Tag 1: Der Flug und die Ankunft in der Wildniss Nairobis!
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Wach!
Einfach nur wach!
Hilft nichts, ich steh auf!
Ein Blick auf die Uhr lässt mich wieder ins Bett steigen, es ist 01:30 Uhr...
Dabei bin ich doch erst gegen 01:00 ins Bett!!!
Nicht nett...
Ich döse verbissen bis der Wecker mich rappelnd aus dem Schlafzimmer drängt...
Schrecklich, das Ding da im Spiegel...zum Glück hab ich die Linsen noch nicht montiert, ich wär wohl zu Tode erschrocken!
Kaffee, Medis, Malarone, Ovo, Handgepäck checken, Zähne putzen, den Streit zwischen Bürste und Haaren schlichten...
...was man halt so macht am Morgähn vor Abflug!
Um 05.50 schliess ich die Türe hinter mir, halb nieselt's, halb schneits...so richtiges 'Ich will in den Urlaub'-Wetter halt!
Und die Regenjacke ist in der Reisetasche, toll gemacht!!!
...GRMPFLL!!!
Kaum bin ich am Bahnhof steht auch schon der Zug da...eine Minute später losgelatscht und ich hätte ihn verpasst...
Also rein und los gehts in Richtung Afrika!
In St.Gallen schnell in den Intercity umsteigen und erst unter dem Flughafen Zürich wieder raus!
Immer wieder interessant sind die Leute im Zug...teilweise zum Schmunzeln, weil noch nicht wach, teilweise schon
geschäftig wie ich ab 10:00Uhr...
Im Flughafen gehts problemlos durch den Zoll und dann direkt zum Terminal, ohne grosse Wartezeiten auch schon bald in den Flieger,
der aber zwischenzeitlich voll Schnee ist...zum Glück nur aussen...
Es ist die 'Fribourg', die uns hoffendlich nicht in ihre Heimatstatt fliegt sondern mit uns übers Mittelmeer und die
Sahara düst!
Ich nehm in der zweithintersten Reihe den linken Fensterplatz, und dankenswerterweise hats an diesem Fensterplatz auch ein
Fenster...das hatte ich schon anders...
Hier hinten rüttelts und schaukelts zwar mehr als vorne bei den Tragflächen, aber dafür sieht man aus dem Fenster auch
etwas mehr als nur Tragflächen...das ist mir mehr wert als etwas weniger Gerüttel!
Oben: Unser kleiner Hüpfer, die 'Fribourg'!
Oben: Das Wetter: Urlaubsvorfreude auslösend!!!
Lange stehen wir rum bis endlich ein Ruck durch den Flieger geht und er sich bewegt... LOS GEHT'S!!!
...
Aber leider nicht zum Start sondern nur zur Enteisung...
Alles in allem starten wir eine gute Stunde verspätet in Richtung Nairobi, zum Glück als Direktflug, also ohne umzusteigen!
War keine sFr30.- teurer als über Istanbul, Amsterdam oder Addis Abebba...dafür mindestens 5 Stunden weniger Reisezeit!
Und wider Erwarten ist der Flieger nicht nur eisfrei sondern er rollt zur Startbahn und...
...kaum zu glauben...
...er startet!!!
OK, mit einer guten Stunde Verspätung, aber immerhin!
FREUDE HERSCHT!!!
Wir fliegen in Richtung Osten, wieder mal über Widnau hinweg...dabei überlege ich mir immer ob die mich nicht gleich
abholen könnten wenn sie ja sowiso bei mir vorbei fliegen...
Aber dafür ist mein Garten dann doch minim zu klein...
Erst über der Adria öffnet sich das Wolkenmeer wieder, ab dem Pelepones beginnt die rechte Seite des Halses vom ewigen aus
dem Fenster gucken zu schmerzen, so versuch ich etwas zu dösen...
Beim nächsten Mal aus dem Fenster schauen ist der Nassersee an der Grenze zwischen Sudan und Ägypten schon zu sehen...
...da hat wohl jemand recht tief 'gedöst'!!!
Oben: der Nassersee in Ägypten, gleich rechts vom rechten Bildrand wären die Tempel von Abu Simbel zu sehen...
...für's Nächste Mal weiss ich's!
Wir fliegen über Abu Simbel und den Sudan, den Südsudan und Aethiopien streifen wir nur knapp und landen nach dem Sonnenuntergang,
den wir an der Grenze von Äethiopien zu Kenya auf der rechten Seite sehen, im hell erleuchteten Nairobi..
Schon merk ich dass ich die Augenmuschel an meiner Kamera verloren habe und nicht wiederfinde...toll!
So toll und hochwertig die Kamera auch ist, die Augenmuschel ist eine Fehlkonstruktion!
Aber es geht auch ohne diese und ohne die Sonnenbrille deswegen zu zerkratzen...immerhin das!
Wir parken den Flieger irgendwo auf dem Feld und werden von einem Bus am Flugzeug abgeholt.
Wegen des Brandes letztes Jahr ist der Flughafen offensichtlich noch immer im Ausnamezustand...
Neben dem Chauffeur sitzt einer, dessen komplette Aufgabe es ist, den Touristen anzugeben wo sie auszusteigen haben.
Er nuschelt so gut verständlich ins Mikrophon dass beim ersten Halt alle Passagiere aussteigen und sofort durch die
nächstbeste Türe ins Flughafengebäude gehen...
...was aber völlig falsch ist...
So hüpft das Kerlchen aus dem Bus und versucht wild mit den Armen wedelnd die Meute wieder einzufangen, denn hier hätten
nur die aussteigen sollen die Nairobi nur als Zwischenlandung zwischen zwei internationalen Flügen benutzen...
...was aber beim besten Willen nicht zu verstehen war!
Selbst die Kenyaner haben sein sehr spezielles Englisch nicht verstanden und sind ausgestiegen...
Also wieder rein in den Bus und weiter zum nächsten Stop, wo dann vorerst mal niemand aussteigt...
Nun muss das Kerlchen jeden einzelnen überreden auszusteigen, was so seine Zeit beansprucht!
Situationen für die Götter!
Im Gebäude dann erstmal ein Arzt, der jeden Reisenden von weitem kurz beäugt und ihn zu zwei 'Gängen' schickt, die man nur
einzeln betreten darf, einer nach dem Anderen.
Nach etwa 5 Metern ist eine markierte Fläche sowie eine Angestellte die die Leute auffordert auf der Fläche ruhig stehen
zu bleiben, etwas weiter vorne sieht man pro Gang einen Bildschirm...
...auf dem ein Thermobild vom dastehenden Passagier zu sehen ist!!!
Fiebermessung modern!!!
Ich hab offenbar meine üblichen 35,5°C...und eine noch kühlere Stirn...
Nun ist's bewiesen: Ich bin definitiv kein heisser aber ein cooler Typ!
Hier in diesem von den USA als zu unsicher zum Anfliegen eingestuften Flughafen mit Fieber unerkannt durchrutschen ist
zumindest nicht einfach...ob die ach so sicheren Flughäfen Zürich, Frankfurt oder Heathrow, die alle von den USA her
angeflogen werden, beim Thema 'Ebola' sicherer sind ist zumindest zu bezweifeln...
Die Einreiseformullare fürs Visa hab ich zum Glück schon zuhause ausgefüllt, in wenigen Minuten steh ich schon mit dem
Visa im Pass an der Gepäckausgabe, die sich aber viel Zeit lässt bevor sie mein Gepäck ausspuckt!
Raus und schon steht da ein Taxifahrer mit meinem Namensschild!
Toll, klappt alles!
Für die ersten zwei Nächte habe ich mich über David Heidler von Akwaba-Travel in Leipzig (klick mich)
in das Nairobi Tented Camp (klick mich) im völlig unterschätzten Nairobi National Park (klick mich) eingemietet.
David war einer der Ersten die ich auf meiner damaligen Suche nach weiteren Afrika-Begeisterten in einem Forum 'kennengelernt'
hatte und er, der Afrikanistiker (oder wie heisst das wenn man Afrikanistik studiert hat???), hat mit einem Bekannten zusammen
das Reisebüro Akwaba-Travel in Leipzig (klick mich) gegründet.
Hat alles bestens geklappt, sehr gute Komunikation, Beratung usw...kann ich definitiv empfehlen!!!
Auch preislich konnte das Angebot mit den Angeboten direkt aus Kenya mithalten...
Und da wir die Safari nach der Kilibesteigung zwar auch von ihm offerieren liessen, aber dann an einen Konkurenten aus
Nairobi vergaben, war es mich noch so recht ihm diesen Auftrag geben zu können.
'Mein' Taxi-Fahrer, dessen Name ich leider vergessen habe, bringt mich durch den Stau (wegen einer der vielen Kontrollen
mit Schwerpunkt Terrorismus) zum Hauptgate des Nairobi National Park, wo ich in das Lodgeeigene Fahrzeug umsteige
und von 'meinem' Guide der nächsten zwei Tage, Andrew, mit Begleitung eines bewafneten Rangers durch den nächtlichen Park
zum Nairobi Tented Camp geholpert werde!
Nightgamedrive in Nairobi, das erlebt auch nicht jeder!
Auch wenn wir nur einige Hasen sehen...so sinds doch die ersten drei Tiere die ich auf einem Gamedrive 2015 sehe!!!
Also bin ich in Afrika angekommen!
Trotz der eher späten Ankunft noch eine ausführliche Einweisung ins Camp durch den sympatischen Manager inklusive Begrüssungsdrink
und dem Hinweis dass die ganze Küche noch darauf wartet dass ich mich nach dem Zeltbezug an den Tisch setze...
Nicht schlecht!
Dummerweise hab ich aber schon gegessen und um 22:30 nochmals essen ohne Hunger zu haben schaff ich nicht...
Ein Tusker-Bier und einige Minuten am Lagerfeuer reichen mir vollkommen, auch wenn das Abendessen schon fertig ist...
Ein weiterer Tourist in meinem Alter, ein Schotte namens Ian, begrüsst mich auch...schön, bin ich nicht allein auf Gamedrive!
Scheint ein lustiger Kerl zu sein!
Bald gehts dann mit einem Askari und einem Träger in Richtung Zelt Nr. 9 mit dem Namen 'Tisa', das echt schön und geräumig ist!
Fein, gefällt mir!!!
Ich lieg noch lange wach im Bett und lausche den diversen Tieren, die hier im Wald, wo das Camp steht, natürlich recht
laut und zahlreich vorhanden sind!
Natur pur im Millionenmoloch Nairobi!!!
Herrlich!
Irgendwann schlaf ich dann trotz der lauten Schreie der Baumschliefer in unmittelbarer Nähe und der Löwen etwas weiter
entfernt ein, gute Nacht!
Tag 2: Gamedrive im Nairobi National Park
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Ein Flugzeug!
Über dem Zelt!
Hilfe!!!
Mir träumt's schon eine Bruchlandung auf meinem Zelt zusammen...
...da brüllt plötzlich ein Löwe...
...so beruhigend...
...denn schon weiss ich wieder dass ich ganz in Sicherheit zwischen wilden Tieren und moderner Stadt zelte!
Das sind halt die typischen Geräusche wenn man in der afrikanischen Wildniss in einer Anflugschneise eines Flughafens schläft...
All das ist auch relativ ruhig, aber diese Baumschliefer (Hyrax) sind echt für jeden Presslufthammer eine Konkurenz!
Und die Viecher sind nachtaktiv!
GRMPFL!!!
Na ja, hat auch seine guten Seiten, man braucht keinen Wecker...
Guten Morgähn!!!
Es ist 05:00, in 30 Minuten kommt mich wer wecken und bringt gleich Kaffee und Kekse mit...
Schlafen macht also keinen Sinn mehr, demnach ab auf den Thron, wichtige Geschäfte müssen in die Wege (oder besser in die
Fäkalgrube?) geleitet werden...
Kaum sitz ich da gemütlich rum rappelt schon mein iPhone-Wecker mit Harley-Klängen los als müsste ganz Nairobi aufstehen!
Toll!
Hoffendlich hab ich keine Nachbarn die ausschlafen wollen...
Um 05:30 kommt ganz pünktlich jemand an mein Zelt und bringt mir den Kaffee, das ist doch ein Service!!!
OK, es ist für mich als Liebhaber italienischen Kaffee's eher ein gefärbtes warmes Wasser, aber der Wille zählt!
Ich mach mich parat für den Gamedrive, der um 06:00 starten soll...es ist ganz schön kühl um diese Zeit!
Brrr...
Vor meinem Zelt wartet ein Masai mit Speer und Taschenlampe, um mich ungefressen zum Hauptzelt zu bringen...
...was ich wohl auch selbst überlebt hätte...
Nebst mir sind da Ian aus Schottland, Steven (1), schottischer Lehrer aus Nairobi, Steven (2), britischer Geschäftsmann
aus London und Philipp, ebenfalls britischer Geschäftsmann aus London.
Ausser Steven (1) und mir war noch keiner auf Safari, Steven (2) und Philipp waren früher mit den Verhandlungen fertig und
haben dadurch einen Tag Wartezeit im Nairobi National Park überbrückt...sie waren vorher noch nie in Afrika, aber sie werden
sicher wiederkommen, völlig begeistert vom Bushfeeling...und von folgenden Gamedrive!!!
Ian ist ein alter Schulfreund von Steven (1) und hier auf Besuch...erinnert mich an meinen ersten Besuch in Afrika 2009,
als ich auch einen alten Schulfreund in Nairobi besuchte...und auch Ian wird wieder nach Afrika kommen, ganz sicher!!!
Der Virus erwischt jeden!!!
Unser Guide Andrew holt uns ab und fragt was wir sehen wollen, worauf die drei Safarineulinge natürlich alles aufzählen
was schon in Noa's Bötchen drinn war...
Nach kurzer Zeit einigen wir uns auf Katzen und starten noch deutlich vor 06:00 Uhr zu unserem Gamedrive...
Noch lange vor Sonnenaufgang treffen wir auf die ersten Tiere, eine Herde Büffel mit den Wohnhäusern im Hintergrund...
Nur schon deshalb muss man mal im Nairobi National Park gewesen sein!!!
Afrika pur!!!
Oben: Sieht man so nur im Nairobi National Park...
Es dauert aber nicht lange bis uns ein Löwenrudel welches als 'Kingfisher'-Rudel bekannt ist von vorne überrascht,
noch immer vor Sonnenaufgang!
Da ich mir vorgenommen habe nicht im Automatikmodus zu knippsen sondern endlich mal zu fotografieren schraub ich erstmals
etwas an meinen Kameras rum!
Dank der Tipps von Steffi82 aus dem Namibia-Forum stell ich mal die Zeit auf sehr kurz...
...zumindest wenn man bedenkt dass es noch recht dunkel ist...gut 20 Minuten vor Sonnenaufgang...
Oben: Im Halbdunkeln mit Iso 10'000 (Ja, wirklich...) und 1/250sec...und trotzdem ist ein ganz brauchbares Beweisfoto entstanden!
Nur beschnitten, ansonsten unbearbeitet...
Also gibts im Nairobi National Park doch Löwen...bei meinem ersten Besuch hat mir mein Schulfreund Chris noch erzählt
dass es hier keine Raubtiere hat und ich problemlos aussteigen könne...was ich auch getan habe!
...mir läufts heute beim Gedanken daran heiss und kalt den Rücken runter!!!
Danke, Chris!
Und ich dachte Du magst mich!!!
Oben: Langsam wirds etwas heller, hier ist nur noch ISO 6400 notwendig...
Die Löwen sind nun vor, neben und hinter dem Auto, wir sind umzingelt, aber wir ergeben uns nicht!!!
Stehen weiterhin heroisch im Auto, heldenhaft an der Kamera rumdrehend, todesmutig knippsend...
Obwohl sie so hungrig aussehen...
Was sehr beklemmend wirkt wenn sie zu uns rauf schauen...
Als würden sie mich als Spiegelei, Ian als Toast und die Stevens sowie Philipp als Würstchen sehen...beklemmend!!!
Ab sofort hab ich mehr Respekt vor den Frühstücksbestandteilen, versprochen!!!
Oben: Ein junges Männchen ist auch dabei...
Oben: ...und Weibchen ebenfalls
Es ist kurz vor Sonnenaufgang, die Löwen gehen an uns vorbei während Andrew uns die Verwandschafts- und Hirarchieverhältnisse
des Löwenrudels erklärt...offenbar ist das junge Männchen schon ein Rudelanführer und gar nicht mehr so jung wie er aussieht!
Ich staune!!!
Kaum um die nächste Kurve gegangen stehen sich die Löwen und zwei Büffel gegenüber!
HOCHSPANNUNG PUR!!!
Eine Löwin zieht sich zurück und beginnt sich durch die Wiese anzuschleichen, die Büffel sind sichtbar nervös, die
Löwen zeigen sich ihnen, zumindest die auf der Strasse, ein typisches Ablenkmanöver, die Löwin in der Wiese schleicht
derweilen weiter in Richtung der Büffel, während im Hintergrund die Wohnhäuser ruhig vor sich hin stehen und nur abwarten
was passiert!
So was sieht man in der Serengeti nicht!!!
Es ist übrigens immer noch vor dem Sonnenaufgang...
Oben: HOCHSPANNUNG PUR!!!
Oben: 'Schau mir in die Augen, Kleiner'...
Doch die Löwen brechen die sich anbahnende Jagt ab bevor sie sich so richtig angebahnt hat...
Offenbar doch noch nicht hungrig genug um es mit Büffeln aufzunehmen...
Einige Touristen vielleicht???
Hmmm...ich bin mir echt nicht sicher welche Mägen lauter knurren, unsere oder die der Löwen...
Oben: Hübsches Kätzchen!
Aber zum Glück konzentrieren sich die Kätzchen wieder mehr auf ihre natürlichen Frühstücke während so langsam die Sonne den
Horrizont überwindet und endlich auch etwas Farbe in die Fotos kommt...
Die ersten Sonnenstrahlen kommen noch gähnend um die Ecke gedüst...
Oben: Ein Bild mit Seltenheitswert: Löwe und Büffel schauen sich an und im Hintergrund die Stadt...
Nur schon wegen dem Motiv eines meiner liebsten Bilder! Technisch wär ich jetzt sicher schon in der Lage es besser zu machen...
Oben: Bei obrigem Motiv sträuben sich sogar Büffel's Nackenhaare!!!
Und schon kommt der Rest der Büffelgruppe dazu und so formiert sich langsam, sehr langsam (Büffel gehören eher nicht zu den
Schnelldenkern dieser Welt...) der Widerstand...
Und kurz darauf folgt der Angriff eines Bullen auf das ganze Löwenrudel!!!
Mutig oder Dumm???
Wohl beides!!!
Aber erfolgreich, denn die Löwen fliehen!!!
Oben: Büffelherde und Wohnhausherde im Morgenlicht!
Und die Vögel schrecken auf...
Oben: Offenbar hat der Wecker auch bei Vogels geklingelt!
Oben: Es ist doch zum in die Luft gehen mit diesen Löwen und Büffeln...immmer müssen sie streiten!!!
Und wie die Löwen verlassen auch wir den Ort um noch etwas andere Tiere statt nur Büffel vor Wohnhäusern zu sehen.
Schon nach wenigen Metern versucht eine Giraffe in Konkurenz zu den Hochhäusern zu stehen...was ziemlich misslingt...
Kann man ihr aber um die frühe Zeit nicht wirklich übel nehmen...
Oben: Noch nicht ganz so hoch und gradlinig wie das Hochhaus: Giraffe am Morgen!
Eine Ecke weiter und gegen die Sonne geschaut sehen wir vor allem sehr hohes Gras...wirklich sehr hoch!!!
Oben: Giraffe verschwindet beinahe im Gras...
OK, ich hege den Verdacht dass die Giraffe etwas bescheisst und nicht steht sondern liegt...aber auch dann ist das Gras recht hoch...
Kurz den Blick wieder zur anderen Seite geschweift springt mir schon wieder eine hungrige Löwin vom 'Kingfisher'-Rudel ins Auge!
...wobei das nicht wortwörtlich zu nehmen ist...mehr eine Redensart...wäre ja unangenehm mit einer Löwin im Auge, wenn ich nur schon
an die Schmerzen bei einem Sandkorn denke...aber genug erklärt, wer bisher noch nicht begriffen hat wie es gemeint ist soll sich mich
halt mit einer Löwin im Auge vorstellen...
Sie schaut zur Giraffe, dann zurück und schlussendlich zur Verstärkung...ich sag nur: Feigling, nur in der Gruppe stark!!!
Oben: Hungriger Blick zur Giraffe...sie stellt sich wohl 'Giraffa al' forno' oder so was vor...
Oben: Unsicherer Blick zurück...
Oben: Hier sieht die hungrige Löwin wohl eher 'Beef Stroganov'...
Die Verstärkung kommt auch langsam daher, muss aber beim Thema 'furchteinflössendes Aussehen' noch so einiges lernen...
Oben: Furchteinflössend geht anders!!!
Zurück an den Platz und nochmals üben...
Hier überkommt einem eher das dringende Bedürfniss da mal unter dem Kinn zu kraulen...
Die heutigen Stadtlöwen sind auch nicht mehr das was sie mal waren...tststs...
Die Büffel sind uns und den Löwen gefolgt und stellen sich nun auch ins hohe Gras, was die Giraffe dazu gebracht hat endlich mal aufzustehen:
Oben: Da staunt selbst der Büffel: Die Giraffe steht schon so früh auf...
Und wieder dürfen wir zuschauen wie die Löwen versuchen sich das Frühstück abzuholen, aber ich denke schon dass weder die Giraffe
noch der Büffel der richtige Happen für diese doch eher kleinen Löwen ist...
Mich wundert etwas dass unser Guide Andrew dieses 'Kingfisher'-Rudel als so erfolgreiche Jäger bezeichnet...
...die meisten erfolgreichen Jäger, die ich bisher gesehen habe, waren wesentlich dicker...
Die hier sind zwar nicht dünn, aber sehr klein und bringen kein Kilo zuviel auf der Waage...
...wobei die Vorstellung eines Löwen auf der Personenwaage ja schon interessant ist...
Oben: Endlich steht die Sonne so wie sie immer stehen sollte: perfekt!!!
Oben: Man sieht schon den Hunger und die Angst, kein Frühstück zu kriegen, in den Augen...
Oben: Sollen doch die Touristen das Frühstück spielen???
Die Löwen schleichen durchs hohe Gras, nach einer Weile sehen wir nichts mehr von ihnen, kein Grashalm bewegt sich, nichts...
Und so fahren wir weiter!
Um uns herum erwacht Nairobi so langsam, zumindest das was innerhalb der Parkgrenzen keucht und fleucht, ausserhalb ist sicher
schon hektisches Treiben und Wuseln...
Wir begegnen einige Piepmätzen...
Oben: Piepmatz Nummer 1: Ein Vogel Strauss, ohne Sand, deshalb mit hocherhobenem und nicht im Sand steckendem Haupt!
Oben: Piepmatz Nummer 2: Eine Rotnackenlerche...schön stillhaltend wie sich's gehört!!!
Oben: Piepmatz Nummer 3: Langschwanzwuergerin...jaja, ein Weibchen!!!
Und weiter gehts, vorbei an etlichen der üblichen Verdächtigen, die erfahrene Safari-Reisende schon kaum mal mehr fotografieren...
Ist schon erstaunlich wie viele Tiere es hier hat, ich würde das echt mit der Serengeti gleichsetzen!
Und nicht nur Tiere hats, sondern auch Tümpel...
Und um einen davon fahren wir als wir ein Bio-U-Boot auftauchen sehen...
Oben: Bio-U-Boot bereit zum Abtauchen!
Und was macht das Vieh?
Es taucht ab, wohl um uns (serviceorientiert wie Hippo's nun mal sind) die schöne Landschaft zu zeigen!
Oben: Lädt zum Verweilen und baden ein...bis man die Tiere drin erkennt...
Oben: Ein Feigling, der sich im Gebüsch versteckt...regungslos abwartend, bis wir vorbei sind...
Aber nix da, ich hab Dich gesehen, Herr Nilwaran!!!
Oben: OK, auch im Nairobi National Park kann man mal ein Impala fotografieren...
Es ist nun schon kurz nach acht Uhr morgens, der Magen knurrt, die Kamera surrt, die Neu-Safari-Touristen sind begeistert
und können beinahe nicht glauben wie viele Tiere es hier im Park hat!
Da eine Wiese voll Impala's, dort Zebras und Giraffen, Büffelherden, Löwenrudel...wir sind gut zwei Stunden unterwegs
und haben schon so viel gesehen und erlebt!
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Der Nairobi National Park ist völlig zu Unrecht unterschätzt!!!
Auch wenn man in Ermangelung von Elefanten die 'Big Five' hier nicht sehen kann.
Und die wahren 'Schätze' des Parks haben wir ja noch gar nicht gesehen...
Aber vor denen sehen wir erst mal wieder Zebras, diesmal mit Jungen!
Oben: Familie Zebra ist auch schon unterwegs...
Oben: Papa Zebra schaut was Mama Zebra so von sich gibt...
Oben: ...und Mama zeigt dabei keinerlei Scham, direkt vor dem Kind und den Touristen!
Was für ein schlechtes Benehmen!!!
Und dann erscheinen endlich die Vorboten der echten Schätze dieses Parkes!
Mehrere hundert bewafnete Ranger sind dauernd im und um den Park unterwegs um Wilderern keine Chance zu geben...
Hoffen wir mal dass es klappt und diese Ranger die Wilderer erfolgreich bekämpfen können!!!
Wir fahren also so gemütlich rum und plötzlich stehen sie rechts von uns in einer Wiese...
...
Nashörner!
Und zwar Breitmaulige!
OK, sie sind auch recht Breitarschig, aber bei Nashörnern zählt nur das Maul und nicht der Arsch...
Oben: Ist das eine Aussicht??? Mitten in der Stadt??? Nicht schlecht!!!
Oben: Hier sieht man schön die Rückenform, an der man die Breitmaul- von den Spitzmaulnashörnern auch auf Distanz
sehr gut unterscheiden kann ohne den Kopf oder die Hörner zu sehen.
Dies hat mir unser Guide Andrew nebst anderem sehr genau erklärt...ohne Guide erfährt man das halt nicht oder erst
später aus Büchern usw...
Oben: Guckst Du???
Schön!
OK, die 'Breitis' sind nicht so schön wie die 'Spizzis' und sie gehören nicht zu den 'Big Five', aber imposante Tiere sind sie allemal!!!
Weiter gings, eine Impala-Mutter und ihr Baby standen unweit der Strasse und das Kleine war einfach nur süss!!!
Meinte ich zumindest!!!
In Wirklichkeit war es ein durchtriebenes, gemeines, hinterhältiges, Fotografen in den Wahnsinn treibendes Etwas!!!
Der typische Teufel im Impala-Pelz!!!
Die meiste Zeit stand es regungslos da...hinter hohen Gräsern, die sich im Wind wiegten und dem Autofokus die letzten
Nerven blanklegte!
Ich also, schlau wie ich bin, manuell scharfgestellt und abgedrückt...
...Sekundenbruchteile nachdem das blöde Vieh einige Dezimeter weg gesprungen ist!!!
Bösheit pur!
Und sicher Absicht, denn das passierte während rund 5 Minuten andauernd!
Immer zuerst warten bis scharfgestellt ist und dann weghüpfen!!!
Ich könnte schwören ich hätte mehrmals ein fieses Grinsen vom Impalababy gehört...
So fies das selbst J.R. Ewing vor Scham erblassen würde!!!
:-/
Oben: Mama Impala und Baby Impala...wobei das Baby einfach nicht scharf werden wollte und ein teuflisches Grinsen drauf hatte!!!
Weiter gings nicht lange, schon standen wir neben einer Herde der seltenen Nairobianischen Kurzhalsgiraffen...
Dass ich die mal sehen würde...
Das Leben kann so nett sein!!!
Oben: 'Nairobianischen Kurzhalsgiraffen' und ganz links sogar die selten zu beobachtende 'Knotenhalsgiraffe'!!!
Oben: 'Fallhals'- und 'Steighals'-Giraffen sowie bodenständige Impalas...Afrika halt...
