplatz endlich finden.
Oben: Hier ist es also, komplet anders aussehend als im Film...aber hier hat sich jene Geschichte zugetragen!
Wir gehen also rein, vorbei am Wachhäuschen des Parkplatzes, aus dem uns der Wachmann freundlich grüsst, weiter zum überdeckten
Eingang, wo wir wie im Flughafen durchsucht werden, inklusive Metalldetektor zum Durchgehen und Gepäckscanner.
Aber nun sind wir drin!
Oben: Dieser Pool hat damals als Trinkwasserreservoir hergehalten...heute baden wieder reiche Touristen und Geschäftsleute drin...
Oben: Mitten in einem geschichtsträchtigen Ort...wenn man die Geschichte kennt wirkt das alles etwas sureal...zumindest auf mich!
Oben: Schöne Maurerarbeiten im Treppenhaus
Oben: Der gedeckte Sitzplatz des Gartenrestaurants.
Oben: Blick aus dem Gartenrestaurant zu den Zimmern...
Oben: ...und zur Bar, dahinter der Pool und die Massagehütte.
Wir trinken Coke beziehungsweise Fanta orange und geniessen die schöne Atmosphäre hier im Gartenrestaurant.
Es gefällt uns hier echt gut, sogar etwas heimisch fühlen können wir uns nachdem ich bemerkt habe dass der Kellner 'Jean Bosco'
heisst...exact wie unser Touroperator aus der DR Congo! ;-)
Wobei 'Jean Bosco' hier wohl etwa dasselbe ist wie bei uns 'Sepp Meier' odrr so...
Nach einem leckeren Bananen-Juice und noch je einem Fanta orange zahlen wir 14'000RWF und gehen ins Okapi zurück.
Auch wenn noch immer extrem wenig Fahrzeuge unterwegs sind so hat der Verkehr doch merklich zugenommen, man kann nicht mehr blind
über die Strasse gehen ohne dass Gefahr besteht überfahren zu werden.
Wobei mich wohl niemand freiwillig überfahren würde, denn ich muss riesig wirken mit meinem heute extrem aufgeblähten Bauch...
Irgendwas hier bekommt mir nicht, irgendwas...
Oben: Am Wegesrand...die meinen es ernst mit der Sauberkeit!
Nachdem Sven und ich etwas relaxt haben treffen wir uns um 16:00Uhr wieder im Hotelrestaurant.
Er lernt für seine Ausbildung zum Brandschutzfachmann, ich surfe etwas im Internet und sichere Fotos.
Um etwa 17:30 machen wir uns auf den Weg um ein Restaurant für heute Abend zu suchen, absichtlich so früh, damit wir noch Tageslicht
haben für die Suche.
Wir sehen dabei wieder den üblichen Verkehr, aber auch auffallend viele behinderte Bettler und Polizisten mit Maschinengewehren...
Überall!
Warum auch immer...
Auch werde ich von mehreren Leuten angesprochen, meist etwa so: 'Hello my friend, let me show You this or that!', was ich natürlich
immer anständig, aber bestimmt ablehne.
Einer ist aber ganz hartnäckig und hält sich für was weiss ich nicht was, will wissen ob ich Frau und Kinder habe, macht meiner
Sonnenbrille Komplimente, fragt nach unserem Hotel usw...und das alles in nur schwer verständlichem Englisch, das er nicht wirklich beherscht...
Nachdem ich ihm zum wiederholten Mal anständig und deutlich gesagt habe dass ich seine Begleitung und seine Hilfe nicht will muss ich
etwas lauter und deutlicher werden, was er beleidigt mit 'Why don’t you are Ruanda-Style?’ komentiert...
Wir gehen weiter auf unserer Suche nach einem Restaurant, finden aber keines in der Nähe unseres Hotels, was uns dazu bringt wieder
im Hotel zu essen.
Beide nehmen Beefburger mit Pommes Frites und Gemüse, und auch wenns besser ist als das klapprige Huhn von gestern, wirklich lecker
ist es nicht.
Um etwa 21:30 gehen wir in unsere Zimmer und nach einiger Zeit auf meinem Balkon geh ich um etwa 22:30 Uhr ins Bett.
Gute Nacht!
Ja, das wünscht man sich...denn der Nachtclub, vor dem uns Jean gewarnt hat, ist heute im Gegensatz zu gestern sehr gut zu hören!
Aber er ist auch nicht lauter als der Verkehr und so schlafe ich dann doch noch ein...
Tag 9: Ab ins Kigali Genocide Memorial Centre
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Oben: Unsere heutige Etappe
Lärm!
Um 03:30 Uhr!
Nachts!
Grmpfl!
Alles wälzen und umdrehen nützt nichts, der Lärm bleibt trotzdem!
Ab etwa 05:45 hör ich wieder die singenden Soldaten die Strasse raufrennen, diesmal zwischen stinkenden Lastwagen und tuckernden
Motorrädern, von den Fussgängern ganz zu schweigen!
Es ist zwar Sonntag, aber offenbar arbeiten die Ruander auch heute!
Und auch ich arbeite, denn in meinem Toilettenspühlkasten klemmt das Einlassventil...also wird da mal was rumgeschraubt bis es
wieder brav seine Pflicht erfüllt!
Um 08:00 Uhr treten Sven und ich gleichzeitig aus unseren Zimmern und machen uns auf den Weg zum Frühstück!
Heute ist eine andere Bedienung dran, dafür sind die hilfreichen Zettel von gestern nicht mehr dran!
Nun müssen wir bei allen Speisen und Getränken raten was es sein könnte...
Bei den Früchten ist's ja noch einfach, bei der Suppe wirds schon schwieriger, deshalb lassen wir die auch links liegen!
Die Thermoskannen mit Milch, Wasser und Kaffee müssen per Nase erforscht werden um das richtige Getränk zu bekommen, schaade!
Irgendwann kommen immerhin bei den Speisen wieder Zettel ran, es gibt heute Bananen, Mango, Spanish Omelette, Fleischeintopf,
Pasta mit Tomatensauce, Fischsuppe, Erbsen, Bohnen, hartgekochte Eier und Knusperkekse...halt ein ausgewogenes Frühstück!
Odrr so...
Um 10:00 gehts zu Fuss in Richtung des Kigali Genocide Memorial Centre!
Sven macht einen auf archaischer Afrikabezwinger indem er seinen etwa 1,5m langen Wanderstock den er am Nyiragongo gekauft hat
mit sich rumträgt.
Wir verlassen das Hotel mit Wanderstock bei Sven und Rucksack inkl. Wasserflasche bei mir und latschen die KN-1-Road runter bis
zur Kreuzung wo die KN-8-Avenue nach recht unten abzweigt...
Namen haben die für ihre Strasse, tststs...
Von dort gehts den Hügel runter, unten im Tal über die Brücke und dann bei der Abzweigung der KG-14-Avenue (auch wieder so ein
toller und fantasievoller Name...tststs...) rechts wieder einen Hügel hoch...und ich merke schon dass erstmals meine Beine wieder
ohne Muskelkater funktionieren!
Es ist aber recht warm und so sind die Schweissdrüsen am Pumpen was nur zu pumpen geht!
Zum Glück hab ich Wasser dabei!
Auch wenn es nur 3,1 Kilometer vom Hotel zum Genocide Memorial Centre sind, in der Wärme ist das nicht zu unterschätzen!
Das ist eine ganz andere Nummer als die gestrigen 800 Meter vom Milles Colines zum Okapi.
Aber nach etwa 40 Minuten sind wir auch dank für afrikanische Verhältnisse sehr rücksichtsvollen Autofahrern schon da und können
den Hügel auf dem wir wohnen auch mal fotografieren!
Oben: Der Hügel mit unserem Hotel Okapi (ungefähr über dem 't' des Wortes 'Hotel' direkt rechts neben dem obersten orangen
Gebäude unterhalb des aus der Siluette ganz rechts hochragenden blau-weissen Gebäudes) und dem Bankenviertel Kigalis.
Oder, ums einfacher zu machen, schau auf dem nächsten Bild das ich von Sven geklaut habe... (Danke Sven)
Oben: Unter dem roten Pfeil ist das Hotel Okapi
Und nun gehts rein ins Genocide Memorial Centre, vorbei an Wachtleuten und dem Kassierer, die sich sehr für Svens Wanderstock interessieren.
Könnt ja sein dass er damit alle anderen Besucher in Kampfsportmanier verdrischt...odrr so...
Natürlich wird auch mein Rucksack untersucht und wir werden auch noch mittels Metalldetektoren unter die Lupe genommen, sind aber
glücklicherweise clean.
Also gehts weiter rein zum Bürogebäude, dort erklärt uns der Mann hinter dem Tresen auf englisch dass der Eintritt 11’500RWF oder
15$ kosten soll und dass wir entweder einen lebendigen Guide auf französisch oder englisch oder einen Elektroguide zum um den Hals
hängen (was beim lebendigen Guide etwas schwer fallen würde) auch auf deutsch...
Sven 'darf' seinen Wanderstab abgeben und wir werden belehrt dass das fotografieren in den Gebäuden strengstens verboten ist.
Dann gehts in den Nebenraum, einem kleinen Kino!
Aber nicht so ein Kino in das zwei Männer im Urlaub gehen, nein, eines in dem nur immer wieder ein und derselbe Film gezeigt wird!
Nämlich eine Reportage über den ruandischen Genozid von 1994 und die Verarbeitung des Geschehenen!
Und das in französisch und mit einer kompletten Hochschulklasse neben uns...
Anschliessend gehts wieder raus, wo wir fotografieren dürfen und es natürlich auch tun:
Oben: In jenem Gebäude befindet sich der grösste Teil der Ausstellung...da gehts bald für einige Stunden rein!
Vorsicht: Harte Kost!!!
Oben: Das ist das Gebäude mit dem Kinosaal und dem Empfang, wo man die Guides (elektronisch und in Bio-Ausführung) bekommt.
Oben: Und das ist die Karte die man zum elektronischen Tourguide bekommt, darauf finden sich alle Ausstellungen.
Und nun gehts rein in die Ausstellung zum Denkmal des Genozides von 1994!
Nachdem wir bei der ersten Ruanda-Tour absichtlich den Genozid links liegen gelassen haben bin ich etwas nervös wegen dem das mich
da wohl erwartet!
Es wird sicher keine einfache Kost sein!
Aber es gehört zu diesem wunderschönen Land leider dazu...
Als erstes wird die Geschichte Ruandas bis 1994 erzählt und mit Bildern und ausstellungsstücken untermauert, dann folgt der Genozid
mit Bildern und Ausstellungsstücken die nicht jeder ansehen sollte da auch Fotos von schlimm zugerichteten, teilweise zerhackten
Leichen und verletzten Menschen, auch Kindern, zu sehen sind.
Anschliessend folgt eine Erklärung der Aufarbeitung des Geschehenen in Ruanda mittels 'Wiesengerichten' (Gacaca, klick mich)
und Fotos der Opfer.
Da Sven während ich unten noch die Fotos der Opfer betrachte schon weiter will wartet er draussen auf mich, der ich aber ohne das
zu wissen in den oberen Stock gehe und mir den Rest der Ausstellung anschaue.
Dort folgen einige Fakten über andere Völkermorde, unter anderem in Nazideutschland, in Namibia, Kambodscha, Armenien und Ex-Jugoslavien.
Als Letztes folgen einige Räume mit Bildern von Kindern bevor sie im Genozid getötet wurden, Bilder aus glücklichen Tagen halt.
Auch wenn das Ganze auch etwas den Eindruck erweckt dass man die Hauptursache etwas zu stark von den Ruandern an die Belgier und
auch die Deutschen, halt die zwei Kolonialmächte die die Unterscheidung zwischen Hutu und Tutsi vorantrieben, schieben will ist es
eine wirklich eindrückliche Angelegenheit!
Danach gehts raus aus dem Gebäude, wo Sven schon auf mich wartet uns sagt 'OK, gehen wir in den oberen Stock!'...
...was ich mit 'Von da komm ich ja...warst Du nicht schon oben?' beantworte...
Und nein, Sven war noch nicht oben!
Also setz ich mich auf eine Parkbank und warte während er den oberen Stock unsicher macht!
Kaum ist er im Haus verschwunden kommt eine grosse Gruppe junger Ruander, so um die 30-40 Leute, und die setzen sich alle auf die
wenigen Bänke dies hier hat.
Es wird eng, aber ich bleib sitzhaft und schau mir an was da so läuft, denn einige etwas ältere Leute stellen sich in die Mitte
und beginnen zu quasseln...
Natürlich versteh ich kein Wort, aber da sich die Leute schon gegenseitig auf die Knie sitzen und mir das ganze irgendwie wie eine
Schulklasse mit ihren Lehrern vorkommt steh ich auf und setz mich gegenüber auf die Treppe, mein Platz wird sofort von zwei Leuten
parfekt ausgefüllt, während nun schon die vierte Person in der Mitte stehend eine Rede schwingt.
Kaum ist Sven auch wieder draussen gehts weiter mit einigen Themengärten die zum Einen nicht mehr so sind wie sie beschrieben werden
und zum Anderen doch eher eine andere Wahrnehmung erfordern als ich sie habe um einen Sinn zu ergeben...na ja...
Erinnert mich etwas an abstrakte Kunst, aber da soll sich jeder selbst seine Meinung bilden, für mich sind sie zu weit vom Thema entfernt.
Näher dran sind dann die 'Wall of Names', die die Namen der Bestatteten und identifizierten Gebeine auf drei Tafeln tragen.
Am Erschreckensten find ich die geringe Anzahl Namen im Vergleich mit den Bestatteten rund 250'000 Personen (so sagte es zumindest
der elektronische Guide)...
Anschliessend gehts in Restaurant des Centers wo wir einen kleinen Snack zu uns nehmen, ich Avocado mit Chiabatti plus Pancake
mit Banane und Nutella, Sven einen Burger.
Oben: Avocado mit Chiabatti...lecker!!!
Frisch gestärkt gehts wieder auf Wanderschaft, Ziel ist wieder das Hügelchen wo wir herkamen...und es ist heiss!
Sehr heiss!
Unnötig heiss!!!
Der Verkehr hat zugenommen, es sind mehr Leute unterwegs...und Sven hat endlich seinen Wanderstock wieder!
Aber das Ding hat ein Problem: Es ist zu lang für das Fluggepäck!
Und da es morgen wieder in den Flieger geht muss das Ding gekürzt werden!
Am Weg gehen wir an einigen Geschäftern vorbei, es sieht beinahe so aus als wären einige Garagenboxen eines Trödlers nebeneinander
geöffnet und die Ware zum Verkauf angeboten.
Da Sven keine Anstalten macht da nachzufragen ob die seinen Stock zersägen können hau ich ihn mal auf das Thema an und weise ihn auf
die Läden hin...
Und er geht doch tatsächlich in den ersten rein!
Nur um nach kurzer Zeit wieder rauszukommen und in den nächsten Laden zu gehen.
Dort wird geredet und geredet, vor allem aber gestikuliert und mit Fingerzeigen usw. erklärt dass der Mann ihm doch mit der Säge
die an der Wand hängt den Stock halbieren soll!
Herrlich zuzuschauen!
Aber er macht das als wärs nicht das erste Mal dass er so was in einem afrikanischen Laden machen würde!
Und der Mann kapiert was er machen soll!
Dem Gesichtsausdruck nach aber nicht weshalb... ;-)
Egal, Sven hat seinen Stock halbiert und der Mann etwas verdient!
Win-Win!
:-D
Uns so gehen wir weiter auf unserem Weg den Hügel rauf...
...hab ich schon erwähnt dass es schweinisch heiss ist? :-O
Und dass es steil ist auch? :-O
So keuchen wir beinahe so laut rauf wie die schwarze Wolken und Brocken statt Feinstaub rausblasenden Liefer- und Lastwagen...
Um 15:15 Uhr sind wir zurück und eine Dusche und etwas relaxen sind fällig!
Nach dem relaxen checke ich noch meinen morgigen Flug online ein und buche an der Rezeption den morgigen Flughafentransfer für den
Fixpreis von 10'000 oder 12'000 RWF auf morgen früh um 06:00 Uhr.
Um 18:00 Uhr treffe ich Sven im Restaurant und helfe ihm seinen Flug ebenfalls einzuchecken.
Nun haben wir die Tickets also auf dem Computer und zumindest ich auch auf dem Handy, aber wir wollen es auch in Papierform...
...hmmm...
Woher kriegen wir jetzt einen Drucker und wie geben wir das Ticket dem Drucker weiter?
Also nochmals zur Rezeption, da sitzt wieder dier die kaum englisch spricht.
Mit Händen und Füssen und etwas französisch versuchen wir ihr zu erklären was wir wollen.
Und wir schaffens auch!
Aber sie hat keinen Drucker und schon gar keinen SD-Card-Reader...den hat nur der Chef und der kommt erst später wieder!
Also sitzen wir wieder ins Restaurant und trinken mal wieder was.
Plötzlich kommt die Rezeptionistin und ruft mich zu ihrem Chef ins Büro!
Da sitzt er, stellt sich als 'Egide Ruzindana' vor und wir plaudern über unsere bisherige und noch folgende Reise, über Ruanda im Allgemeinen
und den Völkermord im Speziellen, über die Schweiz (er war auch schon da, in Neuchâtel), über sein Hotel und warum ich hier gebucht habe
und zu guter letzt sogar darüber ob er mir die Tickets von der SD-Karte ausdrucken kann.
Und: er kann!
Und nicht nur das: Er tut's auch!
Freude herscht! :-D
Nach einigen weiteren spassigen Gesprächen bedanke und verabschiede ich mich von ihm und geh ich freudestrahlend das Büro.
Einen Unkostenbeitrag lehnt er entschieden ab, dafür schmeiss ich etwas mehr in die Tippbox.
Draussen steht auch schon ein Fahrer, der mit als der vorgestellt wird, der uns morgen früh abholt.
Auf meine Bitte hin sicher nicht später als 06:00 Uhr hier zu sein verspricht er mir dass er sicher da sein wird!
Schön!
Da wir schon da stehen bezahlen wir auch gleich die Zimmer, 50$ pro Nacht und Nase inkl. Frühstück.
Natürlich wird auch die Tippbox etwas gefüttert.
Und so gehen Sven und ich, die wie beide keinen Hunger haben, noch auf einige Fanta orange ins Restaurant, wo wir dem nächtlichen
Kigali zuschauen und die kühle Abendluft geniessen.
Schon um 20:30 Uhr gehts in die Zimmer, denn wir müssen ja noch packen!
Ich breite alle meine Sachen aus und packe alles so dass es vom Gewicht her wieder passt und ich im Handgepäck nicht zu viel schleppen muss.
Dazu leg ich alles aufs Bett und kontrolliere ob wirklich alles da ist und da hinkommt wo es hin muss.
Und nach der Kontrolle kommt alles dahin wo es vorgesehen war, so das sich morgen nur noch den Kulturbeutel einpacken muss!
So kann man nichts falsch machen, würde man meinen!
Würde man...
Nach etwas Facebook und Fotos sichern schalt ich um 22:30 das Licht aus, gute Nacht!
Tag 10: 'Ruanda-Burundi-Kenya-Tansania in einem Tag!' oder 'Fröhliches über Afrika hüpfen!'
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Oben: Unsere heutige Etappe
Afrikanische Accapella-Stimmen würden mich sanft aus dem Schlaf reissen, wenn ich denn noch schlafen würde...es ist 05:00 Uhr!
Seit etwa einer Stunde bin ich schon wach.
Grund unbekannt...der Nachtclub war schon gestern kaum zu hören, der wars also nicht!
Na ja...
Nachdem ich mich wieder mittels Zähne putzen, duschen, waschen, deodorieren, Linsen einsetzen usw zu einem Menschen gemacht habe
wird auch noch den Kulturbeutel eingepackt, das Zimmer nochmals kontrolliert und anschliessend...
...verlassen!!!
Herzlos wie ich bin!
Kaum unten ander Rezeption angekommen heisst mich der Fahrer schon willkommen! :-D
Das hat ja schon mal geklappt!
Und auch Sven kommt schon, so dass wir um 05:55 Uhr abfahren können!
Ohne viel Verkehr können wir durch das frühmorgendliche Kigali fahren und so kommen wir viel zu früh am Flughafen an.
Doch davor muss unser Fahrer an einer Strassensperre anhalten und und uns wird von den Militärs befohlen unser Gepäck auf einen
Teppich zu legen.
Nachdem wir das getan haben lässt er ein Knochengerüst von einem Schäferhund aus seiner viel zu kleinen Box raus und dieser schnuppert
rund um unser Gepäck herum, mehrmals!
Anschliessend muss er wieder in die Kiste...
Das arme Tier!
Auch wenn ich Hunde nicht wirklich mag, der tut mir echt leid!
Alles wieder ins Auto und weiter gehts die letzten paar Meter zum Flughafen!
Nachdem uns der Fahrer abgesetzt und sein Geld plus Tipp bekommen hat gehts rein in den Flughafen, in dem ich schon zweimal gelandet,
aber noch nie gestartet bin.
Und gleich am Anfang gibts den ersten Check.
An und für sich nicht ungewöhnlich...
Aber!
Zum Einen schmeisst ein Afrikaner sein Zeug in meine Schale statt sich selbst eine zu nehmen, was den Zollbeamten diesen zornig
zurechtweisen lässt, und zum Anderen sagt mîr ein zweiter Zollbeamter ich müsse meinen Rucksack nicht auspacken!
Ich erwiedere dass da vier Kameras drin sind, er sagt 'ist ok!'...
Also lass ich den Rucksack ungeöffnet durch den Scanne rgehen, und promt kommt genau derselbe Beamte zu mir und fordert in forschem
Ton dass ich den Rucksack nun doch auspacken soll weil da^ja so viele Kameras drin sind!
:-D
Afrika wie es leibt und lebt! :-D
Sven ist schon längst durch während ich alles, aber auch wirklich alles aus dem Rucksack holen und zeigen muss!
Er geht schon mal zum Flugschalter um sein Gepäck abzugeben während ich nun auch nochmals alles aus meinen Hosen rausnehmen und
zeigen muss...obwohl das ja schon einzeln durch den Scanner gegangen ist...
Irgendwann ist dann auch wieder alles an seinem Platz, auch die 0,5-Liter Wasserflasche, die ich ja gar nicht in den Flughafenbereich
hätte mitnehmen dürfen...
...die wurde nicht bemerkt obwohl ich sie vor den Augen des Zöllners auf den Tisch gestellt habe!
;-)
Endlich kann auch ich mein Gepäck abgeben, aber da ich so lange alles auspacken musste steht nun eine kleine Schlange Passagiere
vor mir...
Sven gibt mir durch dass er in einem Restaurant wartet...
...jaja, schon recht...GRMPFL...
Endlich komm auch ich dran, bekomme neue Boardingpässe und darf dann das Gepäck abgeben.
Die nette Dame packt den Gepäckschein um die beiden zusammengekletteten Handgriffe, was mich sofort nett, aber bestimmt protestieren lässt!
Denn wenn jemand nur an einem der beiden Griffe zieht ist der Gepäckschein weg!
Und da schon dreimal mein Gepäck nicht mit mir angekommen ist bin ich da etwas vorsichtig!
Sie nimmts zur Kenntniss und das ältere Paar, das vor mir sein Gepäck abgegeben hat will nun auch kontrollieren ob der Gepäckschein
richtig an ihrem Gepäck angebracht ist!
Die arme Frau! ;-)
Muss sie doch nun das schon weggebrachte Gepäck zurückholen und den Leuten zeigen... ;-)
Sven schlürft schon an seinem Smoothie, ich genemige mir einen Capucchino, der wirklich gut ist!
Nachdem wir das ausgeschlürft haben gehts weiter, nun in das untere Stockwerk!
Nächste Sicherheitskontrolle, wieder genauer Check wegen der Kameras.
Aber die Wasserflasche entdecken auch die nicht… ;-)
Ansonsten ziemlich genau dasselbe Prozedere wie beim ersten Check...
Anschliessend gehts in den Wartesaal, wo Sven genau das schon tut, nämlich (auf mich) warten!
Wir sitzen vor einer Wand mit 6 Gates...
An und für sich nichts ungewöhnliches auf einem internationalen Flughafen, aber die Wand ist maximal 30 Meter lang! :-D
Da sind sechs Gates, die übrigens überhaupt nicht voneinander abgetrennt sind, schon eher speziell... ;-)
Und dass die Steckdosen auf etwa 4m Höhe sind ist auch nicht ganz so wie gewohnt... ;-)
Nach einiger Zeit, in der ich die Wasserflasche austrinke und schon wieder Durst bekomme, gehts los!
Eine der Türen der Gates öffnet sich und wir dürfen in den Bus einsteigen, der uns zur Embraer 190 der Kenya Airways bringt.
Diese gurkt anschliessend ewig auf dem Flughafen rum bis sie endlich startet!
Und zwar genau in das Land, das wir wegen der dortigen Unruhen, die an Ruanda vor dem Völkermord erinnern, eigendlich weiträumig
umgehen wollten!
Denn wir nehmen Kurs auf Bujumbura, der Hauptstadt von Burundi!
Nicht der Platz an dem man aktuell sein sollte!
Nach kurzem Flug landen wir etwas holprig in Burundi!
Ein Erinnerungsfoto muss sein...
Oben: Der Flughafen der Hauptstadt Burundis, Bujumbura!
Auch wenn's eher nach der Besiedelung des Mars ausschaut, das ist wirklich auf der Erde!!!
Kaum stehen wir verlassen uns schon etliche Passagiere, und dann kommt die Invasion der Putztruppen!
Und obwohl wir hier in Burundi sind und um uns herum burundische Einheimische das Flugzeug putzen merken wir nichts von den Unruhen...
...zum Glück!!!
Im Ernst: Dass unser Flug über Bujimnura führt haben Sven und ich erst lange nachdem wir gebucht haben gesehen...und genau Burundi
war ja das Land weswegen wir die ursprüngliche Tour abgeändert hatten!
Denn wir haben nicht mal Fahrer gefunden die uns in Genznähe zu Burundi rumgefahren hätten...weil es denen zu gefährlich ist in der
Nähe dieses Landes!
Zumindest seit einiger Zeit...
Nach einer halben Stunde in diesem Land starten wir wieder!
Kurz nach dem Start über den Lake Tanganika hinweg fliegt der Pilot eine Kehre in die entgegengesetzte Richtung.
Oben: Der Start führt uns über den Lake Tanganika...eines meiner Traumziele in Afrika!
So nah und doch so fern...
Wir fliegen über Mwanza und den Lake Victoria und die Serengeti, es ist zwar wunderschön das zu wissen, aber leider sehen wir
wegen der vielen Wolken nur den See vereinzelt durchscheinen, sonst aber bekommen wir nicht viel davon mit...
Schaade!
Schon von weitem sehen wir aber etwas was da so aus den Wolken herausragt...
Zuerst denke ich dass der Grössere der Mount Kenya ist, dann schalt ich kurz das Navi im Handy ein (geht auch im Flugmodus) und
muss mich belehren lassen dass wir uns noch immer über Tansania befinden.
Somit muss es der Kili und der Kleine rechts davon der Meru sein...und ja, auch im Navi liegt der in der Richtung wie der Berg da draussen!
Oben: Links der Kilimanjaro, rechts der Mount Meru, im Vordergrund die Tragfläche unseres Fliegers! ;-)
Nachdem wir die Grenze zwischen Kenya und Tansania ohne grosses Warten überquert haben gibts mehrere Richtungswechsel über Narok County
und am Schluss einen Überflug über den Nairobi National Park...
...was leider alles auch kaum zu sehen ist...
Die Landung ist recht angenehm und schon bald gehts aus dem Flieger raus zum nächsten Sicherheitscheck!
Und was muss ich da tun?
Ja, genau, wieder meinen Rucksack komplett auspacken!
Irgendwann hab ich auch das geschafft und alles wieder eingepackt, danach gehts direkt ins Obergeschoss in ein Restaurant, wo Sven
seine Vitaminvorräte wieder mit einem Smootie aufstockt während ich endlich mal wieder ein Stoney Tangawizi trinke!
Und gleich der erste Schluck ist grösser als er sein sollte, wers kenn weiss wie sich danach meine Nase anfühlte! ;-)
Internet gibts hier zwar gratis, aber nur für 15 Minuten...knausrig!!!
Immer^hin bemerke ich dass die Uhr des Smartphones sich der neuen Zeitzone bereits angepasst hat, auch schön!
Um 14:00 Uhr gehen wir zum Gate wo unser Flieger nicht vorhanden ist...
Aber es dauert ja noch eine Weile bis zum termingerechten Abflug, Boarding ist um 14:45 vorgesehen.
Den Termin werden wir aber nicht wahrnehmen, da der Flieger erst um 15:15 kommt...
Der neue Boardingtermin wird auf 15:35 angesetzt, schon da gibts einige Reklamationen von Passagieren die in Dar es Salaam einen
nicht durchgebuchten Anschlussflug erreichen müssen und offenbar wenig Zeit dazwischen haben...
Da aber auch um 15:35 das Boarding noch nicht beginnt werden die Diskusionen lauter und temperamentvoller, die Gesichter böser, aber
der Bedienstete bleibt weiterhin anständig und bemüht dass die Situation nicht eskaliert.
Irgendeine Inffo wann denn nun das Boarding beginnen soll gibts nicht mehr, erst um 16:15 werden die Passagiere der ersten Klasse
aufgerufen den Flieger zu besteigen!
Der Flug selbst ist ruhig, ich sitze links und den Kili lassen wir rechts liegen...GRMPFL!!!
Aber es ist eh bewölkt, also hat man auch nicht wirklich den tollsten Ausblick wenn man rechts sitzt.
Auch die Landung in Dar es Salaam geschiet ohne Absturz, Brand und Explosionen, ganz sanft setzt der Flieger auf.
Schon bald heist es aussteigen und ein Stockwerk runter!
Und da merk ich dass ich meinen Schreiber ins Hauptgepäck geschmissen hab!
Fehler!
Denn wir müssen hier erstmal einen Zettel ausfüllen mit Passnummer, Aufenthaltsdauer und Ort, Erreichbarkeit usw.
Zum Glück hat Sven zwei Schreiber dabei!