Oben: Leider sind die Ohren schärfer als die Augen...dabei wollte ich doch die blaue Zunge zeigen...muss wohl noch üben...
Oben: Eine weitere 'Kurzhalsgiraffe'...oder ist's doch eine 'Flachhalsgiraffe'?
Auch wenn die diversen Giraffen die afrikanischsten aller afrikanischen Tiere sind wollen wir wieder was anderes sehen und
fahren wenige Meter weiter, wo schon eine Clique junger Herren auf uns wartet!
Oben: Viererpack Junggesellen auf dem Weg zum Date?
Oben: Aber wie Giraffen nun mal so sind: sie drängeln sich überall in den Vordergrund...
Und plötzlich hören wir einen Löwen brüllen!!!
Nicht weit entfernt!
Andrew fragt sofort ob wir den Löwen suchen sollen, was natürlich sofort bejaht wird!
Die Stimmung im Auto steigt genauso wie der Puls aller Touris, es wird gewetteifert, wer den Löwen als erster sieht,
Andrew gibt Gas, wir kommen etwa dahin wo der Löwe sein müsste und tatsächlich ist es eine Gegend in der man Löwen
vermuten würde: relativ hohes Gras, einige Büsche, unebene Wiese, viele Beutetiere...
Kurz und gut: Perfekt um sich anzuschleichen!
Wir fahren langsam, 12 Augen suchen das Kätzchen...
...zwei Ferngläser helfen dabei...
Die Tiere helfen uns nicht, offenbar haben sie den Löwen (noch) nicht gesehen...
wir auch noch ni...HALT!!!
Fernglas daher!!!
Da hat sich was bei dem Busch da in 200m Entfernung bewegt...
...und...
...es ist...
...
...ein stattlicher Mähnenlöwe!!!
Wau, was für ein wunderschönes Tier!!!
Es bewegt sich von uns weg, halb schräg, schaut zurück...
Die Fotoposition ist zwar nicht optimal, aber ich nehm die Kamera raus, fokusiere...
Und in dem Moment fährt Andrew ab!!!
GRMPFL!!!
Ich rufe natürlich sofort 'STOOOOOOOOOOPPPPPP!!!!!'
Andrew hält sofort...
Ich schau nach dem Löwen...und seh nur noch wie er in einem Graben hinter dem Busch verschwindet...
Andrew sagt dass er zu einer besseren Fotoposition fahren wollte und er nach hinten gesehen und bemerkt habe
dass keiner Fotografiert und sogar gefragt habe ob er abfahren darf...
Die anderen Gäste bestätigen seine Aussage, ich hab im Eifer des Gefechtes nichts gehört und er hat nicht realisiert
dass ich fotografiere weil meine zweite Kamera um meinen Hals hing...die hat er gesehen, meine Grosse vor meinem Auge nicht...
Schaade!
Denn wir finden den Löwen im hohen Gras nicht mehr...
Als Trost gibts Zebrarollen...
Oben: Die berühmt-berüchtigte Strassen-Rolle der Zebras, nicht nahe verwandt mit der Todesrolle der Krokodile...
...aber ähnlich in der Ausführung!
Oben: Das Kleine schaut verwundert zu...
Oben: ...bleibt aber doch lieber stehen und traut sich die zebraische Strassenrolle doch noch nicht zu...
So langsam gehts zurück in Richtung der Lodge, am Weg die üblichen Verdächtigen, einige Vögel in der Luft...
...was mich zu akrobatischen, aber sinnlosen Verrenkungen unter dem Fotoapparat verführt, sowie eine Giraffe ganz nah
am Auto...mit Fliegen an den Wimpern!!!
Ist wohl der letzte Schrei in Giraffenkreisen...
Oben: Giraffenmänchen von vorne...schön sind die Köpfe ja nicht wirklich...
Oben: Giraffenmännchen von der Seite...mit Fliegen unten am Auge...trinken die das Augenwaser oder sind sie modisches Accessoir???
Zurück in den Wald, zu unserer Lodge bzw. zum Nairobi Tented Camp, wo unser Frühstück schon wartet!
Die Zufahrt ist recht gut geeignet sich mal so richtig durchschütteln zu lassen...
Oben: Erst recht nah am Camp sieht man das Lounge-Zelt (rechts hinten) und das Essenszelt (links vorne).
Erst geh ich zu meinem Zelt, die Kameras und den Rucksack deponieren sowie die Jacke und den Pullover ausziehen...
...und nein, meine Damen, davon gibts keine Fotos...
Oben: Links der Weg zu 'meinem' Zelt ganz zuhinterst.
Oben: 'Meine' Terrasse vor dem Zelt...
Oben: 'Mein' Zelt von innen und meine grosse Kamera (Olympus OM-D E-M5 mit 75-300mm-Objektiv und 1,7-fach Vorschraubkonverter)
Mit dem Riesenteil sind die meisten Bilder entstanden, sicher alle Vögel, alle bisherigen Nashörner, alle bisherigen
Nahaufnahmen der Löwen usw...
Oben: Das Klo und das Lavabo
Oben: Die Dusche, die jedoch vor Benutzung angemeldet und dann von einem Bediensteten mit warmem Wasser befüllt werden muss.
Nach dem Frühstück mit Früchten, Spanish Omelette, Pancake, Toast, Müsli (Für die Schweizer: nein, kein Nagetier, sondern ein 'Müäsli')
Würstchen, Bohnen an Tomatensauce usw in Büffetform wird noch ewig lang geredet und gelacht, dann gehts erst mal unter die
Dusche, dann Fotos sichern und anschauen sowie was daraus lernen (Ich schraub den maximalen ISO-Wert von 10'000 auf 4000
runter) und dann ist's schon bald Zeit für's Mittagessen.
Ian und Steven (1) sind da schon nicht mehr dabei, kurz vor dem Mittagessen verabschieden wir uns und sie werden zum Gate gefahren...
Steven (2) und Philipp werden im Verlaufe des Nachmittags zum Gate gefahren, so dass ich zwar noch mit ihnen essen und reden kann
aber schon den Gamedrive ohne sie machen werde.
Nur Andrew und ich.
Auch ok, denn vom Missverständniss beim Löwen abgesehen hab ich ihn als sehr guten Driverguide kennen- und schätzen gelernt!
Und ums vorwegzunehmen: Ich werde noch staunen wie gut er ist!!!
Nach dem Essen verabschied ich mich von Philipp und Steven (2) und steige zu Andrew ins Auto, Nairobi National Park,
nimm Dich in Acht, wir kommen!!!
Um etwa 16:15 gehts los...
Oben: 'Schweini' hat seine Mittagspause auch schon beendet und steht wieder für Fotos bereit!
Oben: 'Büffels' machen sich auf den Weg zum Fotoshooting
Oben: Eigendlich eine Schande: Der Zahnstocher hängt noch zwischen den Zähnen...tststs...
Oben: Im Gegensatz zu den 'Büffels' ist der Langschwanzwuerger schon fürs Shooting bereit und posiert perfekt!
Mit so serviceorientierten Tieren macht ein Gamedrive doch gleich mehr Spass!
Nebst den üblichen Verdächtigen wie Impala, Giraffe und Breitmaul-Nashorn finden wir auch eine ganze Gruppe Eland's...
...und im Gegensatz zu allen ausserhalb dieses Parks gefundenen Eland's sind die nicht scheu!
Wir kommen auf etwa 15m ran und werden dabei beäugt, aber sie fressen nach dem Kontrollblick gemütlich weiter...
Oben: Dieses Eland erinnert sich offensichtlich noch an meinen ersten Besuch im 2009...'Hallo Picco'...'Hallo Eland'
Natürlich sind wir nicht die Einzigen 'Gamedriver', und wie üblich gibts einige wenige, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten...
Andrew stopt einen mit vielleicht 60km/h daherkommenden britischen Selbstfahrer und ermahnt ihn zu vorsichtigen Fahren, eine
offroad fahrende Kenyanerin wird ebenso gestellt und ermahnt.
Find ich gut!!!
Oben: Ich tippe auf eine Senegaltrappe, die einen Stock gefressen hat...auf jeden Fall ist es ein Vogel...
Oben: Hartebeest - Kuhantilope - Coke's Hartebeest - Alcephalus buselaphus cokii - kurz Kongoni.
Die häufigste Unterart in Kenia mit den am weitesten auseinanderklaffenden Hörnern.
Oben: Das Harte Biest und das Wilde Biest...Hartebeest & Wildebeest oder auch Kongoni & Gnu
Oben: Upps! Das Wetter passt, aber die Frisur hat völlig versagt...so ähnlich sehen meine Haare jeweils am Morgen aus...
Im Ernst: Das kann passieren wenn das Horn während der frühen Wachtumsphase zu nass wird...es gibt natürlich auch
noch andere Gründe für solche Missbildungen.
Das arme Tier kann so nicht kämpfen und wird dementsprechend auch nie einen Harem haben...natürliche Auslese...
Oben: Nicht nur in Gepard's Augen immer wieder schön zu sehen: Thomis, (Thomson's Gazelle), Gepards liebste Speise!
Nach all den vielen üblichen Tieren seh ich einige Adler hoch oben in den Bäumen um unser Auto, ich ziele, aber die Adler
sind zu weit weg um mit dem Autokofus auf die Augen zielen zu lassen, also kurz die für die Umschaltung zwischen Autofokus
und manuellem Fokus programmierte FN1-Taste gedrückt und manuell scharfgestellt, was bei KB-Aequivalenten Brennweiten von
rund 1020mm nicht ganz einfach ist und seine Zeit braucht, dann abgedrück und...
...
Fliegt doch das Scheissvieh Sekundenbruchteile zuvor weg!!!
Serviceorientiertes Handeln der einheimischen Betierung gegenüber Touristen gehts anders!!!
Unten das Resultat...(Bildausschnitt)...irgendwie auch geil...
Oben: Der Piepmatz hat gewartet bis ich bereit war nur um dann im entscheidenden Moment abzuhauen...FEIGLING!!!
Oben: Das Elan schaut etwa ähnlich bedröppelt drein wie ich nach dem Adler-Photoshooting...
Wir fahren weiter, ich möchte auf die Suche nach dem Mähnenlöwen von heute früh gehen, Andrew stimmt zu und fährt schön
gemütlich los in Richtung jenes Gebietes nahe unserer Lodge.
Wir düsen schön langsam um eine Kurve und schon erschrecken Drei!!!
Drei???
Ja, Drei, Andrew, ich und das Spitzmaulnashorn zwei Meter neben uns!!!
WAU!!!
Und das Nashorn schaut aus als ob es uns angreifen möchte!!!
Es hebt den Kopf, senkt ihn wieder, hebt ihn, schaut (oder besser hört) uns ganz genau an (zu), überlegt sich sichtbar
ob wir ihm gefährlich werden und ob es vorsorglich angreifen soll...
Spannung liegt in der Luft, Andrew ist bereit sofort loszupreschen, ich knippse, 'Spizzi' schnuppert...und droht...
...
...und beschliesst offensichtlich dass wir doch nicht angegriffen werden und dreht sich weg!!!
Phu!!!
Puls 180!!!
Das waren etwa zwei Minuten voller Spannung!!!
Dem noch recht kurzen hinteren Horn nach zu schliessen handelt es sich um ein relativ junges Tier, bei alten 'Spizzis'
ist das hintere Horn länger als das Vordere!
Oben: Phu, ein Spitzmaulnashorn (Black Rhino), kleiner als ein Breitmaulnashorn (White Rhino), aber wesentlich agressiver
und definitiv sehr, sehr eindrücklich wenn es angreifen will oder es sich wie hier nur schon überlegt!!!
Oben: Hier sieht man auch schön die Rückenform, an der man die 'Spizzis' von den 'Breitis' auch auf grosse Distanz und
ohne die Hörner oder den Kopf zu sehen auseinanderhalten kann!
Danke für die Info, Andrew!!!
Nach einiger Zeit dreht es sich weiter und hoppelt etwas weiter von der Strasse weg, um dann in vielleicht 50m Abstand gemütlich
am Busch zu knabbern...
Offensichtlich haben wir das Tier beim Abendessen gestört, es ist ja schon 18:20 Uhr...also wird nicht viel Zeit für den
Wunschlöwen bleiben...
...wenn wir ihn dann finden..
Doch erst verabschieden wir uns von unserer neuen Bekanntschaft...
Oben: Es muss eine Dame sein, der Hüftschwung lässt keinen anderen Schluss zu denn er ist schon sehr weiblich...
Und als ob wir einen Beweis benötigen würden für die 'Nashorn-am-Rücken-Erkenn-Theorie' steht wenig später ein 'Breiti'
am Strassenrand und präsentiert seinen Rücken...
Oben: 'White Rhino', obwohl es nicht mal 'white' ist...
Da hat wohl jemand die Sprache nicht ganz verstanden, denn ursprünglich hiess es nicht 'White Rhino' sondern 'Wide Rhino'...
Übersetzt müsste es also 'Breites (oder 'Weites') Nashorn' heissen, statt dessen wurde es als 'Weisses Nashorn' übersetzt...
Und wenn's schon ein 'Weisses Nashorn' gibt muss es ja logischerweise auch ein 'Schwarzes Nashorn' geben...
Und schon war das Spitzmaulnashorn ein 'Black Rhino'...obwohl es beim besten Willen nichts mit schwarz zu tun hat...
Um den Löwen jetzt noch zu finden müssen wir uns beeilen, denn die Sonne geht langsam unter...
Aber das folgende Sonnenuntergangsmotiv kann ich auch einem wunderschönen Mähnenlöwen nicht opfern...
Oben: Motiv für die Götter!!!
Afrikanischer gehts nicht!!!
Darauf fahren wir weiter und finden gegen 18:45 doch tatsächlich den Löwen nahe einer Herde bestehend aus Impalas, Thomis
und Eland's...
Aber es ist viel zu dunkel für Fotos...
Ich versuchs trotzdem, aber es entstehen nur extrem Platz sparende Bilder, weil komplett schwarz (=geringe Dateigrösse...)
Es hat halt nicht sollen sein!!!
Aber das war ja erst der erste Tag im Nairobi National Park...
Ich hab total sieben oder acht Löwen, sieben Breitmaul- und drei Spitzmaulnashörner sowie zwei Herden Elands und die üblichen
Verdächtigen gesehen...
Da kann man sich nicht beklagen!!!
Zurück in der Lodge steht das Abendessen schon parat, mir gegenüber nimmt der Manager Platz, damit ich nicht alleine essen muss...
Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch über das Leben in Kenya und über Zukunftsträume...
Ein Mann mit Visionen!!!
So gegen 22:00 genehmige ich mir noch ein 'Tusker' am Lagerfeuer und schon bald gehts mit einem Askari zum Zelt und
(zum Glück) ohne ihn ins Zelt hinein, ab in die Heia, gute Nacht!
Tag 3: Gamedrive und 'Elephant Orphanage'
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Ein Löwe in der Ferne...kaum Baumschliefer, und die Wenigen sind weit weg oder ruhig...
Scheint als ob ich wach wäre...das iPhone zeigt 04:00 Nairobi Zeit...
Na ja, heute hab ich offensichtlich viel Zeit für die dringende Sitzung...
Um 05:30 erscheint wieder ein Bediensteter mit meinem Kaffee und den Plätzchen, um etwa 05:45 geh ich zum Hauptzelt, wo
Andrew schon auf mich wartet...
Wir werden wieder zu Zweit unterwegs sein, Andrew der Driverguide und ich, kein anderer Gast hier in dieser schönen Lodge!
Der Tourismus liegt in Kenya mindestens so am Boden wie in Tansania, wenn nicht sogar schon unter dem Boden...
Man merkt schon früh dass es Montag ist, gestern noch waren doch einige Autos unterwegs, heute kaum eins!
Wir wollen uns auf die Suche nach dem Mähnenlöwen machen und fahren dahin wo wir ihn gestern gegen Ende Dämmerung
gesehen haben.
Andrew sucht die Strasse nach Löwenspuren ab...sagt er...
Jaja, is klar...
Plötzlich sagt er dass da ältere Spuren eines grossen und jüngere Spuren dreier kleinerer Löwen wären...
Nun werd ich neugierig!
Ist er ernsthaft einer der Wenigen die als Fahrer aus dem fahrenden Auto heraus Spuren suchen können???
Er sagt 'Die Kleineren müssen gleich hier in der Nähe sein, die Spuren sind total frisch...'
Ich denke mir 'Wenn das erfunden ist dann ist der Kerl echt dumm, wenns aber wahr ist dann ein Genie!!!'
Alle diese Spuren hat er vor dem Auto, das mit etwa 15km/h fährt, gesehen, ich seh da nichts!!!
Nun hält er an und schaut zum Seitenfenster raus... 'Es sind drei Weibchen oder zwei Weibchen und ein junges Männchen,
direkt hier müssen sie sein!'
Plötzlich zieht er den Kopf rein und schaut nach links, kann das, was ich sehe aber wegen einem Busch da unten noch gar nicht
sehen, ich, der ich hinter ihm stehe, hingegen schon: DREI LÖWEN, DAVON ZWEI WEIBCHEN UND EIN JUNGES MÄNNCHEN!!!
Unglaublich!!!
Ich überprüfe ob er die Tiere vorher schon irgendwoher gesehen haben kann und muss mir eingestehen: Unmöglich!!!
DER KERL IST EIN SENSATIONELLER DRIVERGUIDE!!!
06:35Uhr ist's! Wieder recht dunkel, wieder vor Sonnenaufgang (theoretisch um 06:37Uhr, aber dunkle Wolken hängen am
Horrizont rum)!
Oben: Löwin Nummer eins, wieder mal das 'Kingfisher'-Rudel, zumindest ein Teil davon.
Oben: Der junge Löwenmann mit dem kaum erkennbaren Haaransatz am Hals...schon sein Vater hat kaum eine Mähne...
Oben: Das Weibchen, das schon gestern den furchterregenden Blick nicht wirklich drauf hatte...man will sie einfach kraulen!!!
Oben: Wir sind recht nah...
Zumindest am Auge von Löwin Nummer eins!
Bald verfolgen wir unser Ziel wieder weiter, den Mähnenlöwen!!!
Da der nicht zum Kingfisher-Rudel gehört ist er sicher weit gewandert in der Nacht...die Spuren sind wohl von gestern Abend!
Aber Andrew kann ihnen folgen, der Löwe hat die Strasse benutzt, der alte Faulpelz!
Während wir den Löwenspuren folgen sind links und rechts die Tiere auch schon am Erwachen, sich strecken und recken!
Oben: Ein hartes Biest mit jungem hartem Biest...
Oben: ...drei Breitmaulnashörner...weshalb sollt ich mich auch mit einem Nashorn zufrieden geben?
Nach etwa einer Stunde Löwensuche, während derer mir Andrew gezeigt hat wie man die Spuren deutet (Echt, ich kanns nicht!!!)
biegen sie ab in ein Gebiet, das wir nicht befahren können...
Schaade!!!
Wir fahren wieder ein Stück weiter und ich wünsche mir einen Leoparden...
Andrew schaut mich an und sagt dass im Moment nur ein Leopard im Park bekannt ist und der wohl ganz nahe an der Lodge
im Wald ist...
Aber dort kaum gefunden werden kann...aber er würde es versuchen!
Wir fahren also in Richtung Lodge und was sehen wir da?
Nein, keinen Leo...
Eine Spitzmaulnashorn-Mutter mit ihrem Spitzmaulnashorn-Teenager!
OK, in 300m Entfernung, aber sich auf uns zu bewegend!
Sofort wird der Leo-Plan verworfen und wir positionieren uns so gut es geht zwischen den vielen Büschen zwischen uns und
den Nashörnern...
Die Zeit vergeht, die Nashörner kommen...immer wieder müssen wir rangieren um sie durch die Büsche noch zu sehen, meist
sehe nur ich die Tiere, Andrew rangiert so geschickt nach meinen Anweisungen dass Lücken von 20cm zwischen den Büschen
reichen um Fotos zu schiessen!
Da das Gras sehr hoch ist gibts aber keine brauchbaren Bilder des Teenagers, der doch noch deutlich kleiner ist als die Mutter.
Oben: Die Spitzmaulnashorn-Mutter des Spitzmaulnashorn-Teenagers...macht Sinn, denn eine Giraffen-Mutter würde ja
nicht wirklich zu einem Spitzmaulnashorn-Teenager passen...
Auch das muss mal gesagt sein!!!
Oben: Die Spitzmaulnashorn-Mutter geht rüber zum Spitzmaulnashorn-Teenager...somit sehen wir noch besser dass sie nicht mehr
Jugendlich frisch, sondern schon erwachsen genug ist um das hintere Horn höher als das vordere Horn wachsen zu lassen!
Wobei genau genommen nicht das hintere Horn länger wächst als das Vordere sondern das Vordere vom Wetzen an Steinen, Ästen usw.
stark abgewetzt wird und das Hintere nicht, weshalb das vordere Horn trotz mehr Längenwachstum bei älteren Weibchen vielfach
kürzer ist als das Hintere.
Erst als die Nashörner (Spitzmaul, hab ich das schon erwähnt?) hinter den Büschen nicht mehr sichtbar waren gings weiter,
aber den Leo haben wir zwischenzeitlich abgeschrieben, denn Andrew hat keine Leo-Spuren gesehen.
Wir versuchens doch nochmals mit dem Mähnenlöwen, zumindest wollen wir zu den Tümpeln fahren, da die Tiere ja auch trinken
müssen und der Löwe auch dort in der Nähe gewesen sein muss.
Und tatsächlich, die Ranger die wir treffen erzählen von einem Löwen mit schwarzer, ausgeprägter Mähne, den sie heute früh
in ein kleines Wäldchen unweit von hier reingehen gesehen haben...
Wir umrunden also das Wäldchen, aber die Vegitation ist zu dicht, wir sehen nichts!
Dafür entdecken wir eine Familie aus Deiner (und meiner) Verwandtschaft beim spielen...
Oben: Eine der Meerkatzen grabscht sich Baumharz und frisst es...hmm...än Guätä!!!
Oben: Ein recht kleines Junges hüpf wild herum und drangsaliert alle anderen aufs Gröbste!!!
Herrlich zuzuschauen!!!
Oben: OK, hier wird heftig zurückdrangsaliert...
Oben: ...bis er zurückbeisst...aber eindeutig alles spielerisch!
Oben: Kurz vor dem Sprung auf den Kopf des erwachsenen Affen...
Wir fahren weiter, den Mähnenlöwen haben wir aufgegeben, eigendlich gehts schon langsam in Richtung Lodge, der Magen knurrt
schon sehr lautstark nach dem Frühstück...
Aber...
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Denn wir fahren auf eine Wiese voller Giraffen zu...
Schön, wir halten kurz an, machen ein paar Fotos...
Und plötzlich wirds interessant!!!
Denn eine Giraffe besteigt eine Andere!!!
Die Sache ist aber schon vorbei bevor ich die Kamera wieder in der Hand habe...
Und Andrew und ich staunen...denn alle Giraffen auf der Wiese sind Männchen, alle!!!
Und schon sehen wir zwei weitere Männchen, recht nah bei uns, die sich einander nähern...zärtlich!!!
Oben: Erste zarte Kontakte...
Oben: Ein Kuss auf den Nacken???
Und dann gehts los!!!
Nix mehr von Zärtlichkeit zu sehen, da gehts echt heftig zur Sache!
Ein Giraffenkampf!!!
LIVE!!!
Vor meinen Augen!!!
Und weder die Speicherkarte noch der Akku ist leer!!!
...
Aber...
...der Akku...
...zeigt nur noch einen von drei Balken!!!
HILFE!!!
Ungeachtet des Akkuproblems halte ich drauf, die langsame Serienbildfunktion hab ich sowiso immer drin, auf 4 Bilder pro
Sekunde in RAW und JPG eingestellt...
Zum Glück, denn die schnelle Serienbildfunktion mit 9 Bildern (JPG & RAW) pro Sekunde wäre zu viel gewesen, denn nach etwa
20 Bildern ist meine Speicherkarte nicht mehr schnell genug...
Lieber 5 Sekunden Dauerfeuer mit 4 Bildern pro Sekunde als 2,2 Sekunden Dauerfeuer mit 9...
Im Prinzip Hoffnung dass der Akku reicht knippse ich los...
Und nun zurück zu den Giraffen, denn da geht nun so richtig die Post ab!!!
Ohne weitere Komentare...
Shit, Akkuwechsel notwendig!!!
Oben: Und das letzte Bild des Kampfes...es war echt hammermässig so was selbst live zu sehen!!!
Die beiden Giraffen gaben sich Saures, aber schon bald bemerkte man eine Überlegenheit der Giraffe, die von hinten den Hals
der Anderen geküsst hat...
Sie trieben sich gegenseitig mehrmals um den grossen Busch links vor uns, immer wieder gab's Pausen, aber sie begannen immer
wieder von Neuem!
Nach der X-ten Umrundung kam dann eine dritte Giraffe dazu und stellte sich genau zwischen die Beiden!
Und die beiden hörten auf!!!
Unglaublich!!!
Anschliessend gings zurück zur Lodge, ab zum Frühstück!
Kaffeefarben gefärbtes Wasser, Orangensaft frisch gepresst, Früchte, Toast, Pancakes und Spanish Omelette...
Magen, was begehrst Du mehr?
OK, einen richtigen Kaffee...aber sonst?
Passt!!!
Vor dem Mittag ist ja noch der Besuch beim ElephantenWaisenhaus des David Sheldrick Wildlife Trust (klick mich) vorgesehen.
Nach dem Frühstück düsten Andrew und ich los und halten unterwegs natürlich nach dem Leoparden ausschau...erfolglos!
Beim ElefantenWaisenhaus ist schon ein recht grosser Rummel, Touristen aus aller Welt stehen da rum, die Amis sind wie meist
die Lautesten, dauernd am Quasseln und bei jeder vorbeifliegenden Fliege hört man etliche 'O my god, o my god'...
Nervig!!!
Wie man's kennt halt...
Nachdem alle Touris an der Ticketkontrolle/Kasse vorbeigeschleust sind und mir mein rechtes Ohr vom dauernden Gequatsche
einer Amerikanerin hinter mir schon schmerzt ergreift einer der Elefantenpfleger das Mikrofon und beginnt zu erzählen was denn dieses
Waisenhaus wirklich macht.
Sehr interessant, der Besuch lohnt sich nur schon deshalb!
Und dann kommt die erste Gruppe, die kleinen Elefanten!
Oben: Die ersten Zwei rennen daher, die Vorfreude auf die Milchflaschen ist ihnen anzusehen!
Oben: Spielen gehört natürlich auch dazu...
Oben: Natürlich kommen einige mit etwas Verspätung dahergezottelt...
Herrliche Bilder wenn kleine Elefante rennen!!!
Muss man gesehen haben!!!
Oben: Ab an die Flasche!!! Mampf-Mampf oder doch Schlürf? ...muss man gehört haben!
Wer's nicht gehört hat hat's nicht gehört!!!
Oben: Nach dem Trinken wird etwas rumgeschaut...
Oben: ...und rumgerannt...
Oben: ...und sich den Zuschauern präsentiert!
Wobei die Pfleger da schon etwas nachhelfen...sie wollen ja das Interesse wecken...
Oben: Upps!!!
Ein kleiner Tolpatsch!
Oben: ...und die Kleinsten sind echt noch sehr klein!!!
Traurig, wenn man bedenkt dass die meisten Elefanten hier Waisen sind weil Wilderer ihre Mütter töteten...
Oben: Der Eine oder Andere ist etwas neugieriger als die Anderen...
Oben: ...der da ist aber definitiv der Neugierigste!
So klein er ist so sehr hat er für Fuore gesorgt!
Oben: Elefanten und Wasser...eine spezielle Mischung!
Man sollte nicht zu nahe stehen oder Ersatzkleider haben...
Oben: Und schon sind etwas mehr als 35 Minuten vergangen, seit die ersten Elis hergerannt sind, nun müssen sie uns verlassen
und der älteren Gruppe Platz machen...
Oben: Und auch die Älteren sind noch Kinder, aber auch noch immer Säufer!
Oben: Zwei Flaschen dieses Elefanten-Spezial-Milch-Mix müssen pro Eli reichen...
Oben: Der Genuss ist offensichtlich!
Oben: Nach dem Trinken wird auch hier rumgerannt, aber auch etwas gröber miteinander umgegangen.
Oben: Kleine Rangelei...
Oben: Ist schon ein spezielles Gefühl so nah an den Elis zu sein...muss man erlebt haben!
Oben: Nach beinahe einer Stunde gehen auch die grösseren Elis wieder zurück...Ende der Vorstellung!
Fazit: Es hat sich gelohnt, meine ursprünglichen Bedenken und mein dies etwas belächeln waren beide fehl am Platz!
Muss man mal erlebt haben!!!
Es geht zurück zur Lodge, wo ein Tisch am Bach 'open air' gedeckt ist, diesmal esse ich alleine.
Wie immer schmeckt es vorzüglich!
Es ist nicht 'haut cuisinne', aber doch recht gut!
Nach dem Essen gehts ins Zelt, packen, denn meine Zeit im Nairobi National Park geht zu Ende!
Durch eine Verwechslung seitens des Managers wollen sie mich viel zu früh zum Flughafen bringen, ich werde beinahe gestresst,
und erst nach dem Packen schau ich mir das Flugticket nochmals an...um zu realisieren dass ich zwei Stunden später
als der Manager meinte abfliege...
Nach dieser kleinen Aufklärung bleib ich noch etwas auf der Terrasse sitzen, mache mir Notizen und schau mir Fotos an...
Da ich alle Getränke inklusive hatte brauch ich nur noch Geld für die Tippbox, woraus alle Bediensteten ausser dem Driverguide
ihren Anteil bekommen.
Dem Driverguide geb ich pro Tag 15$, was sicher seinen sehr guten Leistungen angemessen ist.
Er fährt mich zum Gate wo mich dann ein anderer Fahrer übernehmen wird.
Da Andrew und ich etliche Stunden nur zu zweit unterwegs waren haben wir natürlich auch einige interessante Gespräche
auch ausserhalb des Themas 'Safari' geführt.
Entsprechend ist auch die Verabschiedung wie von einem Freund!
Schön!
Der neue Fahrer heisst Oliver und ist sehr interessiert am Leben in Europa und was Europäer nach Kenya zieht!
Wie sich herausstellt interessiert ihn vor allem wie Kenya in Europa wahrgenommen wird, da er wissen will wovor
Touristen zurückschrecken und was sie wieder nach Kenya ziehen könnte.
Obwohl es Montag nachmittag ist stehen wir nicht in einem Stau, es hat erstaunlich wenig Verkehr!
Kurz vor dem Flughafen erfolgt dann eine Terrorismuskontrolle, bei der jeder, aber wirklich jeder aussteigen und sich
abtasten lassen muss.
Auch die Fahrzeuge werden begutachtet, auch mit Unterbodenspiegeln...
Am Flughafen gibts das übliche Prozedere mit dem Gepäck, dem Billet und dem Handgepäck.
Eine Karte für das Verlassen Kenya's muss ich nicht ausfüllen, war auch schon anders...
Da ich total inklusive Handgepäck nur 30kg plus eine Kamera und einen Laptop mitnehmen darf (erstaunliche Gepäckvorschriften!!!)
und etwas mehr Gewicht dabei habe schau ich mir recht genau an ob und wie die Gewichte überprüft werden.
Beim Einchecken zeigt meine Tasche etwas über 24 kg an, mein Handgepäck hat etwas mehr als 9kg, das wird aber
dort nicht gemessen!
Nach der Handgepäcksontrolle gehts zum Gate, wo dann eine Handgepäckswaage steht...
Aber ich habe Glück, meines wird nicht gewogen, andere teilweise schon, vor allem die grossen Handgepäckstücke.
Offensichtlich denkt man hier dass gross zwangsläufig schwer ist und klein zwangsläufig leicht...
Ha!!!
Hab Euch erwischt!
Ich hab klein und schwer, da staunt Ihr, hä???
Der Flieger ist beinahe voll, wir heben bald mal ab und fliegen die meiste Zeit in den Wolken umher, erst kurz vor dem
Kilimanjaro reisst die Wolkendecke etwas auf, genau rechtzeitig!
Leider sind die Fenster sehr dreckig und stark zerkratzt...
Jetzt erst fällt mir ein dass ich ja nicht links (Auf der Kilimanjaro-Seite) sondern rechts (auf der Ol Doinyo Lengai-Seite)
sitzen und eben den Ol Doinyo Lengai fotografieren wollte...
Zum Glück erst jetzt, denn den Ol Doinyo Lengai hätt ich im Wolkenmeer schlicht nicht sehen können!
Oben: Der Kili...da rauf will ich!!!
Am Flughafen Kilimanjaro werden wir noch auf dem Weg vom Flugzeug ins Gebäude auf unsere Gelbfieberimfungen geprüft,
anschliessend gehts zu einem Arzt der zwei, drei Fragen stellt und jedem einen Fragebogen zu Ebola in die Hand drückt.
Da ich recht schnell gegangen bin komm ich als erster durch all die Kontrollen und nach dem Ausfüllen der Visaformullare
als dritter am Visaschalter an.
Sehr schnell, schneller als je zuvor...aber offenbar zu schnell für meinen Kugelschreiber, denn der 'überlebt' die Aktion nicht,
komm ich zur Gepäckausgabe, wo meine Tasche schon daherkommt!
Das ist Timing!!!
Dann raus aus dem Gebäude und schon steht da mein Fahrer Zacherias da und begrüsst mich auf deutsch!
Ich staune!
Er hat das offenbar in Arusha gelernt, er ist echt gut zu verstehen, ein sympatischer Kerl.
Das Auto ist auch schön ausgestattet...ok, schön ist anders, aber er hat es immerhin versucht zu verschönern!
Und schöner als im Original ist's alleweil!
Die Fahrt nach Moshi zum 'Mountain Inn' dauert und dauert, wir müssen durch Moshi durch und erst am Ende der Stadt
liegt die Lodge auf der linken Seite an einer Nebenstrasse.
Es ist etwa 20:00 Uhr, also waren wir mehr als eineinviertel Stunden unterwegs...
Nach der Eintragung ins Buch führt man mich zu meinem Zimmer, wo ich mein Gepäck hinstelle und gleich rauf zum
Restaurant gehe, da man mir schon gesagt hat dass Axel da auf Bianca. Lucien und mich wartet.
Natürlich wird erst mal einiges geredet und erzählt, er war ja die Tage vorher mit Lazaro von Mashoka Tours (klick mich), mit dem und
seinem Chef Sikoyo wir im Sommer 2014 ja im Süden Tansania's unterwegs waren, einige Tage in der Ndutu-Region.
Ebenfalls ein empfehlenswerter Touroperator!
Wir erzählen und reden und trinken ein, zwei Bier...
Aber Bianca und Lucien haben Verspätung!
Sie hätten eigendlich kurz nach mir landen müssen, ich hab mich schon gewundert dass wir am Flughafen nicht auf sie gewartet haben...
...zum Glück haben wir das nicht!!!
Um 22:00 gibt uns die Küche die letzte Chance etwas zu essen, was wir auch tun.
Und es schmeckt!
Ich hab zwar keine Ahnung mehr was es war...aber als ich es ass war es mir bewusst
Um 23:00 Uhr macht auch die Bar zu, vorher bestellen wir noch vier Kilimanjaro-Biere, damit wir alle vier miteinander anstossen können!
Kurz danach erscheinen die Beiden endlich, die Freude über das Wiedersehen, nachdem wir uns im Piemonte zur Urlaubsbesprechung
getroffen haben (zumindest offiziell war das der Grund...), war gross, wir haben viel gelacht!!!
So um Mitternacht gehts langsam in Richtung Bett, gute Nacht!
Tag 4: Besuche, Pool und... ...REGEN!!!
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Kein Flugzeug, kein Löwe, kein Baumschliefer, nicht mal ein Leiser...
Bin ich noch in Afrika?
Ein Blick auf's iPhone sagt mir dass ichs hätte aufladen müssen um zu wissen wie spät es ist...GRMPFL!!!
OK, ein Blick aus dem Fenster zeigt dass es draussen noch dunkel ist...und ich ohne Brille oder Linsen nichts sehe...
Aber es muss am Morgen sein...
...hoff ich...
Ab aufs Klo und anschliessend unter die Dusche!
Augen montieren und Zähne putzen, Computer einschalten und feststellen dass es halb sieben ist...
Also Fotos sichten, einige löschen, wenige bearbeiten, einige für den Reisebericht auswählen...Notizen machen...
...bis kurz vor acht, denn um acht treffen wir uns zum Frühstück!
Obwohl ich pünktlich bin bin ich der Letzte!
Dass diese Luxemburger und die Deutschen immer so überpünktlich sein müssen...tststs...
Ich hol mir am kleinen Büffet meinen Africafe und Cornflakes, Axel nimmt sich so ein sehr spezielles Ding, das sich neben
die Cornflakes ans Büffet gelegt hat...
...so eine Art 'Trockenstaubpressbrot' odrr so...
Axel schauts an, wir anderen schauen uns (grinsend) an, er beisst rein...
..und eine dichte Staubwolke verlässt seinen Mund!
Bianca's Kommentar: 'Das ist gar nicht mal sooo lecker!'
BRÜLL UND SCHENKELKLOPF!!!
Bald werden wir gefragt wie wir die Eier haben wollen...
...und nachdem wir alle sofort unsere Wünsche geäussert haben erklärt der Kellner was es denn für Eier gibt...
Und alle von uns gewünschten Eierzubereitungsarten sind auch in der Aufzählung dabei...
...hmmm...
...grins...
...wir wiederholen unsere Bestellung...
...und der Kellner nimmt die Bestellung auf!
Herrliche Situation!
Im Nachhinein sind wir dann zum Schluss gekommen dass er seinen Job gut machen wollte und wir mit unserer sofortigen
Auswahl ihm einen Teil seiner Vorstellung weggenommen haben...und damit seinen Stolz!!!
Hmmm...abhaken unter 'Afrika'...
Dann kommen die Früchte!
Und der Kellner...
Und er fragt uns was das für Früchte sind!?!
...hmmm...
Bianca beantwortet es, nennt die Ananas aber 'Ananas' statt 'Pinnaple'...was vom Kellner natürlich berichtigt wird!
Toll, sein Stolz ist wieder hergestellt und niemand hat wirklich sein Gesicht verloren...
Herrlich!
Irgendwann kommen auch unsere Spanish Omelettes (oder was auch immer bestellt wurde) mit Würstchen...
...die nicht nur niemand bestellt hat sondern auch niemand wirklich geniessen konnte...niemand ausser unser Axel...
Wir habens noch nicht realisiert zu dem Zeitpunkt, aber wir werdens auf dieser Reise noch mehrmals bemerken: Axel isst alles!!!
Haltet Eure Arme, Beine, Rucksäcke und Kameras zusammen, verteidigt die Teller, Axel ist da und er isst alles, ALLES!!!
Odrr so...
Nach dem Frühstück geh ich in den Lodgeeigenen Curioshop, denn ich habe zwar die Trinkblase, aber einen nicht dazu passenden
Schlauch eingepackt!
Und ohne Trinkblase ist's blöd...
Imerhin ist der Schlauch geeignet um ihn auf normale PET-Flaschen zu schrauben, also hab ich sicher ein Trinksystem, wenn auch
ein nicht Optimales!
Wie unoptimal es ist sollten wir noch merken...
In den Curioshop geh ich weil mir Lodgebedienstete gesagt haben dass man dort alles was man am Berg braucht kaufen kann...
Aber die Auswahl lässt zu wünschen übrig, die Preise sind sehr gut...für den Verkäufer!
Eine Trinkblase hats nicht, aber wenigstens mehrere neue Flaschen mit breiter Einfüllöffnung, wie ich eine als Pissflasche
dabei habe...die hab ich damals in Lukla (Nepal) für 1$ gekauft, hier wollen sie pro Flasche 20$!!!
Und nein, nicht als Kaufpreis, sondern als Wochenmietpreis!!!
Eine 1-Liter-Aluflasche würde 10$ Miete pro Woche kosten...
Nix da, ohne mich!!!
Ich geh zur Bar und kaufe mir 3 1,5-Literflaschen Wasser, die sind nun zusammen mit dem Schlauch mein Trinksystem!
Anschliessend geht's mal probepacken, denn wir dürfen gemäss Ausschreibung unseres Veranstalters AT-Reisen in Leipzig (klick mich)
je 11kg Gepäck einem Porter geben und den Rest selbst tragen.
Uiuiui, das wird knapp!!!
Am Mt.Everest durften wir 15kg den Portern geben...das war schon knapp!
Also alles sortieren in 'muss dabei sein', 'sollte dabei sein', 'brauchts nicht' und dann mal alles 'Muss dabei sein'-Material in die Tasche, die Wertsachen (Flugticket, Pass, Geld) in die Hose, die staub- und spritzwassergeschützte Kamera
und das gleich geschützte Objektiv (14-50mm, KB-Aequivalent wäre 28-100mm) in die Bauchhalterung (das ist eine Halterung
für Flaschen, Kameras usw, nicht für den Bauch...tststs...), das Wasser, die Regenjacke, die Regenhose und die histaminarmen
Esswaren und Medis in den Rucksack zusammen mit zwei Flaschen Wasser und dann alles mal an die Gepäckwaage gehängt...
Und umgepackt!!!
Weitere 2,5kg wandern in den Rucksack...
Nach mehrmaligen Umpacken wiegt mein Rucksack inkl. 3 Liter Wasser 8,2kg, meine Kamera mit Ersatzakku und Bauchhalterung
um die 800Gramm reicht da als Gegengewicht nicht wirklich aus...
Was bin ich froh hab ich damals für den Everest alles neu und mit Augenmerk auf 'leicht' eingekauft!!!
Meine Tasche bringt 11,2kg auf die Waage, Bianca's inkl. einem 1kg-Glas Nutella 12,75kg, Lucien ist mit 12,2kg dabei und Axel?
Er bringts auf 15,6kg...
Uns erreicht die Nachricht dass um 20:00 Uhr die Leute von Kilimanjaro Active Tours (KAT) in Moshi (klick mich), der örtlichen Vertretung
von AT-Reisen, kommen werden um uns für den morgigen ersten Tag der Kilibesteigung zu briefen.
Wir sitzen etwas im Restaurant rum und quatschen, der Tag ist als Erholtag vorgesehen, wir unternehmen nichts sondern
wollen am Pool bleiben und etwas die Sonne auf die Haut bruzzeln lassen.
Aber die Sonne will nicht mit uns bruzzeln, ihre Absage kommt in Form von Regentropfen runter...
Nicht nett!
Es ist Mittag, wir bestellen das Essen, das bei uns allen ein Hamburger (oder so was ähnliches) ist, lecker!
Kaum sind wir mit dem Mittagessen fertig kommt eine hübsche Frau auf uns zu und setzt sich nachdem Axel sie stürmisch
begrüsst hat zu uns an den Tisch, es ist Jessica, eine der Mitarbeiterinnen von Sikoyo...was nichts anderes heisst als dass
entweder Johannes, der soweit ich mich erinnern kann der allererste war der mir je in einem Forum zum Thema Afrika geantwortet
hat oder Sikojo, mit dem wir im Sommer in Südtansania unterwegs waren, gleich um die Ecke kommt...
Auf jeden Fall freu ich mich!!!
Und es ist...
....TATATAAAA-A-A-A-A-A...
...Aminiel Mbise, genannt Sikoyo!!!
Die Begrüssung ist natürlich herzlich!
Wir sitzen eine Weile zusammen und freuen uns den jeweils anderen zu sehen, nach etwa einer Stunden müssen die Beiden jedoch
wieder in Richtung Usa River.
Schön wars!
Anschliessend füllen wir die von mir aus Nairobi mitgebrachten Einreise- und Visaformullare aus, damit wir nach dem Berg
problemlos nach Kenya einreisen können.
Oben: Formullare ausfüllen...vorsorglich...und nein, auch wenns so aussieht: Lucy singt keine Arie dazu!
Plötzlich sagt Bianca 'Das ist doch Isa?!?'...
Wir schauen hin und da kommen drei Typen auf uns zu, einer davon ist Isa, der Chef von Kilimanjaro Active Tours (KAT) in Moshi (klick mich)...
Na ja, auch das ist Afrika, erst heist's er kommt um 20:00, dann steht er schon um 15:00 da...normalerweise erwartet man's
eher umgekehrt!
Mit dem sehr gut deutsch sprechenden Isa sind auch unsere zwei Guides Mohamed und Augusto gekommen.
OK, dann machen wir das Briefing halt jetzt!
Passt!
Isa schlägt vor dass wir den Aklimatisationstag als variablen Tag nehmen und ihn nur einsetzen wenn jemand Probleme hat,
was wir gut finden, zumal Isa auch sagt dass sie das nie so machen wie AT-Reisen uns das vorgeschlagen hat...
Na ja...für uns passt's so besser, Flexibilität ist immer besser als fixe Vorgaben...
Und wenn wir den Tag nicht benötigen können wir den doch sehr extremen Abstieg vom Krater auf 5700m.ü.M. bis zum Gate auf
rund 1800m.ü.M. auf zwei Tage aufsplitten, was auch kein Nachteil ist!
Da wir eine Toilette und entsprechend einen zusätlichen Träger dabei haben können wir etwas mehr als die 11kg pro Nase mitnehmen,
passt auch perfekt!
Nachdem die Drei uns verlassen haben gehen wir wieder packen, ich hau noch etwa 1kg Dinge, die wie Akkupack usw. in die
Tasche, der Rest bleibt wie es ist.
Den restlichen Tag verbingen wir schlafend oder im Restaurant, das Abendessen schmeckt Bianca und mir in Form eines Fischcurry's,
bei Axel und Lucy aber in Form eines Steak's die mit nicht ganz überzeugenden Geschmack für schlechte Gefühle im
Verdauungstrackt sorgen...
Axel verlässt uns um 21:15Uhr, wir gehen auch schon kurz darauf ins Bett...denn der morgige Tag wird anstrengend!
Gute Nacht!
Tag 5: Der Berg ruuuuuuuft!!!
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Ich bin wach!
Ich schaue auf's iPhone, es ist Mitternacht!
Keine Spur mehr von Müdigkeit, nichts...
Wohl zu nervös...
Nach einiger Zeit rumliegn und kurz vor dem Wiedereinschlafen trifft eine neue Gruppe Touristen ein...
...solche von der Sorte 'Ich bin alleine auf der Welt'...
Ein Riesenlärm!!!
Autotüren werden zugeschlagen, es wird gerufen, alles wird lautstark kommentiert, von Flüstern oder zumindest vom leise
sprechen haben die Idioten noch nie was gehört!!!
Und nein, es sind keine Jugendlichen, sondern eine Familie!!!
Genau die hätten eine Freude an uns wenn wir Lärmen würden...
Nun bin ich definitiv wieder wach, an Schlaf ist nicht mehr zu denken!
Also werden Fotos gesichtet, gegebenenfalls bearbeitet oder zugeschnitten, für den Reisebericht ausgewählt...
Um 07:30 gibts Frühstück, bis dahin hab ich alle bisherigen Fotos fertig...
Auch die anderen Drei haben sich generft über die lauten neuen Gäste...geschlafen hat niemand wirklich gut...
Noch den letzten Africafe, denn um 09:00 werden wir abgeholt!
Davor jedoch zeigt sich uns unser Hügelchen im schönsten Licht!
Oben: Weiter entfernt als es aussieht...das Hügelchen namens Kilimanjaro bzw. sein höchster Gipfel, der Kibo, 5895m hoch
Oben: Unsere Truppe, von links nach recht: Gepäck, Axel, Lucy, Bianca und ich...der ich offensichtlich ein paar meiner
100kg loswerden sollte...
Um 09:00 Uhr erscheint wieder Zacherias, der mich ja schon vom Flughafen abholte, und wir düsen los in Richtung des Office von
Kilimanjaro Active Tours, wo ich mir noch 1,5 WC-Rollen mitnehmen darf, und schon bald geht's in Richtung des 'Machame Gate'
wo wir um etwa um halb elf ankommen.
Während die Guides, der Koch und die Träger langsam eintreffen und das Gepäck verteilt wird warten wir vier im Wartesaal...
...wo noch eine weitere Truppe wartet...
Schweizer, eine aus Zürich, der Rest aus Uri...und nicht ansatzweise an einem Gespräch interessiert, sie wollen offenbar
unter sich bleiben...
OK, sollen sie.
Sie wirken auf mich wie ein Hobby-Wanderverein...kräftige Waden, die ganze Kleidung...ich vermute dass die zu schnell
hochgehen werden, halt im üblichen Wandertempo...
Wir bekommen unsere Lunchbox und packen sie ein, einige Male noch aufs Klo bevor wir endlich von unserem Guide zur Anmeldung
gerufen werden.
Jeder muss sich da eintragen, es dauert natürlich etwas, wir sind ja in Afrika!
'Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit', dieses afrikanische Sprichwort passt perfekt!
Wir machen noch einige Fotos, sprechen dafür Ulrike und Dan an, die uns gerne fotografieren.
Die beiden werden wir täglich wieder sehen, nette, sympatische Leute!!!
Oben: Die Angaben zu den Entfernungen, wobei die Laufzeiten eher zu überbieten sind wenn man sich gut aklimatisieren will.
Also auf keinen Fall schneller rauf!!!
Gestartet sind wir am Morgen in Moshi übrigens auf 846müM und befinden uns jetzt schon auf 1800müM.
Oben: Das Tor, vor dem die 'freien' Träger auf einen Job hoffen und links das Büro wo man sich einträgt.
Oben: Auch Wildlife hats zu bieten: Weissnackenrabe, auch Geierrabe (Corvus albicollis) genannt.
RIESENVIECHER!!!
Oben: Die Träger bei der Gepäckwaage.
Wir werden langsam ungeduldig, wir sind die Letzten, es ist schon 12:20 und wir stehen noch immer rum...
Also gehen wir rauf zum Guide, der dann unsere Trinksysteme sehen will und verlangt dass wir alle PET-Flaschen
auspacken und hier entsorgen...
Upps...
Nun dürfte klar sein weshalb mein Trinksystem mit auf die PET-Flaschen geschraubtem Trinkschlauch nicht ganz
optimal ist...denn seit Anfang 2015 sind PET-Flaschen am Kilimanjaro komplett verboten!!!
Haben wir nicht gewusst, hat uns niemand mitgeteilt!
Na ja...
Ich verspreche unserem Guide Mohamed dass niemand meine Flaschen zu Gesicht bekommt, auch im Camp nicht!
So kann ich doch mit Trinksystem rauf...illegal!
Wir gehen um 12:24 Uhr los und schon eine Minute später entdecken wir den ersten (und einzigen) Affen!
Oben: Es reichte nur für ein 'Beweisbild'...Affe im Kilimanjaro National Park!
Oben: Und schon sind wir am Startingpoint, jetzt wirds ernst!!!
Am Startingpoint stehen noch Ranger rum die den Inhalt des Rucksackes eines Touristen durchsuchen, ich bin echt froh dass die
beiden beschäftigt sind und latsche gemütlich und unauffällig an denen vorbei...
Nicht dass die mir noch mein Trinksystem wegnehmen!!!
Aber ums vorweg zu nehmen: Ich habe auf der ganzen Tour meist aus der vorne am Rucksack per Karabinerhaken befestigten
Aluflasche getrunken und diese zwischendurch aufgefüllt, schmeckt einfach besser, auch wenn es etwas umständlicher ist
als aus dem Trinksystem.
Der Weg ist breit, die Steigung steigt im Moment noch sehr zurückhaltend, wir gehen trotzdem jetzt schon sehr, sehr langsam.
Es ist eher mit einem langsamen Spaziergang zu vergleichen, zumindest im Moment.
Oben: rechts unser Guide Agusto, in der Mitte Lucy und links Bianca...es lohnt sich in den Wald zu schauen!
Wunderschön!
Oben: Farne und Flechten...die Umwandlung von 'normalen Wald' zum 'Zauberwald' beginnt schon hier um die 2000müM.
Oben: Es wuchert im Gewucher...
Oben: Impatiens kilimanjari - Kilimandscharo-Springkraut...Eine nur am Kili wachsende Pflanze, die lieber springt als hüpft...
...
Natürlich nicht!!!
Zumindest der Teil mit dem Springen, der Anfang stimmt schon...ich meine aber dass die Pflanze auch Elefantenkraut odrr so genannt
wird, weil die Blüte von der Seite wie ein Elefantenkopf mit Rüssel aussieht...ohne Gewähr!
Es geht immer weiter in den Wald hinein, nach kurzer Zeit wird der breite Weg durch einen schmalen ersetzt, wer noch seinen
'Angst-Bisi' (Schweizerdeutsch für 'Angst-Pisse') loswerden muss kann auch kurz im dastehenden Toilettenhäuschen eine
Pause einlegen...wird so kurz nach dem Gate wohl kaum wer machen...
Der Weg wird nicht nur schmaler sondern gleichzeitig auch steiler, die ersten Stufen sind noch wenige cm hoch, man kann
wirklich noch gut spazieren!
Das grösste Problem ist dass man nicht zu schnell geht, aber unsere beiden Guides achten sehr auf ein tiefes Tempo und machen
dabei einen guten Job!
So hab ich das erstmals am Mt. Everest BC kennengelernt, als mein Guide jenes Tages ganz langsam, Fuss vor Fuss setzend
vor mir ging...
So spart man nicht nur Energie, man passt sich auch besser der Höhe an als wenn man dauernd mit Puls 150 oder so raufgeht!
Oben: Der Weg wird schmaler, der Wald dichter...
Oben: Wie im Traum...Wald mit Flechten...
Oben: Irgendwie unwirklich! Und so schön!
Am Wegesrand sehen wir wunderschöne Pflanzen, dank des Tempos einer lahmenden Weinbergschnecke auf Baldrian können wir auch
schön die Vegetation um uns herum betrachten...es lohnt sich!
Oben: Feuerball-Lilie (Fireball Lily, Scadoxus multiflorus)...brennt trotz des Namens nicht von selbst...
Oben: Es grünt so grün...
Und dann kommt er und macht dem Namen des Regenwaldes alle Ehre: Der Regen!
Auch hier regnets von oben auf uns herab, nicht anders als in Europa oder sonstwo, und auch hier recht nass.
Schnell die Regenjacke montiert und den Schutzbezug des Rucksackes so gut es geht drüber geworfen und schon losgegrinst,
denn meine Mitreisenden sehen in ihren farbigen Ponchos irgendwie wie Schneewitchens entlaufene Zwerge aus...
Dagegen ist meine Regenjacke modisch betrachtet ja ein echtes Highligt!
Und wie es so ist mit dem Regen und dem Regenschutz: Kaum hat man den Regenschutz montiert lässt der Regen nach...
Oben: Zwergenmarsch im Phantasiewald?
Oben: Der Weg wird langsam etwas 'wilder', man muss teilweise schon die Füsse anheben um nicht zu stolpern.
Aber es ist noch immer ein Spaziergang...
Oben: Die Sonne verwandelt den Regenwald in einen Märchenwald...
Oben: Einfach nur WAU!!!
Live und in Natura noch um einiges WAUer!!!
Der Weg wird zu einem Trampelpfad, es wird steiler und steiler, wir sind nun schon beinahe 5 Stunden unterwegs, als
beinahe plötzlich der Wald sich lichtet und durch Wiesen und Buschwerk ersetzt wird...
Oben: Fackellilie (Kniphofia), auch Raketenblume genannt...Version Orange
Oben: Fackellilie (Kniphofia), auch Raketenblume genannt...Version Gelb
Oben: Fackellilie (Kniphofia), auch Raketenblume genannt...Version Rot
Oben: Ankunft im Machame-Camp auf 3039müM (gemäss meinem GPS)
Oben: Weissnacken oder Geierrabe, Corvus albicollis...nicht scheu und RIESIG!!!
Oben: Unser Camp im Aufbau, hinten rechts das Klo-Zelt und im Vordergrund das Klo...kein Porta-Potty, aber eine Nachahmung!
Das grüne Steilwandzelt hinten links ist unser Essenszelt, das hellgrüne im Vordergrund ist mein Zelt, die beiden orangen
werden von Bianca & Lucien sowie Axel beschlafen.