An den fürs Ausfüllen der Zettel vorgesehenen Pulten sind schon sehr viele Leute, der Platz ist knapp, unter anderem weil zwei
Japaner meinen sie müssen ihre Schlafsäcke auf dem Pult deponieren!
Schnell ist einer der Schlafsäcke weg und dafür mein Zettel da und der Japaner erstaunt...
Beim Anstehen um den Zettel abzugeben seh ich draussen auf dem Förderband schon meine Tasche, immerhin das hat geklappt!
Neu stehen jetzt 5 statt ein Posten für den Fingerprint und die Zettelkontrolle zur Verfügung, danach 'darf' man hinter dem Zettelkontrollposten
die 50$ fürs Visa bezahlen und dabei gleich den Zettel und den Pass abgeben (der Zettelkontrolleur hätte sich nur auf seinem Drehstuhl
umdrehen während wir um den ganzen Pult und die Leute rumgehen müssen...), anschliessend sollen wir in den Wartebereich...
Nach kurzer Zeit sehen wir wie die Pässe von der Pass- und Gelderhalterin dem Zettelkontrolleur gegeben werden, welcher die ganze
Beige ein Fenster weiter wieder reingibt...
Immer wieder witzig wie in Afrika Jobs geschaffen werden! :-D
Dort werden die Pässe gestempelt und nach etwa 10 Minuten einer uniformierten Dame ausserhalb des Stempelbüros überreicht, die dann
beginnt die Vornamen des jeweils obersten Passes runterzulesen...
...leider kaum verständlich...
Ich kann gar nicht schreiben wie mein 'Claudio' ausgesprochen wurde...
Und 'schon' können wir am Zollbeamten vorbei, der früher mal die Fingerprints genommen hat, zu den Gepäckstücken gehen!
Somit ist auch meine grosse Tasche wieder bei Papa!
Sven ist etwa zeitgleich bei seiner Tasche, so gehen wir gemeinsam raus und freuen uns dass die Kontrollen für heute vorbei sind!
Irrtum sprach der Igel und stieg vom Kaktus!!!
Denn eine nette Dame vom Zoll will unbedingt mein Gepäck durchsuchen!
GRMPFL nochmal!!!
Warum immer ich???
Ich öffne den Rucksack und schon bald erhalte ich aber das OK, dass ich doch nicht alles zeigen muss...
...da aber Meinungen sich auch ändern können, manchmal innert Sekunden, tut die Dame genau das: Sie ändert ihre Meinung!
Also wieder den ganzen Rucksack auspacken und die Kameras präsentieren!
Natürlich frag ich mich währenddem ob denn wenigstens hier die Abholung funktioniert...
Und siehe da: Ein Mann mit einem Schild das einfach nur Freude macht steht da:
Oben: So will man abgeholt werden! :-D
Aber bevor es losgeht muss Sven zum Geldautomaten und ich will eine SIM-Card.
Er hebt 100'000TSh ab und ich hole für 16$ eine Internet-SIM ohne Telefonfunktion um für 30 Tage insgesammt 25GB Datenvolumen zu haben.
Der Verkäufer vom TIGO-Stand verspricht mir im Ruaha und auf Sansibar guten Empfang...wir werden sehen!
Um 18:00 fahren wir endlich los, es wird schon bald dunkel und wir fahren und fahren und fahren, wenn man das im Verkehr uns im Stau
stecken denn fahren nennen kann.
Um 19:30 sind wir endlich im von Sikoyo, dem Chef von Mashoka Tours (klick mich) gebuchten City Stile Hotel!
Kaum angekommen verschwindet der Fahrer ohne auf sein Trinkgeld zu warten!
So was hab ich auch noch nie erlebt...
...aber immerhin hat er nicht versucht uns dazu zu bringen ihn zu bezahlen...gewundert hätte es mich nicht wirklich...
Wir bekommen unsere zwei Zimmer im dritten Stockwerk.
Schön siehts aus, nicht sehr gross und ein sehr kleines WC mit Dusche, kaum grösser als in einem Camper.
Wobei die Dusche natürlich keinerlei Duschvorhang oder so was hat, wie meist in Ostafrikas kleinen Hotels... ;-)
Dass ich Kakerlaken im Bad und im Zimmer sehe lässt mich nicht wirklich vor Freude frohlocken...
Na ja, ist ja nur für eine Nacht, also runter zum Abendessen!
An der Rezeption schickt man uns nach rechts durch zwei Türen und schon stehen wir in einem Restaurant unter freiem Himmel!
Und nicht nur das Restaurant ist draussen, nein, auch die Küche ist in draussen, von der dreckigen Strasse nur durch Gitte abgetrennt.
Halt echtes Afrika!
;-)
Wir setzen uns în den kleinen überdachten Bereich an den einzigen freien Tisch und schauen uns mit grossen Augen an, denn links
und rechts von uns brüllen zwei Fernseher in typisch afrikanischer Lautstärke auf unsere Trommelfelle ein!!!
Stereo!!!
Sven und ich können uns kaum unterhalten, nur das Nötigste schreien wir einander über den quadratischen 80cm-Tisch zu...
Wir bestellen beim freundlichen Herrn indem wir ihn anbrüllen damit er uns überhaupt versteht und er brüllt zurück mit der Frage
nach den Getränken...
Offensichtlich macht es afrikanischen Gästen nichts aus nicht miteinander sprechen zu können weil die TV's alles zusammenschreien...
Na ja...
Schon bald bekommt Sven ein Huhn mit Kartoffeln sowie ein Tusker und ich ein Curry mit Reis und zwei Cola.
Das Curry ist ganz akzeptabel, das Huhn hatte so wie es aussah schon zu Lebzeiten keine Muskulatur mehr...
Zum Schluss die Überraschung: Zahlen bitte!
Oha!
Wir haben doch Vollpension gebucht gehabt?
Darauf antwortet der Kellner dass das Restaurant nichts mit dem Hotel zu tun habe...
Toll!
Wir wurden ja vom Hotel hierhergeschickt!
Na ja, es nützt nichts, wir zahlen mal da ja vielleicht auch etwas nicht ganz gepasst hat bei der Buchung...
Ich sende Sikoyo eine WhatsApp-Nachricht und frage nach ob er denn nicht wie mir bestätigt Vollpension gebucht habe...
Unterdessen fragen wir die Dame an der Rezeption ob denn morgen der Fahrer kommen würde und wann das wäre...
Sie spielt die Ahnungslose und sagt das nichts gebucht wurde...
Ich frage noch einige male nach und bleibe hartnäckig, plötzlich findet sie direkt vor ihren Augen auf dem Zettel den sie schon mehrmals
in den Händen hatte die Bestätigung dass die Fahrt zum Flughafen doch gebucht ist...
Zum Glück ist mir aufgefallen dass der Fahrer der uns herbrachte einfach abgehauen ist, was für mich klar heisst dass er sein Geld
vom Hotel bekommen hat.
Somit bin ich mir sicher dass Sikoyo alles richtig gebucht hat, auch wenn ich noch keine Nachricht von ihm habe!
Uns wird nun bestätigt dass uns ein Fahrer morgen früh um 05:00 Uhr zum nationalen Flughafen bringt.
Somit ist auch das geklärt, wenn auch spätestens jetzt jegliches Vertrauen in die Ehrlichkeit der Hotelmitarbeiter weg ist...
Kaum im Zimme rempfange ich eine WhatsUp-Nachricht von Sikoyo, der schreibt dass alles bezahlt ist und wir auf keinen Fall noch
irgendwas bezahlen solllen! Auch das Essen wäre inbegriffen!
Also wieder runter zur Rezeption und der Dame die Nachricht vor die Augen gehalten...
Und wieder kommen tausend Ausreden!
Endlich ruft sie den Servierboy des Restaurantes und überredet den mir das Geld zurückzugeben...
Kaum ist er weg will sie noch 2'000 Tansania-Shillinge von mir, da Sikoyo gemäss ihrem Zettel nur 26'000TSh bezahlt habe und unser
Essen und Trinken 28'000TSh gekosten habe...
Echt, ich bin müde und hab die Schnauze voll von den Spielchen dieser Dame...und so geb ich ihr halt die 2'000TSh!
Soll sie dran ersticken!
Etwas hässig geh ich rauf ins Zimmer und packe noch alles so um dass das Hauptgepäck 15kg und das Handgepäck 5kg kaum überschreiten.
Und dann um 22:00 Uhr ab ins Bett, gute, kurze Nacht!
Tag 11: Wir hüpfen in den Ruaha!!! :-D
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Oben: Unsere heutige Etappe
Bua, was hass ich Dich Du Wecker!!!
Es ist 04:00 Uhr und ich muss aufstehen!
Was tut man nicht alles um endlich wieder im so heiss geliebten Ruaha-Nationalpark zu stehen!
Ich check nochmals mein Handgepäck und bekomm beinahe einen Herzstillstand!
Wo ist meine kleine Tasche mit dem Bargeld drin?
Verdammt!
Ich durchsuch alle Taschen, alle Kleider, alles, einfach alles wieder und wieder!
Und die kleine Tasche kommt nicht zum Vorschein!
Shit!!!
Da sind rund $600.-, einige zehntausend ruandische Franc und sFr. 120.- drin!
Hab ich die irgendwo verloren?
Ich bin mir sicher ich hab die im Okapi zum Handgepäck gelegt!!!
Hundertprozentig sicher bin ich mir da!!!
Ich suche und suche, finde aber nichts, nicht mal das Geld!
Wurde ich etwa irgendwo bestolen???
vielleicht bei einem der vielen Rucksackauspackmanöver an den Flughäfen?
Ich kann mich nicht daran erinnern die Tasche aus dem versteckten Beutel im Rucksack genommen zu haben, wo sie immer drin ist...
Nützt nichts, es ist nicht da und ich muss vorwärts machen!
Also noch kurz die Morgentoilette hinter mich gebracht, geduscht, alles eingepackt und um 04:45 Uhr steh ich schon unten in der Lobby!
Der Fahrer ist auch schon da, nur Sven fehlt noch.
Aber auch auf ihn brauchen wir nicht lange zu warten und schon um 04:50 Uhr gehts los!
Weg von diesem Hotel das ich wirklich nicht weiterempfehlen kann!
Es hat zwar schon erstaunlich viel Verkehr im noch nächtlichen Dar es Salaam, aber trotzdem sind wir nach einer guten halben Stunde
am Flughafen.
Ich frage mich schon bei der Einfahrt ob wir hier richtig sind, aber erst beim Anhalten realisier ich dass wir hier nicht beim
nationalen Airport wie bestellt, sondern beim internationalen Airport sind!
Echt, was mit dem Hotel zusammenhängt klappt einfach nicht!
Ich weise den Fahrer darauf hin dass wir keine Fahrt hierher sondern eine zum nationalen Flughafen bestellt haben!
Er schaut uns gross an und fragt ob wir denn nicht nach Europa wollen! :-)
'Nein, wir wollen in den Ruaha Nationalpark mit Auric Air, das ist am anderen Flughafen!'
OK, er akzeptierts und fährt wieder los!
Und beim zweiten Versuch klappts auch mit dem richtigen Flughafen! ;-)
Wir steigen aus, nehmen unser Gepäck und geben ihm seinen Tipp.
Es sind schon erstaunlich viele Leute hier und alle warten draussen vor dem Flughafen...der noch geschlossen hat!
Zwar ist die Türe schon offen und man sieht auch Leute drin arbeiten, aber wir Touris dürfen noch nicht rein.
Irgendwann stellt sich eine Dame an einen schon draussen stehenden Tisch und beinahe alle stellen sich in eine Schlange vor eben
diesem Tisch...
Sven und ich schauen amüsiert zu während der Röntgenapparat gestartet wird und die, welche nicht beim Tisch anstehen, hineingewunken werden. ;-)
Und diesmal muss ich meinen Rucksack nicht wieder auspacken, halleluja!!!
Sven und ich sind also durch und nun gehen wir nach links zu Auric Air am anderen Ende des Flughafengebäudes.
Während ich so dahingehe ruft Sven plötzlich dass eine Dame von Dolphin-Airways odrr so was von mir wolle...
...nein, nicht so wie Du denkst, sie wollte mehr was von meinem Gepäck, nämlich dieses wiegen!
Nach einem kurzen Hinweis dass wir nicht mit Dolphin-Airways odrr so sondern mit Auric Air fliegen sagt sie mit einem bezaubernden
Lächeln wortwörtlich 'ou' und wir gehen weiter ohne darüber nachzudenken was sie uns wohl mit 'ou' sagen wollte!
Beim Schalter von Auric Air angekommen sehen wir dass hier noch niemand wirklich arbeitet, also setzen wir uns mal hin.
So langsam füllen sich die Bänke und die ersten Mitarbeiter beginnen ihren Arbeitsplatz mit Kleinigkeiten wie Stühlen, Computern und
Waagen einzurichten, und das ganz gemütlich.
Endlich haben die ihren Teil des Flughafens wieder aufgebaut (das machen sie offenbar jeden Morgen aufs Neue! :-O ) und schon werden
die Ersten eingecheckt!
Bald sind Sven und ich auch dran, unsere Taschen werden gewogen und für nicht übergewichtig befunden, unser Handgepäck interessiert niemanden!
Einige Leute versuchen sich vorzudrängen, werden aber von einer resolut auftretenden Angestellten zurückgepfiffen.
Ist immer wieder herrlich den Leuten hier zuzuschauen, egal ob den Touristen, den Einheimischen oder den Angestellten! :-)
Und irgendwann ruft eine Angestellte 'To Iringa'...
Nicht ganz sicher ob das auch 'Ruaha' heisst gehen wir mit ihr mit auf die Piste zum Flugzeug und erst beim Einsteigen können
wir jemanden fragen ob das unser Flieger ist.
Und...
...er ists! :-D
Schon bald sind wir in der Luft über dem hügeligen südlichen Tansania und um etwa 08:20 Uhr landen wir in Iringa, wo die Meisten
ihr Ziel haben.
Nur Sven und ich nicht, weshalb wir als Einzige auf dem Flugfeld iin der Sonne stehen und das Betanken der Maschine abwarten.
Diesmal wird das Benzinfass nicht mehr vom Piloten hergerollt und das Benzin mittels einer Handpumpe in die Tragflächen
gepumpt sondern auf einem Anhänger hinter einem PickUp hergefahren!
Fortschritt wo man hinsieht, sogar in der Luftfahrt! ;-)
Oben: Unser Buschhoppser von Auric Air, eine Cesna 208B!
Bald dürfe wir zwei wieder einsteigen und schon zeigt uns der Pilot wie es sich anfühlt wenn die Maschine direkt nach dem Start
in einen Steigflug von 45° geht...
...und dann sofort die Kurve kratzt!
Fühlt sich echt beinahe so an als würde man nach links abstürzen...phu!!!
Bald sind wir da!!!
Und nun kommt die Vorfreude auf die Nächte im Ruaha NP, wie auf meiner dritten Afrikatour, wo wir eine meiner bis heute schönsten
Nächte in Afrika verbachten!
Mit Hyänen, Elefanten, Flusspferden und einem nervösen Ranger in unmittelbarer Umgebung als wir bis nach Mitternacht am Lagerfeuer
gesessen sind!
Wer weiss, vielleicht dürfen wir so was nochmals erleben, ich freu mich auf jeden Fall wie ein kleines Kind darauf wieder dort
zu sein!
Schon bald sehen wir den Ruaha-River und beginnen die letzte Kurve, die uns zur Landepiste bringt!
Aber wer nun denkt dass wir landen wird eines Besseren belehrt!!!
Der Pilot fliegt knapp über dem Boden recht langsam über die Piste...und nein, wir müssen nicht aus geringer Höhe aus dem Flieger
springen sondern dürfen nach dem zweiten Anflug die Annehmlichkeiten einer geglückten Landung geniessen!
Denn beim ersten Überflug wurden nur die Tiere verscheucht um einen Zusammenprall bei der Landung zu vermeiden... ;-)
Andere Länder, andere Sitten!
Oben: Erst mal über die Landepiste um die Elefanten und Antilopen zu vertreiben....
Nach der Landung tuckert der Pilot noch rauf zum Flugzeugparkplatz und parkiert dort sein Teilchen.
Und dann...
...ja dann...
...bin ich endlich wieder in meinem geliebten Ruaha National Park! :-D
Noch schnell das Gepäck ausladen und rüber zu Sikoyo von Mashoka Tours, der schon über alle Backen grinsend auf uns wartet!
Schön den sympatischen Kerl wieder mal zu sehen!!!
Und er freut sich offensichtlich auch mich wieder zu sehen und Sven kennen zu lernen! :-)
Entsprechend herzlich fällt die Begrüssung und Umarmung aus!
Genau hier an dieser Stelle hab ich ihn anfangs July 2014 kennengelernt...
Nachdem sich auch Sven mit ihm bekannt gemacht hat erzählt er uns dass es wohl Probleme mit der Buchung der Blech-Bandas gibt...
In so Momenten bin ich schon sehr froh noch über meine zweiten Zähne zu verfügen, denn die Dritten wären jetzt wohl auf einem kurzen
Flug durch den Ruaha NP!!!
Sikoyo sagts und erklärt noch kurz dass er da selbst nochmals nachfragen müsse was da los ist...
Ich glaubs nicht, MEINE GELIEBTEN BANDA'S SOLLEN OHNE MICH AUSKOMMEN?
Und erst recht ich ohne sie?
Boa!!!
Ich koche, der Dampf pfeift mir aus den Ohren und das (nicht vorhandene) Toupet fliegt davon...zumindest würde ich in einem
Zeichentrickfilm genauso dargestellt werden...
Meine gute Laune ist verflogen!!!
Sven versucht beruhigend auf mich einzureden und überlebt das nicht nur irgendwie sondern schaft sogar, mich zumindest
etwas zu beruhigen...
Da kommt Sikoyo zurück und schlägt uns vor ausserhalb des Parks eine Lodge zu nehmen, was natürlich nicht in Frage kommt!
Ich habe die Blechbandas bestellt und mit Vollpension durch einen Koch bestätigt bekommen, ich will die nun!!!
Jawohl!
'Trotzmodus' on...
So wie's Ausschaut hatte die Behörde keine Buchung in den Unterlagen...warum auch immer!
Da es keinen Sinn macht uns hier den Urlaub zu verderben indem ich nun einen riesen Krach schlage frag ich nicht weiter
nach sondern versuche zusammen mit Sven und Sikoyo eine akzeptable Lösung zu erreichen...
Und schon bietet uns Sikoyo an in einem Guesthouse im Dorf der Ranger zu übernachten, was wir für die erste Nacht akzeptieren.
'Trotzmodus' off...
Und danach will er nochmals versuchen die Blechbandas zu bekommen.
Für die restlichen Nächte würde er uns ansonsten Zelte und Matratzen organisieren, was für uns auch ok wäre.
Und so schmeissen wir unser Gepäck ins Auto und fahren zum Guesthouse um die Zimmer zu beziehen.
Oben: Das Guesthouse im Rangerdorf von Aussen
Oben: Mein Zimmer mit zwei Betten.
Oben: Die Dusche mit WC...und Eimer für den tropfenden Wasserhahn! ;-)
Anschliessend fahren wir zu den Blechbandas wo die Küche und der Essraum für die Tage hier im Ruaha liegen.
Prosper erwartet uns schon mit einem späten und reichhaltigen Frühstück!
Auch schön diesen lieben Kerl, der übrigens wirklich sehr gut kocht, wiederzusehen!
Auch hier gibts eine sehr herzliche Begrüssung!
Aber dann wird gegessen!
Und wie gut!
Leider hab ich keine Fotos von der spät-morgendlichen Schlemmer-Völlerei gemacht...
Den Mittag verbringen wir ohne wegzufahren am Ruaha River, direkt bei den Bandas, wo es auch vier überdachte Sitzgelegenheiten hat.
Herrlich wieder hier zu sein, die gute Laune kehrt zurück!
Oben: Endlich seh ich Dich wieder, geliebter Ruaha River!!!
Oben: Das Empfangskomitee ist zwar einsam, aber dafür umso hübscher!
Oben: Hausspatz...auch er ist gerne in Afrika und breitet sich rapide aus. Eingeführt wurde er aus Indien.
Oben: Graureiher auf dem Trockenen...immerhin nicht sitzend!
Und auch noch nicht ausgewachsen!
Oben: Der Little Bee-Eater bzw. Zwergspint (Merops pusillus) hat extra für unsere Ankunft noch das Augen-Makeup aufgefrischt!
Oben: Gelbbauchnektarvogel (Nectarinia venusta) mit flattrigem Gemüt...
Oben: Beim Mittagessen gibts sogar noch Besuch!
Oben: Nach dem Mittagessen kommen einige Elefanten an den Fluss, wenn auch einige hundert Meter entfernt...
Oben: Immer wieder besonders sind diese ersten Sichtungen der Elefanten...
Oben: Elefantöse Landschaften, wie halt (fast) immer im Ruaha!
Oben: Aber der Ruaha zieht nicht nur Elefanten an, nein, auch Vögel und anderes Getier hats hier!
Oben: Ziemlich schräg sitzender Bee-Eater...die Kamera war gerade!
Der hatte wohl gestern eine Party odrr so...
Oben: Afrikas Flusslandschaften...einfach herrlich!!! Das Leben lebt hier beinahe als gäbs keine Menschen...
Die Bandas kommen uns zwar leer vor, aber im Verlauf des frühen Nachmittages trudeln einige Touristen ein...
Um 15:00 Uhr düsen wir los auf unseren ersten Gamedrive im Park, Yippie-Ya-Yeah!!! :-D
Sofort fallen uns, wie schon vorher bei den Bandas, die extrem intensiven Farben auf!
Ob das am Wetter liegt oder woran sonst ist mir nicht klar, aber so intensiv hab ich die Farben noch nie wahrgenommen!
Ich hab versucht dies auf den Fotos genau so rüberzubringen wie ich es erlebt habe und obwohl ich erstmals Lightroom benutze
und auch sonst noch nie wirklich Bildbearbeitung gemacht habe meine ich dass es mir halbwegs gelungen ist!
Freude herscht! :-D
Oben: Unser erster Gamedrive! :-D
Oben: Der Maskenlärmvogel oder englisch Bare-faced Go-away bird macht mal keinen Lärm sondern posiert posierlich!
Oben: Und auch auf Game-Drive finden wir die Elis am Fluss...
Oben:Oben: Weibchen oder Jungvogel des Nektarvogels, der sich wenn das Maennchen fehlt kaum richtig bestimmen lässt.
Sagt zumindest meine liebe Tierbestimmungsexpertin seit Jahren, Elvira Wolfer von Bush Trucker Tours in Nairobi (klick mich)
Oben: Und endlich wieder an diesem wunderschönen Baobab, der von meinem damaligen Mitreisenden Micha umarmt und mit Liebesbezeugungen,
die seine Frau besser nicht hören sollte, vollgetextet wurde... ;-)
Oben: Dreifarben-Glanzstar (Lamprotornis superbus)...immer wieder schön!!!
Oben: Agamenweibchen, stolz posierend!
Nur etwas zartere Haut sollte sie sich bei der nächsten Häutung zulegen, Nivea würde vielleicht helfen...
Oben: Sehr schön zu sehen dass die Impalas hier kaum Fett über den Muskeln haben...und immer fluchtbereit sind!
Oben: Schabrackenschakal (Canis mesomelas)...von denen werden wir noch viele sehen!
Oben: Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) im Flug...leider musste sich ein Büschel Gras zwischen die Optik und den
Storch stellen, so dass das Bild etwas beeinträchtigt ist... :-( (beim Hals als etwas unscharfer Bereich zu erkennen)
Nächstes Mal geh ich wohl erst Rasen mähen...
Oben: Eine Wasserbocköse, schön modellike posierend...
Oben: Der Silberreier wartet wohl noch auf sein verspätetes Mittagessen...
Oben: Ganz erhaben blickt der Fisheagle oder Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer) vor blauweissem Himmel vom Baum!
Oben: Etwas weniger erhaben sieht's bei diesem jungen Schreiseeadler aus...man sieht, die Eleganz kommt mit dem Alter!
Oben: Macho-Elefant pöbelt uns frech an!
Oben: Ruaha River, faul im Fluss-Bett rumliegend...
Oben: Verliebt dreinschauender Geweihbruch-Impalabock...
Oben: Und immer wieder Landschaft mit Tieren...Afrika wie man es sich vorstellt halt!!!
Oben: Erstaunlicherweise rennt der Kronenkiebitz (Vanellus coronatus coronatus) nicht weg, aber nervös ist er schon...
Ob er wohl auf einem Gelege sitzt?
Ist immerhin ein Bodenbrüter...
Oben: Immer wieder schön den Pavianen zuzuschauen!
Oben: Diese Farben, diese Farben...
Oben: ...teilweise ist der Fluss beinahe Violett, meist blau...aber überall wirken die Farben sehr intensiv!!!
Oben: Kleine Meerkatze ganz gross...
Oben: Ein junger Nachtreiher (Black-crowned night heron, Nycticorax nycticorax)...
Ich habs selbst nicht geglaubt als ich gegoogelt habe bis ich Bilder von 'Jugendlichen' Nachtreihern gefunden hab...
Oben: Weissbrauen- oder Spornkuckuck (White-browed Coucal, Centropus superciliosus).
Was viele nicht wissen: Er ist kein Brutparasit und somit anders als die anderen Kuckucke!
Oben: Der Graureiher hat mit seinen gelben Augen wohl einen Fisch betört un seinen Schnabel zu schwimmen...odrr so...
Oben: Dumbo ist auch hier! :-D
Oben: Mitten im Weg...aber so eine Wegsperre lass ich mir gerne gefallen!
Oben: Noch ganz scheuh versteckt sich das Zebra halb hinter dem Busch...
Oben: Aber in der Gruppe getrauen sie sich dann doch sich zu zeigen!
Oben: Ruaha-NP-Typische Steppenlandschaft...einfach nur wunderschön!!!
Oben: Das Kleine denkt sich wohl: 'Nur nicht bewegen, dann sehen die mich nicht!'
Nach dem wunderschönen Gamedrive gehts so um 18:30, es ist schon sehr dunkel, zurück zum Küchenbau bei den Blechbandas wo Prosper
uns das Abendessen zubereitet.
Während er das tut geh ich im Dunkeln zum Fluss, natürlich mit gespitzten Ohren und heller Lampe, sehr vorsichtig alles nach reflektierenden
Augen ableuchtend!
Einige Krokodilsaugen blitzeln zurück, einige Antilopen und Flusspferde kann ich auch ausmachen, ansonsten ist es einfach nur dunkel,
nicht mal der Sternenhimmel ist gut zu sehen, auch nicht wenn ich hinaufleuchte, schaade!
Also zurück in den Essraum bevor ich hier noch gefressen werde...
Beim guten Abendessen (gefüllte Avocadot, Rindsfleisch, Kartoffeln, Gemüse, Fruchtdessert) fragt Sikoyo ob ich eine Unterkunft
gebucht hätte!!!
Und nun staun ich aber!
Natürlich hab ich nichts gebucht denn wir haben ja eine Reise mit Vollpension angefragt und bestätigt bekommen!
Inklusive aller Übernachtungen und unserer Wunschunterkunft im Ruaha!
Nur die Unterkünfte für die Sonnenfinsterniss und am Anfang in Dar es Salaam haben wir keine Wunschunterkunft angegeben.
Ich sag ihm 'No, that was Your Job!' und ess weiter, aktuell ist mir wirklich nicht nach Diskusionen zumute!
Sven gehts wohl ähnlich...
Immerhin weiss er noch auswendig wie die Stadt heisst die ich Sikoyo inkl. Karte angegeben habe und so können wir immerhin festlegen
das wir morgen nicht wie vorgesehen mittags sondern schon vormittags starten müssen um Abends da zu sein.
Denn Makambako liegt doch etwas weiter weg als gedacht...
...immerhin 289km...
Ich nehme mir vor ihn morgen mal unter vier Augen darauf anzusprechen ob bzw. warum es ein Problem mit den Buchungen gibt...
...und ob es daran liegt dass wir auf der letzten Reise die Unterkünfte spontan und vor Ort gebucht haben und er der Meinung
wäre dass das auch diesmal so ist...
Nach dem Essen gehts in die Zimmer und schon bald ins Bett, wo ich mir nochmals den eMail-Verkehr und die Offerte anschaue und mir
noch viele Gedanken mache.
Da Sikoyo mich auf einer Tour kenenlernte wo wir die Unterkünfte nicht vorgebucht haben sondern vor Ort spontan bestimmten denk
ich mir dass er da in seiner Erschöpftheit (immerhin ist er gestern und heute früh die ganze Strecke in den Ruaha gefahren,
was schon etwas ermüdend ist) schlicht etwas mit jener Art zu Reisen verwechselt hat.
Na ja, er ist ein ehrlicher Kerl und das werden wir schon noch gerade biegen...
(Und ich sags schon im Voraus: Wir werden die Probleme besprechen und es wird sich als Missverständniss herausstellen, wie ich schon
gedacht habe.
Diese Probleme hängen definitiv mit der Art zusammen wie wir bei der ersten Reise unterwegs waren.
Das wäre bei jemand anderem der bei Sikoyo gebucht hätte nicht passiert!
Ich kann ihn weiterhin als guten, günstigen und auch zuverlässigen Operator für Tansania empfehlen, auch wenn ich vor Ort und vor
dem Gespräch nicht mehr daran geglaubt habe!!!)
Während ich mich da so denkend rumwälze hör ich Schritte von draussen...
Ein Ranger, ein Elefant, , ein Löwe oder doch Superman???
Ich schau hinter dem Vorhang raus, aber es ist stockdunkel und so seh ich nichts...nur schwarz!
Also wieder ins Bett, gute Nacht!
Tag 12: Ab in die Kälte!
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Oben: Unsere heutige Etappe
Wach!
Um zwei Uhr nachts!
Und extrem aufgebläht!
Auch der Gang zur Toilette hilft nur bedingt...es geht mir mies!
Und so lieg ich lange wach um dann endlich kurz bevor der Wecker um 06:30 Uhr seinen Accapella singt wieder einzuschlafen...
Bevor ich aber einschlafe höre ich viele Geh-Geräusche, Elefanten- und Hyänenrufe.
Natürlich schau ich wieder raus und natürlich seh ich wieder nichts...
Aber irgendwas ist da draussen und da gegenüber in 4-5 Metern Entfernung ein Haus ist muss es nah sein...denn es ist zwischen
diesem und unserem Haus!