Links neben dem Klo die Schale mit der Seife, auf dem Klo die Utensilien um sich zu waschen.
Nach der Ankunft müssen wir uns erst in der Hütte ins Buch eintragen, jeder Einzelne!
Dann gehts erst mal runter zum Camp, das sich noch im Aufbau befindet, und da es schon 18:00Uhr ist und wir noch den
Aklimatisationsspaziergang machen wollen gehts ohne grosse Pause und ohne Rucksäcke, aber mit Elan weiter rauf!
Kleine Erklärung für Flachlandindianer: Um sich besser zu aklimatisieren steigt man etwa 100 Höhenmeter höher hinauf und
macht da etwas Pause, so 15-30 Minuten oder länger, je länger je besser, und dann steigt man ab zum Schlafplatz.
Ein Spruch den man immer wieder hört ist 'hike high, sleep low', also wandere hoch, schlafe tief...so aklimatisiert
man sich am Besten!
Aber noch viel mehr hört man 'pole-pole', was in Suaheli etwa 'gemütlich/langsam' bedeutet...und genau so sollte man den
Berg rauf gehen: L A N G S A M !
Wir gehen also los, am Ende des Camps finden wir die Schweizer, die nicht reden wollten, wieder, ich grüsse, einige
grüssen zurück, und schon wirds steil.
Richtig steil!
Aber noch immer gut zu begehen...
Wir gehen wieder durch lichten Wald und Busch, erreichen eine kleine Lichtung und nach der wird aus dem Spaziergang eine
Wanderung!
Denn es geht nun über Stock und Stein!
Grosse Felsbrocken liegen rum, der Weg führt über einen alten ausgewaschenen Lavafluss steil aufwärts, noch steiler als
vorhin schon!
Naturstufen von 50cm Höhe und mehr...und der Untergrund ist vom Regen her noch glitschig!
Und schon kommt die erste Kraxelpartie...nach der wir die Pause machen!
Gemäss GPS sind wir nun auf 3117müM., also 'nur' 70m höher als das Camp.
Somit sind wir heute von 846müM. in Moshi bis auf 3117müM. gefahren/gewandert, also hat unser Organismus 2'271m Anstieg
zu verkraften!
Das ist etwas mehr als die sonst empfohlenen maximal 500-800 Höhenmeter (je nach Quelle)...minim mehr...
Geht aber allen gut!
Und immerhin: wir sind 1317 Höhenmeter selbst raufgestiegen!
Und ich dopple nochmals nach: Wir sind nun schon in einer Höhe die die meisten Menschen im Leben nie erreichen, höher als
die höchste asphaltierte Strasse der Alpen, höher als der höchste Berg Deutschlands...jetzt schon, am ersten Tag!
Auch auf unseren Schlafplatz auf 3047müM trifft das Meiste zu, das liegt auch 1247m höher als das Gate!
Auf die angegebenen 11km vom Machame Gate zum Machame Camp (die liegen auf der Machame-Route, die wir
gewählt haben...jaja, so ist's!) sind das also im Schnitt 11,33% Steigung.
Alpenstrassen haben selten mehr als 8%, die Meisten weniger als 5% Steigung.
Aber auf den ersten Tag an der Machame-Route trifft das Wort 'Spaziergang', das von vielen für den Kilimanjaro verwendet wird,
noch zu.
Schon auf den Teil den wir zur Aklimatisierung hoch sind aber definitiv nicht mehr!
Oben: Der Blick zurück lässt die Steilheit nicht mal erahnen, man sieht höchstens wie glitschig es ist!
Oben: Ausblick während des Aklimatisierungsaufstiegs...hier sieht man die Steilheit des Weges am unteren Bildrand etwas besser...
Oben: Blick von oben auf die erste Kraxelstelle der Tour...
Oben: Und so gehts weiter rauf...
Wir aber gehen im Halbdunkeln wieder runter, da wir keine Stirnlampen dabei haben.
Auf halbem Weg kommen uns Ulrike und Dan entgegen, die wir unten am Gate und immer wieder mal auf dem Weg getroffen haben.
Unten im Camp angekommen ist's schon recht dunkel, wir werden schon bald ins Essenszelt gerufen.
Das Essen am Berg ist halt...na ja...essbar, ein Genuss ist es nicht obwohl der Koch einen guten Job macht!
Aber in der Kürze der Zeit mit den Möglichkeiten die er hat kann man kein Essen erwarten das einem das Gefühl gibt
'Gott im Piemonte' zu sein...
...vielleicht wie 'Gott in Frankreich', aber sicher nicht wie 'Gott im Piemonte'!
Da wir so spät angekommen sind haben wir die Zelte noch nicht wirklich eingerichtet, erst die Taschen liegen drinn...
Nun noch eine kurze Erklärung der Bedienung des Klo's und schon gehts ins Zelt, Matrazze aufpumpen, sich einrichten usw.
Nach etwas rumstehen in der Kälte und plaudern gehts schon früh ab in den mollig warmen Schlafsack, gute Nacht!
Tag 6: Der Spaziergang wird zum Hiking
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Es ist kalt!!!
Kein Wunder, meine nackten Schultern sind nicht im Schlafsack, ich hab vergessen den Schlafsack oben per Kordel zu schliessen...
Depp!
Ein Blick auf's iPhone sagt mir dass es kurz nach Mitternacht ist...
Um zu merken dass die Blase drückt benötige ich das iPhone aber nicht, nun kommt schon die Pissflasche zu ihrem ersten
Einsatz!
Zum Glück hab ich die dabei!
Es muss um den Gefrierpunkt sein, vielleicht etwas darüber, auf jeden Fall kalt!
Also lümmel ich mich nach vollendeter Befüllung der Pissflasche wieder in meinen Schlafsack, schliesse ihn nun auch bei den
Schultern und versuch zu schlafen...
...01:00 Uhr...
...02:00 Uhr...
...03:00 Uhr...
...04:11 Uhr...
...05:26 Uhr...
...ich versuchs noch immer erfolglos, es ist zwischenzeitlich 06:30 Uhr.
Na ja, etwa 3 Stunden hab ich ja vor Mitternacht schon geschlafen, immerhin!
Ich sitz auf, zieh mich an und husche auf's Klo, putz die Zähne...anschliessend pack ich mein Zeug zusammen, denn um
07:30 Uhr gibt's Frühstück!
Und was gibts zum Frühstück am Berg???
Ja, Porridge!!!
Und was hass ich abgrundtief???
Ja, Porridge!!!
Trotzdem nehm ich zwei Suppenlöffel davon, denn so schrecklich es auch schmeckt, zusammen mit Milo, einer Art Kakaopulver,
ist es essbar...von geniessbar schreibe ich absichtlich nicht!!!
Man kann von Porridge halten was man will, aber es gibt Energie wie kaum was anderes, und zwar lang anhaltend!
Nur drum stopf ich den fürchterlichen Schleim in mich rein und würg es runter...
Obs gut gemacht ist?
Keine Ahnung!
Insofern kann ich bis anhin nicht mal was über die Qualitäten des Kochs sagen...
Ich meine wir haben noch Omelette und Würstchen bekommen...
Wobei Würstchen in Tansania schon was für die echt harten Kerle ist...oder für Axel, denn der isst ja alles!!!
Oben: Unser Guide Augusto wurde aus seinem Zelt gestellt, meiner Tasche gings auch nicht anders...
Wir stehen noch etwas rum und welches Berglein seh ich da hinter mir?
Nein, nicht das Matterhorn... :-/
DEN KIBO NATÜRLICH!!!
Und das wolkenlos im schönsten Sonnenschein!!!
Oben: Kibo, der Wolkenlose!!! 2848m höher als wir sind...
Während die Crew das Camp abbricht gehen wir um 08:30 Uhr los, heute führt uns Mohamed an.
Und er führt uns zwar langsam an, aber viel schneller könnt ich nicht auf Dauer!
Von dem her passt's doch ganz gut!
Es ist wieder die Strecke die wir gestern abend schon zur Aklimatisation gegangen sind, steil und glitschig, wenn auch nicht
mehr so glitschig wie gestern!
Auf der linken Seite sehen wir immer wieder den 4562m hohen Mt. Meru und den 3962m hohen Shira Ridge, einen der drei Berge des
Kilimanjaro-Massivs!
Oben: Der Shira...ein ziemlich wild aussehender Rest eines Vulkans...
Oben: Wie man sieht gehts steil aufwärts, steiler als es auf der Foto aussieht!!!
Oben: Hier machen wir nach 50 Minuten eine kleine Rast, um die Porter vorbei zu lassen...
Oben: Ausblick vom Rastplatz: Rechts der Shira halb hinter Wolken, etwas links davon im Dunst kaum zu sehen der Mt. Meru
und etwas links der Mitte erkennt man noch so knapp die letzten Zelte des Machame-Camps.
Oben: Natürlich muss noch ein Gruppenbild gemacht werden...alle noch fit!!!
Oben: Blick hinunter zu den aufsteigenden Portern...hier sieht man auch mal wie steil es ist!
Nachdem unsere Porter uns überholt haben um das Camp vor uns aufzubauen...
...Moment...
...mussten wir denn dort warten weil es nachher keine Überholmöglichkeit mehr gab oder was???
Hmm...
...sind auch wir weitergestiegen!
Und es wurde wieder etwas flacher, aber schon schnell wieder steil...richtig steil!!!
Die Landschaft verändert sich, die Büsche verschwinden allmälich und plötzlich sehen wir in einem Tal neben uns die
für die ostafrikanische Hochgebirgswelt so typischen Riesen-Senecien...
Wir sind also im Bereich des KIlis angekommen der mich nebst dem Gipfel und dem Krater am meisten gereizt hat!!!
Oben: Riesen-Senecien...noch nicht ganz so riesig wie weiter oben, aber schon eindrücklich!!!
Oben: Pflanze...nehm ich an... ...ein Edelweiss ist es nicht, sondern irgend eine Senecien-Art...
Oben: Der grosse Teil des Weges war etwa so steil...ziemlich Kräfteraubend!
Oben: Schöne Pflanze, und auch hier ist es irgend eine Senecien-Art...
Oben: Flechten und Moose...faszinierend!!!
Oben: relativ kurz vor der 3700müM-Marke...noch immer steil 'wiä än Susiäch!'
Uns kommt eine kleine Attraktion entgegen, was schon früh angekündigt wird...
Ein Lavastrom, Jeti, Reinhold Messmer???
Nein, viel realer: Eine Porterin!
Ohne 'Re' davor, halt eine Trägerin!
Echt, ich hab ja schon vor den männlichen Portern einen Höllenrespekt wie die mit dem Gewicht da rauf sausen, aber vor einer
Frau, die ja keinerlei Sonderbehandlung wie geringeres Gewicht oder so was bekommt noch viel mehr!!!
Hut ab, strong Lady!!!
Oben: Da hat mal jemand Treppen gelegt...nicht ganz nach schweizer Norm...
Auf 3750müM. machen wir unsere Mittagspause, es ist etwa 13:00 Uhr, ich fühl mich gut und voller Kraft!
Wir packen unsere Lunchpackete aus und setzen uns auf die vorhandenen Steine.
Im Lunchpacket hats Bisquits, ein belegtes Brot, einen Früchtesaft, eine Banane, einen Muffin, Chips und ein unglückliches
Hühnerbein...
...ganz alleine, von den Flügeln, der Brust und dem anderen Bein im Stich gelassen!
...und grilliert!
Wobei ich schon annehme dass das Grillieren schon einige Zeit her ist, denn wie sonst könnte man Hühnerfleisch geniessbar
auf den Kili schleppen?
Nach dem Essen legen wir uns etwas in die Sonne, herrlich!!!
Eingecremt sind wir ja...
Und nun habe ich die Antwort: Ja, die Porter hätten uns nach unserer ersten Pause nur noch schwer überholen können...
...der Weg ist zu schmal für zwei Leute!
Oben: Mittagsrast auf 3750müM. mit Blick auf den Mt. Meru
Die Rast ist nur recht kurz, wir haben noch einige Höhenmeter zu bewältigen!
Nämlich noch etwa 300 an der Zahl, bevor es dann wieder etwas runter gehts zum Shira Cave Camp.
Oben: Auf dem Weg kommt man an einem kleinen Wasserfall vor einer kleinen Höhle vorbei...erfrischend!
Wir lassen uns viel Zeit, gehen langsam...zum Glück, denn seit der Rast hab ich keine Kraft mehr in den Beinen und fühl mich unwohl!
Da es Lucy auch so ähnlich geht nehm ich an dass das ist weil wir nach dem anstrengenden Anstieg gleich hingesessen sind
und nach dem Sitzen gleich wieder einen strengen Anstieg vor uns hatten.
Die Landschaft ist atemberaubend, die Pflanzen um uns herum einfach eine Pracht!!!
Oben: Eine weitere Senecienart...
Oben: Und dann sehen wir die erste Riesenlobelie!
HAMMER!!!
Oben: Aber nicht nur die Lobelie an und für sich ist hammermässig, auch das ganze Arrangement der Pflanzen rundherum
ist absolut faszinierend!!!
Es geht noch etwas aufwärts bevor wir nach einigen kleinen Kraxelpassagen die 4000er-Marke überschreiten und über eine
sanft abfallende Hochebene runter zum Camp auf 3838müM. gehen.
Oben: Schöner Grössenvergleich!
Oben: Nahaufname einer beinahe geschlossenen Riesenlobelie
Oben: Lavastein mit herlich sichtbaren Einschlüssen anderer Steinarten.
Oben: Und da ist es: Das Shira Cave Camp mit den herrlich windschiefen Bäumen und Sträuchern!
Im Camp angekommen richten wir unsere Zelte ein, was bei Tageslicht wesentlich angenehmer ist als wie am Vorabend im Dunkeln!
Schon bald gehen wir aber wieder auf Wanderschaft, denn zum Einen müssen wir uns noch im Hüttenbuch eintragen, zum Anderen
ist der Aklimatisationsspaziergang noch an der Reihe!
Oben: In der Hütte am Eintragen unserer Anwesenheit...jeder darf mal!
Oben: Links die Hütte, rechts der neue Helikopterlandeplatz...wobei ich bisher noch nie gehört habe dass es dort Helikopter
gibt, und in der Mitte die Zelte des Shira Cave Camp's.
Oben: Und weshalb das Shira Cave Camp so heisst sehen wir hier, eine Höhle (Cave) im Shira (Eine der drei Spitzen des
Kilimanjaro-Massivs)...ok, Bianca ist auch noch zu sehen, was das Bild doch klar aufhübscht!
Oben: Unwirkliche Felsen, herrliche Moose...
Oben: Filigrane Pflanzen, Ästen gleich, und doch eher an eine Art Moos erinnernd...was das wohl ist?
Oben: Dünnste Fäden, sich wie Sporen eines Pilzes ausbreitend...und das am ganzen Felsen!
Oben: Blick auf unsere nächste Etappe, die uns zum Lava-Tower und auf 4628müM. (gem. meinem GPS) führt...URG!!!
Im Bild zu sehen ist aber nicht der Lava Tower sondern die rund 4800m hohen Lent-Hills, benannt nach Dr. Karl Lent, einem deutschen Geologen,
der bei Vermessungsarbeiten am Kilimanjaro von Einheimischen umgebracht wurde.
Oben: Wunderschöne, stachelige Pflanze am Wegesrand...
Nach etwa einer halben Stunde auf einem grossen Felsen (3909müM.) sitzend gehts wieder runter ins Camp (3838müM.), wo Bianca von
Augusto wieder mal Suaheli-Unterricht bekommt.
Oben: Kleiner Bachlauf beim Abstieg zurück zum Camp.
Diesen Unterricht gibts seit dem ersten Tag, aber vor allem Bianca und Axel strengen sich auch an etwas zu lernen.
Ich als alter Sprachenverwirrer versuch am Anfang noch mitzuhalten, aber schon am ersten Tag ist mein Sprachzentrum
komplett überfordert!
Na ja...einiges weiss ich ja schon von vorherigen Reisen, aber die Zahlenreihe von 1 bis 40 war mir schon bei der Zahl 2
zu viel!
Jedem seine Talente...
Auf dem Rückweg treffen wir den Reiseleiter der schweizer Gruppe, wie ich schon vom Äusseren her vermutet habe sind sie
eher zu schnell aufgestiegen, so dass eine Dame sich jetzt schon übergeben muss...
Aber: Er ist nun auch an einem Gespräch interessiert, macht mir die Gruppe wieder sympatischer!
Der Kellner Hemed, Sohn unseres Guides Mohamed, ruft uns für den The und die Popcorn ins Zelt, wir greifen mit unseren von der
Sonne verbrannten Händen gerne zu.
Das mit dem Eincremen ist halt so eine Sache...Gesicht, Hals, Nacken und Ohren werden eingecremt, die Handrücken nicht!
Fehler!!!
Genauso ein Fehler ist es nur ein, zwei cm unter die Kleidung zu cremen, denn die hat sich bei mir um mehr als zwei cm
verschoben...und ich hab somit einen wunderbar rot leuchtenden sichelförmigen Streifen am Rücken unterhalb des Nackens...
Danke, Sonne, ich mochte Dich mal...GRMPFL!!!
...und nochmals GRMPFL!!!
Mit der untergehenden Sonne wird es schnell recht kalt, im Zelt wird uns das Abendessen gereicht, immer zuerst eine wirklich
schmackhafte Suppe, anschliessend abwechselnd Nudeln, PommFritz und Reis, jeweils mit Fleischbeilage an Sauce sowie
mit Gemüse.
Dann noch ein Dessert wie z.B. frittierte Banane oder so was.
Schmeckt ganz gut, ein Kompliment an unseren Koch Peter!
Aber ich kann nicht viel essen...seit dem Lunch schlägt meine Verdauung Purzelbäume...
Wie immer gehts schon recht früh zu Bett, gute Nacht!
Tag 7: Rauf zum Lava-Tower!
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Guten Morgen!
Es ist etwa 06:00 Uhr, ich hab gut geschlafen und musste nur einmal meine Pissflasche befriedigen!
Ab aufs Klo, denn meine Gedärme rumoren übel vor sich hin...beinahe Durchfall!
Und viel Gas...so kenn ich's wenn ich zuviel Histamin habe, so beginnen die Probleme...
Es könnte aber auch andere Gründe haben, wie die Höhe, wobei ich dann auch andere Symptome haben müsste, die ich nicht habe...
Ich fühl mich schwach, als ob ich Fieber hätte, was ich aber nicht habe...Blutdruck ist auch ok, Sauerstoffwerte sind mit 89%
ebenfalls im grünen Bereich...zumindest für die Höhe und wenn man bedenkt dass ich auch zuhause nicht über 95% komme.
Na ja, wird schon wieder besser werden...
Ich ess noch einige histaminarme Riegel und einen Salametti (die vertrag ich immer problemlos) und geh dann Zähne putzen.
Und dann passierts!
Ich gerate mit der Zahnbürste zu weit nach hinten und schon kommt der Würgereflex!!!
Shit!!!
Zum Glück kommt nichts aus dem Magen hoch...aber ich würge schon recht lange und ausgeprägt...
Dazu muss man sagen dass zumindest ich sehr schnell den Würgereflex bekomme und sich das in der Höhe sogar noch verstärkt...
Natürlich bekommen das auch die Guides mit und fragen nach, aber es war wirklich nur die Zahnbürste, die zu weit nach
hinten vorgedrungen ist, das fiese Ding!!!
Ich sag den Guides aber schon dass ich recht schwach bin heute und wir bitte sehr langsam gehen sollen.
Die Sorgenfalten auf den zwei Gesichtern sind nicht zu übersehen...
Anschiessend pack ich meine zwei PET-Flaschen in eine Tasche ein und bring sie dem Koch, damit er abgekochtes Maji Moto
(Maji Moto = Heisses Wasser in Suaheli) auffüllen kann.
So kann wenigstens niemand meine verbotetenen PET-Flaschen sehen...ich möchte den Guides ja keine Probleme bereiten!
Und, egal welche Probleme ich habe, ich muss fotografieren gehen!!!
Oben: Frühmorgendliches 180°-Panorama am Shira Cave Camp mit Blick zum Mt.Meru
Oben: Gleiche Blickrichtung, etwas näher herangezoomt: Klohaus mit Mt. Meru!
Dann gehts ab zum Frühstück, wo ich wieder zwei Suppenlöffel Porridge mit Milo runterwürge und ein Ommelette esse.
Auch die Tatsache dass ich essen kann sagt mir dass das vorhin kein Brechanfall sondern nur eine Folge der Zahnbürste war!
Phu!
Normalerweise kann ich nach dem Brechen keinen Bissen essen...
Dass ich's jetzt kann erleichtert mich doch ungemein!!!
Oben: Nebst unserem Kellner bringt auch unser Guide noch was, aber das wollen wir doch nicht essen...
Eine Angolaturteltaube oder Brillentaube, Steptopelia decipiens...
Oben: Blick aus dem Zelt...und wer steht da??? Natürlich Kibo, der Wolkenlose!!!
Anschliessend wird alles was irgendwie an die Sonne kommen könnte eingecremt, aber dummerweise finde ich meine Mütze nicht mehr!
Hab ich die etwa verloren???
Na ja, ich ziehe die Kaputze meines Pullovers hoch, sieht zwar scheisse aus, funktioniert aber auch halbwegs als Sonnenschutz.
Und schon gehts los, sehr, sehr langsam!
Schön, alle nehmen Rücksicht auf mein Problem, danke dafür!!!
Oben: Jetzt gehts lo-os, jetzt gehts lo-os!!!
Auf dem Weg treffen wir wieder mal Ulrike und Dan, die von Bianca mit Sonnencreme versorgt werden...
Ein weiterer Tourist gesellt sich dazu, der arme Kerl ist Opfer seiner Fluggesellschaft, denn sein Gepäck ist nicht mit
ihm gelandet und so hat er weder seine Ausrüstung noch Sonnencreme...
Echt, das braucht man am Berg beim besten Willen nicht!!!
Sein Gepäck wird ihn dann nach dieser Etappe auch erreichen...immerhin!
Aber das ist schon ein Grund weshalb man mindestens einen Tag vor der Tour in Tansania eintreffen sollte!
Oben: Die Aussicht ändert sich nicht wirklich, zwischen dem letzten Bild und diesem liegen 73 Minuten Wanderung...
Oben: Eine der meiner heutigen schwachen Beinen geschuldeten Pausen, hier mit unserem Guide Augusto am posen vor dem
Mt. Meru und dem Krater des Shira (rechts)
Und weiter gehts, es ist zwar nicht steil, aber es geht immer schön gleichmässig mit geschätzten 20° Steigung (=etwa 45%)
bergwärts, meist den Kibo im Blick...wenn denn der Blick nicht auf den Boden gerichtet ist...
Ich bin kräftemässig ziemlich an der Grenze und bremse die Truppe recht stark, was denen aber auch zugute kommt, denn
ein langsamer Aufstieg ist einfach besser für die Aklimatisation als ein weniger langsamer!
Darf man nie vergessen in diesen Höhen!
Ich ess zwischendurch immer wieder einige Riegel und Bifi-artige Würstchen, die geben schön Kraft, ich vertrag sie gut weil
sie nur sehr wenig Histamin drinn haben obwohl es salamiartige Dinger sind und...sie geben viel Eisen, was für die Bildung
der roten Blutkörperchen von Vorteil ist!
Und die werden hier oben dringend benötigt!
Oben: Der Blick zurück zeigt die aufkommende Bewölkung...
Auf 4373müM. machen wir wieder mal eine kurze Pause, da entdeckt Bianca ein Wildtier!!!
Also schnell die Kamera gepackt und ab auf Safari!!!
Oben: Afrikanische Striemengrasmaus, Rhabdomys pumilio, auch 'Vierstreifenmaus' genannt!
Die anderen Drei beklagen Kopfweh, beraten ob sie Tabletten nehmen sollen, denn es geht ja noch etwa 250 Höhenmeter weiter rauf...
Wir wandern weiter, ab etwa 4400müM. beginnt auch bei mir der Kopf etwas zu drücken, Kopfweh würd ich das aber
noch nicht nennen.
Ich hab zwar keine Kraft und meine Därme springen lustig umher, aber ich glaub den anderen Dreien gehts nun schlechter als mir,
zumindest was die Höhensymptome angeht!
Denn ich hab nur leichten Druck im Kopf, sonst keine Höhensymptome!
Axel und Bianca hingegen machen mir echt etwas Sorgen!
Lucy fühlt sich auch nicht so toll, aber er macht mir noch den besseren Eindruck als die anderen Zwei.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir einen Ort wo wir die Mittagspause machen, es ist auch schon nach 13:00 Uhr.
Die Steine sind unbequem, es ist kühl, ich meine auch dass etwas Nebel aufgekommen ist...
Nachdem ich endlich einen brauchbaren Sitzstein gefunden habe schlag ich meine Zähne in eine Art Kuchen, was Lucy
mit einer Verbeugung hinter einen Felsen und einem herzlichen 'Wruäääääääääärgggghhhhh...' komentiert...
Für die, die's nicht verstanden haben... 'Wruäääääääääärgggghhhhh...' ist die internationale Aussprache für die Töne,
die beim sich übergeben entstehen...
Bianca sieht das, wendet sich mit verzehrtem Gesicht ab und isst nichts, ich knabbere mein Zeug zur Hälfte runter und Axel...
Jaja, Axel...
Der isst gemütlich vor sich hin bis die Lunchbox fertig ist...
Axel isst alles und das jederzeit und in jedem Zustand!!!
Wär ich froh könnt ich das noch...in jüngeren Jahren war ich auch so...
Wir messen unsere Sauerstoffgehalte, die sind bei allen gerade noch so im grünen Bereich, ich meine ich hätte 84% gehabt.
Axel misst auch den Gehalt der Guides...und ich meine er hätte erzählt dass Mohamed 97% hatte!!!
Wau!
Das hab ich nichtmal zuhause auf 400müM!!!
Unglaublich!!!
Oben: Weissnackenrabe oder auch Geierrabe, Corvus albicollis, der es auf Reste unseres Lunches abgesehen hat...
Schöne Vögel, und ich schreibs wieder: Extrem gross!!!
Noch nie hab ich so grosse Raben gesehen!!!
Wir wandern schon bald wieder weiter, nun gehts erstmals nicht mehr gleichmässig hoch sondern runter, ebenaus und erst dann
wieder etwas hoch...der Lavatower kommt langsam in unser Blickfeld!
Oben: Der Lavatower von unten her gesehen, wir wandern dann links daran vorbei.
Mein Druck im Kopf wird schon wieder etwas weniger, aber Kraft hab ich noch immer keine!
Beim Lavatower angekommen fühl ich mich doch gleich heimisch, denn:
Oben: Da hat jemand ein Porta-Potty dabei! (Rechts am Bildrand)!!
Oben: Der Denker vom Lava-Tower!!!
Wir machen Pause, sind nun auf 4628müM, von nun an gehts wieder runter zum Baranco-Camp, welches auf 3981müM. liegt.
Alle sind recht schlapp, Bianca in ihrer Vulkaneuphorie hüpft natürlich trotz Höhenkrankheitssymptomen umher und schaut
sich alles genau an, informiert sich über die Besteigungsmöglichkeiten des Lava-Towers, erfährt von unseren Guides dass
es momentan verboten weil zu gefährlich wäre und lässt uns andere Drei in Ruhe daliegen und vor uns hin sterben...
Zumindest sind wir sterbensmüde...zum wirklich sterben fehlt uns die Kraft!
Es ist schon nach halb drei und wir möchten ja gerne noch ankommen, haben aber erst die Hälfte der Strecke hinter uns!
Deshalb gehts wieder weiter, auf der anderen Seite des Towers sehr steil runter.
Die vielen rumliegenden losen Felsbrocken zeigen uns deutlich dass wir hier in einer gefährlichen Region sind, weshalb wir
ein eher hohes Temp einschlagen!
Durch die zum Teil sehr hohen Naturtreppen sind die Knie etwas gefordert...und schon freu ich mich dass ich nicht nur Bergauf-
sondern auch Bergabgehen trainiert habe!
Nachdem wir den Lavatower hinter uns gelassen haben gehts ewig lang auf und ab, tendenziell mehr ab als auf, zwischendurch
auch ist's auch mal eben...welch Wohltat!!!
Nach einer guten Stunde erreichen wir wieder ein Gebiet mit Riesenlobelien...die Steinwüste von weiter oben ist hinter uns!
Oben: Schön zu sehen nach den Stunden in der Steinwüste: Riesenlobelie...
Oben: ...und schon bald ein ganzer Wald davon!!!
Oben: Offensichtlich in Paarungslaune!!!
Oben: Ein R I E S E N D I N G ! ! !
Oben: Es ist echt eindrücklich hier oben, so eine andere Welt, herrlich!!!
Nur schon deshalb lohnt es sich hier rauf zu kommen!!!
Oben: Eine Landschaft in einem Science-Fiction-Film...
Oben: Irgendwie unreal...und doch ist es real!
Wir sind erstaunlich schnell unterwegs, natürlich vor allem weils meist runtergeht, aber auch weil das Wetter sich verschlechtert
und wir gerne ankommen wollen.
Die Launen von uns vier sind alle nicht sonderlich feierlich, wir sind alle fix und foxi!
Um 16:20 treffen wir am Baranco-Camp ein und beschriften das Buch, wie in jedem Camp und anschliessend gehts zu den Zelten.
Ich verabschiede mich und schmeiss mich ins Zelt, schlafe sofort ein!
Ich meine auch die anderen legen sich kurz hin, aber im Gegensatz zu mir schlafen sie nicht bis kurz vor dem Abendessen!
Nachdem ich fürs Abendessen geweckt wurde geh ich zu den Anderen ins Essenszelt rein, das Essen folgt mir auch schon bald darauf nach.
Offenbar findet es unsere Gesellschaft nett, und auch wir haben es zum Reinbeissen gern...
Nach der wie immer sehr leckeren Suppe gibts Nudeln (Ich schreib absichtlich nicht Spaghetti, obwohl alle Nudeln in Tansania
als Spaghetti oder Maccharoni bezeichnet werden und ich beides in Tansania noch nie gesehen habe...hier schreibt übrigens
der Italiener in mir!!!) mit Fleischsauce.
Ich nehm mir etwas weil ich weiss dass ich die Energie benötige, aber hungrig bin ich nicht ansatzweise!
Einige Nudeln rutschen die Speiseröhre runter, ein Stück Fleisch wird nachgeschoben und...
...
Ich spurte los!!!
Mit Müh und Not kann ich Lucy davor bewaren Halbverdautes ins Gesicht zu bekommen, während ich mich noch am Reissverschluss
des Zeltes abmühe schiesst mit die Suppe schon durch die Nase raus!!!
Endlich draussen!!!
Endlich den Mund aufmachen!!!
Und da liegt das Abendessen während ich noch ewig weiterwürge...
Ein Träger wird auf mich aufmerksam, ruft den Kellner der mir Servietten und Wasser bringt...
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der die anderen Drei einen guten Meter von mir entfernt versuchen trotzdem zu essen,
beruhigt sich mein Magen wieder etwas, die Würgerei endet langsam...
Ich wasche mich und dreh mich um, da steht noch immer der Kellner und fragt mich wie's mir geht...
Ich hab in jenem Moment sofort realisiert dass das Stück Fleisch und mein Körper sich nicht wohlgesonnen waren...
Sofort ist mir auch der Schwächeanfall nach dem Mittagessen am zweiten Tag eingefallen...und auch meine Schwäche von
heute morgen...gestern Abend gabs auch schon Fleisch...und mein Gefühl der hoch- und runterhüpfenden Temperaturen...
...und dass meine Nase seit dem Abend des zweiten Tages 'zu' ist hat auch Axel bemerkt...die Flecken an den Händen schieb
ich aber dem Sonnenbrand zu, obwohl es schon etwas speziell aussieht...
Ich vermute deswegen dass ich einen massiv erhöhten Histaminpegel habe und zieh das Hosenbein hoch, da dort die einzige
sichtbare Histaminauswirkung in Form vom Flecken erscheint...
...
Der Kellner weitet seine Augen, öffnet den Mund, aber kein Ton kommt raus...
Ich schau auch hin und was seh ich da???
Einen neuen Rekordfleck in bisher nicht gekannter Grösse und farblicher Ausführung!
Shit!!!
Also hab ich definitiv wieder einen viel zu hohen Histamingehalt! (Klick mich um Dich über Histaminintoleranz etwas zu informieren...)
So weh es mir tut, das heisst ganz klar und ohne Widerrede: Runter vom Berg!!!
Denn ich brauch dringend wirklich frisches (und dadurch histaminarmes) Essen!!!
Damit es nicht falsch verstanden wird: Der Koch hat keinen Einfluss auf den Histamingehalt des Essens, er hat nichts falsch
oder schlecht gemacht!!!
Ich vermute aber dass die Esswaren aufgrund der vielen Buchungsabsagen schon einige Tage im Lager lagen bevor wir
losgezogen sind und so Histamin anhäuften!
Denn beinahe alle Lebensmittel produzieren bei der Lagerung mehr oder weniger Histamin, bei den Grundnahrungsmitteln ist
lediglich Reis die löbliche Ausname!
Wobei auch Nudeln nicht wirklich ein Problem sind...ich habe das Fleisch als grössten Übeltäter in Verdacht...
Auch hier nochmal: Nicht falsch verstehen! Die Esswaren waren nicht schlecht, für nicht histaminintolerante Menschen
problemlos zu essen!
Ich hätt vielleicht im Vorfeld darauf hinweisen müssen dass die Esswaren alle frisch sein müssen, aber da wir bisher immer
Anfangs Safari und auch zwischendurch frisch eingekauft haben hab ich daran gar nicht gedacht...FEHLER!!!
Wobei die Histaminmengen im Essen schon sehr sehr hoch gewesen sein müssen dass ich trotz Medis und Histaminabbauenden
Nahrungszusätzen in so kurzer Zeit so extrem reagiere...hatte ich noch nie so schnell so stark!!!
Na ja, nützt nichts, ich muss runter!
Ich setz mich wieder ins Essenszelt und kurz darauf stehen die beiden Guides und der Hilfsguide mitsammt Kellner auch im Zelt
und befragen mich, schauen sich mein Bein an und sind offensichtlich etwas verwirrt, wohl weil ich von einer Krankheit spreche
die sie nicht kennen.
Kennen bei uns ja selbst die meisten Ärtzte nicht...
Wir verbleiben so dass wir, weil wir im Moment eh nichts anderes tun können, erst mal die Nacht hier bleiben und dann
morgen früh entscheiden was zu tun ist!
Kurz darauf geh ich wieder ins Zelt und schlüpfe in meinen Schlafsack...obwohl der Kili wunderschön im Sternenlicht leuchtet
und ich noch versuche eine Foto davon zu machen...aber mir fehlt die Kraft um einen geeigneten Stein als Auflage
zu suchen...also geb ich auch und hüpfe (in extrem kleinen Hüpfern) ins Zelt...
Gute Nacht!
Tag 8: Es geht doch nicht runter...?
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Es ist sehr kalt, meine drei Spenden an die Pissflasche sind gefroren...
Brrr...
Ich pack meine selbst mitgebrachten histaminarmen Lebensmittel zusammen und ess was ich essen kann...
Ich schreib dem Forumskollegen Johannes eine SMS mit der Frage ob er ein Zimmer für mich frei hätte und was das kosten würde...
Zum Glück hat man in den Camps meist Handyempfang!
Die Antwort kommt rasch, sie ist positiv und der Preis ist auch OK!
Also schlag ich zu!
Natürlich nicht wortwörtlich, ich mein damit nur dass ich das Angebot annehme...
Schön, endlich lern ich den ersten, der mir in einem Forum eine Frage zu Afrika beantwortet hat, persönlich kennen!!!
Wird aber auch Zeit nachdem wir uns per Foren schon seit etwa 5 Jahren kennen!!!
Draussen wirds langsam hell, ich husch aufs Klo...
...dort gehts zum Glück auch besser als gestern früh, auch das Zähneputzen übersteh ich ohne Brechreiz...
Zum Glück fühl ich mich nicht mehr so schlapp wie gestern Abend, aber offenbar geht es Lucy nicht sehr gut, denn
er sagt mir dass er auf jeden Fall mit mir absteigt!
Was mich natürlich freut, denn zu zweit kann man mehr unternehmen als allein!
Er war bisher jeweils derjenige mit den tiefsten Sauerstoffwerten...und seine Motivation ist wohl auch nicht mehr so toll...
Er sieht auch eher schlecht aus heute früh...nicht so leichenblass und krank wie ich, aber auch nicht gesund...
...kurz und gut: Wir zwei haben den Gipfel abgeschrieben!!!
Also runter auf kürzestem Weg, denken wir uns...
Aber Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt...
Die Guides kommen zu uns, fragen wie's geht, realisieren bald dass wir echte Probleme haben und eröffnen uns dass sie uns
nicht so ohne weiteres runterbringen können...
Shit!!!
Wir befinden uns an einer der schlechtesten Stellen für den Abstieg, denn die hierhin führende Route ist die Umbwe-Route,
das ist die steilste Route am Berg und sie wird auch die 'Bergsteigerroute' genannt!
Da mit verminderter Kraft runter: NEIN DANKE!!!
Also bleibt uns nichts anderes übrig als über die 300m hohe Barancowall, auch Breakfastwall genannt, rüber zum Karanga-Camp...
Oder zurück über den Lavatower auf 4628müM...NEIN DANKE!!!
Wobei dies von den Guides auch gar nicht vorgeschlagen wird, wohl weils Schwachsinn wäre mit einem Kranken über 4600müM. hochzusteigen...
Also beschliessen wir das Einzig Sinnvolle, nämlich über die Barancowall rüber zum Karanga-Camp zu gehen...
Ich seh mir dabei die Barancowall direkt vor meiner Nase an und hasse sie jetzt schon!!!
Ich hab ja schon viel von ihr gehört und gelesen, aber in Natura vor meiner Nase sieht sie einfach extrem...
...
...ja...abschreckend aus!!!
Oben: Links der Kibo und die senkrechte Steilwand da hinter den Zelten ist die 300m hohe Barancowall...
...
...das ist also der gemütlichste Weg um von hier weg zu kommen...
Toller Ort um krank zu werden, super gemacht!!! Doppel-GRMPFL!!!
Während ich noch leer schlucke und meine Knie zittern erklärt uns unser Guide dass die Wand nur halb so schlimm wäre und
dahinter nur noch eine Ebene und ein kleines Tal auf uns warten würde und das die kürzeste Etappe bisher wäre und und und...
Nachdem ich mich wieder gefasst habe knippse ich noch etwas um die Zelte rum...um mich von der Barancowall abzulenken und
der Nachwelt was von mir zu überlassen... :-/
Oben: Liebend gern würd ich Kopf voren in diese hübsche Blume springen wenn ich als Gegenleistung nicht die Barancowall
rauf müsste...
Oben: Die Pflanzen hier sind echt faszinierend...vor allem wenn sie einem von der Barancowall ablenken...
Oben: Und diese Pflanze macht genau das was ich jetzt auch gern würde: sie versteckt ihr Innerstes in einer harten Schale!!!
Oben: Noch ein Blick zum Kibo und zur Barancowall...'Leer schluck'!!!
Oben: Wir sind komfortabel unterwegs, sogar unsere Toilette hat ihr eigenes Zelt! (und ein weiterer Träger einen Job...)
Oben: Noch die letzte Besprechung vor dem Start, in kurzen Hosen unser Guide Mohamed.
Und dann gehts los!
Es ist etwa neun, wie gehören wieder mal zu den Letzten, was uns Stau an der Wand erspart.
Nicht die schlechteste Idee!
Auch Ulrike und Dan vermeiden den Stau immer wie wir indem sie spät starten, diesmal treffen wir sie in Camp und sie uns
an der Barancowall, wo Ulrike wieder mit unseren Kameras Fotos von uns macht.
Immer wieder amusant wie sie erschrikt wie meine kleine Kamera losrattert...ich hab halt immer den Serienbildmodus drin,
wenn auch nur den Langsamen mit 4 Bildern pro Sekunde...aber für Ungewohnte hämmert das ganz schön in der Hand, da
erschrickt frau schon!
Aber sie macht es gut! @Ulrike: Danke für Deine diversen Foto-Einsätze!
Erst gehts mal ins kleine Tal neben dem Camp runter, über einen Bach und dann schon in die Wand, die nun beinahe senkrecht
vor uns steht und mächtig Eindruck macht...
Lieber wäre es mir ich würde ihr mächtig Eindruck machen, aber leider ist es umgekehrt...
Los geht das Kraxeln, die Guides empfehlen Handschuhe, meine sind natürlich in der Tasche auf dem Kopf eines Trägers...
OK, es wären sowieso keine Bergsteigerhandschuhe sondern meine roten Kartfahrerhandschuhe, aber zum Glück hab ich nicht so
empfindliche Haut an den Fingern...denn der Fels ist aus Lavagestein und entsprechend scharfkanntig...
Nicht überall, aber schon auch...
Oben: Wahnsinn wie die Träger hier raufgehen!!!
Oben: Hier unser schlauester Träger: Er hat seinen Stuhl dabei!
Oben: Jaja, kaum bin ich in Afrika wirds so kalt dass Eiszäpfen von den Wänden hängen...tststs...
Oben: Bianca und Axel...ihre grossen Kameras wandern dort wos richtig steil ist in die Rucksäcke, meine OM-D E-M5 kann
ich zum Glück im Bauchhalter lassen...sie ist so klein das sie mich nicht behindert!
Oben: Nur zur Info: An den garstigen Stellen konnt ich nicht fotografieren...
Oben: Das steilste Teilstück ist nun hinter uns, hier ist's schon wieder relativ eben...
Oben: Schöner Ausblick auf den Kibo...
Oben: Schöner Ausblick auf mich...
...ok, auch auf den Kibo...
...und ja, ich seh nicht so fit aus, bin ja auch krank...aber nicht höhenkrank!
Oben: Dank Ulrike haben wir auch Gruppenfotos vor dem Kibo, ich hab versucht die Kamera so einzustellen dass wir und der
Kibo möglichst scharf drauf sind, also Blende 22 und 1/800stel Sekunde...das Resultat ist gar nicht mal so schlecht
wenn man bedenkt dass Ulrike nur etwa drei bis vier Meter von uns weg stand!
Oben: Er ist einfach zu schön um hier nicht gezeigt zu werden...
Oben: Zwei, drei Kraxelstellen waren dann doch noch zu bewältigen...
Nach etwa zwei Stunden sind wir oben...wir habens gemütlich genommen, ich weil ich keine Kraft in den Beinen hatte, die
Anderen aus Rücksicht auf mich...
Und oben gabs erstmals Pause!
VERDIENTERMASSEN!!!
Wer wissen will wie ich mich fühlte kann mal mit 39° Fieber eine 300m hohe Steilwand hochkraxeln...denn obwohl ich kein
Fieber hatte war ich etwa so schwach wie wenn ich 39° hätte...
Oben: Geschaft! Die Barancowall ist bestiegen, der Kibo wäre nun noch näher...
Oben: Wie von den Guides angekündigt gings dann wirklich eben weiter, herrlich!!!
Nach der Pause gingen wir etwa 30 Minuten recht eben weiter und erreichten dann einen Punkt wo uns der Guide sagte dass
das Camp gleich da hinten wäre...
Wir machten nochmals eine kleine Pause und nach etwa 10 Minuten gingen wir weiter, plötzlich tat sich vor mir ein Abgrund auf!!!
Vor mir sah ich den Abstieg ins Tal mit der letzten Wasserstelle vor dem Kibo!
Und das Tal war etwa 250m tief!!!
Auch das noch!!!
Ich kam mir vor wie am Mt. Everest, als ich unsere Lodge in etwa 1km Entfernung sah...und dazwischen ein tiefes Tal...
Meine Motivation war eh nicht die Grösste, nun war sie völlig am Boden!
Meine Knie zitterten, meine Beine schmerzten, meine Augen versuchten aus den Augenhöhlen zu kullern, meine Haare taten nichts...
Und mein Verstand fragte sich wo er nur war als ich 'ja' zu der Tour gesagt habe...
Oben: Auf der anderen Seite ist das Camp...da müssen wir runter und vor allem: da müssen wir auch wieder rauf!!!
Mit 'nur' einer Pause auf halber Aufstiegshöhe haben wir's dann doch geschaft und sind im Camp angekommen!
Wie immer haben wir uns ins Hüttenbuch eingetragen und uns dann auf die Suche nach unseren Zelten gemacht.
Auf einen Aklimatisationsspaziergang haben wir verzichtet...ich sowieso, die Anderen aber auch!
Als erstes hab ich mal mein Zelt eingerichtet, die Downmat7 aufgepumpt und den Schlafsack ausgebreitet...
...was in der Höhe schon zum Schwitzen reicht...
Oben: Zum Greifen nah...
Schon bald gehts ins Essenszelt auf einen The, Maji Moto stand schon auf dem Tisch, die Popcorn sowieso.
Es war recht kühl, ich hab bald die 'Fenster' des Essenszeltes geschlossen damits nicht durchzieht...
Axel ist natürlich wieder raus um zu schauen ob's was zu fotografieren gäbe, kurz nach 19:00Uhr sind meine Kamera
und ich auch noch schnell raus und haben geknippst...
Aber schnell wieder rein...
Lucy und ich sassen drinn, Axel und Bianca waren draussen am Fotografieren...'Diese Farben, diese Farben' und ähnliche Sprüche
hörten wir zuhauf...und blieben trotzdem standhaft im Zelt...
Oben: Sonnenuntergangsstimmung...unbearbeitet wie die meisten Fotos dieses Berichtes...nur auf ein anderes Format beschnitten.
Es ist 19:08 Uhr!!!
Oben: Gleicher Text wie oben...andere Uhrzeit: 19:11 Uhr!!!
Nachdem ich dann zuhause gesehen habe was Axel da fotografiert hat...ich hätt mich selbst vierteilen können!!!
Diese Farben, diese Farben!!!
Und ich habs nicht fotografiert...ein Himmel wie auf einem Gemälde!!!
Und ich hab nur die Vorstufe davon...
Zum Glück hab ichs damals noch nicht gewusst...
Zum Abendessen hat der Koch alles daran gesetzt möglichst histaminarm zu kochen!!!
Dazu muss man bedenken dass der Kerl wohl noch nie was von Histamin gehört hat, aber er hat sich echt ins Zeug gelegt!!!
Toller Kerl!!!
Danke dafür, Paul!!!
Es gab Suppe, wie immer sehr lecker und gut um den Salzhaushalt zu regullieren, dann Reis (hat kaum Histamin) mit Gemüse
und Fleisch mit einer relativ dünnflüssigen Sauce.
Ich hab ausser Fleisch alles genommen, konnte richtig gut essen, sogar nachschlagen...
Toll!
Es war das erste Mal am Berg dass mein Hals nicht 'zugemacht' hat beim Essen...und meine Verdauung blieb schön ruhig!
Toll2!!!
Nach dem Essen gings raus und während die Anderen Drei ins Zelt gingen hab ich versucht den Kibo und den Sternenhimmel
zu fotografieren...
Ums vorwegzunehmen: Ich hab ziemlich versagt!
Aber egal!
Ein Stein musste als Stativ herhalten, scharfstellen hab ich per Autofocus versucht, nur 20 Sekunden Belichtungszeit
damit die Bewegung der Erde aus den Sternen keine Streifen macht, aber leider hab ich die ISO auf 320 gestellt gehabt,
die verzögerte Auslösung auf 2 Sekunden gestellt und abgedrückt...
Im Nachhinein weiss ich: ISO 4000 oder sogar 5000 wären wesentlich besser gewesen!!!
Vor allem nerv ich mich weil ich ja weiss wie gut die Fotoqualität auch bei solchen ISO-Werten ist!!!
Aber seht selbst was ich nach viel Bearbeiten aus den schwarzen Bildern rausholen konnte...
Nichts um sich zu brüsten, aber eine schöne Erinnerung ist's alleweil!
Oben: Mein erstes Sternenbild...es war schlicht schwarz und nur viel Bearbeitung hat da noch was rausgeholt...
Am Kamera-Monitor sahs noch gut aus...aber in Wirklichkeit wars schlicht schwarz!!!
Beim zweiten Bild hab ich versucht mehr des Kibo's sowie etwas vom Camp draufzukriegen...
Oben: ...Sternenbilder...definitiv noch ausbaufähig...
Noch ohne zu wissen wie schlecht die Bilder wurden pack ich mich in den Schlafsack und schlafe bald ein, gute Nacht!
Tag 9: Nun gehts runter!
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Die Nacht war kalt, aber in meinem Schlafsack wars herrlich warm!
Dreimal musste ich die Pissflasche bemühen bis es Zeit zum Aufstehen war...und dafür nicht einmal aus dem Zelt in die Kälte!
Ein Schlaumeierchen halt...
Beim öffnen des Zeltes rieselt wie schon in den letzten zwei Nächten das Eis herunter, das Zelt ist innen wie auch aussen
mit einer dünnen Schicht Eis bedekt...
Und das in Afrika!!!
Unglaublich!!!
Draussen ist wundervolles Wetter, kein Wölkchen weit und breit, die Sonne geht bald auf und der Kibo sieht einfach nur
wunderbar aus!!!
Auch wunderbar geht es meiner Verdauung, zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen!
Ich fühl mich fitter als in den Tagen zuvor!
Das Histaminarme Essen und die verdoppelte Dosis Medis (musste ich noch nie erhöhen!!!) haben wohl gewirkt!
Nach Morgentoilette, SMS an Johannes mit der Frage nach dem Weg und Zähneputzen gehts ans Frühstück, wo ich mir wieder
zwei Suppenlöffel Porridge (heute ohne Milo aber mit Ovomaltine) reinschaufle und es sogar schlucke...
Lucy eröffnet mir dass er doch am Berg bleibt und ich alleine runter gehen muss.
Irgendwie schaade, aber verständlich!
Zumal es ihn wieder gut geht und Bianca sicherlich einiges dazu beigetragen hat seine Motivation wieder zu erhöhen...
Ich frage noch was ich den Dreien alles da lassen soll, aber sie wollen nichts...
Dementsprechend packe ich mein Zeug zusammen und stelle die Tasche raus.
Der Kibo kleidet sich zum Abschied in schönstes Morgenlicht und ich mach ihm den Gefallen und fotografier drauf los...
Oben: Guten Morgen Kibo!
Bianca und ich unterstützen schon seit längerem Kipepeo-Clothing (klick mich) mit einigen Einkäufen und Werbung,
da ist es nur verständlich dass wir auch Fotos in Kipepeo-Kleidern vor dem Kibo machen...
Ich als Fotograf, Bianca als Model...
Und hier eines der Resultate:
Oben: Tatata: Bianca wird Fotomodel für Kipepeo!
Die Arme steht tapfer da und friert sich einen ab, es ist ja auch nur etwa 5-10°C maximal!!!
Aber gut hat sie's gemacht!!!
Auch die anderen Drei haben in der Zwischenzeit ihr Zeug gepackt, Axel hat mich doch noch um meinen Akkupack gebeten, den
ich dann aus der hintersten Ecke meiner Tasche gegraben habe...
Oben: Auch die Taschen und Rucksäcke von Axel, Lucy und Bianca warten schon ungeduldig auf ihre Träger...
Bald erfahren wir dass unser Guide Augusto mit mir absteigen wird, was den anderen Dreien verständlicherweise nicht gefällt,
zumal Augusto nicht nur wie Mohamed ein sehr guter Guide ist sondern dazu auch ein wirklich sympatischer lieber lustiger
Kerl und Kumpeltyp!
Und alle zu ihm einen Bezug auf persönlicher Ebene haben, im Gegensatz zu Mohamed, der einfach ein sehr guter Guide ist, nicht
weniger, aber auch nicht mehr!
Und schon bald folgt die Verabschiedung, es ist ja schon neun Uhr!
Zuerst von den Crewmitgliedern, mit denen ich Kontakt hatte, dann von den Trägern als Gruppe, dann von Ulrike, Dan, Axel
Lucy und Bianca...
Wobei's bei Bianca wie bei jeder Verabschiedung von ihr Tränen gegeben hat...sie ist so wunderbar Gefühlsorientiert!
Mir fällt es schwer tschüss zu sagen, zumal ich mich heute fit genug fühle um weiter aufzusteigen, aber genau weiss dass
das Problem jederzeit zurückkommen kann, und das unter Umständen in deutlich ausgeprägterer Form!
Am Mt. Everest hatte ich ja meinen ersten wohl grösstenteils Histaminbedingten Zusammenbruch mit gut 40° Fieber auf
5350müM., das brauch ich beim besten Willen nicht mehr!!!
Aber auch wenn ich das Risiko nicht eingehen will tuts weh nicht rauf zu gehen...zumal der Gipfel so nah ist!!!
Ich überlege hin und her, komme aber immer wieder zum Schluss das das Einzige Vernünftige der Abstieg ist...
Nach der Verabschiedung dreh ich mich schnell um, unter meiner Sonnenbrille kullern auch einige Tränen hervor, ich seh die
ersten Meter kaum was...
Es tut echt weh zu gehen!!!
Oben: Eiskristalle am Boden, es ist nachts hier oben wirklich kalt!!!
Augusto geht langsan voran, ich brav und auch nicht schneller hinterher...
Es geht auf und ab, Kraxelstrecken hats nur wenige, und ich merke wieder wie kraftvoll ich heute bin...
Soll ich doch rauf???
Zweifel kommen immer wieder, deshalb geb ich als wir zu zweit nebeneinander gehen können richtig Gas, um die Zweifel durch
gemachte Abstiege zu zersteuen!
Oben: Augusto will Pausen einlegen, ich will runter und brauch kaum Pausen, was er auch noch merken wird...
Oben: Noch ein Blick zurück zum Kibo...
...Herzschmerz...
Oben: Kurz darauf sehen wir den dritten Gipfel des Kilimanjaromassivs: den 5148m hohen Mawenzi...
Es geht nun bergab in Richtung des Millenium Camps auf 3820müM., wo wir uns ebenfalls in ein Buch eintragen müssen.
Ich verteil Getreideriegel und ess natürlich auch einen, bevor wir weiter absteigen.
Am Ende des Camps stösst ein Porter zu uns, er kann aber eigendlich nicht unserer sein da er meine Tasche nicht dabei hat.
Augusto kennt ihn aber.
Er schliesst sich uns an, die beiden plaudern in Suaheli vergnügt vor sich hin, während wir sehr sehr schnell absteigen.
Der Weg ist felsig, die Naturstufen sind recht hoch...zum Glück hab ich das Bergabgehen auch gut trainiert!!!
Mit meinem Hüft- und Knieschaden wäre es sonst eine schmerzhafte Angelegenheit geworden!
Rundherum hats viele Pflanzen, bald schon wirds Buschig...
Oben: Protea Kilimanjarensis am Wegesrand...wunderschön!
Oben: Höhle oberhalb unseres Rastplatzes...
Auf 3371müM. machen wir die erste Pause, ich drück den beiden wieder je einen Riegel in die Hand und wir setzen uns bei
einer Höhle hin.
Die zwei sind mit plaudern beschäftigt, ich mit zaudern ob ich nicht doch wieder rauf soll...
Aber niemand merkts und die Vernunft siegt...also gehts nach etwa 10 Minuten Pause weiter in schnellen Schritten in Richtung
Mweka-Camp...
Oben: Weg unterhalb unseres Rastplatzes...ein harmloses Stück, aber kurz darauf wirds wieder recht Kniefordernd...
Von nur einer kurzen Pisspause unterbrochen gehts weiter runter, um 11:50 Uhr erreichen wir das Camp auf 3125müM.!
Wir setzen uns hin, schreiben wieder unsere Personalien in ein Buch und schon hören wir jemanden wie einen Rohrspatz
vor sich hinfluchen!!!
Auf Suaheli, aber der Ton, die Lautstärke, der Blick zum uns begleitenden Träger und der gehässige Gesichtsausdruck sind
sehr sehr deutlich!
Da ist jemand schlecht gelaunt...und er kommt genau auf uns zu!!!