Aber was?
Keine Ahnung...Licht mach ich besser nicht...also seh ich auch weiterhin nichts...
vielleicht ist's ja nur ein Wachmann...
Um 07:00 treffen wir uns beim Auto und düsen los in Richtung der von mir zwar geliebten, aber alleine gelassenen Blechbandas wo
Prosper schon das Frühstück hergezaubert hat.
Da ich schon zuhause Probleme mit Brot und gewissen Nudeln hatte erzähl ich Prosper von meiner Vermutung dass ich mit mehlhaltigen
Esswaren Probleme habe.
Er erinnert sich sofort daran dass ich schon 2014 mit Milchprodukten nicht klargekommen bin und er hat auch deshalb bisher keine
Milchprodukte verwendet.
Ist schon ein speziell dass der das noch so genau weiss...Top!!!
Sven erzählt dass in der Nacht ein Elefant vor seinem Fenster gewütet habe, der wäre überall rumgelatscht und habe einen Ast
vom Baum abgebrochen, direkt vor seinem Fenster!
Nun dämmert auch mir dass mein Wachmann kein Wachmann sondern wohl etwas Dickeres war...
Neben uns sind ein französisches Paar die von ihrer erwachsenen Tochter durch Afrika geführt werden.
Wir kommen ins Gespräch nachdem der Vater gemerkt hat dass wir deutsch sprechen und uns ein 'Guten Appeti' wünscht.
Ja, ohne das 't' am Schluss.
Deren nächstes Ziel ist der Selous und nachdem ich angemerkt habe dass ich schon mehrmals dort war 'muss' ich natürlich meine Tipps
zu diesem schönen Park abgeben.
Auch deshalb düsen wir erst um 09:00 Uhr los, nicht ohne unser ganzes Französisch für ein 'o revoar' zusammenzukrazen!
Erst gehts zum Rangerposten wo Prospers Permit verlängert werden musss, da er hier bleibt und dann zurück zu Prosper, da er das
Permit ja benötigt.
Anschliessend machen wir uns auf den Weg nach Makambako, natürlich nicht ohne bei einigen Giraffen am Wegesrand anzuhalten.
Das Dikdik davor haben wir ja nur noch wegrennen sehen...kleiner Feigling!
Oben: Im Gegensatz zu uns wissen die Giraffen wohl nicht wohin sie wollen...
Oben: Aber da die eine Giraffe die Zunge rausstreckt fahren wir bald weiter...freches Ding!!!
Zuerst führt uns die staubige Piste an diversen Dörfern vorbei in Richtung Iringa um kurz vor der Stadt von Staubpiste zu
asphaltierter Strasse zu wechseln.
Oben: Hütten am Wegesrand 1
Oben: Hütten am Wegesrand 2
Oben: Waschsalon am Wegesrand...
Oben: Übergang von der Piste zur Strasse bei S7°48'30.28" / E35°37'20.47" (gemäss meinem GPS-Tracker)
Oben: Strassendorf zwischen Iringa und Makambako
In der Stadt dürfen wir sogar eine Umleitung fahren, so was erlebt auch nicht jeder!
Irgendwie schaffen wir's dann trotz Umleitung doch noch wieder auf die richtige Strasse zu kommen und die ist lange Zeit richtig
gut im Schuss, kaum Schlaglöcher, einfach topp!
Doch dann folgt eine Baustelle der Sorte 'Ewig Lang'!
Neben uns die gute Strasse im Bau, unter uns Schlagloch durchsetzt mit Piste...es holpert wie verrückt!
Aber da Sikoyo nachdem er uns gefragt hat seine Musik eingeschaltet hat ist die schlechte Piste das weniger grosse Unglück!
Vom Musikgeschmack her stimmt er definitiv nicht mit uns überein!
Es klingt so nach von einem Zehnjährigen auf seinem eben erst bekommenen Keyboard geklimperten Kirchenliedern...
Sven und ich schauen uns nur gross an und staunen!!!
Aber ihn erfreut die Musik, also lassen wir ihm seine Freude!
Bei uns hinten ist sie ja zum Glück kaum zu hören.
Aber das gilt nur solange wir auf der Baustellenpiste fahren...und da nun die Baustelle vorbei ist hören wir die doch etwas spezielle
Musik wieder besser als uns lieb ist... :-O
Nach dem Mittag suchen wir uns ein Restaurant um etwas zu trinken und unsere von Prosper zubereitete Lunchbox zu uns zu nehmen.
Und tatsächlich finden wir in der kleinen Stadt Mafinga eins.
Wir hätten nicht mal was bestellen müssen, aber der Anstand befielt mir auf jeden Fall noch etwas vom Restaurant zu nehmen.
Immerhin durften wir uns auch hinsetzen, da darf die Betreiberin auch was verdienen.
Hier im Restaurant erfahren wir auch von der Niederlegung der Proteste, von denen ich schon von einer lieben Freundin per SMS
erfahren haben.
Das wäre aber auch zu viel gewesen, zumal ich schon mal wegen Protesten meine Reise abändern musste (Kenya 01/2015)!
Braucht kein Mensch!
Nachdem ich fertig gegessen hab verschenken wir unsere Reste an die Restaurantbetreiberin, die sie gerne annimmt.
Und ich trinke natürlich noch mein geliebtes Tangawizi fertig bevor wir wieder aus Mafinga abziehen, Westwärts in Richtung untergehende
Sonne...oder eher in Richtung Makambako...
Irgendwann kommen wir da auch an und Sikoyo beginnt sich durchzufragen.
Die erste Unterkunft lehnen wir ohne auszusteigen ab, auch Sikoyo gefällt nicht was ihm empfohlen wurde.
Also weiterfragen!
Und tatsächlich finden wir schon bald die 'Midtown Lodge' (Leider finde ich keine Homepage davon und Fotos hab ich auch vergessen
zu knipsen) und stehen vor deren verschlossenen Toren!
Und niemand scheint da zu sein!
Dann findet Sikoyo die Besitzerin des Ladens gleich daneben, die kann ihm weiterhelfen und ihn zu der Chefin der Lodge bringen!
Weshalb sollte auch jemand bei der Lodge sein...kömmen ja eh nur so mühsame Kunden, die ja nur ein Zimmer wollen...
Nach dem Motto 'Achting! Kunde droht mit Auftrag!'
Wir fahren also in den Innenhof rein und steigen dort endlich aus!
Zuerst gehen wir mal die Zimmer besichtigen.
Sehr rustikal und einfach...aber ok!
Die ersten Zwei sind ganz brauchbar bis man sich die Toilette anschaut...denn die ist nur ein Loch im Boden!
Für 15$ pro Nacht kann man aber auch nicht mehr erwarten!
Aber es hat ja noch zwei Luxuszimmer für 25$ die Nacht!
Und das erste schaut ganz passabel aus...bis auf die Wasserlache rund ums Sitzklo...
Aber das Zweite sagt mir zu, auch weils trocken ist ums Klo herum!
Und für Sven findet sich im anderen Flügel des Gebäudes auch noch ein Luxuszimmer!
Sikoyo sagt dann dass die Frau das Geld im Voraus haben will...
...
Jaja, wir hatten unser Gespräch noch nicht...
...
Und ich sage ihm: 'Wir haben Vollpension gebucht, das musst Du bezahlen!' worauf er mich mit offenem Mund anschaut und sichtbar
nachdenklich sagt 'Ich bezahl jetzt und nachher klären wir das untereinander!'.
OK, mir solls recht sein!
Kurz darauf kommt Sikoyo zu mir und bestätigt mir dass wir Vollpension gebucht haben und er das (wohl wegen der Art wie wir beim
ersten Mal miteinander reisten, also vor Ort spontan buchten) durcheinandergebracht hat.
OK, passt, kein Problem, ist sogar verständlich!
Hätten wir das auch geklärt!
Wir alle legen uns kurz hin und wollen uns dann um 16:00 Uhr wieder treffen.
Um 16:00 geh ich nach draussen, wo Sven schon wartet!
Wir besprechen kurz dass wir ins Restaurant gehen, denn draussen stehen bleiben ist bei dem Wind und den wirklich tiefen Temperaturen
nicht wirklich prickelnd!!!
Es hat garantiert weniger als 20°C, eher 15°C!!!
Brrr....
...und das in Afrika!!!
Deshalb gehen wir auch gar nicht in die Stadt, es ist einfach zu kalt!
Endlich sind wir im Restaurant, das nur durch ein normalerweise mit einem grossen, grösseren, am grössesten Vorhängeschloss gesicherten
Metallttor zu erreichen ist...
...warum auch immer!!!
Denn wenn man jemanden ruft (wenn denn jemand irgendwo ist) dann wird das Schloss geöffnet...offenbar egal für wen!
So sitzen wir im Restaurant, in der Ecke brüllt ein Fernsehen leise vor sich hin dass die Ausschreitungen wohl doch nicht stattfinden
werden...zumindest nicht heute!
Also ähnlich wie im Kongo: Jeder hat Ausschreitungen erwartet, gekommen sind sie aber dann doch nicht!
Gut so!
Besser als in Kenya letztes Jahr, als die Barikaden brannten und zwei Leute erschossen wurden...
Ich erzähl Sikoyo von meinem verschwundenen Geld, Sven weiss es eh schon längst.
Und damit ich nicht von Afrika aus ins eBanking muss um mir das Geld selbst zu ersetzen indem ich die Prepaid-Card lade frag ich
ihn ob ich die Restzahlung dann von der Schweiz aus überweisen kann, nach dem Tripp!
Ohne zu zögern ist Sikoyo einverstanden!
Aber auch nur weil er mich kennt und ich ihm schon einige Kunden vermittelt habe.
Super!
Würde auch nicht jeder machen!
Und für mich ists so halt schon angenehmer als übers Handynetz in Afrika aufs eBanking zugreifen zu müssen.
Wäre auch gegangen, aber ungern.
Danke, Sikoyo!
Nach ewig langer Zeit des Dasitzens sucht sich Sikoyo mal eine Bedienstete bei der wir endlich was bestellen können.
Bei mir gibts Curry mit Reis und dazu eine Coke!
Die Bestellungen der Anderen hab ich gar nicht mitgekriegt...
So essen und sitzen wir da und lassen uns von Sikoyo erklären wie's in Tansania so läuft, weshalb die Proteste angekündigt und
dann doch wieder zurückgezogen wurden usw.
Bis wir so um 21:00 aus dem kalten Restaurant in den noch kälteren Abendwind raustreten und uns nach der Verabschiedung in unsere
Zimmer verkriechen.
Ab unter die Dusche und dann check ich meine eMails, SIM-Karte sei dank!
Und was seh ich da?
Das gibts doch nicht!
Egide Ruzindana, der Managing Director des Hotel Okapi in Kigali hat mir in einer eMail mitgeteilt dass in meinem Zimmer eine kleine
Tasche mit viel Bargeld drin gefunden und ihm abgegeben wurde!
Wau!
Ich staune gerade genügend Bauklötze um die chinesische Mauer nachbauen zu können!
Die Tasche wäre unter dem Bett gefunden worden...die muss mir beim Einpacken runtergefallen sein und das so unglücklich dass ich
sie nicht sehen konnte!!!
Und am meisten überrascht mich dass die Person, die dies gefunden hat das Geld abgibt, denn Egide schreibt mir dass $600.- und
sFr. 120.- und einige ruandische Franc drin waren!
Nichts fehlt!!!
Das hätte es in Europa nicht gegeben!!!
Wau!
Ich schreib gleich zurück dass das meine Tasche ist und er die Ruanda-Franc und die Schweizer Franken doch entnehmen soll und,
nachdem die Franken in Franc französisiert wurden, davon die Hälfte der Finderin geben soll!
Die andere Hälfte soll er in die Tipp-Box geben und mir die $600.- abzüglich der Bankkosten auf mein Konto überweisen!
Ich nehms hier mal vorweg: Ich habe das Geld effektiv zurück bekommen und die Finderin will ihr Haus mit dem Finderlohn reparieren
(kann also nicht in sonderlich schlechtem Zustand sein) und ist echt happy über das Trinkgeld.
Win-Win...dank dieser ehrlichen Frau und dem Manager!
Echt, so ein Hotel kann man nur weiterempfehlen!!!
So gegen 22:00 deck ich mich mit meinem Schlafsack zu und begeb mich ins Land der Träume, gute Nacht!
Tag 13: Wolkenverhangene Sonnenfinsterniss oder Fahrt zurück?
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Oben: Unsere heutige Etappe
Um 02:00 Uhr bin ich wach, dann um 06:00 Uhr wieder…
...und es ist kalt!
Schweinisch kalt!
Gemäss Handy 12°C…
Also bleib ich unter dem warmen Schlafsack und surfe im Internet bis es gemäss PC 07:00 Uhr ist.
Um 08:00 Uhr wollen wir uns treffen, also kann ich in aller Ruhe duschen gehen…
Davor schau ich noch kurz auf's Handy und was seh ich da?
Es zeigt 08:00Uhr an!!!
Heilige Scheisse, die PC-Uhr hat nicht umgestellt und ich bin zu spät dran!!!
Also Linsen rein und raus, wo Sven und Sikoyo schon auf mich warten!
Ich erklärs kurz und die Zwei gehen schon voran zum Restaurant während ich Zähne putzen geh usw...
Mann ist das kalt da draussen!!!
Und...
...der Himmel ist bedeckt!!!
Als Info für die welche sich mit Sonnenfinsternissen nicht so gut auskennen: Das sind keine guten Voraussetzungen um die
Sonnenfinsterniss zu beobachten!
Nix gut, nada!!!
Kurz darauf passiere ich wieder die natürlich verschlossene Türe und treffe die Anderen Beiden im Restaurant, wo wir über Sinn
und Unsinn unseres weiteren Verbleibes in dieser Stadt diskutieren.
Denn wir sehen lieber Tiere in der Wildniss als Wolken vor der Sonnenfinsterniss!
Das Frühstück ist nicht sonderlich opulent, es besteht aus einem Spanish Omelett und einem Tee...
Nachdem die Sonne einige vereinzelte Strahlen durch unser Restaurantfenster geschickt hat ist es zwar nicht wärmer geworden
aber unser Entscheid hier zu bleiben und direkt nach der Sonnenfinsterniss zurückzufahren steht!
Auch wenn es zeitlich sehr knapp werden wird, da der Ruaha auch irgendwann mal schliesst!
Und so platzieren wir uns unweit des Restaurants auf dem grossen Platz vor der Bar, so knapp unter dem Vordach damit wir keinen
Sonnenbrand bekommen.
Denn dank des kalten Windes würde man den nicht bemerken bis es zu spät ist.
Sven und ich stellen unsere Stative auf, wobei meines wegen eines Defektes den es sich auf dem Nyiragongo zugezogen hat
nur noch zu 2/3tel ausziehen lässt...
Und ich verteil die extra gekauften Sonnenfinsternissbrillen!
Nicht dass noch jemand ohne die in die Sonne schaut...
Eine für mich, eine für Sven, eine für Sikoyo und eine für die herumstehenden Einheimischen, die sie untereinander immer wieder
tauschen und nachdem wir ihnen erklärt haben was da bald geschieht und weshalb man nicht ohne in die Sonne schauen sollte
auch sehr interessiert benutzen!
Oben: Drei Helden für eine Sonnenfinsterniss!!!
Odrr so...
Nachdem ich meine Blende vors 100-400mm-Objektiv geschraubt habe schau ich mir Svens Eigenkonstrukt mit spezieller Folie an...
...und die Tupperware-Dose, in der er sein Konstrukt vor Beschädigungen geschützt hat! ;-)
Selbst ist der Mann! :-D
Irgendwann schau ich durch meine Brille und seh endlich etwas von der Sonne ohne Wolken davor!
Dafür ist nun aber etwas Mond davor!
Judihui, die ringförmige Sonnenfinsterniss hat begonnen!
Sofort werden Sven und Sikoyo und der Rest darüber informiert und schon gehts los mit den Versuchen die Sonne zu fokusieren!
Was dank der vielen Wolken gar nicht mal so einfach ist!
So 100%ig hab ichs wohl nicht hingekriegt, aber seht selbst:
Oben: 10:14 Uhr...Achtung: Mond von links oben!
Oben: Sikoyo und eine der begeisterten Zuschauerinnen :-D
Oben: Immer wieder haben sich Wolkenschleier oder sogar ganze Wolken davorgeschoben...war nicht wirklich einfach zu fokusieren!
Oben: Es ist 11:50 Uhr, die Sonnenfinsterniss ist bald komplett!
Oben: Die Vorhersage der Nasa für Makambako (+3h)
Oben: 11:54 Uhr: Und da ist er: Der Höhepunkt der ringförmigen Sonnenfinsterniss!
Nicht nur gemäss der eingestellten Zeit meiner Kamera sondern auch gemäss Voraussagen der Nasa für Makambako...
Es ist enttäuschend!
Es wird nicht dunkel, nicht mal ansatzweise!
Von der Sonnenfinsterniss bekommt man nur etwas mit wenn man weiss dass es eine Sonnenfinsterniss hat und wenn man mit geeigneter
Brille oder Filter in die Sonne schaut, sonst markt man nichts davon!
Und dafür haben wir den Ruaha verlassen?
:-(
Gleich nach dem kurzen Höhepunkt von etwa einer Minute Länge tritt der Mond schon wieder aus der Sonne raus und wir packen
unser Equipement zusammen!
Denn wir haben kaum genügend Zeit um noch während der Parköffnungszeiten im Ruaha anzukommen, es liegen rund 6 Stunden Fahrt
vor uns!
Also ein 'Bye-Bye' in die Runde, ab ins Auto und um 12:10 Uhr heissts 'Hopp-dä-Bäsä' los in Richtung Ruaha!!!
Sikoyo fährt etwas rassiger als gestern und wir kommen gut voran, trotzdem dauerts natürlich ewig!
Auch wegen der Baustelle, aber vor allem wegen der neuen Geschwindigkeitsbeschränkungen!
Oben: Ganz neu in Tansania: Geschwindigkeitsbeschränkungen, die auch durchgesetzt werden!
Oben: Und Fussgängerstreifen... ...zumindest deren Beschilderung!
Oben: Sogar an die Aufhebung der Beschränkung wurde gedacht! Bravo!
Nachdem wir zugunsten der kürzeren Fahrzeit mit Sikoyo abgesprochen haben dass wir aufs Essen verzichten kauft er für sich schnell
was Essbares ein und wir düsen weiter!
Um 15:40 Uhr sind wir in Iringa, wo wir dringend tanken müssen, da beide Tanks nun leer sind!
Während Sikoyo den hinteren Tank füllt macht Sven die Bekanntschaft der Fahrkünste einer afrikanischen Dame, die ihn beinahe
zerquetscht beziehungsweise überfährt...an der Tankstelle in einer etwa 3,5 Meter breiten Stelle wo Sven ganz am Rand steht!
Grauslich, deren Fahr-'Künste'...
Erstaunlicherweise hab ich vorne an ihrem Auto keine Überreste anderer Fussgänger sehen können...
Also schnell weg hier, bevor sie wieder losfährt!
Noch kurz am Strassenrand Wasser einkaufen und weiter in Richtung Ruaha, damit wir nicht ausserhalb eine Lodge suchen müssen!
Oben: Kurz vor halb sechs sind wir schon wieder auf dem nicht geteerten Abschnitt der Strasse von Iringa zum Ruaha NP!
Es könnte klappen!
Oben: Um 17:56 Uhr erreichen wir das Gate! Also noch schnell die Formalitäten erledigen inklusive Liste ausfüllen durch
Sven und mich und dann gehts mit geöffnetem Dach in den Ruaha hinein!
Oben: Mit unserer Ankunft verabschiedet sich sich auch die wieder vom Mond befreite Sonne von diesem Tag, tschüss!
Kurz nach Sonnenuntergang sehe ich links den Baobab wieder, an dem bei meinem ersten Besuch im Herbst 2011 die Löwin mit
dem offenen Bruch der Vorderpfote lag...
...wohin ich in diesem Park auch schaue kommen schöne Erinnerungen!
Nach einigen Impalas, Giraffen und Kudus sehen wir auch wieder unsere Gästezimmer...denn Sikoyo hat per Telefon schon abgeklärt
ob denn nun doch zwei Bandas frei wären und ein 'Nix da' kassiert.
Deshalb hat er uns vorgeschlagen dass wir auch die nächsten zwei Nächte in den Gästezimmern verbringen, womit wir nun
einverstanden sind.
Dort angekommen schmeissen wir wieder mal unser Gepäck ins Zimmer und fahren dann runter zu Prosper, der uns schon mit einem
feinen Abendessen und einer riesigen Girl-Group aus Skandinavien (vermuten Sven und ich mal) erwartet!
Die haben also unsere Bandas bekommen, soso...
Nach einem kurzen nächtlichen Spaziergang zum Ruaha River wo die Rangerin, die heute Nacht Wache hält, sitzt und mit ihrem Handy
spielt während die afrikanische Wildniss um sie herum ganz afrikanisch wild tut setz ich mich an den Tisch und Prosper verwöhnt
uns mit Suppe, Eintopf mit Bananen, Beaf, Süsskartoffeln, Rüben usw, und als Dessert noch schön angerichtete und aufgeschnittene
Melonen und Orangen.
Sehr lecker!
Die Girls und der einzige Kerl der Gruppe sind recht laut und nicht gerade zurückhaltend, aber das kann man bei etwa 20-30 Menschen
von vielleicht 18 Jahren auch nicht erwarten.
Deshalb verlass ich den Essenskäfig schon bald und geh zur Rangerin ans Lagerfeuer, die kühle Luft geniessen...
...Stille hats leider keine...
Bald heist's für Sikoyo, Sven und mich wieder das Auto besteigen und zurück zu unseren Unterkünften fahren.
Sozusagen ein kleiner Night-Game-Drive!
;-)
Wir sehen auf der kurzen Strecke immerhin eine Hyäne und bei unseren Zimmern eine Herde aus Zebras und Impalas.
Da wir alle recht müde sind gehts schon bald rein und ab in die Heia, gute Nacht!
Tag 14: Weshalb man neben Löwen nicht aussteigen sollte...und was passieren kann wenn's ein Idiot doch tut!
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Oben: Unsere heutige Etappe
Uaaaaa!!!
"Streck!"
Hmmm...so schön ausgeschlafen fühlt sich die Welt doch gut an!
Ich schau auf's Handy und bemerke dass ich den Wecker...
...nicht überhört habe!
Denn das faule Ding ist noch nicht losgegangen!
So gegen 06:30 hör ich Sven auch schon rumgeistern und um etwa 06:55 geh ich raus, zufällig gleichzeitig mit Sven!
Draussen ist es noch stockdunkel, ich leuchte alle Ecken ab um sicherzugehen dass kein liebes Kätzchen oder Hyänchen mich oder Sven
zum Frühstück einlädt und dann schauen wir uns mal den Himmel an, denn Sterne fotografieren wollen wir ja auch noch andere als
nur unser Zentralgestirn!
Aber offenbar ist es bewölkt, denn man sieht nur vereinzelte Sterne....schaade!
Schon bald kommt auch Sikoyo und so düsen wir wieder mal über die Pisten humpelnd los zu Prospers Frühstückstisch!
Da angekommen lass ich es mir nicht nehmen zuerst an den Ruaha River zu gehen und nach Sonnenaufgang und Tieren Ausschau zu halten!
Und was seh ich da?
Ein Ranger wäscht sein Auto im Fluss!!!
Ich glaub ich lieg im Bett und hab Alpträume, deshalb schüttle ich mal den Kopf und vergewissere mich dass ich wach bin!
Und tatsächlich, ich bin wach und am Fluss steht noch immer ein weisser Doppelkabinen-PickUp und der wird von einem Uniformierten
mit einem Eimer mit Flusswasser abgewaschen!!!
Unglaublich!
Genauso unglaublich ist das Frühstück, nämlich unglaublich reichhaltig und schmackhaft mit vielen Früchten!!!
Und auch heute wieder eine Glutenfreie Extrawurst für mich!
Danke Prosper!
Anschliessend satteln wir das Auto und gamen einen Drive!
Zuerst gibts mal die üblichen Verdächtigen...
Oben: Elis welche denken sie könnten sich hinter den Büschen verstecken...dabei unterschätzen sie wohl die eigene Körperfülle minimal...
Oben: Auch der Giraffe reicht der Busch nicht um sich zu verstecken...
Oben: Selbst ein ganzer Baum kann die beiden Gaukler (Terathopius ecaudatus) nicht vor unseren Adleraugen verstecken!
Oben: Offenbar stimmt der Name! So wie's ausschaut haben die Nimmersatt-störche den ganzen Baobab leergefressen!!! :-O
Oben: Ein Gelbschnabel-Madenhacker hat sich wohl einen Giraffenhals als Frühstück ausgesucht...
Oben: ...er schaut der Giraffe mit seinen rot unterlaufenen Augen grimmig in dessen Blinkerlein und...
Oben: ...beginnt zu fressen!!!
Oben: Die Qualen sind der Giraffe auch in der Körperhaltung anzusehen!!! :-O
Oben: So ein schönes Tier, verfrühstückt von einem kleinen, rotäugigen Vögelchen!!!
Spass beiseite: Der Vogel hat nicht die Giraffe gefressen und auch nicht umgekehrt sondern nur die Parasiten im Fell der Giraffe
den Garaus gemacht! ;-)
Oben: Nach kurzer Fahrt finden wir neben einer Grossgiraffe auch eine der seltenen und nur hier vorkommenden Kleingiraffe!!!
...oder vielleicht doch nur eine Mutter mit ihrem Kind...
Oben: Hmmm...südlicher Rotschnabeltoko? Sicher bin ich mir hier nicht...
Oben: Ganz hübsch rumposierend posiert eine Gabelracke rum und tut so als ob sie nur rumschauen würde...
...aber Du bist durchschaut, Du Poser!!!
Oben: Nein, kein weiterer Vogel, denn es hat auch Elefanten!
Wenn auch nicht annähernd so viele wie in den vorangegangenen Besuchen in diesem schönen Park...
Oben: Irgendwie wärs ein tröstender Gedanke wenn der hier am Niedergang der Elefantenpopulation des Ruaha NP's schuld tragen würde...
...aber das dürften eher Wilderer als wilde Krokodile sein...
Oben: Der Decken-Toko (Tockus deckeni), auch Von-der-Decken-Toko genannt, eignet sich entgegen seinem Namen nicht ansatzweise
um sich mit ihm zuzudecken...nur schon weil er dazu viel zu klein ist!
Oben: Vielerorts ist der Ruaha sehr trocken, aber wie man sieht finden die Impalas doch noch was zu fressen...
Oben: Schopfadler (Lophaetus occipitalis) mit besonders gut geglückter so typischer Frisur...
Oben: Uiuiui, die Augen sind aber noch nicht ganz geöffnet...wohl eine strenge Nacht gehabt?
Oben: Und wenn ich genau schau seh ich nicht nur diese müden Augen sondern eine komplette Herde!
Nein, keine Herde Augen, eine Herde Büffel natürlich!
Und sie ist riesig!!!
Oben: Schön hat sie sich die Hörner zurechtgekämmt!
Erinnert mich immer wieder an die Frisuren der modebewussten Damen der späten Stumfilmzeit!
Der Gamedrive geht weiter, unser Ziel ist es die grosse Büffelherde, die wir entdeckt haben, zu verfolgen!
Man würde meinen dass das nicht so schwer wäre, aber im Gegensatz zu den Büffeln dürfen wir nicht querfeldein durch die Pampa jagen...
Und so finden wir uns bald ohne Büffelherde unten am Fluss wieder!
Dafür finden wir die seltene Gattung der Roll-Zebras!!!
Oben: Da legst Di nider!
Oben: Und schon machen die Roll-Zebras was sie am Besten können: Rollen!
Oben: Und weils so schön ist auch noch mit dem Arsch uns zugewandt...
Oben: Wie man an diesem Rolzebra unschwer erkennen kann wurde es etwas gekratzt...ob vom Liebhaber oder von einem Löwen, wer
weiss das schon!
Auffallend ist aber der modische Kurzschwanz!
Im Ernst: Das Zebra hat wohl mit Müh und Not eine Löwenattacke überlebt bei der schon der Hintern aufgerissen wurde und trägt nun
die Folgen davon rum!
Oben: Eine junge afrikanische Höhlenweihe (Polyboroides typus, auch unter dem Namen Afrikanischer Schlangensperber bekannt)
beim Versuch an einem Baum zu landen...
Oben: Wo man hinschaut bewegt sich was...und ich bin bei solchen Aussichten immer wieder erstaunt dass die dünnen Äste sich
nicht mehr durchbiegen oder abbrechen!
Plötzlich ruft Sven 'Stop please' und 'Please drive back five meters'!
Sikoyo machts sofort und was sehen meine erstaunten Äuglein?
Einen jungen männlichen Löwen im Busch, kaum zu sehen!
Sikoyo fragt uns ob er versuchen soll von der anderen Seite den Busch zu fahren da er von da besser zu sehen sein sollte...
Na klar!
Und tatsächlich, er schafts und wir sehen dadurch nicht nur den Löwen sondern auch den Kudu-Bock, die beide friedlich unter den
Büschen liegen!
OK, der Kudubock sollte wieder mal duschen, er stinkt erbärmlich und schaut auch nicht mehr so quiklebendig aus...
Aber seht selbst...
Oben: Scheuh wie der Löwe halt so ist versucht er sich hinter den Blättern zu verstecken...aber wir haben ihn schon entdeckt!
Oben: Hier der stinkende Kudubock...ein Schwein, das gar kein echtes Schwein ist...und so gar nicht gesund ausschaut!
Oben: Aber beide liegen friedlich unter den Büschen, der Löwe hält aber wohl wegen dem Gestank etwas Abstand zum Kudu...
Auf der Piste auf der wir gekommen sind fahren zwei Safariautos vorbei und entdecken uns.
Natürlich kommen sie auch runter.
Das gefällt dem Löwen aber nicht so, zumindest beäugt er die beiden Autos aufmerksam, uns hingegen hat er völlig ignoriert.
Ein parteiisches Kerlchen!
Oben: Die neuen Autos werden augenblicklich beäugt und im Blick gehalten...