Meine Tasche auf seinem Kopf liess mich auch erahnen weshalb er so aufgebracht ist!
Offenbar hätte der uns begleitende Träger meine Tasche tragen sollen!!!
Und ich hab gedacht dass meine Tasche schon vor mir unterwegs nach unten ist!
Augusto hat mir dann auf Nachfrage hin erklärt dass einer der Träger unten bleibt und der Andere morgen wieder rauf gehen soll,
Vollbepackt mit frischen Esswaren!!!
...
Frische Esswaren???
...
Na toll!!!
OBERTOLL!!!
Wenn das möglich ist und ich das gewusst hätte hätt ich doch gleich oben bleiben können!!!
GRMPFL!!!
Warum sagt mir das keiner???
Nochmals GRMPFL!!!
Aber jetzt von 3125müM. zum Barafu-Camp auf 4600müM. rauf wäre auch für meine wieder erstarkten Beine zu viel...
...vor allem wenn man bedenkt dass es am folgenden Tag zum Gipfel auf 5895müM. gehen wird!!!
Und den Abstieg hab ich ja auch schon in den Knochen!!!
Nun bin ich nicht mehr melancholisch sondern richtig schlecht gelaunt...
Ich wills aber die beiden nicht spüren lassen, denn es bringt nichts und die Guides haben wohl die Situation mit meiner
Krankheit doch nicht ganz geraft...aber dann war das histaminarme Essen nur Zufall?
Wir gehen weiter runter, der Wald beginnt gleich hinter dem Camp...
Meine Gedanken kreisen...
Mein Adrenalin steigt...
Ich bin auf 180...
...mindestens!!!
Warum hat mir das niemand gesagt als ich noch oben war???
Ich wär definitiv aufgestiegen!!!
Ich hatte ja keinerlei Probleme mit der Höhe, keine!!!
Innerlich kochend geh ich halb rennend weiter runter, der Träger und Augusto können mir nur mit Mühe folgen...
Nach etwa einer dreiviertel Stunde auspowern beruhige ich mich wieder soweit dass ich den wunderschönen Wald wieder
etwas geniessen kann und einige Fotos schiesse.
Der Träger und Augusto schliessen auch wieder zu mir auf...
Wir machen eine kleine Pause und essen den Inhalt der Lunchbox, dann gehts schon wieder weiter...
Oben: Vor lauter Wut übersehe ich den wunderschönen Wald beinahe...
Oben: Augusto, der Träger und meine Tasche...jetzt halt ich die beiden wieder mit meinen Fotopausen auf...
Oben: Fantastisch, der Urwald!
Oben: Ich kann mich kaum satt sehen...
Oben: Ein Springkraut...müsste ein Impatiens Kilimanjari sein...
Oben: Violette Blume...keine Ahnung was das genau ist...auch 'meine' Expertin konnte nicht helfen...
Oben: Dürfte wieder eine nur am Kili wachsende Pflanze, das Elefantenkraut (Impatiens kilimanjari - Kilimandscharo-
Springkraut) odrr so sein
Oben: Kleiner Bachlauf schon ziemlich weit unten...ca. 2600müM...
Einige wenige Porter kommen uns entgegen, immer einzeln, wohl um frisches Essen rauf zu bringen...
Vermute ich, denn um nicht zu explodieren frag ich nicht nach...
Einzig einer hat was auf dem Kopf das garantiert nicht essbar ist: Ein Kilimanjaro-Rettungsgestell mit Rad wie auf der
folgenden Aufname eins zu sehen ist...
Mir tut der Kopf schon weh wenn ich den Kerl nur sehe wie er das Riesenteil auf dem Kopf balanciert!!!
WAHNSINN!!!
Ich würd den wo irgend möglich hinter mir herziehen, aber sicher nicht das Teil tragen!!!
Oben: Unten angekommen am 'Abholplatz' auf 2005müM wartet schon ein Rettungswagen auf uns...aber ich werde nicht damit
sondern mit einem Land Cruiser zum Gate transportiert...
Wir warten eine gute halbe Stunde, während der ich zufällig rausfinde wie ich mein Objektiv auf Makro umschalte...Aha!
So also...
Aber die Aufnamen die ich dann im Makrobereich gemacht habe sind definitiv nicht berauschend geworden.
Wir sitzen auf einen riesigen alten umgefallenen Baum und warten wortlos, während um uns herum Insekten fliegen und sogar
ein Black-White-Colobusaffe schreiend rumturnt..
Nun sehe ich aber noch dass sich an meinem rechten Schienbein im Zentrum des Fleckens die Haut ablöst und das blanke
Fleisch zu sehen ist!!!
Das hatte ich definitiv noch nie!!!
Scheisse!!! So was schockiert doch ein wenig!!!
OK, Bluten tuts nicht, es ist komplett trocken...
...also das Bein wieder mit der Hose bedecken...
Ich hänge in Gedanken der Tour nach und beschliesse nochmals zukünftig keine Touren über drei Tage ohne frisches Essen
mehr zu machen, es geht mit der Histaminintoleranz einfach nicht, so traurig das ist.
Oben: Die von uns gegangene Machame-Route mit Höhenprofil.
{Mit Erlaubniss des Admin's des Mount - Kilimanjaro - Forum's (klick mich)}
Der Landcruiser ist schon von Weitem zu hören, wir steigen ein, zwei Träger klettern in den Kofferraum, wobei ich keine
Ahnung habe woher der zweite Träger kommt...
...und schon fahren wir langsam runter zum Gate.
Dort angekommen darf ich mich austragen, inkl. Grund des Tourabbruchs, und schon steht ein Auto von Kilimanjaro Active Tours
da, das uns nach Moshi zum Büro bringt.
Ich bin nicht mehr schlecht sondern wieder melancholisch gelaunt, schaue raus, hab immer wieder Bilder der Tour und der
Drei Mitreisenden vor Augen, selbst einige Tränen kullern runter...
Es ist deprimierend die Tour so zu beenden!!!
Vor allem da es ja eigendlich nicht nötig gewesen wäre sie zu beenden...wenn ich das mit dem frischen Essen gewusst hätte!
Bringt nichts...
Im Büro angekommen begrüsst mich der Chef, Romel Mosha, und lässt mich hinsitzen.
Dann bespricht er sich mit Augusto auf Suaheli, ich höre dass gesagt wird dass ich nach Usa River gehe für die nächsten Tage.
Romel erklärt mir als nächsts dass bisher alles im Preis inbegriffen ist und ich ab sofort alles selbst bezahlen müsse...
Hmmm...
Ein 'Gute Besserung, können wir noch was für Sie für die nächsten Tage organisieren?' wäre vielleicht besser gewesen als
sofort klarzustellen was sowieso schon klar war...
So hat er in mir das Gefühl geweckt dass er sich nicht für die Klienten sondern ausschliesslich fürs Geld interessert...
Dass ich nicht drei Tage im Hotel geschenkt bekomme ist mir genauso klar wie dass die Guides, Porter usw. trotz meines
Abbruches ihr Geld bekommen müssen...
Lediglich die drei Tage weniger Nationalpark-Permit würde ich noch geltend machen wollen, aber das hab ich im Büro
noch nicht realisiert...
Romel eröffnet mir dass ich mit dem Fahrer, der uns schon vom Gate zum Office gebracht hat, für 60$ nach USA River gefahren
werde, worin ich mit dem Wissen dass das Taxi für die Strecke um die 50$ kostet, einwillige.
Schon bald düsen wir los, das Auto ist voll gefüllt mit Portern, dem Fahrer, einer Büroangestellten, Augusto und mir,
wir fahren durch halb Moshi und laden die Leute an diversen Orten ab bis nur noch der Fahrer, Augusto und ich übrig sind,
dann gehts endlich ins Mountain Inn, wo mein 'Nicht-Berg-Gepäck' auf mich wartet.
Anschliessend düsen wir los in Richtung Usa River, also in Richtung Arusha.
Es ist heiss...richtig heiss...
Heute morgen rieselte noch Eis auf mich runter, jetzt hat's gut 35°C...
Ich erkläre dem Fahrer anhand der SMS-Wegbeschreibung von Johannes dass er in Richtung Arusha Nationalpark fahren soll,
direkt in Richtung Momella Gate.
Bei dem Abzweiger verlässt uns Augusto, denn er wohnt in Arusha und fährt die letzten Kilometer mit dem Daladala bzw. Matatu.
Nach einer grossen Baustelle sehen wir rechterhand ein Schild mit der Aufschrift 'Poultry Farm', direkt vor einem Fussballplatz,
da müssen wir rechts abbiegen.
Oben: Vor diesem Fussballfeld rechts der Strasse zum Gate des Arusha Nationalparks geht die Piste zum "Our little House",
ein familiäres Guesthouse von Happy und Johannes Schiemann (klick mich), weg.
Hier (klick mich) gehts zu Fotos im Tripp Advisor.
Wir folgen der holprigen Strasse etwa einen Kilometer, bei einem Abzweig weise ich den Fahrer mehr hoffend denn wissend
an geradeaus zu fahren und nicht rechts abzubiegen wie er wollte, und schon bald finden wir uns in einem Stau, gebildet aus
zwei Autos...
Da hat einer sein Auto halt nicht auf dem Parkplatz sondern mitten in der schmalen Strasse parkiert!
Die im Schatten sitzenden Frauen bemühen sich gemütlich den Fahrer zu finden, der bemüht sich ebenso gemütlich das Auto
wegzufahren und schon gehts weiter!
Nach weiterern 10 Metern seh ich endlich das von Johannes beschriebene Zebra-Tor linkerhand!
Oben:Wenn man nach etwa 1 km Geradeausfahrt auf der linken Seite dieses Tor erreicht drückt man auf die Hupe und
schon eilt jemand vorbei um das Tor zu öffnen...und schon ist man bei Johannes und Happy!
Drinnen angekommen geb ich dem Fahrer seinen Tipp und schon kommt Johannes auf mich zu!
Schön ihn endlich mal ohne Computer dazwischen erleben zu können!
Ich erhalte Haus Nr.1, direkt neben dem Haupthaus, wo Johannes und Happy mit den Kindern wohnen.
Ich geh erstmal unter die Dusche, ich stinke sicherlich wie ein Iltis!!!
Anschliessend wird mal etwas umgepackt, Fotos gesichtert, mich ausgeruht...und eine Coke aus dem Kühlschrank genommen und
genüsslich getrunken!!!
Das erste Mal was anderes als Wasser, The oder Instant-Kaffee seit dem Beginn der Kilitour!!!
Und die Coke schmeckt!!!
Zufällig entdecke ich eine neue App im iPhone, klicke sie an und was seh ich da?
Oben: Die Überwachung ist total! Mein iPhone hat alles aufgezeichnet ohne dass irgendeine App eingeschaltet war!!!
(Printscreen vom 27.01.2015)
Soso, über 15'000 Schritte hab ich also im Durchschnitt gemacht, maximal 26'874 pro Tag...nicht schlecht!!!
Nach dieser Weltverändernden Erkenntniss geh ich mal zum Johannes rüber, wir setzen uns hin, trinken was zusammen und
plaudern über Gott und die Welt!
Sympatisches Kerlchen!
Irgendwie hatte ich immer den Eindruck dass er etwas älter ist als ich, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen dass er
gleich alt ist wie mein Vater!
So kann man sich irren!
Der Nachmittag verfliegt schnell, Johannes kocht das Abendessen, alles mit frischen Zutaten und sehr lecker!
Die beiden Kleinen, Christian und Johannes jun. sind natürlich auch am Tisch und (noch) ganz scheu...
Wir plaudern noch etwas weiter und so um 22:30 gehts langsam ins bequeme Bett, gute Nacht!
Tag 10: Es wird mit aller Kraft erholt!
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Guten Morgen!
Hab gut geschlafen und meine Wunde am Bein heilt schön, es hat sich schon ein Häutchen gebildet!
Toll, mein Körper funktioniert offensichtlich noch!
Gemütlich aufstehen, dringliche Geschäfte tätigen und ab zum Frühstück!
Johannes hat den Tisch mit allerlei Brötchen, Confitüre (sehr lecker), Kaffee, Fleisch, Käse und und und gedeckt...
...für die Eier kommt seine Haushaltshilfe und nimmt die Bestellung auf.
So lässt sich der Tag beginnen!
Auch heute plaudern wir wieder viel, auch über die Bezahlung...die leider nicht per Kreditkarte möglich ist.
Und Johannes will das Geld!!!
Also fahr ich mit Johannes mit, er muss einige Einkäufe machen und ebenfalls zur Bank.
Das Limit am Automaten der Bank an Usa River's Hauptstrasse sind 400'000 TSh pro Aktion, keine Ahnung obs auch ein
Tageslimit gibt...
Noch etwas an Getränken einkaufen und schon gehts wieder zurück nach Hause.
Eine SMS von Lucy kommt rein, offenbar hat's ihn im Camp mit der Höhenkrankheit erwischt so dass er ins Millenium-Camp
absteigen muss.
Und er schreibt dass Axel und Bianca zwar auf dem Gipfel waren, aber die Kraterbegehung und natürlich auch die Kraternacht
abgesagt haben und ebenfalls auf dem Weg ins Millenium-Camp sind...
Oha!
Dabei hat sich vor allem Bianca so auf die Kraterbegehnung gefreut...
Oben: Die kleine lauschige Laube vor dem Essraum...
Oben: 'Mein' Häuschen von aussen...
Oben: 'Mein' Schreibtisch in 'meinem' Häuschen.
Die Herkunft des Raumausstatters ist nicht zu übersehen!
Aber ein bequemes Bett, ein Kühlschrank, eine grosse Dusche, ein anständiges Klo,
eine (kleine) umgitterte Terrasse mit Moskitonetz...alles vorhanden!
Es ist ein ereignisarmer Tag, ich tu nichts ausser ausruhen, etwas plaudern, ohne Mittagessen gleich zum Abendessen und...
...zum Abschluss des Abendessens mit Johannes einen wirklich guten Rum geniessen!
Genau der richtige Tag und Ort um sich zu erholen, es geht mir schon deutlich besser als am Tag davor...
...sicher auch dem wieder frischen Essen 'geschuldet'!
Schon ist's wieder Zeit ins Bett zu gehen, gute Nacht!
Tag 11: Der Rückfall und die Party...
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Ui!!!
Das fühlt sich nicht gut an!!!
Schwindel, Blähungen, Durchfall, Temperaturschwankungen...offenbar ein Rückfall!
Da trifft's sich's gut dass ich nichts organisiert habe, denn heute werd ich viel rumliegen und versuchen zu schlafen!
Aber schon kommt ein SMS, wieder von Lucy, er schreibt dass sie heute schon zurück ins Mountain Inn gebracht werden...
...und dass die obligatorische Party mit den Guides, Trägern usw. wohl heute schon stattfinden soll...
...
Was???
...
Aber das können die doch nicht einfach so um einen Tag vorverschieben!!!
Vor allem da sie wissen dass ich weit weg bin und in einer anderen Lodge und drei Nächte gebucht sind und sowieso!!!
DAS GEHT DOCH NICHT OHNE MICH!!!
Und da rattert auch schon das iPhone los, morgens um viertel vor acht...
Romel ist dran, er ist aber kaum zu verstehen, die Verbindung ist schlecht...
Ich versteh nur was von 'Party' 'tomorrow' und schon ist die Verbindung unterbrochen...
Offenbar stimmts!
Ich schreib Romel eine SMS, dass ich doch was gebucht habe und die Party doch nicht einfach verschoben werden könne,
er antwortet dass die anderen Drei heute schon runterkommen und die Party heute schon stattfindet...
Ich nerv mich massiv!
Ich wär doch so gerne bei der Party dabei gewesen, aber ich bin nicht bereit zwei mal 50$ fürs Taxi zu bezahlen, halb
krank und mit Durchfall von Usa River nach Moshi und wieder zurück chauffiert zu werden nur weil jemand unbedingt die
Party vorverschieben will!!!
MANN!!!
Für mich ist klar, und das geb ich dem Romel auch durch: Wenn die Party heute stattfindet dann ohne mich!
Keine Antwort von Romel...
Später stellte sich heraus dass das die Idee zwar von Seiten von KAT kam, Bianca, Lucy & Axel aber entschieden
haben die Party heute zu machen damit nicht alle Träger, Guides und auch sie selbst wieder zum Büro reisen müssen.
Also hab ich die Abstimmung 3 zu 1 verloren...die Komunikation war schlecht, aber einen Mehrheitsentscheid akzeptiere ich
als guter Schweizer natürlich auch dann wenn's schwerfällt.
Was ich aber nicht akzeptieren kann ist wie es zu dem Entscheid kam!
Am Vortag, noch am Berg, wurde das schon diskutiert und die Drei haben Mohamed gesagt dass sie mich dabei haben wollen.
Offenbar wurde ihnen später gesagt dass ich nicht zu erreichen war...
Auch unten im Büro hat KAT informiert dass sie mich nicht erreichen konnten, dabei hat Romel ganz klar meine erste SMS schon
vor 08:00 Uhr beantwortet, also deutlich bevor die anderen Drei im Büro gewesen sein können!
Und dass er das darauffolgende SMS nicht erhalten haben soll glaub ich schlicht nicht!
Das erste schon, das direkt darauf Folgende nicht?
Wohl kaum...und darin stand ja genau dass die Party ohne mich stattfindet wenn sie heute durchgeführt wird!
Also wusste KAT ganz genau was Sache ist!
Auch wurde gesagt dass die Sekretärin versucht habe mich telefonisch zu erreichen, ich kann dazu nur sagen dass mein iPhone
die ganze Zeit des Vortages wie auch dieses Tages eingeschaltet war und Empfang hatte und nebst Romels Anruf nur ein
einziges Telefonat an den zwei Tagen reingekommen ist, nicht aus Tansania sondern aus der Schweiz, geschäftlich!
Und schlecht kann der Empfang nicht gewesen sein denn das geschäftliche Gespräch war glasklar!
Übrigens von genau jener Stelle aus wo ich die ganze Zeit war...
Ich weiss was ich darüber zu denken habe...und in der Situation der anderen Drei hätt ich mit den Infos sicher auch so
entschieden wie sie.
Ich geh mal zum Essensraum rüber, wo Johannes soeben mit frischem Brot einmarschiert.
Oben: Frühstück bei Johannes...
Nun gibts Frühstück, auf's Mittagessen verzichte ich auch heute freiwillig, und bis zum Abendessen dös ich die
meiste Zeit gemütlich vor mich hin und versuch mich zu erholen...
Mein Körper brauchts offenbar!
Blutdruck ist am Boden, Puls hoch, die Tempertur springt lustig zwischen 34,2°C und 37,5°C hin und her...
Nur langsam normalisiert sich der Zustand...
Aber etwas hats dann doch noch gegeben an diesem Tag, nämlich ein Widersehen mit Augusto, dem Guide der mit mir runterging!
Er hatte den Auftrag mich abzuholen und mit dem Daladala (=Kleinbus-Sammeltaxi) nach Moshi zu bringen...
Er ist ja ein lieber Kerl, aber ich hab ihm gesagt dass ich Romel klar durchgegeben habe dass die Party entweder zum
ursprünglichen Termin oder ohne mich stattfindet und ich nicht mit dem Daladala nach Moshi reise!
In ein Daladala (in Kenya als 'Matatu' bekannt) bringen mich keine zehn Pferde!!!
Nicht bei der Fahrweise die man bei denen grossteils sieht, dafür leb ich zu gerne!
Erst recht nicht wenn ich krank bin...
Wir haben dann noch kurz etwas gequatscht und uns verabschiedet...
Nach dem Abendessen nochmals einen guten Rum mit Johannes zusammen und schon gehts wieder in Richtung Heia-Bettchen!
Gute Nacht!
Tag 12: Bruzzel-Bruzzel...
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Schon früh rappelt das iPhone, denn heute fährt mich Johannes nach Moshi!
Ich fühl mich wieder gut und meine Wunde ist innerhalb des Fleckes kaum mehr zu sehen...zum Einen weil der Fleck recht
dunkel ist, zum Anderen weil die Haut über dem Fleisch schon erstaunlich fertig aussieht!
Ich staune...bin aber echt froh dass es da offenbar keine Entzündung gab!!!
Duschen (Natürlich mit abgedeckter Wunde, was glaubst Du denn???), anziehen, packen, dann wird gefrühstückt, dann werden
die beiden Jungs eingepackt, denn die müssen davor noch zur Schule gefahren werden.
Um pünktlich zu sein müssen wir um 07:30 los...
Ebenfalls dabei ist Jessica, zum Glück, wie sich noch herausstellen wird...und sie macht dem Gerücht dass man auf Frauen
immer warten muss alle Ehre...die Haare wollten nicht wie sie wollte...
Auch ein Grund weshalb ich meine Haare nicht style...
Zuerst werden die beiden Jungs zum Schulbus beziehungsweise zum Schulhaus gefahren, dann düsen wir los in Richtung Moshi.
Die Strecke dauert ewig, es sind gut 70km, davon ist nur die Hauptstrasse in gutem Zustand, aber auch da hat's 'Bumper'
als Massname gegen schnelles Fahren.
Oben: Auf der Fahrt von Usa River nach Moshi schaut er so harmlos aus...
Wir benötigen ab der Schule eine gute Stunde bis wir in Moshi sind, und dann...
...ja, dann...
Geb ich falsche Anweisungen für die Route!!!
ICH!
Ich, der ich normalerweise beinahe alles wiederfinde, finde die Lodge nicht!!!
HILFE!!!
...
Und die Hilfe kommt von hinten...in Form von Jessica's Einwand, denn sie weiss noch wodurch sie vor Tagen mit Sikoyo gefahren ist!
Zu meiner Ehrrettung muss ich aber schon sagen dass wir davor nie direkt von der Lodge in Richtung Usa River gefahren sind...
...lediglich als ich ankahm vom Flughafen her, aber da war's dunkel...
Und natürlich finden wir die Lodge, die aber ziemlich weit weg vom Stadtzentrum in Richtung Kenyanische Grenze liegt...
Johannes witzelt schon dass wir bald die Grenze passieren, ich witzle zurück dass ich Pass und Visa dabei hab...
Und schon stehen wir in der Seitenstrasse zur Lodge!
Wir fahren also rein, steigen aus und ich geh schon mal zur Rezeption um mich anzumelden.
Noch während ich mich anmelde kommen Axel, Lucien und Bianca dazu und es wird wieder geplaudert und Infos ausgetauscht.
Sicher eine halbe Stunde lang haben wirs lustig zusammen, bis Jessica und Johannes wieder gehen müssen.
Noch mal kurz verabschieden, es war schön in Happy's & Johannes' 'Our little House' (klick mich),
auch wenn ich Happy leider nicht kennenlernen konnte, da sie mit Kundschaft auf Tour war.
Wir andern hüpfen ins Restaurant, plaudern ein wenig, ich pack mein Zeug ins Zimmer, anschliessend wird der Pool geentert
und nicht nur Wasser-, nein, auch Luft- und erst recht Sonnengebadet!
HERRLICH!!!
Dummerweise merken wir alle viel zu spät dass die afrikanische Sonne und die europäische Haut beim Zusammentreffen schnell
mal rot ergibt!
Oben: Entspannung am und im Pool...mit zu wenig Sonnencreme bei allen!!!
Uiuiui...zu dem Zeitpunkt haben einige Rücken schon von weiss zu rot gewechselt...
Und nun wirds Zeit um mal den Garten der Lodge anzuschauen:
Oben: Pentas sp. gehört in die Kaffeefamilie, Rubiaceae...was auch immer das genau bedeuten mag...
Oben: orange, könnte eine Cleome aus der Kapernfamilie sein, doch bin ich nicht sicher...und 'meine' Expertin leider auch nicht...
Kann jemand helfen?
Oben: Noch eine Pentas sp., gehört noch immer in die Kaffeefamilie, Rubiaceae
Oben: eine Commelina sp.
Oben: Könnte eine Tecomaria capensis sein...
Oben: Die Gartenanlage neben dem Pool...
Oben: Lantana trifolia - einheimisch.
Gleiche Gattung wie das Wechselroeschen, das hier in gelb und orange eingeführt wurde und sich rasend schnell verbreitet.
Oben: Callistemom citrinus, eingeführt aus Neuseeland.
Die Blüten dieses Busches hängen wie Flaschenputzer runter, was ihm seinen englischen Namen gegeben hat: 'Bottlebrush Tree'
Oben: Offenbar ein Exot, wohl auch als Touri in der Lodge am Ausspannen..
Oben: Mein Zimmer
Oben: Blick zum Klo...
Oben: ...und Blick vom Klo...
Wir hängen den ganzen Tag noch etwas rum, Romel kommt um seine Bewertungen abzuholen (zu dem Zeitpunkt hab ich noch nicht
gewusst was da betreffend Party genau abgegangen ist, ich habe nur schlechte Laune mit ihm weil die Party am Tag davor
statt heute stattfand und er nicht antwortete...er zeigt auch keine Freude mich zu sehen...ich hab die von den anderen
Dreien ausgefüllte Bewertung aber doch unterzeichnet...auf Biancas eingehende Bitte hin ohne meine Kritik. Wenn ich
damals schon mehr gewusst hätte wäre es eine ganz andere Bewertung geworden, MIT deutlicher Kritik wie ich sie Romel
schon per SMS durchgegeben hab!!!),
und schon bald ist Abend...
Vor dem Abendessen geh ich noch kurz zum Zimmer als mir Bianca entgegenkommt und ich sie im Vorbeigehen 'Das ist
unsere letzte gemeinsame Reise' sagen hör...
Hmmm...da es für mich überhaupt nicht zur Situation passt geh ich davon aus dass ich da was falsch verstanden hab und
beim Abendessen ist es schon wieder aus meinem Gedächnis verschwunden.
Zum Glück hab ichs aber im Zimmer gleich in meine Notizen geschrieben, denn es passt dazu dass Bianca seit ich
ihr Axel vorgestellt habe viel weniger Kontakt mit mir pflegt (was durchaus in meinem Interesse ist da es manchmal
schon etwas viel war) und dieser nun nicht mehr tägliche Rest-Kontakt auch deutlich an Herzlichkeit eingebüsst hat..
nach dem Urlaub werd ich es wieder entdecken und auch gewisse Zusammenhänge erkennen!
Nach den Notizen auf dem Klo gehts wieder zu den anderen Dreien zurück denn es kommt ja Happi-Happi!
Schon kurz nach dem Abendessen gehts ins Bett, zur letzten Nacht in Tansania für diese Reise, denn morgen früh um sechs
düst unser Flieger hoffendlich mit uns nach Nairobi!
Gute Nacht!
Tag 13: Lange Reise in die Mara...oder doch nicht?
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Um 03:00 Uhr müssen wir los...und nach Mitternacht kommt eine sehr laute Truppe in die Lodge...danke!!!
Na ja, im Gegensatz zu anderen hab ich ein wenig geschlafen...
Um 02:00 beginn ich zu packen, geh zumindest für diese Reise ein letztes Mal in Tansania aufs Klo und geh kurz vor drei Uhr
nach vorn zur Rezeption...
Axel kommt mir schon entgegen, ich bin offensichtlich der Letzte...dass diese Luxemburger und Deutschen auch immer über-
pünktlich sein müssen, tststs...
Da seh ich als Schweizer ja richtig alt aus dagegen...
Das Auto ist auch schon da, also rein mit dem Gepäck und uns und ab durch die warme Nacht zum Flughafen!
Am Flughafen zeigt sich dass nebst uns, einigen anderen Touristen und den Wachleuten noch niemand da ist...
Gähnende Leere auf jedem Platz der Angestellten...
Wir füllen schon mal die Ausreiseformullare aus und stellen unsere Taschen dorthin wo wir vermuten dass die Ticketausgabe
stattfinden wird...vielleicht...wenn denn jemand kommt...
Keine Ahnung mehr um welche Zeit, vielleicht etwas vor 05:00 Uhr erscheinen dann plötzlich drei Angestellte, die doch
tatsächlich beginnen die Tickets auszustellen und das Gepäck entgegenzunehmen!
Man staunt!
Alles geht, wie es sich für diese Zeit gehört, sehr, sehr langsam...wirklich sehr, seeeeeeehhhhhhhhr langsam...