Oben: Wobei auch wir in seinem Auge sind: Spiegelselfie mit Löwenauge als Spiegelersatz... ;-)
Plötzlich zuckt der Löwe zusammen, richtet sich halb auf und schaut angespannt in Richtung des zweiten Autos...
Ich dreh mich kurz um damit ich sehe was ihn so beunruhigt und höre ein kurzes, lautes Brüllen vom Löwen, der keine 3 Meter neben
uns liegt!
Gleichzeitig sehe ich den Grund für die Erregung: Einer der Fahrer ist ausgestiegen!
:-O
Keine 10 Meter vom Löwen entfernt steigt der Idiot aus!!!
U N G L A U B L I C H ! ! !
Ich dreh meinen Kopf direkt nach dem Brüller wieder zum Löwen und sehe dass er losgerannt ist!!!
:-O
Und nein, wider Erwarten rennt er nicht zum Idioten sondern die Böschung rauf und weg!!!
Mir fällt beinahe der Unterkiefer aus dem Gesicht!!!
Was für ein komplett hirnbefreiter Volltrottel steigt in der Wildniss 8-9m neben einem Löwen, den er sogar beobachtet hat, aus???
Sofort fahren die beiden Autos wieder rauf auf die Piste und bleiben bei einem Busch stehen während wir noch immer dem nun wohl noch
stinkigeren Kudu Gesellschaft leisten weil wir alle drei völlig baff sind ab so viel Dummheit!!!
Nachdem wir wieder unsere Unterkiefer eingerenkt haben fahren auch wir rauf und sehen den Löwen in einem dichten Busch, der von den
beiden Autos regelrecht und mit andauerndem Manövrieren belagert wird!
Und der Löwe, den wir im dichten Busch kaum sehen, beäugt offenbar nur das Auto des ausgestiegenen Fahrers.
Und auch wir beäugen das Auto beziehungsweise den Fahrer und den daneben sitzenden Guide und unsere Mienen sind ziemlich finster!
Ich geb den beiden per Zeichensprache klar und deutlich zu verstehen dass sie in meinen Augen absolute Vollidioten sind!
Selbst den beiden Gästen im Auto ist es nicht mehr wohl...
...genauso wie dem Löwen, der sich nachdem das Idiotenauto einige Zeit nicht mehr bewegt hat wieder aus dem Busch getrau.
Und was passiert?
Ja, der Idiot startet den Motor, legt den Rückwärtsgang ein, fährt bis auf wenige Centimeter an den Löwen ran und hetzt ihn regelrecht
hinter dem Auto über die Piste!
Zum Glück quer und nicht längs!
Diesmal rufen wir den Idioten sogar was zu und verwerfen die Hände.
Die Blicke von Fahrer und Guide zeigen deutlich dass sie überhaupt nicht realisieren weshalb wir denen diverse Gesten zeigen...
Und schon fahren sie weiter...
...zum Glück!!!
Das andere Auto ist zwischenzeitlich auch weg und der Löwe, der dauernd das Isiotenauto im Auge behielt, legt sich wieder ruhig hin.
Also beobachten wir weiter...
Oben: Wieder beruhigt liegt er nun wieder unter einem Busch oberhalb des Stink_Kudus...
Weiter gehts, die Suche nach den Büffeln haben wir aufgegeben...
Wir fahren wieder Flussabwärts und geniessen die zwar erstaunlich tierleere, aber trotzdem wunderschöne Landschaft mit den lichten Wäldern.
Oben: Auch ein Zwerg spinnt manchmal irgendwelche Gedanken...
...so wohl auch dieser Zwergspinnt, der Löcher in die Luft zu schauen scheint.
Oben: Weit entfernt sehen wir ägyptische Nilgänse (Alopochen aegyptiaca)...hier in Tansania!!! Wohl auch Touristen?
Oben: Im Fluss hats nicht nur Fische, Krokodile und Nilpferde sondern auch diverse Impalas!
Oben: Ein junger Schreiseeadler drückt mit seinem Gewicht einen Baum flach...odrr so...
Plötzlich sehen wir zwei Autos bei einem grossen Baum stehen...da muss was sein!
Also fahren wir auch hin und was sehen wir?
Einen Landrover dem eine der hinteren Türen fehlt und in dem ein Mann gut sichtbar döst...neben einer offensichtlich professionellen
Filmkamera!
Das an und für sich würde mich nicht beunruhigen, trotzdem bin ich beunruhigt, denn direkt daneben liegt ein Löwenrudel!
Oben: Junges, vollgefressenes Löwchen...
Oben: Anderes junges vollgefressenes Löwchen mitsammt dazugehörender Mutter!
Oben: Einfach wunderschöne Augen...
Oben: Und eine Übersicht über das Rudel und das Film-Auto...und ja, hinten drin döst ein Mann am Boden!!!
Oben: Papa Löwe schaut immer wieder mal in den Landy rein, aber irgendwie entdeckt der das Fressi-Fressi nicht...
Weiter gehts, da schon kurz vor zwölf ist so langsam in Richtung der Bandas.
Und dann seh ich etwas was ich bisher im Ruaha nur einmal aus dem Augenwinkel meinte zu sehen, was mir aber als 'gibts nicht im Ruaha'
ausgeschwatzt wurde: Grant-Gazellen!
Oben: Grant-Gazellen im Ruaha! Wie ich gelesen habe sind das die südlichsten Grant-Gazellen Afrikas!
Die Grant-Gazellen haben aber irgendwie nicht so exibitionistische Laune und latschen dahin wo wir ihnen nicht folgen dürfen...
Nicht nett!
Na ja, unsere Bäuche knurren ja schon...vielleicht sind die Grants deswegen weg?
Oben: Am Wegesrand einige panisch davonrennende Impalas, wohl wegen dem Krokodil vorne links...
Um etwa halb eins sind wir wieder bei Prosper und der zaubert wieder in der Küche während ich natürlich wieder zum Fluss gehe.
Mit einem Savannah in der Hand...
Schon bald bringt er die Vorspeise, einen gemischten Salat, an den Tisch.
Zur Hauptspeise gibts Pommes mit Talapia für mich und Pizza für die Anderen und danach noch Früchte als Dessert!
Supergut!!!
Oben: Prosper lässt bitten...für drei Personen!
Zum Essen genehm ich mir ein weiteres Savannah, Sven trinkt ein Bier und Sikoyo trinkt...
...offenbar zu wenig!
Denn der arme Kerl hat Kopfschmerzen, die aber nach einigen von uns aufgedrängten Schlücken Tee und etwas Zeit wieder vergehen...
Kenn ich doch noch von meiner ersten Reise hier im Ruaha, die Wärme und die trockene Luft werden unterschätzt, auch von Profis!
Um Wir sitzen etwas in den Hüttchen am Fluss rum und fahren um 14:30 zum Guesthouse, wo ich versuch mir eine Dusche zu gönnen!
Versuch deshalb weil es nicht so einfach ist den drei dünnen Wasserstrählchen so Paroli zu bieten dass der ganze Körper
nass wird und die Seife überall weggeschwemmt wird...
Und da das Wasser kalt ist bleibt das Shampoo wie auch die Seife schön lange in den Haaren beziehungsweise an der Haut...
...toll!!!
Na ja, man ist sich ja auch schlechteres gewohnt!
Nach langem Kampf mit den Wasserstrahlen reichts gerade noch für ein Powernapping bevor es un 16:00 Uhr wieder auf Pirsch geht!
Sikoyo fragt was wir sehen wollen und ich wünsch mir die Region um die Brücke und einen Leoparden!
Denn hier im Ruaha hab ich erst einmal einen Leo gesehen und da ich ja schon zum dritten Mal im Ruaha bin lieg ich hier
deutlich hinter meinem Durchschnitt der meisten anderen von mir bereisten Parks!
Also tuckern wir los um bei der Brücke wieder auszusteigen!
Und wie man sieht zwar nicht schwer, aber voll behangen! ;-)
Oben: Jaja, KB-Aequivalent 14-800mm mit hochwertigen Objektiven und ohne Bodywechsel führt halt zu etwas Material...
alles zusammen 2,894kg, also leichter als Svens Vollformat-Kamera mit dem 50-500er Objektiv, die über 3kg wiegt.
Oben: Drei unrasierte Grinser beim Versuch ein brauchbares Werbefoto zu machen... ;-)
Nach Svens Stativ- und Kamera-Aktionen bewundern wir den Ruaha River...
Von weitem hören wir ein Auto und da ich es nicht mag überfahren zu werden beobachte ich den Fahrer was fällt mir dabei auf?
Dass es genau der Idiot ist der beim Löwen ausgestiegen ist!!!
Meine Gesichtszüge verändern sich schlagartig in Richtung böse...
Offenbar merkt er selbst dass er hier besser nicht anhält...
Und so knippse ich etwas weiter...
Oben: Blick von der Brücke Flussaufwärts...
Oben: Blick von der Brücke Flussabwärts...
Oben: Blick auf Revier verteidigenden Flussinhalt und Konkurent...
Oben: Hätte mich der Idiot-Fahrer überfahren hätte er sich gefreut, denn der hat sich genau da positioniert wo ich wohl runter
geschleudert worden wäre...
Oben: Seitenarm des Ruaha mitsammt Füllung...
Wir steigen wieder ein und fahren zum Hippopool etwas weiter Flussaufwärts.
Von Weitem ist da ein Picknick-Platz ausgewiesen, vor Ort aber nicht mehr...
...hmmm...
...Dürfen wir nun aussteigen oder nicht?
Nach einigem Zögern, diskutieren und uns nach Raubtieren umschauen steigen wir an diesem herrlichen Örtchen aus!
Und offenbar haben wir gut geschaut, denn wir werden nicht gefressen! :-D
Oben: Grüne Wiese, klares Wasser, dicke Hippos...was will man mehr am Hippopool?
Oben: OK, Krokodile und ein die Krokis nervendes Hippo sind auch nicht zu verachten!
Oben: Es wird fleissig gestubbst, erst vorne, dann auch hinten...die Krokis zeigen viel Geduld...können die sich überhaupt nerven?
Oben: Wenigstens das wird in Ruhe gelassen!
Nach vielleicht 10 Minuten kommt ein grosser Bus von sicher gegen 10m Länge die Piste runter, voll mit einheimischen Touris!
Wenn man bedenkt dass ich Leute kenne die diese Piste als 'Offroad-Piste' bezeichnen und den Allrad sowie die Untersetzung einschalten
würden dann staun ich wirklich wie der Bus mit diesen Überhängen das geschaft hat!!!
Die Stille ist nun genauso vorbei wie unser Wunsch hier zu bleiben...also ab ins Auto und Tschüss!
Aber halt, was sehen meine erfreuten Äuglein?
Oben: Ein Goliathreiher (Ardea goliath)! Natürlich 'darf' Sikoyo für den anhalten!!!
Da man den Goliathreiher nicht täglich sieht bleiben wir doch noch etwas und schauen ihm zu wie er hoch konzentriert versucht
einen Fisch zu jagen!
Genauso hoch konzentriert wie hoch erfolglos!
Trotzdem schön zuzuschauen, zumal der Reiher nicht ganz alleine ist...
Oben: Zum Beispiel hämmert ein Hammerkopf (oder Schattenvogel, Scopus umbretta) im Wasser rum...während hinter dem Inselchen ein Kroki lauert!
Oben: Kroki freut sich offenbar dass er Goliath wieder mal sieht!
Oben: Die Landschaft ist hier einfach nur wunderprächtigfantastischgelaktisch schön!!!
Schön ist's hier, aber wir wollen ja noch Leo besuchen!
Oder eher einen Leo suchen...
Also los gehts!
Obwohl der Bus mit wohl allen seinen Passagieren schon wieder weggefahren ist und jetzt nach ziemlichem Lärm wieder Ruhe eingetreten ist.
Rauf gehts ins Gebiet wo der Leo sich aufhalten soll!
Schon bald sehen wir rechts einige Klippschliefer, die alle, aber wirklich alle auf denselben Punkt am anderen Ufer des kleinen
Baches zu schauen scheinen...
...hmmm...
...was da wohl interessantes ist?
Wir alle drei suchen die felsige und buschige Gegend so gut es von der Piste her halt geht ab, denn ich hab da so eine Vermutung
dass die Klippschliefer den Leoparden sehen und ihn im Auge behalten wollen!
Oben: Gern genommene Zwischenmalzeit eines Leoparden: Klippschliefer oder Klippdachs (Procavia capensis)!
Denn an deren nahe Verwandte, die Elefanten (!) und Seekühe (!!) getrauen die Leo's sich ja nicht, die Feiglinge!
Wir überqueren die kleine Brücke und suchen und suchen und sehen ihn nicht...aber ich hätte wetten können dass es da ist!!!
Aber es ist auch schon relativ spät, so langsam fahren wir weiter, natürlich noch immer auf den Leo hoffend!
Der ist hier im Ruaha wirklich nicht so einfach zu finden, ich hab erst einen hier gesehen!
Und das obwohl ich schon dreimal Geparden gesehen habe, denen die Landschaft hier viel weniger zusagt als dem Leo!
Ist schon erstaunlich...
Oben: Die Giraffe versucht uns über die nicht vorhandene Leo-Sichtung hinwegzutrösten...Danke, Giri!
Noch bevor wir von den Hügeln wieder runter sind wirds schon dunkel.
Trotzdem sehen wir noch zwei Hyänen im hohen Gras und einen Schakal im Rangerdorf...und bei den Bandas eine sehr hübsche Rangerin
mit Kopfhöhrern ganz alleine auf einer Bank am Lagerfeuer nahe dem Ruaha River sitzen!
Natürlich mit Gewehr...denn sie ist die Nachtwache der Touristen in den Bandas!
Bevor Prosper mit dem Essen fertig ist geh ich mehrmals zum Fluss runter und zur Savanne rauf, natürlich immer Stirnlampenbestückt,
und halte Ausschau nach den Tieren der Nacht.
Nein, nicht nach Fledermäusen und Co., sondern nach Löwen, Leoparden, Elefanten und so weiter!
Aber nebst einigen Krokodilen und Nilpferden seh ich nichts...
Und dann hat Prosper auch schon den Gemüsereis mit Beef aufgetischt, den Sven, Sikoyo und ich genüsslich schnabulieren...
Wieder mal fantastisch was Prosper da gezaubert hat!!!
Zum Dessert hat er Eier mit Zucker zu einer Art Ommelette gebraten und diese mit Caramel übergossen...W-A-U-!
Einfach nur sensationell gut!!!
Dazu trink ich ein Tangawizi.
Wie drei besprechen noch den folgenden Tag und beschliessen dass wir früher losfahren als heute, so dass wir um 06:00 Frühstücken
und um spätestens 06:30 zum Gamedrive aufbrechen!
Bald schon düsen wir ab in Richtung unserer Unterkünfte, vorbei an Elefanten, Zebras und Impalas.
Gute Nacht.
Tag 15: Tiere wo seid ihr??? :-O
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Oben: Unsere heutige Etappe
Es ist 05:00...und ich bin wach!
Nicht dass mich irgendein Löwe mit seinen lieblichen Lauten geweckt hätte, nein, dazu sind die Ruaha-Löwen wohl zu faul!
Aber wir müssen heute unser Gepäck mitnehmen, da nicht klar ist ob wir die nächste Nacht in den Bandas schlafen oder nicht, hier
zumindest wäre besetzt, hat's geheissen!
Nicht sicher, aber wahrscheinlich...odrr so...
Um 05:45 sind Sven und ich schon bereit, also gehen wir auch raus, hoffend dass die Sterne mal wieder eine klare Nacht erleben!
Aber dem ist nicht so!
Und da wir hier im Stockdunkeln nicht rummunkeln oder uns fressen lassen wollen gehen wir wieder rein um um 06:00 Uhr wieder rauszukommen...
Und noch immer halten sich die Sterne bedeckt!
So langsam beginnt es der Dämmerung zu dämmern dass sie zu beginnen hat!
Da wir nun ja schon was sehen bleiben wir auch draussen bis Sikoyo auch auftaucht, anschliessend gehts runter zu Prosper bei meinen
geliebten Blechbandas...
Hab ich schon mal erwähnt dass ich lieber da drin wäre?
Na ja, es hat halt nicht sollen sein...und hier hats auch Klo und Dusche...was schon ganz angenehm ist!
vielleicht verbringen wir ja die nächste Nacht in den Bandas?
Vor dem Frühstück laden wir unser Gepäck bei Prosper ab und beauftragen ihn darauf zu achten als wäre es sein Augapfel!
Für den tollen Auftrag bedankt er sich wieder mal mit einem leckeren Frühstück, bei dem wir besprechen dass wir den Leo suchen
gehen wollen!
Und so machen wirs auch!
Rauf auf die Hügel, auf denen der Leo gemäss Infos lebt und dann rüber in die Gegend, in der ich damals den Leo entdeckt habe!
Oben: Nix Leo, viel Rotschnabeltoko (Tockus erythrorhynchus)... :-/
Oben: Grosser Kudu, wahrscheinlich ein Sambesi-Großkudu (Strepsiceros zambesiensis), obwohl er hier am Ruaha und nicht am
Sambesi lebt...
Nebst Kudus und Tokos sehen wir kaum Tiere und auch lange keine Anzeichen eines Leoparden, nur Felsen, Steine und Gebüsch!
Sven, Sikoyo und ich suchen und suchen, die Augen fallen uns vor lauter Anstrengung beinahe aus den Augenhöhlen, bis Sikoyo
plötzlich anhält und den Kopf aus dem Fenster hält!
Sven und ich, beide nicht dumm, halten unsere Köpfe auch aus dem Auto, wenn auch nicht durchs Fenster sondern oben aus dem Dach...
...denn dafür ist es ja offen!
Und was sehen unsere Äuglein?
Oben: Deine (Leoparden)spuren im Sand, die ich gestern nicht fand...
Ja!
Wenn schon bisher kein Leo, so dann immerhin Leo-Spuren!!!
Und sie sind frisch!!!
Somit ist so gut wie bewiesen dass es hier tatsächlich noch immer einen Leo gibt!
Und ich dachte schon 'mein' Leo vom Herbst 2011 wäre ohne Nachfolgeregelung ausgestorben...
Wir verfolgen also die Spuren...
...bis...
...je, bis...
...zu deren Ende natürlich, denn der fiese Leo hat sich irgendwo ins Gebüsch gehauen wo wir ihm nicht nachfolgen können!
Pöse Mieze, pöse!!!
Oben: Immerhin finden wir eine der möglichen Speisen des Leos, nämlich das Helmperlhuhn (Numida meleagris)!
Oben: Und da wir keine Katze gefunden haben stolzieren zum (schwachen) Trost zwei Maskenlärmvögel (Corythaixoides) und ein
junger Von-der-Decken-Toko (Tockus deckeni) auf einem Busch umher...
Oben: Die Flachhalsgiraffe erspäht uns aus dem Unterholz und...
Oben: ...versucht uns mit einem Spurt so zu verwirren dass wir sie nicht mehr sehen...nicht mit uns, diebes Gier-Äffchen!!!
Oben: Alles festhalten, ein Raubadler (oder Savannenadler; Aquila rapax) ist in der Nähe!
Oben: Ich weiss nicht wer sich mehr erschrocken hat, das Kudu-Weibchen wegen uns oder wir weil sie nach langem neben uns Stehenbleibens
plötzlich davonrannte ohne dass es einen zusätzlichen Grund gegeben hätte als schon davor...
Versteh einer die Frauen, tststs...
Oben: Keine zehn Meter weiter bleibt sie doch noch stehen...
Oben: Junger Kampfadler (Polemaetus bellicosus), offenbar noch im gepunkteten Pyjama...
Oben: Goldbugpapagei (Poicephalus meyeri)! Sieht man auch nicht alle Tage!
Oben: So gelangweilt wie der Schliefer da liegt dürfte weit und breit kein Leo sein...
Wir haben nun schon beinahe alle Hügel abgefahren und vom Leo nebst den Fussspuren, die auf noch sehr frischen Reifenspuren drauf waren,
noch immer keine Spur!
Deshalb beschliessen wir das Experiment 'Leo' abzubrechen und an den Fluss runter zu fahren.
In der Hoffnung dass es dort nebst Vögeln und Schliefern auch noch andere Tiere hat.
Oben: Wobei die Landschaft hier oben ja schon schön ist!
Oben: Und wieder mal präsentiert uns eine Gabelracke ihre wunderschönen Farben!!!
Ich liebe diese Vögel!
Oben: Der Trauerdrongo (Dicrurus adsimilis) trauert wohl mit uns über den Abbruch der Leosuche mit...
Oben: Der Marmorspätzling (Grey-headed Social Weaver; Pseudonigrita arnaudi) hängt zuhause rum...
Oben: Ja, endlich wieder vierbeinige Tiere die nicht rumschliefern!!!
Oben: Weshalb der Schopffrankolin (Francolinus sephaena) so heisst entzieht sich bei Betrachtung seines Schopfes meinem Verständniss...
Oben: 'Spieglein, Spieglein, da im Sand, wer ist der Tollste im Ruaha-Land?'
Oben: Und weil man ihn ja nicht jeden Tag sieht zeigt sich uns noch ein Goldbugpapagei am selben Tag...
Oben und unten: Und endlich sehen wir wieder einige Elis!!!
Oben: Südliche Hornrabe (Bucorvus leadbeateri), leider noch immer auch als 'Kaffern-Hornrabe' bekannt...
Schon von weitem sehen wir einige Autos dastehen, sieht nach Löwen aus...
...und tatsächlich, Löwen auf einer kleinen Halbinsel weit weg (unten ein Bildausschnitt eines Bildes mit 800mm KB-Aequivalenter Brennweite)
und in einem der Autos eine indische Grossfamilie, von denen die, die sich nicht gelangweilt irgendwelchen Elektronikdingern hingeben,
mit dem iPad versuchen zu fotografieren...
Oben: Weit, weit weg...deutlich zu weit für die iPad's der Inder...
Oben: Etwas weiter wurde ein Storch gesattelt und somit zum Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis)umfunktioniert...
Wir fahren weiter dem Fluss entlang bis ich dort wo Sven gestern den Löwen entdeckt hatte die Kudu-Leiche rieche...
Es stinkt erbärmlich, aber ich überrede Sikoyo und Sven nochmals runter zu fahren und nach dem Löwen zu schauen.
Und tatsächlich: Er und sogar das Kudu liegen noch da!
OK, vom Kudu nicht mehr so viel wie auch schon und aussehen tuts noch ungesunder als gestern...
...aber hey, wir haben wieder eine Löwensichtung nur für uns!
Oben: Der Löwe hat sein Kudu offenbar zum Fressen gern...
Oben: Hinter uns hats noch weitere Raubtiere...wir sind sozusagen umzingelt! :-O
Der Gestank des Kudus treibt uns aber bald mal weiter...
Wir halten nochmals am Fluss um Vögel zu fotografieren, von denen hier doch einige Schöne rumhopsen!
Oben: Die Zwergspinte (Merops pusillus) haben offenbar was gesehen das interessanter ist als Sven, Sikoyo und ich zusammen!
Oben: Den grauen Ansatz nach zu beurteilen eine eher ältere Gabelracke...
Oben: König der Fischer: Kingfisher! Genauer ein Graufischer (Ceryle rudis), auch als Pied Kingfisher unterwegs...
Oben: Gabelracken flirten offenbar auch!!!
Oben: Und sie fliegen sogar!!!
Dies ist übrigens ein Bild das gemäss einigen selbsternannten Fotoexperten mit einer spiegellosen Kamera (wie ich sie benutze)
gar nicht möglich ist...
...wie gesagt, selbsternannte Experten...
Oben: Auch die beiden Zwergspinte scheinen zu flirten, wobei der/die Untere offenbar etwas rumzickt!
Oben: OK, das sind keine Vögel...aber immerhin schmecken die Nilkrokodile ganz ähnlich wie Vögel...
Oben: Immer wieder schön den Fluss zu sehen...
Oben: Auch immer wieder schön: Baobabs!!! Erst recht wenn sie so verlebt aussehen wie der hier!
Langsam aber sicher gehts zurück in Richtung Mittagessen!
Prosper hat uns einen Kartoffelauflauf zubereitet, davor einige Früchte in einem separaten Teller, den er auf die umgedrehten Teller
der Hauptspeise gestellt hat.
Nachdem Prosper abgeräumt hat schöpfen wir uns den Auflauf auf die Teller...Sven und Sikoyo inteligenterweise nachdem sie den Teller
umgedreht haben, ich vorher...
GRMPFL!!!
Am Tisch herscht allgemeine Erheiterung, weshalb auch immer... ;-)
Na ja, wer rechnet schon damit dass ein Teller Kopf steht?
Nach dem Essen seh ich dass die hübsche Rangerin die Nacht in Freien offenbar überlebt hat, trotz Kopfhörer...und dass sie nun ein
Baby dabei hat!
Das hatte sie gestern doch noch nicht, odrr???
Geht ja manchmal schnell, aber so schnell???
Ich staune!
Um 14:00 fahren wir wieder zu den Zimmern rauf, denn offenbar sind die nun doch noch frei und die Bandas doch besetzt...
Und offenbar weiss hier niemand so genau was wo ausgebucht ist!
Na ja, wir akzeptieren es und schmeissen unser Gepäck wieder in unsere Zimmer, das kennen wir ja schon!
Ich geh duschen und leg mich für die Datensicherung mit meinem PC aufs Bett...
kurz vor 15:30 erwach ich und realisiere dass die Daten gesichert sind und ich schnell raus muss, denn um eben diese Zeit solls
wieder los gehen!
Sven und Sikoyo warten schon draussen!
Und Sikoyo entdeckt bei der Gelegenheit eine gebrochene Blattfederlage!
Irgendwann haben wir auch mal so ein klirrendes Geräusch gehört...aber an eine Blatfederlage hab ich dabei nicht gedacht!
Oben: Da hilft Sekundenkleber nicht mehr: gebrochene Blattfederlage beim linken Hinterrad von Sikoyos Auto!
Denn ein ganzes Stück fehlt, ist komplett rausgebrochen!
Los gehts!
Wir fahren wieder den Hügel rauf auf der Suche nach Leo, dem Parden!
Unermüdlich wie wir bei dem Thema nunmal sind!
Aber der Leo ist offenbar auch unermüdlich darin sich zu verstecken!!!
Denn wieder finden wir kaum Vierbeiner!
Oben: Dafür wunderschöne Vögelchen wie diese Gabenracke!
Ich könnt die tausendfach fotografieren, so sehr gefallen die mir!
Oben: Eine Rotschopftrappe (Lophotis ruficrista) die beim Versuch sich hinter Zweicgen und Gräsern zu verstecken kläglich scheitert!
Tierleer präsentiert sich uns das Hügelland!
Nun hats nicht mal mehr diese Piepmätze!
Auf der ganzen Strecke bis zum Sandriver, den ich so nenne seit wir im Herbst 2011 da im Sand stecken geblieben sind und der
eigendlich Mwagusi River heisst, keine nennenswerte Tiersichtung!!!
So was hab ich noch gar nie erlebt!
Wo sind denn die Viecher alle hin???
Oben: Der Mwagusi River...auch ohne Tiere!
Wir fahren etwas Flussaufwärts, immer in der Hoffnung dass wir irgendwo, I R G E N D W O doch Tiere finden M Ü S S E N ! ! !
Da die Piste nun halb durch Wald, halb durch Buschwerk führt sehen wir einige Tiere, nebst denen die wir gar nicht haben wollen
(Tsetse-Fliegen) bemerken wir auch einige Elefanten im dichten Dickicht...von sehen kann aber eine Rede sein!
Bald erreichen wir den Picnicplatz am Mwagusi River, wo wir endlich mal aussteigen können!
Und wo es Tiere hat! :-D
Oben: Tiere! TIERE! T I E R E ! ! ! :-D
Und dazu darf ich sogar draussen rumlatschen! :-D
Nach dem kurzen Stop am Picnic-Platz gehts schon bald wieder zurück, ist es doch schon kurz vor Fünf und der Weg weit!
Also ab ins Auto und hoffen dass wir wenigstens auf der Rückfahrt Tiere sehen!
Wieder durchs Gebüsch, wo noch immer Elefanten kaum sichtbar drin rumhüpfen...
Aber nicht nur Elis sind im Busch...
Oben: Kleines Kirk-Dikdik (Madoqua kirkii) ganz gross!
Etwas ausserhalb der Büsche finden wir einen Baum voll mit Perlhühnern und fragen uns weshalb die da oben sind...
...und sie sehen so aus als ob sie etwas am Boden beobachten würden...zumal die Meisten vonm ihnen auf denselben Punkt schauen...
...nur...
...was ist da?
Wir schauen auch ganz hoch konzentriert...
...denn...
...wir vermuten einen Leoparden, einen Serval, eine Schlange oder so was!!!
Oben: Hühner, mit Perlen behangen...sind Perlhühner!
Oben: Baum, mit perlenbehangenen Hühnern...muss ein Perlhuhnbaum! sein
Aber auch nach langem warten ändert sich nichts und zeigt sich genausoviel!
Also los, wir müssen noch vor dem Eindunkeln zurück sein!
Nebst einigen Kudus und Dikdiks sehen wir lange keine Tiere...nur Landschaft!
Oben: Landschaft in der Nähe der Einmündung des Mwagusi River in den Ruaha River...aus dem schnell fahrenden Auto aufgenommen...
Endlich in der weiten, grasbewachsenen Ebene am Ruaha River angekommen sind wenigstens einige Elefanten, Zebras und Giraffen zu sehen,
aber auch nicht in der Menge wie ich es vom Ruaha gewohnt bin...
Man könnte meinen die Tiere haben sich heute dauernd vor uns versteckt!
Dabei hab ich mich heute früh doch gekämmt und gewaschen...
Erst nach Sonnenuntergang erreichen wir die Bandas wo Prosper uns wieder mit seinen Kochkünsten verwöhnen wird!
Aber davor gehts natürlich erst mal zum Ruaha River runter, Stirnlampe ist natürlich im Guesthouse...
...Fehler!!!
Und so seh ich nichts und kann auch die Gegend nicht nach reflektierenden Augen absuchen...also zurück in den Esskäfig!
Zumal es sowieso windig ist und ich auch beim Esskäfig Fledermäuse durch die Luft und zwei Schakale vorbei huschen sehe.
Die hübsche Masai-Rangerin von gestern wird wieder gebracht, diesmal wieder ohne Baby.
Offenbar 'darf' sie wieder die Nacht im Freien verbringen und die Touris in den Bandas vor den Tieren schützen und aufs Klo begleiten
wenn die in der Nacht mal müssen...
Mut hat die Frau definitiv!
Hier eine Nacht draussen zu verbringen ist nicht ohne, denn auch wenn wir heute kaum Tiere gesehen haben, hier hats welche!
Und zwar auch solche mit leisen Pfoten und langen Zähnen...
Ich möcht's nicht!
Und ob ihre Art damit fertig zu werden, nämlich sich mit Musik aus dem Kopfhörer abzulenken, wirklich das Richtige ist wage ich
zu bezweifeln...
Aber sie ist der Profi, nicht ich...
Als Abendessen hat uns Prosper je einen Spiess aus Fleisch und Gemüse gegrillt und dazu Gewürzreis und eine Art Kohl gezaubert!
Lecker!!!
Dabei trinke ich noch das zweitletzte Savannah und pack das Letzte fürs Guesthouse ein.
Aber Sven isst nicht so wie sonst, ihm gehts nicht so toll...
Trotzdem besprechen wir noch den morgigen Tag, der unser letzter mit Sikoyo und Prosper sein wird, zumindest für diesen Urlaub,
denn morgen gehts nach Sansibar!
Auf der Fahrt zu unseren Zimmern begegnen wir einen Hippo auf Landgang...immerhin mal ein Tier an diesem Tag!
Im Zimmer liegend und die Fotos sichernd höre ich wieder die Laute der afrikanischen Nacht: Hippo's schreinen und Löwen brüllen...
Gute Nacht!
Tag 16: Löwen und Sansibar...
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Oben: Unsere heutige Etappe
05:00 Uhr und wach, denn es heisst wieder mal packen!
Heute gehts nach Sansibar, davor aber zum Frühstück und auf einen kurzen Gamedrive!
Um 06:00 Stehen Sven und ich mit Gepäck draussen bis mir die Idee kommt das Gepäck hier zu lassen damit wir auf Gamedrive
mehr Platz haben!
Da der Flug eh um 09:45 starten soll, wir eine Stunde vorher beim Flugfeld sein müssen und die Zimmer bis 10:00 benutzen
dürften ist das ja kein Problem!
Los gehts zu Prosper, der uns heute ein Porridge mit Milo (eine Art Cacao) serviert!
So ist es nicht nur essbar sondern sogar gut, obwohl ich Poridge seit meinem Mt.Everest-Treck hasse!
Spiegeleier und Süsskartoffeln gibts auch noch dazu, lecker!
Und sehr sättigend!
Auch Sven isst wieder normal, nachdem er eine Verdauungsbedingt unruhige Nacht hatte gehts ihm wieder gut!
Schön!
Brauchen wir ihn also nicht notfallmässig zu schlachten odrr so... ;-)
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Prosper und, da wir wegen meinem 'Dollar-in-Ruanda-verloren-Problem'
von zuhause her zahlen können (Prosper wie Sikoyo sind ohne Überredungskünste sofort einverstanden das Geld per Überweisung
zu erhalten) sagen wir ihm vor Sikoyo dass er 75$ als Trinkgeld erwarten darf sobald wir wieder zuhause sind!
Ich bin echt froh dass die beiden das sofort mitmachen, lange versucht sie zu überreden hätt ich aber auch nicht.
Danke, Prosper und Sikoyo!
Danach düsen wir über die Pisten holpernd los in Richtung Flussabwärts zur grossen Ebene, auf einen Geparden oder so
was hoffend!
Viel versprechen wir uns nach dem gestrigen Tag der fehlenden Tiere aber nicht!
Immerhin dürfen wir einen schönen Sonnenaufgang bewundern während wir so dahinfahren...
Schon bald sehen wir den Landrover der Filmcrew wieder und schnell ist klar dass da was Spannendes sein muss!
Einige hundert Meter vor uns sehen wir die grosse Büffelherde ruhig grasen...aber das kann nicht der Grund für das Filmteam
sein hier stehen zu bleiben und die Kamera bereit zu halten!
Und Tatsächlich: Ich entdecke das Löwenrudel bei der Jagtvorbereitung!
Oben: Unschwer als Löwenmännchen zu erkennen: Löwenmännchen!
Oben: Dazugehörend: Löwenweibchen!
Oben: Die Löwen verteilen sich und gehen auf die Büffelherde zu...
Oben: Wobei sie sich nicht sehr gut tarnen und verstecken...
Oben: Schnell fällt diese Löwin mit dem verletzten rechten Hinterbein auf..sie ist recht mager und humpelt stark!
Wohl deshalb bleibt sie auch zurück...
Oben: In der Stellung hätte sie als Vorlage für die Sphinx dienen können!
Oben: Die Anspannung der Tiere ist beinahe zu spühren während sie sich immer mehr ausbreitend den Büffeln nähern.
Oben: Und, im Gegensatz dazu was dieses Bild zeigt, ist der Rudelführer immer zuvorderst dabei und überlässt den Damen
den Vortitt eben nicht!
Oben: Etwas erstaunt mich dass die Löwen keine Deckung suchen sondern gut sichtbar auf die Büffel zugehen!
Oben: Währenddem grasen die Büffel friedlich weiter, nur Vereinzelte schauen nach den Löwen!
Oben: Dabei sind sie doch so schön anzusehen...tststs...versteh einer die Büffel!!!
Oben: Weiter gehts auf die Büffel zu!
Ja, weiter gehts auf die Büffel zu, die jedoch nun auch beginnen auf die Löwen zuzugehen!
Der Abstand zwischen der Spitze der Herde und der Spitze des Rudels ist nur noch sehr klein, ich denke vielleicht noch
40 bis 50 Meter, also eigendlich schon Angriffsdistanz!
Und doch...
...drehen die Löwen ab!!!
Ich glaubs nicht...
Das Männchen spielt mit einem Weibchen etwas rum und die andern Weibchen drehen sich von den Büffeln ab!
Und alle Löwen trotten nun wieder von der Büffelherde weg, während die Büffel langsam etwas nervöser werden!
Na ja, die Büffel sind halt auch nicht als Schnelldenker bekannt...
Oben: Sie legt sich während des Rückzugs auch mal hin...eine Jagt ist offenbar auch anstrengend wenn man nicht gejagt hat!
Oben: Und nun biegen sie in die Piste vor uns ab und natürlich verfolgen wir sie in gebührendem Abstand!
Oben: Wie unschwer zu erkennen ist wäre mehr als genug Energie für eine Jagt vorhanden...dummerweise hab ich's durch den Sucher
nicht gesehen... :-O
Oben: ...und die spielenden Löwen nur am Bildrand drauf statt als Hauptziel...heul...
Oben: 'Nein, auch mit dem herzerweichendem 'knuddle-mich-Blick' kriegst Du mich nicht aus dem Auto raus!
Such Dir ein anderes Frühstück, mein Kätzchen!'
Oben: 'OK, dann gehen wir halt suchen...'
Oben: Und wo die Löwen sind hats immer auch Schakale die den Kätzchen in gebührendem Abstand folgen...
Oben: Nachdem wir schon dachten die Löwen würden wir nicht mehr sehen kommen sie wieder auf uns zu, zwar weit entfernt, aber immerhin!
Schönes Mädchen!!!
Oben: Und auch der Prachtskerl macht uns nochmal seine Aufwartung!
Oben: Und der Gentleman deckt genau die Seite auf der die Löwin offenbar blind ist (siehe das hellblaue Auge) ab...nett!
Oben: Und schon bald macht das Rudel (5 Weibchen, eine Jungendliche und das Männchen) das was es am Besten kann:
Unter einem Busch Faulenzen!
Unten: Kleines Video aus dem Ruaha...
Und nun um 08:30 Uhr ist es definitiv Zeit den Löwen Adiö zu sagen:
Hier kommts: Adiö Löwen, adiööööööööö!!!
Denn unser Flieger sollte schon bald eintreffen!
Also zurück zu unserem Gepäck, die Wehmut schon im Gesicht ablesbar...
:-(
Oben: Unser Gamedrive
Wir laden unser Gepäck ein und hopsen weiter zur Flugpiste wo wir uns in den Schatten setzen.
Wieder einmal versucht ich mit Hilfe meiner SIM-Karte von TIGO, zu der mir der Verkäufer einen guten Internet-Empfang im Ruaha
versprach, ins Internet zu gehen um Sikoyo etwas zu zeigen...und wieder ist das Netz selbst für einfachste Seiten zu langsam...
Hiermit mein Tipp an alle die im Ruaha Internet haben wollen: Kauft keine TIGO-Karte!
Die hat hier kaum Empfang und wenn dann maximal Edge, und das noch besonders langsam!
Na ja...
Aber wir haben eh kaum Zeit für so was, denn der Flieger kommt schon über die nahen Hügel geflogen!
Wir verabschieden uns von Sikoyo, der uns hier wirklich schöne Tage beschert hat, auch wenn die Buchung nicht so funktioniert hat
wie wir wollten, aber das Problem vermuten wir nach dem Chaos das TANAPA (Tanzania National Parks) betreffend der Verfügbarkjeit der
Bandas aufgezeigt hat eher nicht bei ihm sondern eben bei TANAPA...
Gerne wieder mit Sikoyo und Prosper, leider zwangsläufig auch mit TANAPA...
Zwischenzeitlich ist der Flieger gelandet und der Pilot quasselt uns schon an dass wir doch das Gepäck schon mal in den 'Kofferraum'
am Bauch des Fliegers reinschieben und dann einsteigen sollen.
Schon um etwa 09:25, also 20 Minuten vor der offiziellen Startzeit propellern wir los auf die Startbahn und heben dann völlig ab!
Tschöss Ruaha, tschüss Sikoyo, tschüss Prosper!
Wie immer wenn ich Afrikas Naturparks verlasse bin ich kurz davor Tränen über die Wangen kullern zu lassen...beim Ruaha fällt es
mir jeweils besonders schwer wieder zu gehen!!!
Oben: Jetzt gehen wir in die Luft!!! Aber so was von!!!
Oben: Flughafen von Iringa, noch aus dem Flugzeug.
Diesmal dürfen wir nicht draussen bleiben sondern müssen ins Flughafengebäude rein!
Und hier wird verlangt dass wir unser Handgepäck aufmachen!
Aber zum Glück ist der zuständige Mann zufrieden damit nur Svens Gepäck anzuschauen, ich beginne meines zwar auch auszupacken aber
er winkt ab und schickt mich in einen Raum mit einigen Sesseln, offenbar die Lounge des Flughafens!
Nebst uns kommen so langsam total 7 Personen dazu, die offenbar mit uns mitfliegen werden, eine davon kommt mir sehr bekannt vor...
...hmmm...ist das Dionysia Fliakos vom Tandala Camp etwas ausserhalb des Ruaha NP's?
Sie und die Jugendliche bei ihr sind zu sehr miteinander beschäftigt um sie darauf anzusprechen ob sie unsere damalige Gastgeberin
ist oder nicht...aber ich bleibe neugierig!
Dank W-Lan kann ich der Unterkunft in Stone Town eine eMail mit den Flugdaten schicken damit wir abgeholt werden, obs jedoch ankommt
wissen wir nicht...
Aber wird schon klappen!
Bald startet der Flieger und wir werden auf recht direktem Weg von Iringa nach Dar es Salaam geschüttelt, wo wir beim Terminal 1
(das ist der für Inlandsflüge) wieder aus dem Flieger ausgespuckt werden.
Und endlich ergibt sich eine Situation um die Frau anzusprechen und tatsächlich: Sie ist Dionysia!
Ha, so ein Zufall!
Sie erinnert sich sogar noch an mich und beim kurzen Schwatz erzählt sie mir dass sie ihre Tochter ins Internat nach England bringt.
Und irgendwie ist der Trennungsschmerz zwischen Mutter und Tochter beinahe greifbar...weshalb ich die Zwei wieder sich selbst überlasse
und nicht weiter stören möchte.
Aber schön kurz mit ihr gesprochen zu haben!
Nach kurzem Warten kommt unser Gepäck und wir können es durch den Scanner jagen und rüber zum Auric Air-Schalter gehen.
Den Weg kennen wir ja bereits...
Also aus dem Haus raus, an den Taxifahrern vorbei zum nächsten Eingang, durch die Sicherheitskontrolle und zum Schalter.
Dank W-Lan (TIGA bietet selbst hier nur Edge an)können wir ins Internet um uns die Wartezeit zu vertreiben.
Leider hab ich keine Antwort der Unterkunft in Stone Town erhalten.
Bin mal gespannt ob jemand da steht!
Einchecken können wir um kurz nach 12:00 Uhr, aber der Aufruf nach Sansibar erfolgt erst um 13:20 Uhr!
Abflug ist dann um 13:30 Uhr und nach nur 20 Minuten Flug landen wir schon wieder!
Oben: Dar es Salaam kurz nach dem Start des Hoppsers nach Sansibar
Oben: Inselwelten vor Dar's Küste
Oben: Der internationale Flughafen von Sansibar!
Raus aus dem Flieger, nun wieder mit einem Strahlen auf dem Gesicht und 'Hey, mer sind z Sansibar!!!' auf den Lippen gehts zur Imigration!
In Kurzform: Einen blauen Zettel ausfüllen, am 'Ausländer'-Schalter abgeben und Gepäck entgegennehmen!
Ende Imigration!
Also raus aus dem Flughafengebäude und rein ins Gewimmel der schilderhaltenden Fahrer die auf die Touris warten!
Und was sehen meine sonnenbebrillten Äuglein?
Sehr viel, aber kein Schild mit meinem Namen oder dem Namen der Unterkunft, nichts!
Shit, hats also nicht geklappt!
Ein Fahrer spricht uns an ob er uns irgendwohin fahren soll, zumal niemand jemanden mit einem Schild vom Kiponda B&B (klick mich)
gesehen hat.
Na ja, wir gehen in den Schatten und warten da erstmal ein wenig ob der Fahrer noch kommt, zumal wir auch etwas zu früh gelandet sind.
Da kommt der Fahrer, der uns angesprochen hat zu uns und spricht mich von Weitem mit 'Claudio' an, er habe mit dem Guesthouse telefoniert
und die hätten einen Fahrer geschickt, aber wenn der nicht da wäre solle er uns dorthin bringen.
Wir wollen schon 'ok' sagen, da mischt sich ein Typ, der schon die ganze Zeit neben uns im Schatten steht, ein und sagt dass er
der Fahrer vom Kiponda B&B ist!
Und tatsächlich zeigt er ein Blatt Papier mit 'Claudia Comolli Kipondo' drauf!
Super!
Auf die Frage weshalb er denn seinen Zettel nicht gezeigt habe als wir gekommen sind antwortet er dass er vier Leute erwartet hätte, es wären
ja auch zwei Zimmer!
Toll!
Was für ein Schlauberger!
Ich geb dem hilfreichen Taxifahrer ein Trinkgeld und unser Fahrer packt meine Tasche an einem der Henkel...
...um sie hinter sich über den rauhen gesplitteten Asphalt hinter sich her zu schleppen!
Waaa!!!
Was ist das denn für ein Depp?
Sofort hört er mein 'No! Don't do it like that!'...
Kein Wunder, leise oder nett hab ichs ja nicht gesagt...
Nach etwa 20cm die Tasche hinter sich herziehen nimmt er sofort die Tasche auf die Schultern...weshalb nicht gleich so?
Mit viel Hupen fahren wir zu einem Parkplatz von dem wir zu Fuss mit dem Gepäck auf den Schultern zum Kiponda B&B.
Nach vielleicht 200m sind wir da und ein zwar freundlicher, aber auch etwas mürrischer Herr empfängt uns.
Während er das Einchecken vorbereitet bezahlen wir dem Fahrer die beim Kiponda B&B üblichen 15$ und lassen den Deppen ziehen.
Und schon gehts die Treppen rauf zu unseren Zimmern, die direkt nebeneinander im zweiten Stock liegen!
Oben: Ja! Es hat ein Bett! :-D
Oben: Und eine Dusche, nur für mich!
Oben: Und sogar eine Toilette, ebenfalls nur für mich!
Gefällt mir, das Zimmer!
Aber Sven und ich sind schlapp und wir legen uns erstmal in unsere Betten!
Um 16:00 wollen wir uns wieder treffen!
Zuerst gehts mal unter die Dusche, dann wird das Bett beehrt...schlafen kann ich zwar nicht, aber immerhin etwas liegen.
Internet hab ich von TIGA auch hier nur Edge, obwohl mir der Verkäufer von 4G erzählt hat!
Aber immerhin hab ich auf dem Klo und in einer Ecke des Bettes (im Ernst nur in einer Ecke!!!) W-Lan-Empfang!
Und nun empfange ich auch endlich die eMail des Managers, die mir bestätigt dass ein Fahrer unterwegs ist um uns am Flughafen abzuhoilen!
;-)
Kurz vor 16:00 Uhr gehen wir rauf zum Restaurant des B&B, das wie vielfach hier in Stown Town zuoberst ist.
Aussicht hats, aber nichts was man sehen will...vor allem Baustellen und schwarze Wände...
Oben: Das Restaurant fürs Frühstück mit Lümmelecke!
Dann wieder die steilen Treppen vier Stockwerke runter und raus aus dem B&B!
Sven steht nachdem er beinahe überfahren wurde schon auf der anderen Seite der Gasse und fotografiert mich wie ich versuche beim
Heraustreten aus dem Eingang nicht auch von einer Vespa in Stücke gekarrt zu werden!
Wie die schlauen von Euch an der Tatsache dass ich hier den Reisebericht schreibe sicher bemerkt haben ist mir das sogar gelungen!
Oben: Nicht ganz ungefährlich: Beim Ein- und vor allem Ausgang aus dem B&B wird man von wild rumrasenden Vespas bedroht!!!
Von rechts sind wir gekommen und die Gegend hat uns beim herkommen nicht wirklich aus den Latschen gekippt, also gehen wir nach links!
Ohne zu wissen wo wir eigendlich sind, ohne Karte und ohne Navi! :-O
Jaja, man ist Abenteurer oder man ist's nicht! ;-)
Bald schon passieren wir einige kleine Geschäfte und eine grosse Moschee und stehen beim 'House of Wonders' wo uns ein professioneller
Stadtführer (mit amtlicher Bestätigung) anspricht.
Sympatisches Kerlchen, und deutsch spricht er auch nicht schlecht!
Er bietet uns natürlich seine Dienste an die wir nach kurzem Verhandeln für den morgigen Tag buchen!
Denn heute wärs eh zu spät, die Tour dauert 2-3 Stunden, und so latschen wir weiter über die Strasse zum Meer hin.
Oben: Sansibarische Gastfreundschaft? :-O
Beim Meer angekommen werden wir von einem Typen angesprochen der uns unnützes selbstgemachtes Zeug verkaufen will.
Wie üblich geb ich nichts und sag das auch, worauf er sagt dass ich nur nichts geben würde weil er schwarz ist!!!
Boa!!!
Einer wirft ausgerechnet mir Rassismus vor!!!
M I R ! ! !
Da hat er mich an einem Punkt erwischt bei dem ich, der ich selbst schon Rassismus gegen mich gerichtet erlebt habe, schnell emotional werde!
Ich kann Rassismus nicht austehen!!!
Es entwickelt sich eine längere Diskusion mit ihm, wobei es eher ein Beinahe-Monolog seinerseits ist, denn zuhören ist nicht seine Stärke!
Wieder etwas was ich nicht ausstehen kann!
Menschen die nur reden aber nicht zuhören können!
Er (!!!) schlägt vor dass wir ihm etwas zu Essen kaufen (!!!) und um diesen Typen, der es wie keiner vor ihm schaft einen Balanceakt
zwischen beleidigend und interessant sein zu vollziehen loszuwerden geben wir ihm 10$.
Dafür verspricht er uns 3 selbstgemachte Ketten, gibt dann aber nur zwei, die wir Aber auch nur annehmen um ihn los zu sein!
So ein hartnäckiges ausgekochtes Schlitzohr!!!
Schnell weg!
Oben: Strand in Stonetown...
Und nun gehts auf Suche nach einem Geldautomaten!
Schon bald finden wir bei der 'National Banc of Commerce' einen Raum mit 3 Automaten, aber was ich auch tue, ich bring keinen Shilling
aus dem Automaten raus!
Da es nicht nur mir sondern auch Sansibari und Touristen so geht nehm ich mal an dass das Problem weder bei mir noch bei der Karte
sondern bei der Bank liegt!
Also wieder raus, weitersuchen!
Dabei finden wir eher zufällig das 'Freddie-Mercury-Haus!
Oben: Das Freddie-Mercury-Haus steht da in Stone Town einfach so rum...erstaunlich wenn man bedenkt dass Freddie bisexuell
war und das in der Kultur hier so gar nicht gut ankommt...
Nachdem wir die Aushänge am Haus gelesen haben gehts weiter in Richtung Stadtzentrum. Nach wenigen Metern sagt mir ein Tourist, der
vorhin ebenfalls am Geldautomaten rumstand 'There is a Stanley-ATM!' und deutet auf ein Haus etwas hinter ihm!
Super, und tatsächlich finden wir den 'Stanley-Banc'-Geldautomaten bei 6°09'49.1"S 39°11'14.8"E bzw. -6.163650, 39.187437! (klick mich)
400'000 Tansanianische Shilingi rückt er maximal pro Tag raus!
Problemlos!
Wir gehen weiter ziellos durch die Gassen Stone Towns...
Oben: Selten sieht man so wenige Menschen und Vespa-Raser wie auf diesem Bild!
Oben: Typisch für die Kultur hier sind die wunderschön geschnitzten Türen der Häuser!
Oben: Und nicht nur Türen sind schön geschnitzt, ganze Balkone wurden hier geschnitzt!
Viele Einheimische grüssen und freundlich, einige betrachten uns einfach und einer heisst mich mit 'Hello Mister Kilimanjaro, welcome
in Zanzibar!' an!
Mister Kilimanjaro?
Ach ja, ich trag ja ein Kilimanjaro-T-Shirt von Kipepeo-Clothing (klick mich)! :-D
Irgendwan erreichen wir den Busbahnhof und den Markt, schlendern weiter und finden uns plötzlich in der 'Mercury's Bar' wieder!
Für den Sundowner perfekt!
:-D
Nur leider hören wir während unseres Aufenthaltes in dieser Bar, die sich ja auf Freddie Mercury beruft, nur modernen Quatsch, aber
nicht ein Lied von Freddie!
Schaade, aber irgendwie auch verständlich...man kann nicht dauernd dieselbe Musik hören, nicht mal bei Queen bzw. Freddie Mercury!
Oben: Aussicht vom 'Mercury's' auf den Strand und den Fährhafen
Nach zwei Dinks bringen wir die Kameras zum B&B, welches nur wenige hundert Meter entfernt ist, zurück und machen uns auf um etwas
zum Abendessen zu suchen!
Dabei kommen wir auch durch den jeweils abends aufgebauten Food Market am Strand vor dem 'House of Wonders', wo wir natürlich die
Speisen begutachten und angesprochen werden...schaut lecker aus!
Zumindest zum grossen Teil, teilweise hats aber auch abschreckend Ausschauendes auf den Tischen...
Da Sven und vor allem ich schon unsere Verdauungsprobleme haben ziehen wir ein Restaurant vor und gehen ins direkt beim 'Food Market'
liegenden 'Floating Restaurant'!
Wir bestellen den Tagesfang (Fisch) und als Vorspeise Avocado mit Garnelen (ich) bzw. Knoblauchbrot (Sven).
Gut und teuer.
Oben: Meine Vorspeise...
Oben: ...und meine Hauptspeise: Der Fang vom Tag! Ich hab da eher eine Art Fischplatte erwartet, war aber auch so sehr gut!
Während wir die hungrigen Katzen abwehren essen wir den Fisch mit Reis und geniessen die Stimmung am Meer mit den Geräuschen vom nahen
Food-Market und den im Meer plantschenden Menschen, herlich!
So um halb neun schlendern wir wieder in Richtung unserer Unterkunft, vorbei an Kopf voran ins Meer springenden Jugendlichen, quer
durch den Food Market, wo wir natürlich wieder angesprochen werden und am 'House of Wonders' links in die Gasse abbiegend in Richtung des 'Kiponda B&B'.
Denn wir sind müde...gute Nacht!
Tag 17: In den Sklavenkellern von Stone Town!!!
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Oben: Unsere heutige Etappe
Phu, war das eine Nacht!!!
So um 22:00 eingeschlafen und um 23:00 schon wieder wach gewesen!!!
Toll!!!
Es ist hier einfach zu warm um zu schlafen!
Selbst nachts fällt die Temperatur kaum unter 25°C und die Luftfeuchte ist hoch und die Leute sind laut und und und...
Irgendwann schlaf ich dann trotzdem wieder ein, aber um 05:00 krächzt der Muhezin auch hier los! :-(
Um 08:00 Uhr treffen sich Sven und ich beim Frühstück auf der gedeckten Dachterrasse.
Es gibt 2 Müslis, viele Früchte, diverse Brote und Eier in diversen Formen.
Ich nehme Spanish Ommelette und Früchte, Fruchtdrink und Afrikaffee, denn den Kaffee aus dem Kaffepresser auf dem Tisch mag ich nicht…
Ebenfalls mag ich es nicht wenn jemand hustet ohne seine Hand vor den Mund zu halten, vor allem wenn er das macht während er am
Frühstückbuffet steht...
Offenbar hat der Asiate am Nebentisch ein Problem mit seinem Hals, denn er rotzt, krächzt und hustet andauernd und er bemüht sich
nicht ansatzweise dies etwas gedämpft zu tun!
Ein Erstickender würde sich bei den Lautäusserungen mehr zurücknehmen als der es tut!
Er rotzt vor sich hin wie ich es nicht mal schaffe wenn mir ein Esstäbchen quer im Hals steckt!
Gesundheit hin oder her: Wer sich so benimmt und dazu noch über das ganze Frühstücksbüffet hustet ist ein Schwein und nichts Anderes!
Zum Kotzen, der Typ!
Deshalb nehm ich nur die Dinge die zugedeckt am Buffet liegen...
Ich will ja nicht noch dessen Rotzerei auf dem Teller...würg!!!
Schon bald haben wir genug und so gehen wir in die Zimmer um unsere Kameras und was zu trinken bereitzulegen!
Um 08:55 Uhr treffen wir uns wieder beim Hauseingang und um 09:00 treffen wir unseren Stadtführer sowie seinen Trainee, also den
den er ausbildet.
Erst erklärt er uns das 'House of Wonders' und dabei vor allem dass es in Zanzibar nicht unter diesem Namen bekannt ist sondern
eigendlich 'Beit-el-Ajaib' genannt wird.
Zu seinem englischen Namen kam es weil es das erste Haus Ostafrikas ist das mit elektrischem Licht und sogar einem elektrischen Lift
ausgestattet wurde!
Und das im Jahr 1883!
Oben: Das Tor des 'House of Wonders' beziehungsweise des 'Beit-el-Ajaib'
Oben: Auf der anderen Strassenseite ist dieser Brunnen zu sehen, der nach dem kürzesten Krieg der Weltgeschichte
(Grossbritannien gegen das Sultanat Zanzibar am 27. August 1896 von 09:00 bis 09:38 Uhr desselben Tages) gebaut wurde.
Oben: Neben dem Brunnen ist der Platz an dem jeden Abend der 'Food Market' aufgebaut wird, im Hintergrund der 'Forodhani-Garten'
Oben: Sicht zum Meer mit den Kanonen die wie auch der Platz zum Zeitpunkt jenes Krieges noch nicht da waren...
Oben: Fischermen at work!
Oben: Das 'House of Wonders' beziehungsweise das 'Beit-el-Ajaib' vom Garten her...mit ins Bild gesprungenem Baum...
Oben: Bar im Hafenbecken... ;-)
Oben: Das alte Fort(Ngome Kongwe) von Stone Town, eines der ältesten Gebäude der Stadt, ab 1698 von Arabern aus dem Oman gebaut!
Oben: Im Fort hats eine Art Theater, das heute noch regelmässig benutzt wird!
Oben: Das alte Fort von innen, rechts anschliessend die (neuen) Souvenierläden...
Oben: Weiter gehts durch die Stadt an mit schön verzierten Balkonen behangenen Häusern vorbei zum Wohnhaus von Freddie Mercury, das
wir ja gestern schon entdeckt haben. Sein Geburtshaus ist nun übrigens ein Teil des Doubletree-by-Hilton-Hotels in Stone Town.
Oben: Bald schon sind wir beim Haus Hamed bin Juma bin Rajab bin Mohammed bin Said el-Murjebi's, auch Tippu Tipp (klick mich) genannt...
Da ihn eh jeders Kind kennt brauch ich nicht zu schreiben dass er DER Sklavenhändler überhaupt war...
Die Türen Stone Towns sehen nicht nur sehr schön aus sondern haben auch eine Bedeutung, deshalb hier mal ein kleiner Text dazu:
(Quelle: Reise Know How - Tansania von Jörg Gabriel)
Die Altstadt von Sansibar ist berühmt für ihre großen hölzernen Haustüren, die sogenannten Swahili-Doors. Die ersten arabischen
Händler, die sich niederließen und ihre Wohn- und Geschäftshäuser bauten, führten die orientalische Tradition massiver Haustüren
auch auf Sansibar und an der ostafrikanischen Festlandküste fort. Die Größe einer Tür und ihre kunstvollen Schnitzarbeiten in
Verbindung mit den Messingeschlägen kündeten von der sozialen Stellung und dem Wohlstand des Eigentümers.
Traditionell wurden diese massiven Türen beim Hausbau als erstes errichtet. Die Inskriptionen und Verzierungen reichen von Koranversen,
die das Haus und seine Bewohner segnen sollen, bis hin zu naturalistischen Elementen. Häufig zieren den Türrahmen Fischformen,
Schuppenmuster und Seewellen, die für Leben und Frieden stehen und an die Schlüsselrolle von Fisch und Meer im Leben der
Küstenbewohner erinnern.
Aus der Pflanzenwelt symbolisiert die Lotusblume Fruchtbarkeit, Blätter der Dattelpalme zeigen den Wohlstand des Hausherrn an,
schließlich waren Dattelpalmenplantagen in Arabien einst bedeutende Besitztümer.
Das Muster eines Schiffstaues über den gesamten Türrahmen weist den Inhaber als Dhau-Besitzer aus.