...wenn nicht sogar noch langsamer...
Die Taschen haben zum Teil ziemlich Übergewicht, aber alle zusammen sind leichter als alle zusammen sein dürfen...
und so stellen wir auch alle Taschen gleichzeitig auf die Waage, was problemlos angenommen wird...
Es dauert und dauert, aber irgendwann hab auch ich unsere vier Boardingpässe in der Hand!!!
Und los gehts durch die erste Passkontrolle, wo ein griesgrämig dreinblickender Beamter in seinem Kabinchen sitzt und
die Fingerabdrücke, die Pässe und unsere Gesichter kontrolliert und befindet dass wir das Land verlassen dürfen!
Halleluja!!!
Wir gehen direkt zu den nächsten Sitzplätzen, da das Restaurant noch geschlossen ist.
Von dort haben wir die soeben passierte Sicherheitskontolle schön im Blickfeld...
...und da latschen Leute einfach so durch!
Geradeaus durch, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne dass der griesgrämige Beamte sich die Leute anschaut!
Wer hier also sicher ausreisen will muss sich schon selbst anstellen, sonst wird er nicht kontrolliert!!!
Herrlich, Afrika live!!!
Nach einiger Zeit gehts dann weiter durch die Handgepäckkontrolle und den Metalldetektor in die Wartehalle, erstaunlicherweise
kann ich auch hier mit meinen Bergschuhen durchlatschen.
Das hat mich schon in Zürich und Nairobi gewundert, aber offenbar haben meine Schuhe kein Metall drinn...erstaunlich!
Und schon bald gehts in den Flieger rein, wie immer am Kilimanjaro Airport erst mal zu Fuss zum Flieger und dann rein.
Plötzlich geht alles sehr schnell!
Der Flieger, der um 06:00 starten sollte, fährt um 05:40 Uhr los und startet um 05:49 Uhr!
Das hab ich auch noch nicht erlebt!
11 Minuten zu früh gestartet!
Sachen gibts, die gibts nur in Afrika!
Draussen ist's noch sehr dunkel, die Scheiben sind dreckig und zerkratzt, am Horrizont sieht man erste Anzeichen dass
es bald mal Tag wird...
...und den Kili?
Den Kili sieht man nur als grossen Schatten auf der rechten Seite!
Wir sind etwa 10 Minuten zu früh um einen grandiosen Sonnenaufgang mit dem Kili im Vordergrund zu erleben!
Von Ol Doinyo Lengai sieht man überhaupt nichts, stockdunkel auf jener Seite!
Nach einiger Zeit dreh ich mich dann doch noch um und kann einige Bilder durch die zerkratzte, dreckige Scheibe machen...
Oben: Der Kili hat noch die Morgenröte im Gesicht...
In Nairobi gelandet sind wir recht schnell durch die Zollabfertigung, ich kann mit meinem Single-Entry-Visa auch ein zweites
Mal einreisen, die anderen Drei haben die ausgefüllten Formullare ja auch dabei und sind zum Teil sogar noch schneller als
ich da durch geschlüpft!
Trotz Fiebermessung wegen der Ebolaepidemie im über 7000km entfernten Westafrika...
Das ging echt schnell, Kompliment, Nairobi Airport!
Aber das Gepäck lässt auf sich warten...
So haben wir schön Zeit für die erste Klobesichtigung in Kenya und auch für die Feststellung dass schweizer Fränkli aufgrund
der am 15.01.2015 beendeten Ankoppelung des Frankens an den Euro und der daraus resultierenden Kursunsicherheit nicht gewechselt werden!
Na ja...meine Dollar sollten reichen, aber es werden wohl nach dem Trinkgeld für den Fahrer nicht mal mehr 50$ übrigbleiben
wenn ich nicht noch irgendwo mit der Kreditkarte bezahle...
Und plötzlich, TATATAAAAA, kommt unser Gepäck lässig uns Eck geschlingert!
Wir also schnell raus, wobei sich eine Zollbeamtin dann noch für mein Gepäck interessiert, es dann aber doch nicht behalten möchte.
Schon stehen wir draussen und sehen Schwärme von Fahrern die hier Touristen abholen!
Also geh ich die ganze Bande von vorne nach hinten, von hinten nach vorne, wieder nach hinten, doch noch mal nach vorne ab...
...und meine im falschen Film zu sein!
NIEMAND HAT EIN SCHILD MIT MEINEM NAMEN ODER DEM NAMEN DES SAFARIUNTERNEHMENS!!!
Und gleich noch drei Ausrufezeichen: !!!
Shit, hat der sich nur verspätet oder sind wir einem Betrüger aufgesessen?
Immerhin kennen wir ihn nicht wirklich, nur per eMail, und haben den Grossteil des Geldes vorab überwiesen!
Klar hab ich einen noch unbezahlten vierstelligen Betrag dabei, aber die überwiesene Summe ist nicht wenig!
Ich mach mir echt Sorgen!
Schon rechne ich mir aus was wir sonst noch alles machen können fals er nicht kommt...
Haben wir uns von der wirklich perfekten und sehr sehr schnellen Arbeit von Raphael in die Irre leiten lassen?
Wir haben Vertrauen in ihn geschöpft, vor allem weil er zu jeder Zeit immer sofort und kompetent geantwortet hat...
Und jetzt steht er nicht da!!!
Nach wenigen Minuten des Wartens und hoffens dass er bald aufkreuzt nehm ich das iPhone hervor und ruf ihn auf die
Büronummer an...
...ring-ring...ring-ring...
Und plötzlich eine Stimme!!!
Leider eine vom Band, die mir auf Suaheli erklärt dass die Nummer unbekannt sei!!!
Mir bleibt der Mund offen stehen...ich glaubs nicht!!!
Und natürlich versuch ich's auch aufs Mobile, und da...
...
...DASSELBE IN GRÜN!!!
Scheisse!!!
Mir schwirrt ein Lied durch den Kopf, und das gefällt mir gar nicht...denn es schwirrt mit leicht abgeändertem Text
da durch...ein Lied von DÖF aus den Achzigern...
I steh in der Hitzn und wart au da Draiver abrr er kumt ned (kumt ned, kumt ned, kumt ned)
i woart auf das Brummen vo am Toyota Diesel abrr s brummt ned (brummt ned, brummt ned, brummt ned)
di Dame vom Band di sagt zu mir: "Die Telefonnummer ist ned verfügbar hier!"
HILFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!
Sind wir jetzt gestrandet???
Ich überlege schon was wir nun machen, ob uns Elvira von Bushtrucker Tours (klick mich) aus der Patsche helfen kann
oder wie oder was...
Ich geh etwas umher, schau mir nochmals die Schilder an, fordere jeden auf mir sein Schild zu zeigen...
...da kommt plötzlich ein sehr gepflegt aussehender Mann auf mich zu, etwas unsicher, doch als ich ihn anseh ist er
sich scheinbar doch plötzlich sicher!
Er grinst mich an und entschuldigt sich für die Verspätung!
Es ist Raphael von East African Exotic Safaris (klick mich), der im Stau stecken geblieben ist...
OK...
Währen wir nicht zu früh gelandet hätten wir nur kurz warten müssen, insofern: Shit happens!
Wir gehen zum Auto, einem recht neuen verlängerten Land Cruiser HZJ79 mit der Aufschrift eines anderen Unternehmens...
...also ein zugemietetes Auto!
Hab ich kein Problem damit, ist nicht unüblich hier...
Der Fahrer nimmt sofort das Gepäck und beginnt es zu verstauen...normalerweise begrüsst man zuerst die Gäste...
Na ja, dann geh ich halt zu ihm hin und nachdem er fertig ist begrüsse ich halt ihn.
Er schaut mich mit grossen Augen an und sagt dass er Chege (Ausgesprochen 'Tschege') heisst.
Wir nehmen Platz und er fährt los, rein in die verstopfte Stadt, während ich dem Raphael die restliche Zahlung bar
überreiche.
Es dauert ziemlich lange in der Stadt...der Verkehr ist halt wie üblich in Nairobi recht stauend...
Wir laden Raphael aus, verabschieden uns und fahren in Richtung Stadtauswärts!
Ich frage Chege nach Wasser, da keines bei den Sitzen ist, er antwortet dass er das erst mal kaufen muss wenn er gleich
zur Tankstelle fährt...
Hmm...ohne Wasser und mit leeren Tanks die Touris abholen???
Etwas fragwürdig...was ich Chege auch durchgebe!
Wir fahren also zur Tankstelle, er tankt, Axel und Lucy kaufen im Tankstellenshop (!!!) ein und ich geh zum Klo...
Dann endlich fahren wir los, aus Nairobi raus!
Immer wieder faszinierend ist wie die Gegend zwischen Nairobi und dem Aussichtspunkt am Grabenbruch aussieht...
...so gar nicht afrikanisch, beinahe wie auf einem geraden Teilstück des Flüälapasses...oder ist's der Ofenpass???
Erstaunlich!
Und irgendwann kommt man eben an diesen Grabenbruch, wo Aussicht weit und die Strasse steil abfallend ist...
Ein wunderschöner Ausblick!
Unten angekommen sind wir schon bald am Abzweig nach Narok...
...und werden von einem Soldaten angehalten!
Oha!
Chege spricht mit ihm und fährt dann einige Meter in Richtung Narok bis zu einer Tankstelle, wo er das Auto parkiert und
dann endlich sagt dass es in Narok irgendwelche Ausschreitungen gegeben habe und die Strasse dorthin gesperrt wäre!
TOLL!!!
Er steigt aus und sagt wir sollen bitte im Auto warten...
Wir sehen ihn rumtelefonieren, da sitzen, ins Handy tippen, telefonieren, weglaufen, reden...
...während das Auto in der Sonne steht, wir drinn sitzen und warten...
Langsam kommen die ersten unzufriedenen Bemerkungen dass Chege mal endlich Infos geben könnte...
Die Stimmung im Auto verschlechtert sich langsam, ich steig aus und schau mich nach Chege um, seh ihn nicht...
Wir stehen sicher schon mehr als eine Stunde nur da, ohne eine Info...
Die Bemerkungen werden unzufriedener, die Bemerkenden ebenfalls, allen voran Axel, der doch massiv austeilt...
Z.B. 'Schaut ihn euch an, sitzt dick und fett da wie eine Spinne die sich ihrer Beute sicher ist, und die Beute sind wir'
...und ich mach etwas, was ich vorher noch nie gemacht habe!
Ich nehm den Fahrer in Schutz!
Normalerweise bin ich derjenige der beim ersten kleinen Ding das mir nicht passt gleich mal den Tarif bekannt gibt damit
es nachher klappt, aber diesmal nehm ich ihn in Schutz mit der Aussage dass das für Ihn auch eine ungewohnte Situation ist
und er dementsprechend überfordert ist damit und wir ihn nicht noch mehr unter Druck setzen sollten...
...
Wenn ich gewusst hätte wie sich alles danach entwickelt hätt ich ihn da schon 'in den Senkel' gestellt, wie's die anderen Drei
ja wollten!
Aber nein, ich muss ja Frieden stiften...ich Depp!
Irgendwann sieht Axel Chege wieder und spricht ihn ruhig, zurückhaltend und mit säuselnder Stimme an ob er irgendwelche Infos habe...
Der Unterschied zwischen dem wie er es zu Chege sagt und wie er vorhin über Chege gesprochen hat könnte nicht grösser sein...
Und...
...
...Chege hat!!!
Öffenbar wurden zwei Masai-Politiker wegen Korruptionsverdacht inhaftiert, was die Bevölkerung der Masai-Stadt Narok dazu
veranlasste die Strassen zu blockieren und Diverses anzuzünden!
Und: Es hat mindestens zwei Tote gegeben bei diesen Ausschreitungen!!!
Später ist dann von bis zu 5 Toten die Rede...
...
Uiuiui, unser Kenya-Teil des Urlaubes beginnt ja fröhlich, judihui!!!
Nach vielen Telefonaten ist dann mal Raphael drann, Chege gibt mir das Telefon und Raphael schlägt uns vor dass wir eine
Nacht am Lake Naivasha verbringen, ohne Aufpreis.
Da wir zwar die Lodge bei der Mara gebucht haben aber einen Tag weniger in der Mara sein werden sparen wir so den Parkeintritt,
das reicht um in eine günstige Lodge zu gehen!
Sollte sich nun jemand wundern dass ich noch betone dass es ohne Aufpreis ist dem sei gesagt dass Raphael genausowenig
für die Situation kann wie die Betreiber der gebuchten (und bezahlten) Lodge oder wir...dass Raphael so ehrlich ist
und das von sich aus sofort so vorschlägt spricht dafür dass wir den richtigen Touroperator gewählt haben!
Wir fahren also wieder...endlich!!!
Nach einer erstaunlich langen Fahrt kommen wir um etwa 14:00Uhr im 'Fish Eagle Inn' (klick mich) an und können uns
endlich an den Tisch setzen und etwas essen!
Denn wir haben seit gestern Abend ja noch nichts gegessen...ausser einigen Keksen und so Zeug die Axel (wer denn sonst wenn's
ums Essen geht?) an der Tankstelle in Nairobi gekauft hat.
Und was macht das Essen?
Es lässt sich bestellen, kommt und schmeckt!
Und es tut soooooooooo gut!!!
Erst nach dem Essen beziehen wir die Zimmer, wäre die Reihenfolge anders gewesen wären wir wohl auf dem Rückweg zum Restaurant
elendiglich verhungert!!!
Die Zimmer die wir bekommen sind zwar klein und dunkel, aber Zweckmässig und sauber!
Einzig meine Kameraeinstellungen sind nicht so zweckmässig...
...ich vergess noch immer dauernd dass ich nicht im Automatikmodus fotografiere...
Und so kann ich halt nur wirklich miese Fotos anbieten, die vor der Bearbeitung recht speicherfreundlich platzsparend
weil beinahe schwarz sind...
Oben: Das Bett! Unverkennbar!
Oben: Das Zimmerinterne Büro...
Oben: Klo, Dusche, Lavabo...weder von Links nach Rechts noch umgekehrt!
Oben: Das Restaurant...mit echt brauchbarer Küche!
Hat alles sehr gut geschmeckt!
Oben: Der Pool...
Oben: Links gehts zu unseren günstigen Zimmern, geradeaus zu den teurerern Zimmern und rechts zum Massenschlag.
Oben: Unsere Zimmer
Nachdem wir uns etwas hingelegt und die Lodge erkundet haben...
...hmm....war vielleicht auch in anderer Reihenfolge...
...gehen wir zur Rezeption und buchen eine Bootstour auf dem Lake Naivasha, was irgendwo um die 30$ kosten soll für
eine Stunde.
Wir gehen also runter zum Wasser, das von viel Grünzeugs begrenzt faul daliegt und gehen über einen Steg, der auch schon
mal besser ausgesehen hat zu etwas Länglichem, was wohl 'unser' Boot sein wird.
Also setzen wir uns in dieses lange schwankende Etwas das da im Grünen liegt und bemerken dass unter dem Grünen
ziemlich viel Wasser ist...
Kein Wunder: Das Grüne sind Wasserhyazinthen!
Dementsprechend sind wir schon auf dem Steg übers Wasser gegangen...wer hätte gedacht dass ich auch mal übers Wasser gehen kann...
...damit wurden andere schon Weltberühmt!
Und los gehts!
Der Motor heult kurz auf und schon zeigt uns der Guide Vogel nach Vogel...
Es wimmelt von den Viechern!
Oben: Purpurhuhn, Porphyrio madagascariensis auf den eingeführten Wasserhyazinthen
Oben: Langzehenkiebitz, Vanellus rassirostris
Oben: Graufischer (Ceryle rudis)
Oben: Rallenreiher, Ardeola ralloides
Wie aufmerksame Beobachter vielleicht feststellen können gehört der Rallenreiher nicht zu den flugunfähigen Vögeln...
...wenn auch seine Flughöhe etwas gar niedrig zu sein scheint...
Oben: ...und auch Meister Kormoran versucht sich als Pilot...
Oben: ...während seine Kollegen gemütlich auf einem ziemlich dürren Bäumchen sitzen!
Oben: Wunderschön, der Papyrus...
Oben: Und jetzt bitte etwas Andacht, denn wir sehen einen Heligen Ibis, Threskiornis aethiopicus!
Oben: Oha!
Muss wohl auch mal sein...
Oben: Blaustirnblatthuhn oder Jacana, Actophilornis africanus
Oben: Er fischt nicht, er reihert!
Also ist es kein Graufischer sondern ein Graureiher, Ardea cinerea!
Oben: Weissbrustkormoran, Phalacrocorax lucidus und Riedscharben, Microcarbo africanus
Oben: Auch wenns so aussieht: Nein, der hat keinen Genickbruch, das ist ein Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa),
die sehen so aus...
Oben: Eurpäische Rohrweihe, Circus aerughinosus (ein Zugvogel), Graureiher und ein Blaustirnblatthuhn, das momentan
nicht scharf ist, hübsch vereint!
Oben: Mal wieder ein Graureiher, Ardea cinerea
Oben: Edelreiher, Mesopyx intermedia und Weissbrustkormorane. Wasshyazinthen und Papyrus
Oben: Und bitte wieder etwas Andacht, ein Heliger Ibis (Threskiornis aethiopicus) übt den Striptease und zeigt uns
schon mal die verstecktesten Federn...
Oben und unten: Europäische Rohrweihe, Circus aerughinosus, und was mir wohl niemand glaubt: ich hab sie im Flug erwischt...
...mit dem langen Objektiv bei je 156mm (KB=312mmm) plus 1,7-fach Konverter (KB=530mm), ca 1600 Pixel-Bildausschnitt!
Bin schon ein wenig stolz drauf diesen sehr schneller Flieger erwischt zu haben!!!
Oben und unten: Ein- und Derselbe Rötelpelikan (Pelecanus rufescens), mal von hinten, mal von Vorne genommen.
Oben: Nein, das ist kein Glubschaugenvogel und auch kein Glubschaugenfisch sondern ein Hippo...mit Glubschaugen...
Oben: ...und Zähnen!!!
Oben: Beim Anblick dieses Gebisses zieht sich sogar der Graureiher (Ardea cinerea) zusammen!
Oben: Giant Kingfisher (Megaceryle maxima), sieht man auch nicht jeden Tag...
Oben: Malachite Kingfisher (Alcedo cristata)...schwierig zu fotografieren, da die kleinen Bastarde dauernd abhauen
und das Papyrus schwankt wie die Sau!
GRMPFL!!!
Oben: Und schon ist die Stunde vorbei, es geht im Schnelltempo zurück!
Hat sich gelohnt, diese Bootstour, wunderprächtig wars!!!
Auch dank des tollen Guides!
...leider hab ich seinen Namen vergessen...
Auf jeden Fall wars viel, viel besser als in den Unruhen erschossen oder erschlagen zu werden...was ich mir übrigens beides
als eher nicht so angenehm vorstelle...
Nochmals etwas hinlegen, kurz ins Internet um eine Entwarnung betreffend der Unruhen ins Facebook zu stellen und schon ist
Zeit fürs Abendessen!
Auch das schmeckt uns sehr, was uns aber nicht so schmeckt ist die Tatsache dass Chege nicht auftaucht...
Nicht dass er ins Wasser gefallen wäre, nein, denn seit dem Mittagessen haben wir ihn nicht mehr gesehen...
Infos wären ja schon nicht schlecht...zum Glück hat sich Bianca seine Nummer geben lassen, so dass ich ihm eine Whatsapp-
Nachricht senden kann...
Ich schreibe um 20:43 Ortszeit 'Hy Chege, here is Claudio. Do You have any news for us? Kind regards' und bekomme exact
10 Minuten später zur Antwort 'Hi Claudio. Waiting for the 9 o'clock news and the last few calls. But as at 6 pm today I
felt we should leave tomorrow morning at 0730hrs.'
Nun ist mein Englisch zwar nicht das Beste, aber dass die Antwort eher ein 'vielleicht fahren wir, vielleicht fahren wir nicht' als eine klare
Ansage ist bemerk ich doch noch.
OK, denk ich mir, dann werde ich ja noch Infos bekommen ob wir morgen gehen oder nicht...
Auch ich schau mir die Nachrichten um 21 Uhr an, die Bilder von Narok sind echt furchteinflössend!!!
Mit brennenden Autos, Nagelbrettern, Bäumen usw. verbarikadierte Strassen, Menschen die anderen mit Macheten nachrennen
Soldaten die schiessen...es herscht Krieg in der Stadt durch die wir durch müssen!!!
Da mein Vertrauen in Chege schon etwas schwindet schreib ich Elvira, die Chefin von Bushtrucker Tours (klick mich),
an und frage sie ob sie was weiss.
Sofort kommt die Antwort dass seit kurzem die Strasse wieder offen ist.
Aus den Nachrichten weiss ich dass die zwei Politiker wieder freigelassen wurden und diese nun an vorderster Front der
Aufständigen stehen und mit der Regierung verhandeln...und solange verhandelt wird soll Waffenstillstand herschen...
Von Chege hören wir nichts mehr...
Wir beschliessen dass wir am Morgen um 07:30 abfahrbereit dastehen...und wehe Chege kommt nicht...
Schon früh gehts ins Bett, wir sind hundemüde, teilweise hatten wir eine Freinacht, teilweise zwei-drei Stunden Schlaf...
Aber seit 03:00 Uhr sind wir auf Reise...da darf man abends um halb zehn schon mal müde sein...
Gute Nacht!
Tag 14: Fahrt durch die Barikaden in die Mara...
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Schon um 03:00 Uhr herum bin ich hellwach, da noch immer erhöhte Histamin hält mich davon ab lange zu schlafen...
Zeit um die Bilder zu sichten und auszusortieren!
Um 05:30 beginn ich mal zu packen, Geschäfte zu tätigen und zu duschen, um 06:30 wollen wir uns zum Frühstück treffen.
Wie nicht anders zu erwarten bin ich zwar pünktlich, aber wieder mal der Letzte!
Wir diskutieren die Situation betreffend Narok und auch das 'sich nicht melden' von Chege...
Begeisterungsstürme hat er noch bei keinem von uns entfacht!
Trotzdem geniessen wir das Frühstücksbuffet und anschliessend schleppen wir unsere Taschen nach vorne...
Bedienstete sehen wir ausserhalb des Restaurantes noch keine...
Ich schicke Chege eine Whatsapp dass wir bereit sind für die Abfahrt...
Noch etwas im Internet surfen und tatsächlich kommt Chege um halb acht daher!
Halleluja, er lebt noch! :-/
Sofort laden wir alles ein und schon kommt der Manager der Lodge, weil er um das Geld für die Getränke fürchtet...
Da wir (vor allem ich) fälschlicherweise der Meinung sind dass je ein Getränk pro Mahlzeit im Preis inbegriffen ist
fordere ich Chege auf die Rechnung zu begleichen, was er verweigert.
Nach kurzem Hin und Her, bei dem auch kurz angesprochen wird dass wir bis er kam nicht wussten ob wir heute fahren oder nicht,
ruft Chege Raphael an, der mir das mit den Getränken genau erklärt.
Und Raphael hatte recht, korrekt wie immer!
Also bezahl ich mit Kreditkarte alle Getränke und die Andern zahlen mir ihren Anteil in Dollar zurück, so dass nun auch
meine Dollars sicher bis Ende Reise reichen.
Endlich fahren wir ab, bald schon sagen wir der geteerten Strasse ade und holpern über staubige Pisten...stundenlang!
Bei einem Curioshop (Souvenierladen) hält er an, die Pause tut auch unseren Arschbacken ganz gut...
Natürlich gehen wir rein, die ganze Halle ist voll von Schnitzereien, meist Ramsch, teilweise aber auch schöne Dinge!
Aber alle, ausnamslos alle völlig überteuert beschriftet!
Schnell stürzt sich einer der Verkäufer auf Bianca, offenbar hat er ihr angesehen dass sie ernsthaft interessiert ist was zu kaufen.
Nach langem hin und her findet sie etwas was ihr gefällt...zumindest bis der Verkäufer den Preis nennt: 99$!
Dann beginnt er, der Verhandlungsmarathon!
In Kurzform etwas so: 99$!
'No, that's much to much! 20$?'
'No, 20$? Impossible! 70$!'
'No, 70$ is still to much! 30$?'
'Oh, no, i can't give it für 30$! 50$!'
'No, 50$ is more than we want to pay, 40$?'
'Oh, no, i have a wife and children...i can't give it for 40$!'
Ich habs zwar nicht selbst gehört weil ich schon früher raus bin, aber etwa so könnts gewesen sein bis Lucy und Bianca auch
rausgingen und ins Auto stiegen.
...
...und der Verkäufer ans Auto kam uns folgenden Vorschlag machte: '40$ and a Coke!'
Und darauf gingen die Beiden ein!
Also wieder rein in den Curio-Shop, das Ding eingepackt und eine Coke geordert: 'A Coke? 5$ please!'
Also Geld wieder zurück und über den Preis einer Coke verhandelt!
Schlussendlich haben sie's dann gekauft und wir hatten wieder mal was zu lachen über diese Geschichte!
Afrikanische Verkaufsmethoden, herrlich!
Wir holpern wieder weiter in Richtung des Oloolaimutia Gate des Masai Mara Natural Reserve's und kommen dabei natürlich
durch Narok, wo ja gestern die Ausschreitungen waren.
Oben und unten: Spuren der brennenden Strassenblokaden des Vortages.
Oben und unten: Nagelbretter zuhauf...
Heute scheint die Stadt wieder friedlich zu sein...die Spuren der Vorfälle sind aber gut zu sehen!
Chege tankt nochmals voll und bemerkt einen schleichenden Plattfuss hinten rechts, der natürlich gleich repariert wird.
Bald hoppeln wir über Schlaglöcher mit Strassenfragmenten weiter nach Oloolaimutia, wo das 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) auf
uns wartet.
Je näher wir dem Dorf kommen umso verschmutzter ist die Landschaft, überall Plastik, wohin man auch schaut!
Im Dorf selbst ist es unglaublich vermüllt!
Echt eine Schweinerei!
Und der Wind treib den Plastik vor sich her...auch in die Mara!
Selbst da wo die Haustiere der Bewohner fressen ist alles voll Plastikmüll!
Ich möchte nicht wissen wie viele Tiere hier schon an verstopften Mägen elendiglich verhungert sind...
Traurig und unnötig!
Die Piste im Dorf zum 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) ist ohne grosse Bodenfreiheit nicht zu meistern, Stufen von 15-20cm sind zu überwinden...
Aber direkt nach der Einfahrt ist die Piste in gutem Zustand und kein Müll mehr zu sehen!
Dafür linkerhand Zelte und Hütten in übelstem Zustand, halb überwuchert!
Wir ahnen Schlimmstes!!!
Doch dann öffnet sich der Busch zu einer kleinen Lichtung wo die Rezeption und das Restaurant stehen, unsere erschreckten Gesichter
entspannen sich wieder, denn hier sieht alles bestens aus!
Wir sind froh endlich angekommen zu sein und werden in der Rezeption schon über das Camp informiert.
Alles ist sehr einfach, aber sauber und sympatisch!
Geführt wird das Camp von einer Masai-Vereinigung, also dürfte das Geld direkt zu den Leuten hier fliessen und nicht in
sowieso schon vollen Geldbeuteln einiger reicher Typen verschwinden..hoff ich mal ganz naiv!
Wir werden noch kurz befragt was wir essen wollen und schon gehts zum Zimmerbezug.
Der Masai, der meine Tasche trägt ist spindeldürr, ich denke er hat nur etwa das doppelte Gewicht der Tasche und nicht mal
die Hälfte meines Gewichtes, aber sein Stolz verbietet es ihm sich von mir helfen zu lassen.
Er windet sich ab meine jetzt noch etwa 22kg schwere Tasche auf die Schultern zu hieven, ich kann mich kaum zurückhalten
ihm nicht doch zu helfen!
Der arme Kerl...aber er will seinen Job machen, da darf ich ihm genausowenig nehmen wie seinen Stolz!
Na ja, irgendwann schaft er's dann doch noch und wir latschen los!
Ich bekomm das Zelt mit dem Namen 'Leopard'...wie passend!
Zumal der Leo klar mein Lieblingstier ist!