Kurze Anmerkung: Eine Dhau ist ein in der Region weit verbreitetes Schiff mit meist einem Masten und einem Segel in dreieckiger Form.
Im Wikipedia steht zwar was Anderes, aber dort findet man auch ein Bild einer genau solchen Dhau aus Sansibar!
Die Swahili-Tür besteht aus zwei Flügeltüren, die je nach Größe in der Mitte in geschlossenem Zustand von einem großen quadratischen
Mittelpfosten gestützt werden oder der als massive Zierleiste an einer der beiden Türen angebracht ist.
Generell lassen sich Türen arabischer- und indischer Herkunft unterscheiden. Während indische Türen im Rahmen auch eine Bogenform
haben können, präsentieren sich die arabischen rechteckig und sind oft mit einer arabischen Inskription aus dem Koran im oberen
Rahmenbalken versehen. Die indischer Herkunft sind an allen Türen die Messingdornen, die kurz oder lang wie Speerspitzen aus dem Holz
ragten verankerten. Die großen Fort-Tore im indischen Rajasthan waren zur Zeit der Mogul-Reiche mit derartigen Sitzen versehen, um
Kriegselefanten feindlicher Fürstentümer am Aufstoßen der Tore zu hindern. Geschlossen werden die Türen mit großen Schieberiegeln,
oder sie werden mit schweren Ketten im Boden verankert.
In Stone Town ziert noch fast jedes Haus eine der beschriebenen Türen. Insgesamt soll es noch 560 Originale geben.
Als weitere Info hab ich noch dass bei arabischen Türen die Blumen die Anzahl der im Haus lebenden Familien anzeigen.
Wirklich interessant!
Und die Sansibari sind offenbar stolz auf die Türen, einige bieten uns sogar von sich aus an die Türen ihrer Geschäfte zu schliessen
damit wir sie fotografieren können!
Und Trinkgeld wollen sie nicht dafür!
Oben: Wie soeben gelernt muss das also eine indische Tür sein!
Oben: Und zwar die des 'Africa House Hotel', in das wir auch reingehen. Links Sven und rechts von ihm unser Guide, ganz rechts
der Trainee.
Oben: Aha, so siehts also drin aus...dies ist der Nachtclub, sozusagen die Disco der Kolonialzeit!
Oben: Ein Stockwerk weiter oben ist's dann schon etwas gehobener...
Oben: Natürlich bietet das 'House of Africa' auch eine Terrasse mit Meerblick!
Oben: Eine Wasserpfeife darf nicht fehlen...
Oben: Die arabische Türe des 'Dhow Palace Hotels'
Oben: Wie eben gelernt ebenfalls eine arabische Türe mit sechs Familien (Siehe die geschnitzten Blumen oberhalb der scheusslichen Lampe)
Oben: Eindeutig eine indische Türe...und ein Shop wie aus Tausend und einer Nacht!
Oben: Aber es hat nicht nur Türen sondern sogar eine Kathedrale! Und das im mehrheitlich muslimischen Zanzibar!
Oben: Manchmal haben offenbar auch die Araber Angst vor Türen eindrückenden Elefanten!
Oben: Hier sind wir am 'Jaws Corner', wo die Männer über Politik (Siehe Fahnen der auf Sansibar wählerstärksten Partei 'CUF')
und was es sonst noch so gibt diskutieren und jeder, der den Pfahl erklimmt gratis internationale Telefongespräche führen kann...
;-)
Oben: Auch wenn der Rest des Gebäudes schon halb verfallen ist, die Türen sind immer noch schön!
Oben: Ein Detail der Türschnitzereien...W A H N S I N N ! ! !
Oben: Und nun gehts rein in die schlimmste Gegend, wo lange kaum ein Schwarzer (ausser Tippu Tipp) hinwollte...
Oben: ...denn an diesem Platz wurden die Sklaven, die den Transport und die 3 Tage ohne Nahrung und Wasser im Verliess
überlebten verkauft!
Denn wer die Strapazen der Gefangenname, der teilweise monatelangen Märsche und dann noch das Verliess überlebte war definitiv
ein körperlich belastbarer, also 'starker' Mensch!!!
Heute ist hier wo der grösste Sklavenmarkt Ostafrikas und der Zweitgrösste der Welt war das Sklaven-Denkmal zu besichtigen!
Oben: Die anglikanische Kirche steht gleich neben dem Sklavendenkmal...
Oben und unten: Sieht irgendwie so gar nicht nach Afrika aus...
Das Kreuz der Kirche ist aus dem Holz des Baumes welcher auf dem Grab des Herzens von Dr. Livingstone gepflanzt wurde hergestellt.
Und dann gehts raus und ins Haus in dem sich auch der Eintrittsbillleteverkauf befindet, aber wir gehen nicht nochmals Eintritt bezahlen
sondern mit uns gehts abwärts!
Runter in die (nachgebauten) Kammern des Schreckens: Die beiden Sklaven-Verliesse!
Ein Raum in dem ich nur gebückt im Mittelgang stehen kann, ausserhalb des Mittelganges könnt ich nur liegen oder gebückt sitzen...
...so niedrig ist es hier!
Beim Betreten der Räume kommt ein sehr beklemmendes Gefühl...wie müssen sich die armen Menschen gefühlt haben die bei den Männern
zu 50zig und bei den Frauen und Kindern zu 75zig reingepfercht wurden!
Sie wussten ja nicht mal ob sie gegessen oder getötet werden oder ob sie hier unten einfach verhungern sollten...
Es ist eine wirklich furchtbare Vorstellung!!!
Wir können nur von Glück reden so etwas nie selbst erlebt zu haben!!!
Oben: Der Raum in dem 50 Männer jeweils 3 Tage ohne Essen und trinken reingepfercht wurden...
Oben: Der Raum in dem 75 Frauen und Kinder jeweils 3 Tage ohne Essen und trinken reingepfercht wurden...
Oben: Der Frauenraum von der Aussenwand her...
Nach dieser eher beklemmenden Sehenswürdigkeit (und das Wort darf man durchaus wortwörtlich verstehen, denn 'sehenswürdig' ist es
auf jeden Fall!) gehen wir weiter in Richtung des grossen Marktes.
Oben und unten: Aussen werden Früchte und Gemüse verkauft...
Oben: Innen gibts zum einen den Fischmarkt bei dem der Fisch dem Höchstbietenden verkauft wird und...
Oben: ...den Fischmarkt auf dem wie in Ostafrika üblich verhandelt wird.
Und in beiden stinkt es stark nach...
...na was wohl...
...Fisch!
Oben: Weiter gehts in den Fleischmarkt, in dem es nicht appetitlicher riecht oder aussieht...
Oben: ...um anschliessend in den Bereich für die Gewürze zu gelangen, wo die Nase bessere, aber genauso intensive Gerüche zu
verarbeiten hat...
Oben und unten: Der Gemüsemarkt ist dann wieder unter freiem Himmel!
Oben: Zwischen den Gemüseständen könnte man noch in den Geflügelmarkt gehen, wir ersparen es uns...
Oben: Schön farbenfroh präsentiert sich nicht nur das Gemüse sondern auch die Kleidung der Damenwelt!
Wir gehen wieder zurück zum Startpunkt unserer Führung, welche 165 Minuten gedauert hat...und welche noch viel länger hätte dauern können
wenn Sven und ich alles was unser Guide vorgeschlagen hat anzusehen auch angesehen hätten.
Die 20$ haben sich definitiv gelohnt!
Der Trainee bekommt noch ein kleines Trinkgeld und so verabschieden wir uns von den Beiden netten Kerlen.
Denn wir beide haben nun Durst!!! DURST!!! D U R S T ! ! !
Langweilig wie wir normalerweise doch gar nicht sind gehen wir wieder ins 'Floating Restaurant'...denn schön und gut ist's hier schon!
Zuerst trinken wir nur was, doch dann meldet sich der kleine Hunger und ein gegrillter Tintenfisch muss her!
Oben: Der Eingang des 'Floating Restaurant'...ganz nobel!!!
Oben: Ausblick von unserem Tisch aus...schon schön hier!!!
Oben: Ausblick nach links...auch schön!
Oben: Und endlich kommt der Tintenfisch daher! Än Guätä!
Oben: Blick zum Restaurant...
Nach dem guten Essen gehts wieder in Richtung unserer Zimmer, denn so in der schwülen Hitze rumzulatschen ist anstrengender als
man meinen würde!
Oben: Rechts in Gelb die Moschee, geradeaus eine Art Mädchenschule und links irgendwo muss der Palast des Sultans sein...
Unser Weg führt den drei beschleierten Frauen nach...
Oben: Wenn die Wände nicht mehr von selbst halten dann hilft man halt etwas nach... :-O
Oben: Im B&B schmeiss ich mich mal ins Facebook und was seh ich da?
Freddie Mercury hat gestern als Namensgeber für den Asteroiden 17473 herhalten dürfen...
Über Facebook unterhalte ich mich noch mit einem in Kenya lebenden Freund und erfahre dass im 'Freddie-Mercury-Haus' offenbar auch
ein 'Queen'-Museum untergebracht ist!
Toll, ich als Queen-Fan seit frühester Jugend muss das natürlich sehen!
Und er gibt mir den Tipp eines Restaurantes mit Dachterrasse in der Nähe der Mercury-Bar, von wo aus man einen wunderschönen Blick
zur untergehenden Sonne haben soll.
Danke, Chris!
Um 16:00 treffen wir uns halbwegs ausgeruht wieder und bezahlen das B&B bar.
Somit haben wir das mal hinter uns!
Anschliessend gehts wieder zum ATM der Stanley Banc umd wir beide lassen und je 400'000 Tansanianische Schillinge ausspucken.
Oben: Auf dem Weg liegt das 'House of Wonders' beziehungsweise das 'Beit-el-Ajaib' und diesmal hab ich das 7-14mm-Objektiv dabei!
Nun passts auch ganz auf ein Bild ohne Baum dazwischen!
Oben: Typische Ansichten in Stone Town...schwarze Wände die mal weiss waren...
Anschliessend will ich ins Freddie-Museum!
Aber...
...da ist kein Museum mehr sondern nur noch ein Souveniershop... :-(
Na ja!
Ohne was zu kaufen machen wir uns auf die Suche nach dem Restaurant für den Sundowner auf der Terrasse...und wir finden keines das
der Beschreibung entspricht!
Aber wir finden dieses Hotel!
Zuerst latschen wir vorbei bis zur Mercurys Bar und drehen dann um...
...wo ich dann aus mir unbekannten Gründen plötzlich von einem Einheimischen beschimpft werde!
Warum auch immer!
Und er beschimpft mich hartnäckig und nicht nur das, er verfolgt mich auch noch!
Besoffen wie er offensichtlich ist hat er damit aber seine liebe Mühe...
Wir gehen wieder zu diesem Hotel und schauen rauf...
...und ein Mann schaut runter und ruft uns zu dass wir herzlich willkommen wären und doch reinkommen sollen!
OK, tun wir, denn so bin ich meinen Verfolger los!
:-D
Oben: Das Mizigani Seafront Hotel ist meine Rettung!!!
Oben: Notfalls könnt ich ihn mit den Kanonen in Schach halten...odrr so...
Oben: Dinnen gibts einen Innenhof...hat wieder mal was von Tausend und einer Nacht!
Oben: Und sogar einen Pool hats!
Oben: Und auch wenns wohl nicht das Restaurant ist das mir Chris empfohlen hat passt die Aussicht!
Erst wollen wir in diesem schönen Hotel nur was trinken und so bestell ich mir einen Gewürz-Kaffee...was wirklich ein sehr spezielles
Geschmacks-Erlebniss ist!
Habs bisher nicht gekannt und weiss nun auch dass ich darüber doch eher froh sein kann...
Danach gibts noch zwei Smooties bevor wir uns entschliessen doch auch noch hier zu essen!
Die Sonne können wir eh nicht untergehen sehen da es dafür zu bewölkt ist...
Oben: Und so sieht die Fisch-Grill-Platte aus, die Sven und ich bestellt haben...natürlich jeder eine für sich!
Und sie schmeckt auch herrlich!!!
Nach dem Essen geniessen wir die Terrasse noch ein Weilchen und machen uns dann auf den Heimweg, weit ist's ja nicht!
Hundemüde fall ich nach der Dusche schon früh ins Bett, aber die lautstarken Sansibari verhindern mit vielen Worten und Geräuschen
einen erholsamen Schlaf...
Trotzdem: Gute Nacht!
Tag 18: Auf Tour mit Marco Polo
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Oben: Unsere heutige Etappe
Wieder mal liege ich ab 02:00 Uhr wach, irgendeine Klimaanlage macht einen Höllenlärm!
Ich versuche wieder zu schlafen, find den Schlaf aber nirgends...um 06:30 geh ich duschen.
Um 07:30 gehts auf die Dachterrasse wo für alle Gäste an einem Tisch angerichtet ist.
Und wer sitzt da und rotzt und hustet wieder ohne Hand vor dem Mund lautstark vor sich hin?
Ja, der Asiate von gestern!
Und er hat sich schlauerweise ziemlich in die Mitte des Tisches gesetzt, damit sich sein Gerotze sich schön über alles verteilen kann!
Ich könnt kotzen und setzt mich so weit wie möglich von ihm entfernt hin.
Der Typ ist einfach nur widerlich!!!
Um 08:00 kommt Sven dazu und wir bestellen Spanish Omelette, Früchte, Fruchtsaft und Africaffee...nur nichts was offen irgendwo rumlag
und nun wohl vollgerotzt ist.
Das Spanish Omelette ist offensichtlich eher ein Sansibarish Omelette, denn es ist wirklich extrem spicig gewürzt!
Vom Omelette selbst schmeckt man nichts mehr...
Um 09:40 treffen wir uns beim Eingang, ich habe meinen Schlüssel der Putzfrau abgegeben und den Chef informiert, bezahlt haben wir
ja gestern schon.
Dann tragen wir unser Gepäck rüber zur Mercury's Bar, denn da soll uns der Fahrer der Lodge für die nächsten Nächte abholen!
Auf dem Weg werden wir natürlich von jedem Taxifahrer der südlichen Hemisphäre angesprochen...ich komm vor lauten 'No, thanks' kaum
mehr zum atmen!
So deponieren wir unser Gepäck beim DJ-Pult, setzen uns in die Bar, bestellen und werden danach von einem Kellner gefragt ob wir auf
einen Fahrer warten.
Trotz der Vermutung dass er uns einen Fahrer organisieren will sagen wir wahrheitsgemäss 'Yes, we do!' und erfahren so dass schon seit
09:00 ein Fahrer auf zwei Touristen mit Gepäck wartet!
Er würde ihn holen gehen!
OK!?
Und tatsächlich kommt einer daher der sich als Marco Polo, der Fahrer der Homeland Swahili Lodge, die wir über Booking.com für die
nächsten drei Nächte gebucht haben, vor!
Klappt ja wie am Schnürchen! :-D
Da unsere Getränke soeben gekommen sind laden wir ihn auch auf ein Getränk ein und er bestellt sich ein Wasser.
So quasseln wir noch ein wenig bis wir ausgetrunken und bezahlt haben, dann geht Marco sein Auto holen und wir stellen uns mit dem
Gepäck an die Strasse, wo wieder sämtliche Taxifahrer der südlichen Hemisphäre ihr Glück bei uns probieren und kläglich scheitern!
Marco fährt mit einem Toyota Minivan vor und schon bald düsen wir gemächlich (zumindest für Zanzibar-Verhältnisse) mit viel zu hohem
Tempo durch die Stadt raus aufs Land in Richtung Nordkap...
...zumindest zum Nordkap der Insel!
So sehr er auch überall viel zu schnell fährt so ist er doch einer der gesitteteren und langsamen Fahrer hier auf Sansibar...
Na ja, angeschnallt sind wir und Airbags hats auch, vielleicht würden sie auch funktionieren wenn es denn nötig werden würde...
...was wir doch eher nicht hoffen!
Der Strassenbelag ist erstaunlich gut, das Wetter weniger...denn es regnet teilweise!
Aber egal, wir fahren zu einer Lodge am Meer und der Regen wird sicher wieder mal aufhören!
Oben: Kaum aus Stone Town raus sind die Vehikel schon etwas spartanischer ausgestattet...
Oben: Nach einer guten Stunde les ich dieses Willkommensschild und frage mich weshalb man eine Toilette anrufen soll...
....richtig gelesen hab ichs erst zuhause als ich die Fotos sichtete... ;-)
Kurz nach dem Schild biegt Marco rechts ab...obwohl links das Meer ist und die Lodge direkt am Meer liegen soll!
Zumindest wenn man der Karte von booking.com und auf der Homepage der Lodge glauben darf...!
Oben: Zumindest gemäss Booking.com (bis etwa April 2016) und auch gemäss der Homepage der Homeland Swahili Lodge
(siehe oben, Screenshot Ende Dezember 2016) liegt die Lodge am Meer!
Wo fährt der uns denn hin???
Nach einigem Geholper hält er mitten in der Pampa, ewig weit vom Meer entfernt bei einem ummauerten Gebäude mit Baustelle an und
ich lese auf dem Tor ungläubig 'Homeland Swahili Lodge'!!!
Ich glaubs nicht!!!
Wir haben zwar eine mit 25$ pro Nacht und Nase inkl. Frühstück wirklich extrem billige Unterkunft gebucht aber eine die direkt am Meer
steht und nicht eine die kilometerweit vom Meer entfernt ist!
Ein Typ kommt mit Sprüchen wie 'Hey Man, here all are crazy People' und 'Welcome you crazy man' auf uns zu und ich komm mir dabei
vor wie im falschen Film!
Na ja, machen wir bei der Schmierenkomödie mal kurz mit, vielleicht entpupt sich das hier als Wohnhaus der Typen und wir werden danach
zur Lodge am Meer gefahren, wer weiss.
So betreten wir erst mal den Hof und bringen unser Gepäck in die Zimmer, die wirklich sehr spartanisch eingerichtet sind.
Aber halt dem Preis entsprechend und...sie sind wirklich sauber!
Immerhin!
Denn bei einigen anderen Punkten können sie bei mir nicht wirklich punkten...
Teilweise wurde die Kloschüssel sogar so eingemauert dass die Sitzfläche keine 20 cm über dem Boden liegt...weshalb ich ein anderes Zimmer
verlange und auch erhalte!
Dann geht der 'Crazy Man' mit uns zur Bar der Lodge, vorbei an einigen Plastiktischen mit nach Backpackern aussehenden Typen die
unsere Grüsse freundlich erwiedern!
Der Typ bereitet uns je einen Kaffee und einige Früchte zu und stellt uns seinen Sohn ('he is a crazy boy') vor...
Hier ist offensichtlich alles 'crazy'...und ich komm mir vor wie in einem Kindergarten...
Mit 15 hab ich mich vielleicht so benommen wie der Typ, aber der ist sicher gegen die 40...
Na ja...
'Crazy Man' erklärt uns dass wir alles überall kaufen können, er kocht es dann für uns.
Wir könnten auch bei den local People essen, müssten dann aber einen Schnapps trinken, dann gebe es keine Probleme.
So zumindest erklärt uns 'Crazy man' die Essenssituation....
Ich stelle also für mich fest: Wir sind in einer 'Lodge' am Meer die nicht am Meer ist und über kein Restaurant verfügt…
Soso...
Aber 'Crazy Man' erzählt weiter dass es einen gratis Shuttleservice zum Meer gibt, 10 Minuten Autofahrt und man ist da.
Wir fragen nach Schnorchelpreisen aber uns erscheinen die 25$ für 2 Stunden Gruppenschnorcheln mit Früchte-Dinner beziehungsweise
120$ für 2 Stunden Schnorcheln ohne etwas zu essen aber privat eher zu hoch.
So langsam schwahnt mir dass wir einem Schwindler auf den Leim gegangen sind!
Ich schlag Sven vor dass wir uns an den Strand bringen lassen und dort mal schauen ob wir was anderes finden, bei Booking.com zumindest
hab ich was gefunden was preislich brauchbar und gemäss Karte auch am Strand ist...wobei ich darauf nicht mehr viel gebe!
Und so fährt uns Marco Polo an den Strand...wir sind sicher mehr als 10 Minuten mit dem Auto unterwegs!!!
Marco versucht uns dabei dauernd irgendwelcher Strandaktivitäten aufzuschwatzen, aber ich lehne genauso dauernd ab und sag dass
wir erst mal nur etwas spazieren wollen!
Irgendwann parkt er in einer vermüllten Nebenpiste und zeigt uns ein Restaurant wo man essen kann und das immer vollbesetzt sein soll...
Nur sitzt jetzt, es ist immerhin Mittag, kein Mensch da...was mich an der Glaubwürdigkeit des Marco Polo doch etwas zweifeln lässt!
Er erklärt uns wo wir was kaufen oder bestellen sollen und sagt wie wir wieder zur Lodge zurückkommen...nämlich indem wir ihn suchen
oder in einem Laden nachfragen, der würde ihn dann anrufen.
OK...
Wir machen uns von dannen und schauen uns erstmal den Strand an und was sehen wir da?
Oben: Kühe am Strand an der See! Will man uns jetzt verklickern dass es hier auch Seekühe hat oder was???
Irgendwie kommt's mir heut eh vor als ob uns alle verarschen wollen!
Oben: Ansonsten sieht der Strand bei abfliessender Flut so aus...
Sven spricht mich sobald wir etwas vom Marco weg sind darauf an ob wir das wirklich so gebucht haben und so zeig ich ihm den Screenshot
den ich damals bei der Buchung gemacht habe, der klar zeigt dass die Unterkunft am Meer ist!
Und ich zeig ihm einen Screenshot den ich dank dem W-Lan der 'Lodge' (Die SIM-Karte bietet hier nicht mal 'Edge') im Booking.com
von einem B&B das wirklich am Strand zu stehen scheint.
Und genau das werden wir jetzt suchen!
Aber erst suchen wir ein Pissoir für mich, denn irgendwie, vielleicht weil ich mich so nerve ab dieser Verarschung, drückt heute die
Blase wie verrückt!
Also rein ins Restaurant des 'The Doubletree by Hilton Resort Zanzibar-Nungwi Hotel' (ohne zu merken dass es ein 'Hilton' ist)
und ein Savannah bestellen!
Nachdem ich gefühlt 10 Liter losgeworden bin quasseln wir darüber ob wir nicht in diesem offensichtlich recht leer stehenden Hotel
zwei Zimmer buchen sollen...
Gesagt, gefragt!
Und so werden wir vom Kellner an die Rezeption verwiesen, wo wir die Preise anfragen gehen.
Beim Bezahlen der beiden Savannah's krieg ich ertmal einen Einblick in die Preisgestaltung dieses Hotels: 26'000 TSh (12$) sind
nicht wirklich ein Schnäppchen!
Noch auf dem Weg zur Rezeption muss ich schon wieder zum Pissoir und wieder kommts mir vor als kämen 10 Liter raus...
...hmmm...seltsam...
An der Rezeption verklickert man uns freudestrahlend dass das Hotel so gut wie leer ist und wir zwei Zimmer zu je 260$ pro Nacht
und Nase haben könnten...
Nach Ohnmacht und Wiederbelebung bedanken wir uns artig mit grossen Augen und erstauntem Blick und gehen...
...zumindest sind wir beinahe aus den Latschen gekippt...
...wobei ich schon wieder gefühlte 5 Liter ins Pissoir lasse!
Was ist nur mit mir los?
Na ja...wir spazieren weiter, ein Typ von einem kleinen Marktstand spricht uns an ob wir was kaufen wollen, folgt uns nach unserer
Absage und versorgt uns mit vielen Infos zu Nungwi, dem Dorf hier!
Wir gehen um den Leuchtturm ganz im Norden der Insel rum und dort verabschiedet er sich, nicht ohne von mir für seine Infos ein kleines
Trinkgeld zu erhalten.
Unser gesuchtes B&B finden wir aber nicht, deshalb gehen wir in eine weitere weitgehend leere Lodge und fragen nach den Preisen.
Zuerst werden uns 150$ genannt und auch in der offiziellen Preisliste gezeigt, dann sagt der Herr hinter der Rezeption dass der
Manager uns aber sicher einen guten Preis machen könnte zumal die Lodge ziemlich leer ist.
Das klingt doch schon mal gut!
Und so setzt sich Sven in die Warteecke und ich geh wieder ein Pissoir aufsuchen und überlass weitere gefühlte 10 Liter in die
weite Welt hinaus!
Hab ich mir jetzt irgendeine Art Blasenentzündung geholt oder was???
So langsam werd ich nervös...
Zurück bei Sven kommt schon bald der Manager zu uns und eröffnet uns dass er uns 35% Rabatt anbieten kann...
Sven und ich haben uns vorhin schon abgesprochen dass wir bereit sind 100$ pro Nacht und Nase zu bezahlen und mit 35% wären das
dann ja gemäss meinen Rechenkünsten 97,5$, also will ich schon zusagen!
Aber dann sagt der Manager was von 'das ergibt dann 156$'...
Hä?
Mit 35% Rabatt soll es also teurer sein als in der Preisliste ohne Rabatt?
Will uns hier eigendlich jeder verarschen?
Ich rechne es ihm kurz vor, er bleibt aber stur dabei dass der Preis nach Abzug der 35% Rabatt neu 156$ ist!
Und so verabschieden wir uns wieder...
Dann watscheln wir halt schon halb geknickt wieder zurück zum Leuchtturm, denn irgendwo da muss das B&B, das ich im Booking.com gefunden
habe ja sein!
Bald stehen wir beim Leuchtturm rum und suchen das B&B bis Sven plötzlich fragt 'Ist es das da?'...
Oben: Svens Entdeckung: Anita's Bed and Breakfast in Nungwi!
Nein, ist es nicht, aber wir fragen da mal nach!
Beim Tor wird vor dem Wachhund gewarnt...trotzdem klopfen wir todesmutig!
Und schon geht das Gebelle los...aber nicht von einem Hund, nein, es sind zwei!
Toll!
Dabei mag ich doch gar keine Hunde!
Immerhin haben wir ein massives Tor zwischen uns und den Hunden!
Aber...die Türe des Tores öffnet sich und...
...nein, kein Hund sondern eine Blondine kommt raus: Anita, Schwedin und die Besitzerin selbstpersönlich!
Und sie hat nicht nur ihre zwei Hunde Star und Rampadi im Griff wie man es sich von jedem Hundehalter wünschen würde sondern auch
zwei Zimmer frei!
Und das für je 55$
Freude herscht!!!
Wir schauen uns die Zimmer an und lassen uns von den Hunden beschnuppern, damit wir nicht mehr als Einbrecher betrachtet werden.
Und: Die Zimmer gefallen!
Wir erklären Anita noch kurz die Situation und gehen dann zurück auf die Suche nach Marco Polo!
Und tatsächlich finden wir ihn!
Bei der Fahrt zur 'Homelang Swahili Lodge' versucht er wieder uns dieses und jenes aufzuschwatzen, wir vertrösten ihn aber da wir
ihm ja nicht jetzt schon sagen können dass wir nicht in der 'Lodge' bleiben!
Zuerst muss das der 'Crazy Man' erfahren, alles andere wäre nicht in Ordnung!
Auch wenn er uns mit der falschen Angabe zum Standort der 'Lodge' belogen hat...
Ich schnapp mir 'Crazy Man' mit den Worten 'We have to talk' und setz mich mit ihm an den Tisch.
Ruhig und sachlich eröffne ich ihm dass wir eine Lodge am Meer gebucht haben, das hier nicht am Meer ist, der Gratisshuttle die
Nähe zum Meer nicht ersetzen kann und wir deshalb nicht hier bleiben werden.
Zuerst beginnt er zu erzählen dass wir trotzdem zu bezahlen hätten und doch der Shuttle gratis wäre und dieses und jenes und sowieso...
Dabei wird er zunehmend lauter, bis ich ihm, ebenfalls lauter, über den Mund fahre und ihm den Screenshot der Buchung auf Booking.com
zeige, der deutlich zeigt dass der Standort falsch ist!
Darauf fragt er wann ich gebucht habe, ich antworte dass das im März geschehen ist und da sagt er dass das stimmen könnte, da Booking.com
da den Standort falsch eingegeben hätte...
'Was erzählst Du da für einen Scheiss?' denk ich mir, versuche aber ruhig zu bleiben, denn eigendlich kann ich jetzt nicht mehr vom
Vertrag zurücktreten ohne dass Booking.com mir das reservierte Geld von der Kreditkarte abbuchen kann!
Meine Versuche ihn dazu zu bringen uns zu bestätigen dass er auf das Geld verzichtet fruchten nicht, der Typ wird immer emotionaler!
Ich versuche trotzdem ruhig zu bleiben und werde nur laut wenns nötig ist dass er wieder runterkommt...zumindest das funktioniert
sehr gut.
Bei seinem Gejammer dass er das Geld wie schon tausende Dollar (ich meine er hat was von über 6000$ gezeigt) nur schon dieses Jahr
an Booking.com zahlen müsse (die verlangen nach meinem Wissen 12% Kommission, man rechne!!! Das wäre ein Umsatz von über 50'000$ nur schon
dieses Jahr!!!) kommt irgendwann ein Satz wie 'Immer dasselbe! Ihr Weissen seid die Schlauen und wir Schwarzen die Dummen'...
Und nun platzt mir der Kragen mit diesem Kerl!
Nur noch knapp anständig und in deutlichem Befehlston und durchaus laut erklär ich ihm dass wir bereit sind ihm 50$ Entschädigung (immerhin
ist das 1/3 des Gesammtpreises!) zu überlassen und er sich davor hüten solle bei Booking.com irgendwas zu tun was etwas anderes aussagt
als dass er von uns kein Geld mehr zugute hätte!
Und dann packen Sven und ich unser Gepäck auf die Schultern und watscheln los zur Hauptstrasse!
Dort stellen wir uns bei einer Tankstelle hin und erstaunlicherweise hab ich hier 3G-Internet!!!
So schreib ich Anita eine WhatsApp und wir warten...
...nach einigen Minuten seh ich dass die WhatsApp nicht gelesen wurde und mein Akku noch 8% zeigt, also ruf ich sie an und versuch ihr zu
erklären wo sie uns abholen soll bevor mich auch noch das Handy wegen leerem Akku im Stich lässt!
Oben: Als einzigen brauchbaren Beschrieb unserer Lage können wir diesen Handymasten angeben...und das reicht Anita uns zu finden!
Offenbar hat meine Erklärung gereicht, denn 10 Minuten nach dem Telefonat fährt Anita mit ihrem Suzuki vor und wir hüpfen rein!
Und schon gehts los in eine schöne Unterkunft direkt am Meer, wie wir es eigendlich ja gebucht hatten!
Ende gut alles gut?
Nicht ganz, denn der 'Crazy Man' hat uns einen ganzen Tag Urlaub verdorben!
Denn im Gegensatz zu dem Mist den er uns erzählen wollte hat nicht Booking.com die Lodge an der falschen Stelle platziert sondern er selbst!
Auf seiner Homepage ist es übrigens auch heute, Monate nach der Reise, noch falsch positioniert...
Bald erreichen wir Anita's B&B und richten uns ein, die Hunde bellen uns schon nicht mehr an, die kennen uns ja schon!
Gut erzogen, die beiden!
Und sie wissen auch ganz genau dass sie nicht die Treppe zu den Zimmern rauf dürfen, keiner der beiden setzt auch nur eine Pfote
auf die mit Platten belegten Wege!
Nur die Katze 'Simba' zeigt jedem deutlich wen sie für den Herscher des B&B hält: Sich selbst!
Katzen halt ;-)
Was für ein Tag!!!
Es ist schon Abend und Sven und ich gehen 50m weiter in das kleine Restaurant neben der Schildkrötenaufzuchtstation, die sich unter
dem Leuchtturm befindet und trinken frische Fruchtsäfte.
Das Strandrestaurant füllt sich langsam, aber nicht wie ich vermutet hätte mit Einheimischen sondern mit jungen Deutschen, die
offenbar in der Aufzuchtstation als Volontäre arbeiten!
Sie bestellen zu Essen und so fragen wir wie das Essen hier denn so wäre und bekommen zur Antwort dass sie immer hier essen würden!
OK, dann probieren wir das auch mal!
Und so bestell ich mir einen gegrillten Kraken und Sven gegrillten Thunfisch, beides mit Reis!
Und es schmeckt hervorragend!
Herrlich!
Direkt neben uns brandet die Brandung vor sich hin, das Meer rauscht, der Wind windet und die Blase hällt wieder dicht!
Alles wieder wie's sein soll!
Und beim Bezahlen staunen wir auch über die sehr günstigen Preise, wie in einem Restaurant für Einheimische!
Schön!
Wir gehen die 50 Meter zu Anitas B&B zurück und beschliessen nach diesem eher stressigen Tag morgen nur rumzuhängen und am Abend
bei Antitas Mann 'Meck' die Sundowner-Tour mit etwas Schnorcheln zu buchen...
Oben: Ein Teil vom Angebot das man direkt in Anitas Bed & Breakfast buchen kann.
Schnell machen wir das mit Meck klar und schon um neun Uhr gehts unter die Dusche und dann ab in die Heia!
Herrlich wenn man beim Einschlafen dem Meer zuhören kann, dazu noch der Wind in den Blättern der Palmen...herrlich!!!
Gute Nacht! :-D
Tag 19: Wurst am Strand...
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Oben: Unsere heutige Etappe
Es ist 04:00 Uhr, da ich das auf dem Handy ablesen kann nehm ich an dass ich wach bin...
Und so schreib ich meine Reiseberichtsnotizen nachdem ich um 05:45 Uhr meine heutigen Einschlafversuche für gescheitert erklärt habe!
Herrlich klingts vom Meer und den Palmen im Wind...
...bis 06:30, dann nicht mehr!
Warum?
Weils regnet! :-O
Aber immerhin kann ich dadurch sagen dass das Dach von Anitas B&B dicht ist!
Auch sonst ist es empfehlenswert!
Oben: Links alles was in meiner Tasche war chaotisch ausgepackt und ins und vor's Gestell gelegt, rechts das Bett, das NICHT
in der Tasche war...denn es gehört zum Zimmer!
Oben: Lavabo, Dusche, Toilette...Herz, was begehrtst Du mehr? (Ausser ein schärferes Bild?...)
Oben: Ausblick vom kleinen Balkon vor der Zimmertüre in Richtung Meer...jaja, das Blaue da ist der indische Ozean!
Oben: Der (etwas schiefe...oder war etwa die Kamera nicht ganz gerade?) Leuchtturm von meinem Zimmer her gesehen.
Oben: Unser Haus von vorne, ich bin von hier aus gesehen oben links, Sven oben rechts einquartiert.
Oben: Das Wohnhaus von Anita und Meck und darauf, mit Vogelschutznetzen eingekleidet die Frühstücks-Veranda
Um 07:40 Uhr geh ich zur Frühstücksterrasse, wo schon Meck (Anitas Ehemann) begonnen hat das Frühstück aufzutischen.
Wir quasseln so über dies und jenes, natürlich über unsere Reise und so weiter.
Nachdem sich Anita dazugesellt hat wird natürlich auch durchgenommen wie die grossgewachsene Schwedin und der kleingewachsene Tansanianer
aus der Region an der Grenze zu Ruanda zusammengefunden haben.
Aber...
...das schreib ich hier nicht!
Wer's wissen will darf bei Anitas B&B (klick mich) gerne eine oder mehrere Übernachtungen buchen...
Nachdem auch Sven den Weg unter der Decke hervor gefunden hat gehts los mit dem Frühstück, das aus vielen Früchten, Brot, Fleisch
Käse, Kaffe und so weiter besteht und mit Anita und Meck zusammen genossen (und es war ein Genuss!) wird!
Wir quasseln mit den Zweien noch bis nach 10:00 Uhr und machen uns dann so langsam daran die Badehosen zu montieren und uns
an einen schönen Strand zu legen...
Oben: Wenn man beim Fotografieren im Sand auf die Nase fällt hat man diesen Ausblick...
Oben: Nachdem man sich wieder auf beide Beine gestellt hat siehts so aus...
Oben: Rechts unser Restaurant von gestern Abend und dahinter die Schildkrötenaufzuchtstation von Nungwi
Oben: Wir latschen von der Nordspitze Sansibars in Richtung Südost am Leuchtturm vorbei zu den von meinem Freund Chris
empfohlenen Stränden.
Oben: Wie man sieht hats hier nicht reine Sandstrände sondern dazwischen auch Korallenreste...
Oben: ...und von den Wellen und Gezeiten ausgehöhlte ehemalige Korallen als Abgrenzung zum fruchtbaren Land.
Oben: Wo man hinschaut herrliche Aussichten!!!
Oben: Noch ein Blick zurück zum Restaurant (links) und zum Dorf Nungwi.
In einer Korallengesteinshöhle finden wir einen schönen, schattigen Platz um uns und davor unsere Tücher hinzuschmeissen.
Natürlich hüpf ich schon bald ins blaune Nass rein, das so klar und rein wirkt...
...und bin verwundert dass ich im knapp 20cm 'tiefen' Wasser meine eigenen Füsse nicht mehr sehen kann!
Sind die jetzt schon einem Meeresungeheuer zum Opfer gefallen? :-O
Der nicht vorhandenen Blut im Wasser nach wohl eher nicht...also kommt nur noch feiner Schwebesand in Frage!
Und tatsächlich ist es so: In Strandesnähe ist die Sichtweite des Wassers kaum mehr als 5cm!
Ganz im Ernst...so geh ich nicht gern ins Wasser!
Denn ich seh überhaupt nicht wo ich meine Füsse hinsetze!
Oben: Blick aus dem Wasser an den Strand
Lang hadere ich mit mir selbst rum (Bin manchmal ein echt harter Verhandlungspartner, erst recht gegen mich selbst, da ich meine
Argumente ja schon kenn...) und ziehe es dann doch vor nach einem kurzen Probieren meiner neuen Schnorchelmaske vom Typ Tribord
'Easybreath' wieder auf mein Tuch zu liegen.
Erstaunlicherweise ist die Maske trotz Fünftagebart dicht!
Da unsere Tücher ja in einer Art Höhle liegen muss natürlich der Kopf am Gestein angeschlagen werden, woraus die Erkenntniss reift
dass Köpfe schmerzempfindlicher sind als Steine.
Sven glaubts erst nicht und probierts beim Aufstehen auch aus, danach bestätigt er mir meine Stein-Kopf-Theorie!
Er hat etwas weniger Angst auf irgendwelche Tiere zu treten als ich es hatte, da er ja Neopren-Schuhe an hat kein Wunder.
Aber so weit er auch hinausgeht, mehr als bis zum Oberschenkel reicht ihm das Wasser nicht...ist halt Ebbe!
Und so kommt er bald wieder zu seinem einsam daliegenden Tuch zurück.
In unserer Höhle hör ich ein Propellerflugzeug, aber sobald ich den Kopf raushalte ist das Geräusch weg...
Nach einigen Versuchen entpupt sich das Geräusch als Reflexion der Brandungswellen, dir draussen völlig anders klingen...lustig!
Und wohl der Form und Oberfläche der Höhle geschuldet!
Oben: Einheimische am Strand...mit gesammeltem Holz, wohl für's Mittagessen! Zumindest um jenes zu kochen...
Oben: Auch ein Einheimischer am Strand, mit Haus auf dem (weichen) Hinterleib: Einsiedlerkrebs mit Stielaugen!
Oben: Svens Reisenotizen...ich habs etwas ausführlicher und nicht in den Sand gemacht...
Nach einiger Zeit rumliegen, dösen und immer wieder mal den Krebschen zuschauen bemerk ich eine Bewegung unter meiner Schulter!
Na toll...wer greift mich denn nun von unten an???
Ich lupfe Schulter und das darunterliegende Tuch und was seh ich da?
Eine Krabbe gräbt sich von unten her zu mir durch!
Wär ich in einem Trickfilm würd ich wohl bald inklusive Tuch von einer Krabbe weggetragen werden, tatsächlich aber fehlt ihr dazu
die Kraft und mir der Unbeweglichkeit...
Und so beobachte ich sie ein Weilchen, bevor ich mich zum Wasser aufmache und mir anschaue was das sich noch immer zurückziehende
Meer so alles auf dem Sand liegen gelassen hat.
Und was seh ich da?
Eine Wurst!
Oben: Wurst! Oder vielleicht doch eine Seegurke (Holothuroidea), auch Seewalze oder Holothurie genannt...
...und nicht zum Grillieren geeignet...odrr?
Da die Wurst auf dem Trockenen liegt und sich wie sterbend bewegt pack ich sie mit einem Stück Schwemmholz und schmeise sie ins
Wasser, in der Hoffnung dass sie nicht ertrinkt... ;-)
Und tatsächlich, die schon ganz blassen Flecken werden wieder dunkel und das Ding beginnt sich zu bewegen!
Erst langsam, dann immer mehr!
Und zum Schluss siehts so aus wie auf dem obrigen Bild!
Sven kommt hinzu und meint (wie ich übrigens schon vor Ort) ebenfalls das die Wurst eine Seegurke ist...
...sagts und findet gleich noch eine, die ich ebenfalls ins Wasser bugsiere!
Oben: Wohl noch eine Seegurke und eine Koralle, beide trockengelegt von der Ebbe...
So um 14:00 Machen wir uns auf den Weg zurück zum B&B, denn wir beide sind nicht die grossartigen Strandlieger...
Sven wird von einem Beachboy angequatscht, der nachdem Sven die Auskunft erteilt hat dass wir Schweizer sind beginnt irgendwas
komplett Unverständliches zu quasseln und auf Svens Nachfrage sagt dass er Schweizerdeutsch spreche!
Nach weiteren unverständlichen Versuchen sagt er auf englisch zu Sven dass dieser mit Sicherheit kein Schweizer wäre sonst würde
Sven ja verstehen was der Beachboy sagt... ;-)
Tolle Logik! ;-)
Na ja, wir sind ja schon beinahe beim B&B wo wir uns mit Sonnencreme einschmieren und um 15:30 zu einer Sundownerfahrt mit einer
Dhow inklusive kurzem Schnorcheln abgeholt werden!
Denn das haben wir heute früh bei Meck für TSh 30'000.- gebucht!
Und tatsächlich kommt uns um 15:30 Uhr jemand holen!
Zu Fuss...
Also latschen wir ihm hinterher, unter brennender Sonne, durch sandigen Sand, bis wir endlich da ankommen wo uns gestern Marco Polo
abgesetzt hat!
Wir beide hoffen dem Typen nicht zu begegnen, denn wir würden uns nur nerven (auch wenn Marco Polo am versauten Ferientag nicht
schuld ist) und das brauchen wir nicht!
Der Typ setzt uns bei einem sich selbst als 'Captain' vorstellenden Typen ab, der uns von seinem riesigen Boot erzählt und uns
bis alle zusammen sind in eine schattige Ecke des Strandes stellt.
Oben: Ausblick vom Warteplatz...
Wie sich dann heraustellt ist unser 'Captain' eben nicht unser 'Captain' sondern nur der der die Touris zum richtigen Boot führt,
worauf der richtigen Kapitän ist und dem Kerlchen klarmacht dass er nichts auf dem Boot zu suchen hat und Sven und ich ebenfalls nicht...
:-O
Das sagt er zu dem Zeitpunkt wo ich das Boot schon besteigen will und bis zu den Oberschenkeln im Wasser stehe...toll!
Also wieder zurück!
;-)
Plötzlich heisst es dass nun das richtige Boot da wäre...
Wir waten also nach etwa einer halben Stunde des Wartens im Schatten durch die Brandung zum Boot und klettern rein.
Und schon gehts los, diesmal ohne dass der Kapitän was gegen Sven und mich im Boot hat!
Aber unser 'Captain' darf auch dieses Boot nicht betreten!
Aussenbordernd tuckern wir der Küste entlang, schon bald steig ich auf das Oberdeck rauf und geniesse die Fahrt von dort oben.
Irgendwann heisst es 'Flossen anziehen' und rein ins nasse Vergnügen!
Freude herscht, ich schnorchle vor Sansibar! :-D
Und was seh ich als etwas vom Ersten?
Genau, Quallen, davon eine direkt vor meinem Gesicht rumplantschend!
Toll!
Ich liebe ja Tiere, aber gehören Quallen überhaupt zu den Tieren?
Immerhin lieb ich die eben nicht!
Fotos gelingen mir auch nicht und so bin ich nach wenigen Minuten wieder auf dem Boot...
...und ziemlich enttäuscht!
Die Manschaft setzt nun das Segel und ich setzt auch, nämlich mich auf das Oberdeck!
Ein junges kenyanisches Paar sitzt auch schon da und Sven klettert auch rauf, uns so geniessen wir zu viert die Fahrt, herrlich!
Oben: Ich mit Segel...noch alleine auf dem Oberdeck!
Oben: Andere Dhau, auch mit Segel, aber ohne Oberdeck!
Oben: Fürs Wendemanöver wird das Segel umgespannt und schon gehts in erstaunlicher Geschwindigkeit in die andere Richtung!
Da die Eine Gruppe Bier dabei hat frag ich die ob ich ihnen eines abkaufen darf...und...ich darf!
Und so lieg/sitz ich gemütlich im ersten Stockwerk an der Sonne und geniesse die herrliche Gegend, den kühlen Wind und das
ebenfalls kühle Bier!
Das kenyanische Paar frag mich ob ich einige Fotos von ihnen machen könne und so kommen wir ins Gespräch!
Die beiden leben und arbeiten in Nairobi und sind auf Hochzeitsreise, was man den Turteltäubchen auch gut ansieht!
Wie frisch Verliebt, schön! :-D
Natürlich mach ich gerne ein paar Fotos für sie!
Vor allem vor dieser Traumkullisse!
Und die beiden posen beinahe wie Profis! ;-)
Wir fahren so in Richtung Süd-West um den Sonnenuntergang schön sehen zu können, doch das Wetter macht uns einige Wolken durch die Rechnung!
Und genau hinter denen verschwindet die Sonne!
Frechheit!
Uns wurde ein Sonnenuntergang im Meer versprochen, keiner in den Wolken!
Pha!!!
Und so segeln wir wieder zurück und lassen die ersten bei dem Ort wo wir eingestiegen sind aussteigen.
Wir bleiben aber sitzen während wir einen nach dem anderen Aussteigeort mit Hilfe des Aussenborders ansteuern!
Uns lässt man bem DoubleTree Resort rausgelassen, weil uns niemand glaubt dass unsere Unterkunft beim Leuchtturm ist...
Kann doch nicht sein dass ein Tourist eine Unterkunft hat die weniger als 150$ pro Nacht und Nase kostet... ;-)
Und so gehen wir halt zu Fuss soweit es geht dem Strand entlang und dann, Flutbedingt, durch das Dorf.
Da es schon dunkel ist sehen wir nicht sonderlich viel, aber wir finden den Weg zurück ohne überfallen, ausgeraubt oder
verspeist zu werden.
Nach der kalten Dusche (ich hab vergessen den elektischen Boiler in meinem Zimmer einzuschalten) gehen wir wieder ins selbe kleine
Restaurant, diesmal aber etwas später als gestern.
Und das hat Auswirkungen!
Denn im Gegensatz zu gestern dauert es ewig bis jemand unser bestelltes Essen bringt...und gut ist es im Gegensatz zu gestern auch nicht!
Unsere Octopussalate sind zwar brauchbar, aber Sven's Seafood-Curry und mein Thunfisch vom Grill sind bestenfalls essbar, definitiv
nicht nichts zum Geniessen...
Auch mit dem Trinken funktioniert es nicht wirklich, Sven bestellt eine Fanta Orange und bekommt eine Coke...
Na ja...wir bezahlen die TSh 48'000 und gehen zurück zum B&B.
Anita meint das am frühen Abend wohl der Chef kocht und der nach 19:00 Uhr weg ist und irgendwer kocht...
Könnte durchaus sein, denn zeitlich stimmts mit dem gestrigen sehr guten und heute wirklich fragwürdigem Essen überein...
Sven und ich versuchen noch einige Sterne zu fotografieren, was wegen der Wolken nicht so einfach ist...und wie ich zuhause feststellen
muss versag ich dabei vollständig!
Keine Ahnung was in meinem Kopf vorgegangen ist als ich die Kameraeinstellungen gemacht habe...Sterne sind darauf keine zu erkennen...
Na ja, bin halt noch Anfänger!
Nach einem realxten Tag ist man dann ja so schön müde und so hüpfen wir schon bald in unsere Betten, gute Nacht!
Tag 20: Schnorcheln im Schnorchelparadies!
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Oben: Unsere heutige Etappe
Es ist hier offenbar so erholsam dass mein Körper meint er müsse schon um Mitternacht nicht mehr weiterschlafen.
Ich persönlich bin da zwar anderer Meinung, aber er setzt sich durch!
Und so lieg ich halt gegen meinen Willen bis 06:15 Uhr wach rum... :-(
Dann heist's aufstehen, duschen, Zähne putzen, Augen zusammensetzen und so weiter bis ich um 07:15 auf der Frühstücksterrasse
sitze und mich richtig gut eincreme, denn heute werden wir viel an der Sonne sein!
Bis zum Frühstück mach ich mich im Internet noch etwas über den Ort hier schlau und check bei Booking.com ob der 'Crazy Man'
schon bestätigt hat dass wir ihm kein Geld schulden oder nicht...
Und, wie zu erwarten, er hat dies (noch) nicht getan und ich hab eine eMail von Booking.com das mich aufffordert den Gesammtbetrag
zu überweisen...
Sofort schreib ich 'Crazy Man' an und mach ihm nochmals in aller Deutlichkeit klar dass er von uns keinen einzigen Shilling
mehr bekommt und ich wenn er das Problem nicht innert 24 Stunden löst eine Rezession schreiben werde, bei der ich klar durchgebe
dass wir durch seine absichtliche Falschangabe der Lage bewusst getäuscht wurden.
Beweise dafür hab ich ja...immerhin gibt er auf seiner Homepage noch immer und spätestens nach unserem Besuch auch wissendlich
einen falschen Standort an!
Kurz vor acht beginnen wir mit dem Frühstück, eigendlich wollten Sven und ich etwas früher, aber bei Anita und Meck gibts erst ab
08:00 was zu Essen!
Klare Linie, ist zu akzeptieren!
Meck hat uns die Gruppen-Schnorcheltour für 20$ pro Nase inklusive Mittagessen organisiert und wir werden um 08:30 hier abgeholt!
Oben: Und so watscheln Sven und unser Abholer voraus während ich etwas rumknippse...
Oben: An die Südseefilme erinnernde Trimarane liegen einige am Strand rum...
Wieder gehen wir zu dem Platz wo uns Marco Polo vorgestern abgesetzt hat und heute werden wir von Anfang an in den Schatten bei
einer Bootswerft gebracht, wo ein offenbar frisch gefangener Thunfisch lässig an ein Boot angelehnt auf seiner Schwanzflosse rumsteht...
So langsam kommen auch andere Leute dazu und nach einigen Minuten werden wir zum Boot gerufen.
Wie kompliziert und umständlich sich einige der Touristen beim Besteigen des kleinen Bootes anstellen ist echt kaum zu glauben!
Mehrere fallen nur dank der Hilfe des einen Matrosen nicht rückwärts von der immerhin etwa 80cm hohen Leiter...
Aber irgendwann bin ich dran!
Dass man mir dabei nicht helfen muss merkt der Matrose recht schnell und so denkt er sich offenbar dass er es mir noch speziell
erschweren muss indem er sich genau so hinstellt dass ich seinen Arsch beinahe ins Gesicht gedrückt bekomme und das obere Ende der
Leiter komplett von ebendiesem Körperteil blockiert ist...
Na ja, irgendwann bemerkt er auch noch dass meine Hinweise er solle doch bitte etwas zur Seite gehen ihn betreffen...
Endlich setzen sich auch die Letzten irgendwo hin und es kann losgehen!
Neben uns sind noch andere Dhau's die offenbar auch zum Schnorcheln fahren, darunter auch ein Boot wie wir gestern eines geniessen konnten!
Oben: Mit so einer Dhau waren wir gestern unterwegs, es lohnt sich auf das Oberdeck zu steigen!
Und so tuckern wir mit unserem Segellosen kleinen Dhau-ähnlichen Boot los, schön der Küste entlang wo wir schon hergekommen sind
in Richtung des Leuchtturmes.
Oben: Schön...einfach schön!
Oben: Der Leuchtturm vom Wasser aus...bei einsetzender Flut! Bei Ebbe hats da Sandstrand!
Oben: Das Haus links ist das Wohnhaus von Anita und Meck, dahinter (mit Seesicht) ist das Gästehaus.
Beinahe eine perfekte Lage also!
Es schaukelt relativ stark, die Wellen innerhalb des Riffs sind zwischen 0,5 und 1,0 Meter hoch...zum Glück tuckern wir nicht
ausserhalb des Riffs!!!
Denn schon so wird mir auf der etwa 90 Minütigen Überfahrt etwas flau in der Magengegend...
Während der Fahrt seh ich einige Quallen, aber nicht die welche wir gestern sahen sondern kleine Blaue mit einem Segel welches
senkrecht nach oben aus dem Wasser gehalten wird!
Ich werde unweigerlich an die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) erinnert und versuche mir das Aussehen dieser doch recht
giftigen Quallenart zu erinnern...schaff es aber nicht, was meine Freude ins Wasser zu hüpfen doch etwas mindert!
Schon von Weitem sehen wir die Insel 'Mnemba Island', vor deren Strand wir dann schnorcheln dürfen!
Oben: Mnemba Island, das gemäss unserem Kapitän einem Typen namens Bill Gates gehören soll und vor der wir schnorcheln werden!
Bevor wir aber ganz raus nach Mnemba Island fahren gehts erst mal in Richtung Hauptinsel, wo wir einen Mann mit Korb ins hüfttiefe
Wasser entlassen...
Während wir wieder lostuckern stapft er durch die Fluten in Richtung Land.
Schon bald erreichen wir einen Ort wo auch schon einige andere Boote und schnorchelnde Touristen im Wasser liegen.
Der Kapitän ermahnt uns noch dass die Insel Privatbesitz ist und wir nicht an den Strand dürfen, dass man nicht auf den Meeresgrund
aufstehen darf und dass man keine Souveniers mitnehmen darf!
Und dann dürfen wir ins Wasser und so lange schnorcheln wie wir wollen!
Aber...eine Touristin setzt sich so was von dumm hin dass niemand an ihr vorbei über die Reling steigen kann!
Und die 'Dame' merkts nicht obwohl sie darauf angesprochen wird!
Na ja, dann lass ich mich halt an einem nicht dafür vorgesehenen Ort von Bord fallen...
Das T-Shirt lass ich absichtlich an, denn ich hab keine Lust auf Sonnenbrand...zumal beim Schnorcheln der Rücken der Sonne ziemlich
ungeschützt ausgeliefert ist!
Bei den Beinen hoff ich einfach dass die reichlich aufgetragene Sonnencreme nicht wasserlöslich ist...
Und schon gehts los, erst über Sand, welcher vielleicht in 2,5-3 Metern Tiefe ist und dann über Korallenbänke, die in 1-2 Metern
Tiefe liegen.
Eine im Gegenuhrzeigersinn um Mnemba Island herum strömende Strömung strömt uns entgegen und lässt uns wie auch die Boote immer wieder
abtreiben, was mir nun auch klar macht weshalb bei allen Booten der Aussenbordmotor weitertuckert...
Dummerweise hab ich keinen solchen Motor und muss selbst gegen die Strömung antuckern!
Die Schnorchelmaske 'Easybreath' funktioniert so wie es beschrieben wurde, sehr gute Sicht auch zur Seite, volles Sichtfeld ohne
Beeinträchtigungen und keinerlei Beschlag auf der Scheibe, ich bin begeistert!
Und so gehts los, die Kamera natürlich mit einem orangen schwimmenden Armband vor Verlust und anschliessendem Untergang gesichtert!
Und nun die Bilder:
Oben: Hmmm...da hab ich mir eine neue Unterwasserkamera mit guten Rezessionen gekauft und merke dann dass sie auch nicht
besser fotografiert als meine Alte...
Oben: Auch hier scheinen Seegurken rumzugurken!
Oben: Aber dank Zoom kommt man wenigstens an die Fische ran...wenn auch eher optisch als tatsächlich!
Oben: Schwarz-Gelb-Weiss-Spitzmaulfisch? Könnte man den essen würd ich ihn sicher mit Namen kennen...
Oben: Nach der Zoomfoto mit 105mm KB-Aequivalent nun eine mit 21mm...
Oben: Selfie unter Wasser...speziell sieht die Maske ja schon aus, aber sie ist echt empfehlenswert!
Topp Sicht, kein Beschlagen der Scheibe, atmen wie an Land und ein gut funktionierendes Verschlussventil im Schnorchel ermöglicht
sogar das Untertauchen! Wenn auch wegen der grösseren Menge Luft als bei konventionellen Masken etwas mehr Auftrieb herrscht...
Oben: Anemonenfisch! Mitsammt dazugehöriger Anemone! :-D
Und natürlich gibts auch hier ein Video dazu:
Leider sehe ich schon bald eine Frau die senkrecht im Wasser schwimmt und mit ihren Flossen haufenweise Äste aus einem Block
Korallen herausbricht!
Zum Fremdschämen!!!
Bevor ich sie aber erreiche schwimmt sie davon...wahrscheinlich hat sie nicht mal bemerkt was sie getan hat!
Ich filme und fotografiere strampelnd vor mich hin bis die Kamera plötzlich anzeigt dass der Akku leer ist!
Na toll!
Also zurück zum Boot und raus aus dem Wasser!
Echt mühsam mit so langen Flossen eine Leiter hochzusteigen!!!
Einige der Schnorchler wollen schon nicht mehr weiterschnorcheln und sitzen lieber etwas auf dem Boot rum...
...ich nicht!
Also Akku raussuchen, einsetzen und wieder ins Wasser rein!
Und nun schwimm ich jeweils gegen die Strömung an bis das Riff zu Ende ist und lass mich filmend zurücktreiben...
Wobei es beim sich treiben lassen schwieriger ist die Kamera ruhig zu halten als beim Schwimmen!
Erstaunlich!
Dabei entdecke ich sogar einen Octopuss, der sich aber schnell in eine Höhle zurückzieht und ganz und gar nicht fotografiert
werden will, der schüchterne kleine Kerl!
So pflüge ich hin und her und her und hin durchs Wasser bis mir der zweite Akku sagt dass er gewechselt werden will...
Also zurück zum Boot und festgestellt dass offenbar schon seit einiger Zeit nur noch ich im Wasser war...
Der Kapitän kommt zu mir und fragt ob ich nochmals ins Wasser will oder ob wir weiterfahren sollen.
Ich denk mir 'Weiterfahren? OK, an einem andern Ort schnorcheln ist doch eine gute Idee!' und sag let's go!
Und so tuckern wir in Richtung der Stelle wo wir den einen Matrosen mit dem Korb ausgeladen haben und...
...werden dort selbst ausgeladen!
Denn am Strand würde das Essen auf uns warten!
Auf meine Frage wo wir danach noch schnorcheln gehen erfahr ich dass wir nach dem Essen wieder zurück nach Nungwi fahren und
nichts mehr mit schnorcheln ist!
Shit!
Na ja, dann gehen wir halt Essen!
So steigen wir ins etwa 80cm tiefe aber dank des schwebenden feinen Korallensandes völlig undurchsichtige Wasser rein, ich zum Glück
mit meinen Wasserfesten Sandalen.
Einer der Touris der wie die Meisten ohne Schuhe ins Wasser steigt verletzt sich an der Ferse etwas, er zeigt mir dann einen
etwa 2cm langen stark blutenden Schnitt den er sich an den scharfen Korallen geholt hat...
Oben: Unsere Gruppe auf dem Weg von der Dhau zum Strand.
Oben: Mnemba Island von Unguja, der Hauptinsel des Sansibar-Archipels, aus gesehen.
Oben: Unser Essen: Reis, undefinierbare Sauce und in Folie im Feuer gebackener Thunfisch!
Essbar ist's aber lecker fühlt sich anders an...
Der Typ der den Reis schöpft hetzt dass man ihm den Teller hinhalten soll und schöpft Reis drauf, der Typ an der Sauce schüttet
diese drüber und der Typ am Thunfisch ist noch bei weitem nicht parat, so dass Reis und Sauce längst kalt sind bis der Fisch dazukommt!
Währenddem schöpft der 'Reisman' munter weiter...na ja...
Oben: Sven sucht den Schatten...wenn auch etwas zu spät!
Oben: Palmenfrucht mit Schatten suchenden Matrosen...
Oben: Unsere Gruppe beim Essen an diesem eigendlich wunderschönen Ort...wenn nur nicht überall Plastikmüll rumliegen würde! :-O
Nach dem Essen geh ich etwas in die Gezeitenzohne, denn nun ist Ebbe und da müsste in den verbleibenden Tümpeln doch das Eine
oder Andere zu entdecken sein!
Und tatsächlich entdecken Sven und ich so dies und das!
Und einige der Gruppe machens uns nach...
Oben: Eine der Quallen die mir schon auf dem Boot aufgefallen sind...keine Ahnung was für eine das ist, aber mit dem Segel
im Wind treibt sie auf der Meeresoberfläche rum...
Oben: Schön! ...wärs wenn das da rechts Steine und nicht Müll wäre...
Oben: Wo man hinschaut hats Krabben!
Oben: Der von Sven gefundene Seestern...anfassen wollen wir den beide nicht, sieht irgendwie giftig aus...
Oben: Der von mir gefundene Seestern...klein und scheu, aber immer um seine Höhle rumzwirbelnd!
Während wir so die Tümpel absuchen beginnen die anderen Touris zum Boot zurück zu waten.
Da ich als einziger meinen Rucksack da wo ich ass zurückgelassen hab bin ich der Letzte der in See sticht, dank meiner Sandalen aber
der Dritte der das Boot erreicht!
Merke: Nie wieder ohne wasserfestes Schuhwerk schnorcheln gehen!
Nachdem alle wieder zum Teil sehr umständlich das Boot besetzt haben tuckern wir los in Richtung Nungwi, diesmal aber ausserhalb
des Riffs und somit in den nun sicher eineinhalb bis zwei Meter hohen Wellen!
Oh Gott!
Es schaukelt und zwischendurch sehen wir den Horrizont nur einen Meter entfernt oben auf einer Welle...
...das Land sehen wir nur zwischendurch!
Mit Müh und Not halt ich den Reis, die Sauce und den Thunfisch in meinen Inneren und bin echt froh dass wir nach wieder etwa 90 Minuten
am Einstiegsort ankommen!
Aber heute ists besser als gestern, denn heute werden wir gefragt wo wir aussteigen müssen und nach einigen Aussteigestops hüpfen
wir unweit unserer Unterkunft aus dem Boot raus, natürlich nicht ohne vorher einen Tipp in die Tippbox gegeben zu haben.
Fünf Minuten später sind wir schon in Anita's B&B!
Das Wetter ist nun auch wieder so wie meist während dieser Reise, egal wo wir waren: Bewölkt!
Vorhin beim Schnorcheln wars sonnig, was Anita an Svens Rücken sehr gut erkennen kann!
Sofort geht sie mit einem Messer in den Garten und schneidet ein Stück Aloe Vera ab, welches sie Sven zum Einreiben gibt!
Mich hat's nicht erwischt, T-Shirt sei dank!
Also ab unter die Dusche, denn auf die salzige Haut auftragen bringt nichts.
Unter uns sind schon die neuen Gäste angekommen und so langsam kommt mein übliches 'Ende-Urlaub-Depressiönchen' hervor...
...erst recht wenn ich sehe dass deren Urlaub erst beginnt...
Morgen gehts bei uns ja schon los in Richtung Schweiz...
Und so machen wir uns um etwa 18:00 Uhr auf um ein Restaurant für heute Abend zu finden!
Anita empfielt uns die 'Barakka-Bar' direkt am Strand, sie wäre nicht zu verfehlen!
Da aber Sven sich noch eine 'After-Sun-Lotion' holen will (worauf ich mich frage woher ein Mann überhaupt weiss dass es so was gibt)
gehen wir nicht am Strand entlang sondern durchs Dorf!
Wir latschen an diversen kleinen Bars und Läden vorbei bis zum Kreisel und dort noch etwa 100 Meter weiter, aber beinahe alles
ist geschlossen!
Warum auch immer...
Also versuchen wir zum Strand zu gelangen und was sehen wir da?
Einen Laden der eine 'After-Sun-Lotion' hat!
Und Sven schafts nach kurzen Verhandlungen diese der Frau abzukaufen!
Dem Strahlen der Frau nach zu urteilen hat sie sich nicht nur über den kurzen Schwatz mit uns sondern auch über den guten
erzielten Preis gefreut!
Aber sei's ihr gegönnt, Sven hat endlich seine 'After-Sun-Lotion' und nun können wir essen gehen!
Weiter gehts in Richtung Strand und dort auf die Suche nach der Barakka-Bar, die wir aber nicht finden...
...wir sind wohl schon zu weit gegangen!
Na ja, wir entscheiden uns ins Restaurant der Double Tree Cottages zu gehen und bestellen dort je ein Kilimanjaro-Bier!
Das haben wir uns heute verdient!
Zur Vorspeise nehm ich Crevetten an Avocadosauce und als Hauptspeise darf mich ein Octopus vom Grill mit Erdnusssauce und Reis beglücken!
Und so wie das alles zubereitet war hätte sich der Octopus sicher glücklich geschätzt auf den Grill landen zu dürfen!
Noch je ein zweites Kili-Bier flutscht unsere Kehlen runter und danach entdecke ich dass es hier Lavazza-Kaffee gibt!
Also her mit dem Espresso!
Und auch wenn die kleine Tasse bis zum Rand gefüllt wurde ist das der beste Kaffee des ganzen Urlaubs!
Wir geniessen noch etwas die Stimmung hier direkt am Strand und mit einsetzendem Gähnen verziehen wir uns ein letztes Mal in Richtung
von Anita's B&B, nicht ohne dabei noch den neuen Gästen im Dunkeln zu begegnen, die im Gegensatz zu uns ohne Stirnlampe losgelatscht
sind...was definitiv ein Fehler ist!
Da die Flut den Strand schon wieder für sich belegt hat gehen wir wieder durchs Dorf und werden dabei weder gemeuchelt noch entführt,
so sicher ist es hier! ;-)
Zum letzten Mal geniesse ich es im Bett zu liegen und mich von den Geräuschen der Brandung und dem Wind in den Palmen in den
Schlaf singen zu lassen, gute Nacht!
Tag 21: Rückreise...seuftz!!!
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Oben: Unsere heutige Etappe
Ja! Wach! Und es ist sechs Uhr morgens!
Geht doch mit dem Schlafen!
:-D
Um 06:45 Uhr geh ich zur Frühstücksterrasse und will mich über die Swiss-Homepage einchecken...
...aber offenbar schläft das Internet noch!
Also sichere ich halt die Fotos der letzten Tage!
Um 07:30 Uhr kommt Meck hoch und bietet mir Kaffee an, den ich gerne annehme!
Und da nun auch das Internet erwacht ist mach ich mich ans Einchecken!
Ich nehm Platz 27K, was mir beim Bild das ich fürs Einchecken bekomme als deutlich hinter den Tragflächen angezeigt wird.
So dass ich schön nach unten blicken kann, denn das tu ich lieber als Filme anzuschauen...
Danach such ich noch eine Unterkunft in Dar es Salaam die nahe am Flughafen ist und auch brauchbare Preise hat.
So find ich das 'The Dreamers Executive Hotel', dem ich eine eMail sende dass sie uns doch bitte am Flughafen abholen sollen
und wir ein Zimmer buchen für den Nachmittag bis Abends um 20:00 Uhr, damit wir duschen, uns entspannen und eventuell sogar was gutes
essen können.
Und schon kommen Sven und Anita auch hoch und wir beginnen zu frühstücken!
Wieder quasseln wir über dies und das, sehr interessante Gespräche wie schon während des ganzen Aufenthaltes hier!
Die neuen Gäste kommen etwas später auch dazu und...wir verstehen deren Sprache!
Denn es ist ein österreichisches Paar aus Wien...unüberhörbar! ;-)
Wir gehen nachdem sich auch Sven eingecheckt hat um etwa 09:30 Uhr in unsere Zimmer um alles zusammenzupacken, denn Anita möchte
noch bevor sie uns zum Flughafen fährt die Zimmer reinigen!
So platzieren wir unser Gepäck im Privatbereich der zwei Gastgeber und gehen wieder ein Restaurant für die letzte Mittagsessen dieser
Reise zu suchen.
Natürlich hab ich vorher noch kurz die eMails gecheckt, aber vom 'The Dreamers Executive Hotel' leider keine Antwort bekommen.
Und auch heute finden wir die Barakka-Bar nicht weil wir nicht zu weit gehen wollen, denn um 13:30 werden wir schon abfahren!
Dafür findet uns der Strandverkäufer der uns am ersten Tag schon eine Weile begleitet hat und quatscht uns wieder an was wir
ihm denn nun abkaufen wollen...
Hallo???
Ich erklär ihm anständig und nett, aber deutlich dass wir nichts kaufen wollen, da wird er noch frecher und sagt dass er der Erste
war der uns hier angesprochen hat und er nun lange genug gewartet habe bis wir was kaufen würden!
Ich entgegne ihm dass er nicht der erste war und selbst dann wir nicht verpflichtet wären irgendwas zu kaufen, diesmal schon nicht
mehr mit so netter Stimme!
Er beginnt noch agressiver zu verlangen dass wir was kaufen und jammert uns die Hucke voll wie hart das Leben hier doch ist!
Da hauts mir mal wieder den 'Nuggi' aus dem Mund und ich erklär ihm in schon deutlich bestimmteren Ton dass uns das Geld auch nicht
am Schienbein wächst und wir definitiv nichts bei ihm kaufen würden, je länger er Forderungen stelle je weniger!
Das scheint insofern gesessen zu haben dass er uns immerhin nicht weiter folgt, aber Sprüche wie 'vergiss nie wer dir als
erster geholfen hat' und Ähnlichem ruft er uns doch noch nach!
Phu, ich hasse solche Typen!
Zu keinem Zeitpunkt haben wir ihm irgendwelche Hoffnung gemacht dass wir ihm irgendwas abkaufen, zu keinem Zeitpunkt haben wir ihn
um irgend etwas gebeten, nichts!
Aber Forderungen stellen, das dann schon!
Und so setzen wir uns halt etwas genervt ins Restaurant 'Guru-Guru' rein.
Zur Vorspeise esse ich einen riesigen und sehr delikaten Octopussalat.
Oben: Mein Octopussalat! Riesig und gut!
Wir sehen weitere Strandverkäufer und ich sag noch zu Sven dass ich froh bin dass keiner hier ins Restaurant darf und schon quatscht
mich einer hier im Restaurant an!!!
Nach kurzem Smaltalk und einigem Abweisen seiner Angebote will er wissen in welchem Hotel wir wären...da wird es mir wieder zu viel
und ich frage in offensichtlich deutlich gehässigem Ton weshalb er das wissen wolle!
Und schon entschuldigt er sich mit grossen Augen und zieht sich zurück!
Ist doch wahr, nicht mal in Ruhe essen kann man!
Tami nomol!!!
Und schon kommen die Hauptspeisen...
Oben: Sven's Seafood Curry...
Oben: Meine gebratenen Shrimps mit Reis...wobei ich über die Anzahl der Shrimps, nämlich fünf, doch sehr enttäuscht bin...
Lecker waren sie immerhin!
Beim Abräumen fragt uns der Kellner noch ob er uns etwas fragen dürfe...und ich meine schon dass er uns nun auch was verkaufen möchte...
...trotzdem sag ich dass er das darf...
Und so fragt er uns was denn der Unterschied zwischen 'put it there' und 'arrange it there' ist!
Sven und ich schauen uns etwas belämmert an und dann versuchen wir es ihm mal zu erklären indem wie die Kameras irgendwie auf den Tisch
stellen ('put it there') und sie dann schön ausgerichtet und mit adrett daliegender Schlaufe ('arrange it there') hinlegen.
Und wir ernten ein erfreutes 'Aaaaaaaaaaa!!! Thank You sir!' ;-)
Lustige Situation! :-)
Wir bezahlen und gehen langsam zurück um unser Gepäck einzuladen und uns von Meck zu verabschieden!
Sympatischer Kerl!
Um 13;30 fährt Anita mit uns, unserem Gepäck und ihrem Suzuki Escudo los in Richtung Flughafen Stone Town!
Bye-bye, Anita's Bed and Breakfast, schön wars hier!
Ich denke das wird nicht das letzte Mal gewesen sein dass ich hier einquartiert bin!
Auf der Fahrt gibts wieder lustige wie auch interessante Gespräche!
Nur schon deshalb ist diese Unterkunft einen Besuch wert!
Zumindest zwischen Sven, Meck, Anita und mir hat die Chemie gestimmt!
Schön!
Am Flughafen kommen wir um etwa 45 Minuten zu früh an, so bezahlen wir Anita (die den Preis nachträglich noch senkt weil wir auch
für sie und Meck eine Bereicherung gewesen sein sollen) und verabschieden uns von ihr recht herzlich!
Sven und ich gehen noch in ein Restaurant vor dem Eingang des Flughafens und trinken noch je ein Fanta Orange!
Eine Stunde vor Flug müssen wir in den Flughafen rein, also tun wir das auch!
Am Tor werden wir vom Wachtmann in echt arrogantem Ton auf Suaheli angequatscht und weil ich meine etwas nicht so nettes verstanden
zu haben frag ich nach, was ihn dazu bringt uns in Befehlston zu sagen dass wir gefälligst Suaheli zu lernen hätten wenn wir schon
nach Sansibar kommen würden!
Ich erklär ihm dass ich mich nur in 3 Sprachen durchschlagen kann und nicht jede Sprache der Welt lernen könne...
Die Frage in wievielen Sprachen er sich denn durchschlagen könne erspar ich uns...zum Glück!
Denn ich ernte einen mehr als nur gehässigen Blick!
Um nicht noch mehr Probleme zu bekommen und dann zu spät zum Einchecken zu sein lassen wir es nun auf uns sitzen...
Was für ein Arschloch-Typ!
Der Zweite heute schon der mir blöd kommt!
Was strahl ich nur aus?
Der Typ lässt uns nach einigem einander anschweigen dann durch das Tor ins Flughafengelände rein...nicht ohne verächtlichen Blick
Meine Grosse Wasserflasche muss ich am Eingang schon abgeben, dann leg ich Gepäck und Handgepäck auf das Förderband des Röntgenapparates
und lege die metallenen Teile die ich noch auf mir trage in eine Schale.
Die für den Scanner zuständige Beamtin ruft mir zu ich müsse das nicht machen, solle das wieder einstecken und zu ihr kommen,
das wäre schon ok so!
Na ja, dann mach ich das halt!
Und wie erwartet piepst der Scanner drauf los und gleichzeitig werden ihre Augen und ihr Mund gross!
Ob ich denn Metall in den Säcken trage?
Ja klar, das was ich gemäss ihr je eben nicht in die Schale legen sollte!!!
Afrika wie es leibt und lebt! ;-)
Also wieder zurück und wieder leg ich alles in eine Schale, leg sie aufs Förderband und...
...ein Einheimischer schmeisst sein Zeug auch noch in meine Schale!
Mir fallen beinahe die Augen aus dem Kopf und noch bevor ich reagieren kann nimmt der Beamte am Röntgengerät die Waren des Einheimischen
raus und brüllt ihn an!
Darauf erklkärt er mir dass das hier unter Einheimischen ganz normal wäre da hier niemand etwas stehlen würde!
Sansibar wäre doch muslimisch, da stiehlt niemand!
OK...nehm ich mal so zur Kenntniss!
Aber ganz im Ernst: Ich hab mich hier auch immer und überall sehr sehr sicher gefühlt!
Mehr als in den bisher bereisten anderen Gegenden Afrikas!
Dann gehts nochmals durch den Scanner, diesmal ohne Piepser, dafür mit misstrauischem Blick der Beamtin von vorhin! ;-)
Mein Gepäck und Handgepäck sowie die anderen Dinge nehm ich wieder zu mir und stelle fest dass sich niemand für meine Wasserflasche
aussen am Rucksack interessiert hat!
Wir setzen uns vor dem Auric-Air-Schalter auf die Sitze und warten fünf Minuten bis der Check-In für unseren Flug öffnet.
Beim Einchecken erfahren wir dass mein Gepäck 17kg und Sven's 20kg wiegt, bei eigendlich erlaubten 15kg...
Aber uns wird gesagt dass alles OK wäre...schön!
Das Handgepäck hat übrigens wieder niemand gewogen...
Bald wird unser Flug zum Boarding ausgerufen und wir gehen durch die Ticketkontrolle durch um in einen Bus einzusteigen.
Dieser fährt auch bald mal los und düst mit einigen hundert Metern Umweg zu einem Flugzeug das von dort wo wir in den Bus eingestiegen
sind keine 50 Meter entfernt steht und problemlos zu Fuss hätte erreicht werden können... ;-)
Zu Fuss wären wir schneller gewesen, aber so hat eine weitere Person, nämlich der Busfahrer, einen Job...Afrika!!!
Wir steigen ein, erkennen den Piloten als den der uns schon in den Ruaha geflogen hat und schon gehts los!
Bye-bye Sansibar, schön wars hier!
Plötzlich hör ich über dem offenen Meer eine metallisch klingende Stimme aus dem Lautsprecher 'Traffic-Traffic' sagen...
...was mich nicht sehr erfreut!
Der Pilot schaut von seinen Papieren hoch über die Armaturentafel und zieht und dreht etwas am Lenkhebel um sich danach wieder
seinen Papieren zu widmen...
Die Coolness in Person!
Der Schlenker ist sogar von meinem GPS-Tracker aufgezeichnet worden! ;-)
Und schon nach 20 Minuten landen wir auf dem Flughafen Dar es Salaam!
Wieder mal!
Und ebenfalls wieder mal erleben wir die Kontrolle unseres Gepäckes und wieder mal dürfen wir durch einen Scanner!
Draussen angekommen muss ich leider sehen dass das Hotel niemanden geschickt hat!
Na ja, nehmen wir uns halt ein Taxi!
So frag ich die da rumstehenden Fahrer mal was es bis zum 'The Dreamers Executive Hotel' kostet und die wollen doch tatsächlich
30$ für die paar Kilometer!
Ich erwiedere dass ich schon für 20$ ans andere Ende der Stadt gefahren wurde und lieber zu Fuss gehe als 30$ für die Fahrt zu bezahlen!
Worauf die Fahrer auf 20$ runtergehen!
Ich hab mir aber schon ein (noch immer eher hohes) Limit von 15$ gesetzt und sag dass mir das zu teuer ist!
Die Fahrer gehen aber nicht weiter runter, so pack ich demonstrativ mein Gepäck auf die Schulter und latsch davon, Sven folgt mir
etwas verwirrt dreinschauend...
Ein Taxifahrer folgt uns und quasselt auf Sven ein während wir schnellen Schrittes weitergehen.
Sven erklärt ihm dass wir nur einige Stunden in einem Hotel entspannen und duschen wollen und danach wieder zurück müssen.
Irgendwann schlägt er uns 35'000TSh vor, was etwa 16$ sind und da schlagen wir zu!
Und so steigen wir ein und fahren zum Hotel!
Dort angekommen sagt uns der Fahrer dass er im Restaurant auf uns warten würde da er am Flughafen im Moment sowieso keinen Kunden
bekommen würde.
Wir gehen zur Rezeption und fragen nach einem Zimmer bis 20:00 Uhr.
Eine solche Vermietung wird aber ausgeschlossen, wir müssten schon über Nacht bleiben.
Ich frage die Dame ob es denn möglich wäre ein Zimmer über Nacht zu bekommen und nicht hier zu schlafen, was nach kurzem überlegen
bejaht wird!
Aber nur wenn wir sofort die 45'000TSh (etwa 21$) für eine Person bezahlen würden, die zweite Person wäre ja nur Gast des Zimmermieters
und würde nicht über Nacht bleiben... ;-)
Hahaha! :-D
Ja, so machen wir's!
Rauf aufs Zimmer und aufs Bett gelegt!
Sven geht nach einer Weile als erster unter die Dusche, danach ich und schon ist es beinahe wieder Zeit zum Flughafen zu fahren!
Aber nur schon wegen der Dusche hat es sich gelohnt!
Auch wenns kein Warmwasser hatte...aber das kennen wir ja!
Also um 19:45 gehts wieder runter zum Taxi, wo der Fahrer schon auf uns wartet!
Rein mit dem Gepäck und schon gehts los in den Stau zum Flughafen!
Da einige Polizisten den Verkehr mehr schlecht als recht regeln stehen wir Ewigkeiten an einer Kreuzung!
Aber irgendwann gehts dann doch noch vorwärts und wir kommen am internationalen Flughafen an!
Obwohl ich mir sicher bin dass der Taxifahrer die 35'000TSh für hin und zurück gemeint hat geb ich ihm pro Fahrt so viel, ihm fallen
beinahe die Augen aus dem Gesicht, er bedankt sich, sagt aber nichts weiter...
Soll er glauben dass es ein Missverständniss war und sich darüber freuen, immerhin hat er auf uns gewartet. ;-)
Denn ums Geld ging es uns nicht, sondern ums Prinzip dass man versuchte uns abzuzocken!
Und ausserdem hätte es uns wenn er wieder zurück und dann wieder hierher hätte fahren müssen auch zweimal die 35'000TSh gekostet...
;-)
So stehen wir am Flughafeneingang hinten an der Schlange an und gehen mal wieder durch einen Sicherheitscheck durch!
Dann holen wie unsere Tickets, für die wir ja am Morgen schon eingecheckt haben und gehen in ein Restaurant, wo Sven noch was 'Leckeres' isst.
Oben: Svens letztes Essen auf afrikanischem Boden...zumindest für diese Reise! Ich verzichte dankend und genehmige mir ein Savannah!
Weil wir noch Zeit haben gehen wir auf dem Weg zum Gate noch in einen Souvenierladen wo wir einen dieser Flaschenöffner suchen
wie wir sie im Kongo und in Ruanda gesehen haben.
Unsere Hoffnungen so einen hier zu finden sind zwar klein, aber...
...ich finde ein Abteil voll mit diesen Öffnern!
Toll!
Wird gekauft!
Je einen für Sven und für mich!
Auch wenn sie völlig überteuert sind...
Zur Registrierung beim Kauf müssen wir dabei unsere Pässe zeigen, deren Nummern eingetippt werden...wofür auch immer!
Muss wohl irgend so eine Duty-Free-Angelegenheit sein...
Anschliessend gehts zum Gate, wo wir lange sitzengelassen werden bevor wir endlich boarden können!
Der Flieger ist knallvoll!
Neben mir sitzt nicht Sven, der hat einen Fensterplatz vorgezogen, dafür aber eine nette Bündnerin, mit der ich einige nette Unterhaltungen habe.
Als Sitznachbarin ist sie sehr angenehm, zumal sie klein und schlank ist und mich nicht volllabert sondern wirklich interessant
erzählt und interessiert zuhört!
Nett!
Netter als Sven es wäre, denn er ist breiter als sie...und so hab ich mehr Platz! ;-)
Bald starten wir mit Verspätung und ebenfalls bald ist schon Mitternacht...womit der letzte Tag der Reise anbricht!
Tag 22: Denguee? Malaria? What the Fuck???
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Die Bündnerin vom Sitz neben mir und ich erzählen uns noch etwas was wir in Afrika gemacht haben und irgendwann versuchen wir
zu schlafen, erstaunlicherweise schaff ich das sogar bis ich über Ägypten mit enormem Hitzegefühl, Schüttelfrost und Schwitzen erwache!
Was ist denn nun los???
Malaria?
Oder etwa Denguee???
Mir schiessen alle möglichen tropischen Krankheiten durch den Kopf bis es plötzlich...
,,,wieder gut ist!
Keine Ahnung was war!!!
Mir gehts wieder gut nachdem ich mich einige Minuten extrem krank gefühlt habe!
Na ja...
Um 06:20 Uhr landen wir in Zürich, und so schnell es geht will ich raus aus dem Flieger, denn meine Blase drückt und hier im Flieger
will ich lieber nicht mehr aufs Klo...
Noch im Aussteigefinger des Gates werden die Pässe angeschaut...
Schon bald bin ich da durch und komme zum U-Bahn-Terminal von wo aus man zum Flughafenhauptgebäude kommt.
Ich aber geh erst mal zum Klo, das es hier hat, greife nach der Türklinke und was bemerken meine schwieligen Hände?
Dass die Türe abgesperrt ist!!!
Halleluja!
Kurz umgeschaut und mit beinehe schon verknoteten Beinen ab ins Behinderten-WC, denn ich kann nicht mehr!!!
Ein anderer Mann hat wohl dasselbe Problem und geht kurzerhand ins Damen-WC...
Und nach einigen Minuten der Erleichterung kommen wie beide mit einem seligen Lächeln im Gesicht wieder raus...
;-)
Und jetzt in die U-Bahn!
Sven ist auch soeben eingetroffen!
Rüber ins Hauptgebäude und aus der Flughafeninternen U-Bahn raus zum Zoll, wo uns lange Schlangen erwarten!
Aber hier gehts speditiv voran, bald sind wir durch und wieder offiziell in die Schweiz eingereist!
Schon sind wir beim Gepäckband und nach nur kurzem Warten sind unsere Taschen wieder mir uns vereint! ;-)
Meine sogar als eine der Ersten überhaupt!
Wo sie normalerweise doch immer eine der Letzten ist, falls sie überhaupt ankommt!
Welch Freude!
Diesmal kein Gepäckverlust, herrlich!
Sven und ich schauen sofort wann der nächste Zug fährt und da meiner um 06:53 Uhr losfährt verabschieden wir uns eher hastig, denn
es ist schon 06:50 Uhr!
Solche 'Probleme' hat man 30 Minuten nach der Landung wirklich nur am Flughafen Zürich!!!
So speditiv wie hier gehts einfach nirgends sonst voran!
33 Minuten zwischen erstem Bodenkontakt des Fliegers bis man mit dem Zug den Bahnhof verlässt sind wirklich top!!!
Und tatsächlich fährt der Zug, wie bei den SBB üblich, pünktlich und bringt mich mit nur einmal umsteigen in St.Gallen nach...
...
...St.Margrethen...
Hä?
Ich sollte doch nach Heerbrugg!?
Aber offenbar ist kurz vor dem Zug nach Heerbrugg noch einer mit Endstation St.Margrethen, das ja an der Strecke nach Heerbrugg
liegt, abgefahren und den hab ich erwischt!
Tja...so muss ich halt nochmals umsteigen und tatsächlich kommt nach wenigen Minuten der Zug nach Heerbrugg!
Dort angekommen schmeiss ich mein Gepäck ins Schliessfach, watschle die 12 Minuten nach Hause und hol das Gepäck nachdem ich
geduscht habe mit dem Auto ab.
Schmeiss es in die Wohnung, leg mich kurz hin und fahr am Nachmittag zu Sabine um sie pünktlich zu ihrem Feierabend zu treffen!
So schön!!!
Fazit
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Die Reise hat beinahe alle Erwartungen erfüllt!
Jean Bosco von Virunga Amani Tours kann ich in jeder Hinsicht empfehlen!!!
Der Kongo war so wunderschön...da werd ich wieder mal hingehen!
Ruanda...was soll ich zu dem wunderschönen Land sagen? Unsere Erwartungen wurden dank der zwei unbeabsichtigten Gorillasichtungen
und der tollen Guidin massiv übertroffen!
Dasselbe kann ich auch über das Hotel Okapi sagen, ich hab das Geld tatsächlich wiederbekommen!!!
Wo sonst würde Bargeld in der Höhe von beinahe einem Jahreslohn zu 100% abgegeben werden?
Danke nochmals dafür an die ehrliche Mitarbeiterin und den Manager des Hotel Okapi!!! Das ist nicht selbstverständlich!
Sikoyo...der liebenswerte Typ, der zu Unrecht wegen der Unfähigkeit der Parkverwaltung verdächtigt wurde seinen Job nicht
gemacht zu haben...er hat ihn gemacht und das wie üblich sehr gut! Auch ihn kann ich weiterhin nur weiterempfehlen und werde
ihn sicher wieder mal buchen! Auch wenn ich vielleicht vorher mal einen anderen Bekannten in Tansania buchen werde, nur schon weil
man bei Vergleichbarkeit der Offerten halt alle seine Bekannten unterstützen sollte.
Der Ruaha hat mich aber etwas nachdenklich gemacht...wo sind die Tiere? War das nur ein saisonales Problem oder geht die Wilderei weiter?
Ich weiss es nicht...
Aber nur schon die Landschaften sind es wert den Park zu besuchen!!!
Die ringförmige Sonnenfinsterniss...hab ich erlebt, hätte ich so aber nicht gemacht wenn ich mich besser informiert hätte...
Das ist was für Freaks, im Gegensatz zu einer völligen Finsterniss!
Sansibar...werd ich wieder mal besuchen!
vielleicht wieder im Kiponda B&B, vielleicht auch im 'Mizigani Seafront Hotel'...mal schauen!
Aber wenn ich wieder mal in Richtung Nungwi gehe dann sicher in Anita's B&B!
Sven als Reisekammerad?
Gerne wieder!!!
Toller Kerl, ruhig und gelassen, seine Meinung sagend, geduldig, schwarzer Humor...herrlich!
TIGO als Sim-Karte in Südtansania und Sansibar: Nicht zu gebrauchen!!! Das war herausgeworfenes Geld!!!
Nur einmal hatte ich 3G-Verbindung, sonst höchstens Edge, wenn überhaupt Verbindung bestand!
Das Windows Phone Lumia 640 Dual SIM ist für mich das ideale Reisehandy! Mit teilweise über einer Woche Laufzeit mit zwei SIM-Karten
und einer 128GB-SD-Karte als Speichererweiterung sowie brauchbarer Kamera neu zu sFr.115.- (kein Schreibfehler) wirklich nicht zu verachten!
Es wird mich auf künftige Reisen begleiten, während das iPhone zuhause bleiben wird!
Und nun gehts an die Planung der nächsten Reise: Luxus-Lodge-Reise nach Nairobi, Nairobi National Park, Tsavo West National Park,
Tsavo East National Park, Shimba Hills National Reserve und Chale Island...mit Sabine! :-D
ENDE DES REISEBERICHTES!
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