Bei Bianca und Lucy ist's das Zelt 'Serengeti' und bei Axel das Zelt 'Buffalo'.
Oben: Mein Zelt von innen: Das bequeme Doppel-Bett und das Einzelbett, das ich als Gepäckausbreitefläche nutze.
Oben: Die einfache Dusche aus Planenstoff und Holzlatten, bei der nach effektiv 10 Minuten warmes Wasser kommt.
Einfach, aber sauber und funktioniert!
Oben: Das Klo bietet nur genügend Beinfreiheit, ist aber ebenfalls zweckmässig und sauber!
Oben: Das Lavabo, sogar mit Spiegel...das Geschmiere stammt von mir...
Kurz nach dem Zeltbezug gehts essen, wir sind gespannt was uns da erwartet!
Da das Essen noch nicht fertig ist setzen wir uns an einen Tisch, Chege kommt auch zu uns.
Ich frag ihn ob er Kinder habe, er antwortet 'No!'...
Mehr kommt nicht...keine Gegenfrage, keine andere Info...nur betretenes Schweigen am Tisch...
Bianca, Lucy und Axel starten auch noch einige Versuche, er bleibt einsilbig wie ich's noch nie vorher erlebt habe...
Weder Infos über ihn noch über die Firma noch Fragen an uns, die Antworten völlig einsilbig, nichts, worauf man aufbauen
könnte...absolut nichts...
Scheint ein sehr spezieller Mensch zu sein...
Na ja, solange er einen guten Job macht ist's auch ok, vielleicht hat er nur einen schlechten Tag...
Und schon wird das Essen serviert, auf zu Tisch...einem Anderen...
Es ist definitiv sehr afrikanisch, hat nicht viel vom üblichen in den Lodges zu essenden eropäisch angehauchten Zeug,
und es schmeckt!!!
Im grossen Ganzen muss man sagen dass dies durchaus eine sehr preiswerte Alternative zu anderen Lodges in der Gegend ist,
vorausgesetzt, man legt nicht viel Wert auf Luxus.
Die Bediensteten sind alle sehr zuvorkommend, einer spricht sogar etwas deutsch, man kann's hier aushalten!
Nach dem Essen wollen wir natürlich auf Gamedrive!
Also ins Auto und los gehts!
Chege will das Dach öffnen, ich sag 'it's ok, i make it' und machs, da ich ja eh schon hinten bin.
Er schaut mich mit einer Mischung aus Freude und Verwunderung an, offenbar ist er sich nicht gewohnt dass wir 'miteinander' reisen
und nicht 'wir' und der Fahrer jeder für sich.
Die Strecke vom 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) zum Oloolaimutia Gate ist innert 4-5 Minuten gemeistert.
Was dann dort kommt jedoch nicht!
Das dauert!
Denn zum Einen scheinen die Formalitäten lange zu dauern, zum anderen belagert und eine wilde Horde Masai-Frauen!
Bianca, Lucy und ich haben die Fenster schon rechtzeitig geschlossen, Axel hat seines offen...
...und glaubt ja nicht dass die Damen das nicht sofort bemerkt hätten!!!
Ab sofort war Axel das Hauptobjekt der Begierde!
Er versucht sich anständig und respektvoll zur Wehr zu setzen...wir andern Drei lachen uns weg!!!
Herrlich!!!
Dann nimmt Bianca was in die Hand, Lucy schaut es sich auch an und schon sind die Damen, die Axel nicht nah genug kommen,
bei ihm!
Er öffnet das Fenster und beginnt zu verhandeln, die Damen halten ihre Dinge rein, und alles kostet 5$!
Lucy handelt und handelt, und irgendwann stellt er den Damen mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht DIE Frage des Tages:
'Who makes the best price?'
Echt, Situtionskomik vom Feinsten, was haben wir gelacht!!!
Die Damen waren nun kaum mehr zu halten, Axel und Lucy wurden bestürmt als wären sie die einzigen Männer auf einem Planeten
voller Frauen...
...odrr so ähnlich...
Natürlich wurde auch gekauft, so um die 9$ sind da schon liegen geblieben bei einem ausgehandelten Stückpreis von 1-3$.
Und dann kommt endlich Chege zurück, um die 15 Minuten braucht er jeweils für die Formalitäten...was mir unnötig lange vorkommt...
Und endlich fahren wir durch's Tor: WIR SIND IN DER MASAI MARA!!!
Endlich wieder!
Vor 5 Jahren und zwei Monaten war ich das erste und bisher letzte Mal in der Mara, jedoch oben am Oloololoo-Gate, wo wir in
in einigen Tagen ebenfalls sein werden!
Auch hier hats noch Plastikmüll aus dem Dorf, weniger, aber es hat!
Und: Es hat Tiere!!!
Und nicht wenige!
OK, vor allem Topi's, Thomson-Gazellen, Gnu's, Impala's und Zebras, aber schon bald etwas was normalerweise selten zu
sehen ist...
Aber es gibt Reisen während derer sich gewisse Sichtungen häufen, so wie wir im Februar 2012 10 Leopardensichtungen innert
24 Stunden hatten...
Auf dieser Reise wird's zwar nicht so extrem und es sind auch nicht die Leo's (leider), aber die Schakale sehen wir noch
des Öfteren!
Auch schön!
Oben: Schakal der Dritte (einer von Dreien), ein Schabrackenschakal (Canis mesomelas)
Die Landschaft ist einfach nur wunderschön, die Wolken, der Himmel...ich hab ja gewusst dass die Mara wunderschön ist,
aber so schön hatte ich's nicht mehr in Erinnerung!
Und meine Mitreisenden sind auch voll begeistert!
Schön!
Es hat nicht viele Autos, aber es hat...was mich etwas wundert, denn Touristen hats kaum in Kenya...
Scheinen sich alle hier zu versammeln...
Und schon bald sehen wir unsere erste Giraffe in der Mara...
Oben: Offenbar gehts der Giraffe nicht so gut, sie hat sich hingelegt.
Wir beraten ob sie sich nicht einen Sonnenbrand holt und ob wir ihr etwas Sonnencreme einstreichen sollten...
Da sie aber nichts dergleichen wünscht (in Wirklichkeit reagiert sie nicht mal auf unsere Bemühungen) fahren wir weiter...
Oben: Ein weiterer Schakal, diesmal warens zwei...
Schon von weitem sehen wir die riesige Büffelherde durch das Tal den nächsten Hügel rauftrotten...
Hinterher hinkt ein Kalb mit offensichtlich verletztem Vorderbein.
Die Mutter wartet, die Herde macht auch nichts anderes, das Kalb ebenfalls...was ja nicht Sinn der Sache ist bevor es bei
der Herde eingetroffen ist...Dummerchen...
Die Wolken sind schon dichter und dunkler als noch vor fünf Minuten, schon bald spür ich die ersten Regentropfen...
Trotzdem lassen wir natürlich das Dach offen, wir haben ja schon viel zu lange keinen Gamedrive mehr gemacht umd wegen
der paar Tropfen zu schliessen...
...wobei...
...nun prasselts doch schon richtig heftig runter...
Spielen wir die Harten oder zeigen wir dass wir auch Weicheier sein können?
Es schüttet schon heftig als endlich jemand (War's Chege?) sagt dass es ins Auto regnet und mir als leztem noch draussen
Stehenden sozusagen vorschreibt reinzukommen und das Dach zu schliessen...
OK, wenn's denn sein muss komm ich halt auch ins Trockene...
Wir bleiben bei der Herde stehen oder sie bei uns, keiner weiss es so genau...
Oben: Ein Vogel zieht einem Büffel den Schnodder aus der Nase...lecker! :-/
Irgendwann ist der Regen zu Ende, und es ist langsam Zeit gemütlich zurückzufahren.
Chege nimmts sehr genau mit der Torschlusszeit, man könnte fast von Torschlusspanik sprechen!
Wir fahren durch wunderprächtigste Landschaft mit fabulösesten Wolkengebilden in Richtung Gate...
Oben: Wunderprächtig fantastisch gigantische Landschaft (kommt live wesentlich besser rüber)...mit Geschmack in der Luft!
Oben: Die Wolken formen fabulösiastische Gebilde (kommt live wesentlich besser rüber)...
...nur um sie Minuten später wieder umzuformen!
Oben: Mal heller, mal dunkler...
Oben: ...mal mit erhobenem Wolkenfinger...
Oben: Wie man unschwer erkennen kann ist das kein Büffel sondern ein Graurückenwürger, Lanius excubitoroides,
oder anders gesagt: Ein Vogel!
Oben: Bei der Ausfahrt knipps ich noch in voller Fahrt einige Thomson-Gazellen, die sind halt so viele dass man die,
wie die wunderschönen Impala's, kaum mehr fotografiert...denn sie stehen ja überall rum!
Zurück im Camp geht's kurz ins Zelt, um 19:30 wollen wir uns zum Abendessen treffen.
Da's hier recht kühl wird sobald die Sonne Feierabend macht zieh ich auch noch einen warmen Pullover an und mach mich auf
den Weg aus dem Zelt raus...
Was mir problemlos gelingt!
Etwas weniger problemlos gestaltet sich aber das Schliessen des Zeltes, denn der Reissverschluss öffnet sich hinter dem
Schlitten wieder!
Nicht nett!
Also sofort zu einem der rumstehenden Masai und ihm das gezeigt, er meint ich soll mal essen gehen, er würde sich drum kümmern.
Also geh ich zum Restaurant, wo natürlich alle schon warten...obwohl ich wieder nicht zu spät bin!
Einzig Chege fehlt noch, setzt sich dann aber auch bald dazu.
Wir probieren wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen, er ist noch immer sehr wortkarg und einsilbig, aber nicht mehr so
extrem wie am Mittag.
Ein wirkliches Gespräch kommt nicht auf, so wechseln wir halt wieder ins uns wesentlich besser gelegene Deutsch.
Ist für ihn zwar langweilig, aber da er sich sowieso nicht am Gespräch beteiligt ist das ja auch egal...
Wir sind ja nicht zu seiner Unterhaltung hier!
Wenn schon dann umgekehrt...
Das Essen setzt sich aus Suppe, Hauptmalzeit die am Nebentisch selbst geschöpft wird und aus Fleisch, Nudeln oder Reis oder
Ugali sowie Gemüse besteht, zusammen.
Anschliessend gibts noch Dessert, sehr lecker das Ganze, erst recht wenn man bedenkt dass das Essen grösstenteils über
offenem Feuer zubereitet wird!
Schon relativ früh hüpfen wir ind Bett, denn es ist recht frisch im seitlich offenen Restaurant.
Aber...
Es ist nicht immer alles so einfach wie's sein sollte...
Der Reissverschluss konnte im Dunkeln nicht repariert oder ersetzt werden...also werd ich aufgefordert mein Zeug zu packen und
in ein anderes Zelt umzuziehen.
Natürlich geht da nur mit einem Träger, der mir die Tasche förmlich aus der Hand reisst...
Mein neues Zelt heisst 'Rhino', was durchaus auch passt, da dies der Urlaub ist, in dem ich die bisher meisten Nashörner
gesehen habe...
Und ich hoffe doch dass es noch mehr werden, in der Mara hat man da ja durchaus Chancen!
Also alles wieder auspacken und schon gehts unters Moskitonetz, wo ich noch einige Fotos sortiere, beschneide und für den
Reisebericht auswäle...
...bis mir die Augen zufallen...
Gute Nacht!
Tag 15: Gamedrive!!!
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Brrrr...
Schweinekalt...
Es ist 02:00 Uhr morgens und ich bin erwacht weil ich fiere...obwohl ich komplett zugedeckt bin!
Also flugs das Moskitonetz gelupft und die Decke des kleinen Bettes dazugenommen, gut eingepackt und...
...weitergeschlafen...
Früh morges rappelt das iPhone freudig los...
...ich entrapple es dagegen sehr unfreudig...
Aber es hat recht: Ich muss aus den Federn!
Um 06:15 wollen wir Frühstücken, um 06:30 öffnet das Gate, dann wollen wir da sein!
Also schnell, schnell rein in die Hose, rauf auf's Klo, rein in die Socken und Schuhe (diese Reihenfolge sollte man tunlichst
beachten!) und T-Shirt angezogen, die Kameras gepackt und raus aus dem Zelt!
Irgendwo dazwischen hab ich mich natürlich auch noch gewaschen, die Augen zusammengesetzt (wär ja blöd wenn ich nichts seh)
und die Zähne geputzt...
Kurz nach sechs (es dämmert schon!) bin ich im Restaurant und was seh ich da?
Meine drei Mitreisenden sitzen schon am Tisch!
Kurz darauf werden wir von der Küchenmannschaft begrüsst und das Essen kann losgehen!
Auch hier: Sehr lecker!!!
Auch Chege kommt noch dazu und isst was.
Nachdem er fertig ist gehen wir zum Auto und düsen los, es ist kurz nach halb sieben.
Wobei 'düsen' bei der Piste durchs vermüllte Dorf kaum möglich ist.
Schritttempo ist vielerorts angesagt, maximal!
Zum Glück ist das Gate direkt neben dem Dorf und nicht weit entfernt!
Aber ich denk mir jedes Mal wenn wir von der sauberen Lodge in das vermüllte Dorf fahren dass das doch einfach nicht sein darf!
Am Gate sind diesmal (noch) keine Masai-Frauen zu sehen, Chege muss aber offensichtlich erst die Ranger wecken, es dauert
lange bis sie das Tor öffnen...
Schaade, denn wir hätten durchfahren können, da das gestern gelöste Permit ja noch keine 24 Stunden alt ist.
Nachdem wir endlich durch sind sehen wir die Masai-Frauen vor dem Gate auch schon Stellung beziehen...
Zu spät, meine Damen!
Wir holpern relativ zügig über die Hauptpiste in Richtung der Mara-Plains, und was sehen wir auf dem Weg weiterhin rumliegen?
Ja, genau, die Giraffe, die schon am Vortag unsere Hilfe nicht wollte!
Und das arrogante Vieh antwortet auch heute nicht auf unsere Vorschläge mit der Sonnencreme!
Na ja...an uns solls nicht liegen!
Soll die nur nie kommen und wegen Sonnenbrand jammern...
Oben: Einfach wunderschöne Landschaften!
Oben: Grant-Gazelle (Nanger granti, früher Gazella granti) mit sehr schön sichtbarem Seitenstreifen
Oben: Schwarzbauchtrappe, Lissotis melanogaster, Maennchen. Die sind schwer von der Hartlaubstrappe zu unterscheiden....
Es geht weiter zum 'Keekorok Airstrip', der auf 5570ft oder 1698müM liegt, und dort hält Chege ungefragt an und sagt dass
wir hier auf's Klo gehen können...
OK...
...hätte zwar keiner gemusst ausser ihm, aber vorsorglich nimmt Bianca auch mal die Gelegenheit am Spühlknopf...
Ist natürlich auch eine Möglichkeit länger zu schlafen wenn man das Geschäft während der Arbeitszeit verrrichtet und zu
spät zum Frühstück kommt...
Ich zweifle erstmals ob es richtig war dass ich ihn am ersten Tag in Schutz genommen habe, bleibe aber ruhig...genau WEIL
ich ihn da schon verteidigt habe...aber ich nerv mich ein wenig...und denk mir 'gib ihm eine Chance'...
Die Kloanlage bei den Männern ist aber offenbar in einem Zustand der Chege nach Bianca ebenfalls aufs Damenklo gehen lässt...
Wir fahren weiter, ich hab dabei den Eindruck dass Chege nicht wirklich weiss wohin er will...
Rundherum ist das Gras hoch, so dass man keine Tiere sieht...da kommen uns bei einer Kreuzung zwei Autos der daneben liegenden
Lodge entgegen.
Die Fahrer reden kurz und schon macht mir Chege den Eindruck dass er nun weiss wo er hin will...
Lassen wir uns überraschen!
Oben: Das Perlhuhn hat seinen Helm auch schon montiert und ist nun ein Helmperlhuhn (Numida meleagris)
Oben: Eine Gruppe Impala-Junggesellen steht auch schon rum...um die Zeit nicht selbstverständlich für Jungesellen!
Die Fahrt führt über Hügel und durch Täler bis wir uns auf einer weiten Ebene mit recht kurzem Gras wiederfinden.
Einige Thomson-Gazellen stehen zwischen einigen Bäumen...und auf einem dieser Bäume hat's ein Geiernest!
Und jetzt das Unglaubliche:
...Tatataaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa...
...
Mit Geiern drinn!!!
Oben: Weissrückengeier (Gyps africanus) im Weissrückengeiernest!
Oben: Sekretäre (Sagittarius serpentarius) auf dem Weg ins Büro.
Wir fahren und fahren, und das sehr langsam...und um uns herum immer dasselbe: weite Ebene mit Thomson-Gazellen und einigen
wenigen Antilopen...
Nicht sehr interessant, was man auch daran sieht dass ich der Einzige bin der nicht nur steht sondern auch noch...
...und jetzt kommt's...
...nicht zwischendurch schläft!
Bei Axel weiss ich's ja, aber bei Bianca und Lucy hab ich das noch nie erlebt!
Na ja, ein spannender Gamedrive ist's ja nicht wirklich, ich vermute er sucht Geparden oder wenns etwas mehr Busch hat Nashörner...
Ich sag noch zu ihm dass es hier sehr wenig Tiere hat, er bestätigt es wie immer ins Lenkrad flüsternd ohne den Kopf zu
drehen damit man ihn besser verstehen könnte und...
...macht weiter wie bisher!
Ich deute das nochmals als Zeichen dass er etwas sucht...denn ein Guide der vom Gast hört dass es wenig Tiere hat macht
normalerweise sofort dass man mehr Tiere zu sehen bekommt, nicht so Chege.
Nach einer Umrundung eines kleinen Bereiches voller Busch sind die anderen drei wieder wach und wir stossen auf...
...na was wohl???
Ja, Thommy's!
...die Achthundertvierunddreissigsten odrr so...
Oben: Thommy's Clique (Eudorcas thomsonii)
Da ich meine Schuhe trotz der Thommy's noch an den Füssen habe nehm ich an dass mich die Sichtung wie auch der bisherige
Gamedrive nicht aus den Latschen gehauen hat.
Wir fahren weiter, links und rechts hats Gras und einige Thommys, wenige Bäume und auf einem Baum...
...na was wohl???
Ein Geiernest!
Oben: 'Kontollturm an Geier-Air: Landeerlaubniss erteilt!'
Offensichtlich handelt es sich bei dem Ding da oben nicht um ein Weissrückengeiernest sondern um einen Weissrückengeier-Airstrip...
Oben: Gabelracke bzw. Gabelrake (Coracias caudatus), auch Grünscheitelracke oder Gabelschwanzracke genannt
Da es schon kurz vor 11:00 Uhr ist gehts langsam wieder zurück in Richtung Mittagessen, den ganzen, wirklich weiten, ausser
Thommy's beinahe tierlosen Weg zurück...
Oben: Im Wikipedia steht nebst anderem auch dass der 'Kronenkranich (Balearica pavonina) ist eine Vogelart...'
Ob er das ist kann ich nur vermuten...was ich hiermit hochoffiziell tu!
Kaum sind wir wieder in der Nähe des Gates treffen wir wieder die Giraffe...die sich noch immer sonnt...
Echt, mir wär das zu langweilig!!!
Aber diesmal tuscheln wir nur darüber dass sie dringend Sonnencreme benötigt, bieten es ihr aber nicht mehr an...
Selbst schuld wenn sie unsere Hilfe nicht will, jawohl!
Aber das Schöne ist: Ab der Giraffe hat's wieder Tiere!
Und die lassen sich durch unsere knurrenden Mägen nicht stören, schön!
Um 13:00 sind wir endlich im Camp, nur kurz die Kameras ins Zelt bringen und schon gehts an den gedeckten Tisch!
Und wieder gibts eine Suppe, eine Hauptspeise mit zweierlei Fleisch, einem spinatähnlichen Gemüse, Kartoffeln und Nudeln, das
alles in Buffetform und in mehr als ausreichender Menge.
Zum Schluss natürlich noch ein Dessert: Eine Banane im Honig gebraten!
Das Tolle daran: Alles schmeckt herrvorragend!!!
Natürlich nicht mit einem Gourmettempel zu vergleichen, denn das Fleisch muss in Afrika nun mal komplett durchgebraten werden
um sicher zu sein dass keine Parasiten oder Schlimmeres überleben können, aber geschmeckt hats!
Wir versuchen auch wieder mit Chege ins Gespräch zu kommen, es kommt noch immer nur sehr wenig zurück...
Nach dem Essen fixieren wir noch den Nachmittagsgamedrive und ich sage Chege ganz klar dass wir nicht mehr in die Plains
wollen weil wir heute Vormittag nebst Thommy's und einigen Elefanten kaum Tiere gesehen haben und wir heute Nachmittag
gleich nach dem Gate links rüber fahren wollen weil wir da von Weitem schon Tiere entdeckt haben...
Er schaut mich erstaunt an, sagt dann mit etwas beleidigtem Gesichtsausdruck 'ok' und macht sich vom Acker...
Auch wir gehen uns etwas ausruhen, ich leg mich kurz hin und mach ein Mittagsschläfchen (GOTT!!! Ich werd ALT!!!)
und anschliessend setz ich mich mit dem Läppi auf dem Schoss auf die 'Veranda' des Zeltes, sichere und sortiere die Fotos.
Ich bin schnell fertig, da ja heute früh nur wenige überhaupt entstanden sind.
Schon bald ist 16:00 Uhr, wir treffen uns beim Auto, Chege kommt auch schon bald...
Am Gate muss Chege wieder die Permits lösen, es dauert wieder 15 Minuten, während derer uns wieder die Masai-Frauen bestürmen.
Wie schon gestern ist Axel das bevorzugte Objekt der Begierden, wir wollen ihn schon die Hübscheste aufquatschen...
Auch heute bringen sie es fertig dass sich Bianca und Axel für so einiges interessieren und Lucy ins Geschehen eingreift.
Aber schon nach kurzer Zeit merkt er dass das heutige Angebot dasselbe wie gestern ist und er ruft den Masaifrauen 'neue Ware bitte!'
Die Damen sind so geschäftig dass auch das Eine oder Andere Teil im Auto auf den Boden fällt, irgendwas fällt sogar zwischen
Scheibe und Scheibenrahmen runter...das ist weg!
Die Situation ist mal wieder voll Komik, herrlich!
Ich sitze völlig unbehelligt zuhinterst und amüsiere mich...
Endlich kommt Chege wieder und wir fahren los.
Und tatsächlich: Er fährt nach links!
Schön, denn wir sehen sogleich Gnu's mit Baby-Gnu's und Zebras und somit schon in der ersten Minute etwa gleichviele Spezies
wie in den 6,5 Stunden vor dem Mittagessen...
Oben: Gnu-Mama mit Gnu-Baby...
Oben: Gnu-Baby...bei dem Bild wurde mir auch klar weshalb die Gnus zuerst säugen und erst lange Zeit später Gras
fressen: Sie müssen erst den Hals länger wachsen lassen um überhaupt ans Gras zu kommen!!!
Oben: Genau so gestreifte Jeans hatte ich mit 16 auch!
Wir fahren etwas weiter, immer schön dem Flüsschen entlang.
Dies wäre perfektes Leopardengebiet, meine Augen suchen jedes Blatt der umliegenden Bäume einzeln ab...aber kein Leo zu sehen...
Dafür am Boden was, das man nicht täglich sieht: Eine männliche Steppenweihe am Boden!
Oben: Viele wissen gar nicht, dass es nicht leicht ist eine männliche Steppenweihe (ein Zugvogel) am Boden zu erwischen.
Ich wusste es auch nicht...leider etwas unscharf...
Und dann sehen wir auf der anderen Flussseite, einige hundert Meter entfernt, zwei Autos offroad unterwegs...
Ein deutliches Zeichen dass da was Interessantes sein muss!
Chege schaut durch Fernglas, wir durch die Kameras und was sehen wir?
Ein Rangerauto das ebenfalls offroad unterwegs ist...zu den anderen zweien hin!
OK, wir sehen auch die Löwen, die das ganze verursacht haben...
Offenbar werden die beiden gebüsst, denn die Ranger bleiben erst beim Ersten stehen, worauf der wegfährt und die Ranger zum
Zweiten fahren und der nach etwa derselben Zeit wie der Erste ebenfalls wieder zur Piste fährt...
Chege erzählt was das man da wohl nicht offroad fahren darf ausser es ist diese oder jene Situation...
...
Hmmm, ich habs zumindest nicht verstanden wie die Regeln genau sind, ich hab nur verstanden dass die Ranger gut versteckt
schon von weitem alles kontrollieren!
Gut so, hätt ich nicht gedacht!
Sobald die Ranger weg sind fahren wir natürlich auch zu anderen Flussseite, was in Ermangelung irgendwelcher Furten ein recht
weiter Weg ist.
Und kaum sind wir in der Nähe der Löwen sehen wir schon vier Autos bei den Löwen stehen...also offroad...
Und was macht Chege?
Er fährt auch offroad dahin!
Auf Nachfrage erklärt er dass bis zu fünf Autos dastehen dürfen, wenn aber ein weiteres Auto kommt muss der, der am längsten
da steht nach spätestens 10 Minuten wieder wegfahren...zwei dürfen da aber nicht stehen...
Weshalb auch immer...hmm...wahrscheinlich afrikanische Logik, für einen Europäer wohl nur schwer nachzuvollziehen...
Oben: Löwen bei dem was sie am Besten können...faul rumliegen!
Oben: Das dürfte dann wohl ein Männchen sein, nehm ich mal an...
Oben: Ach ja, hier sieht man die Mähne: Das ist ein Männchen!
Oben: Oha! Der ist definitiv gelenkiger als ich...
Oben: Einfach faszinierend, so einem Kätzchen in die Augen zu schauen...
Oben: Sieht nach einer romantischen Siesta aus...denn diese Dame scheint seine Lieblingsdame zu sein!
Hinter uns sind nun auch andere Wagen dazugefahren, so dass wir nun fünf Autos sind.
Aus zwei der Autos schauen richtige Kanonenrohre raus, gleich vier bis fünf Stück pro Auto!!!
Wahnsinn was da an Wert durch die Wildniss geschleppt wird!
Der Ausrüstung nach könnte man meinen dass es sich um Berufsfotografen handelt, aber dem Verhalten nach sind's wohl eher
zu reich geborene Berufs-Söhne...
Sie haben Objektive die mehr kosten als meine komplette Fotoausrüstung und Reise zusammen, aber leisten sich nicht mal einen
Fernauslöser oder ein brauchbares Stativ, verpassen vor lauter 'gelangweilt sein' die wenige Action und machen auch sonst
nicht den Eindruck als ob sie vom Fotografieren mehr Ahnung hätten als ich...sprich wenig...
Es sind echt schöne Bilder wenn sie anhand der hörbaren Knippserei aus den anderen Autos realisieren dass es was zu knippsen
gibt und dann ganz hektisch ihre Kanonen ausrichten und drauflosballern...
Und schon alles verpasst haben...
...
Spricht da der Neid des Besitzlosen?
Nein, definitiv nicht, so ein X-Kilo-Teil möcht ich beim besten Willen nicht durch die Gegend schleppen!!!
Oben: Für das Geld der Objektive auf diesem Bild kann man sich ein neues Cabrio plus einen neunen Geländewagen kaufen...
Aber leider hilft die ganze Technik nichts wenn man dauernd die Action verpasst...
Oben: ...wobei die 'Action' sich doch in überschaubarem Rahmen hält.
Nach recht langer Zeit sehen wir weitere Fahrzeuge zu uns holpern, darunter ein Rangerfahrzeug, das alle Driver etwas
nervös werden lässt...
...natürlich auch unseren!
Also fahren wir ab, es ist ja auch schon viertel nach sechs, wir müssen raus!
Die Mara verabschiedet uns und den Tag wie üblich mit einer traumhaften Wolken-Sonnen-Colage, herrlich anzuschauen!!!
Oben: Der Himmel der Mara...ein Traum!!!
Zurück im Camp gibts wieder mal wundervolles afrikanisches Essen, herrlich!
Chege spricht schon etwas, er fragt uns etwas über unsere Herkunftsländer, macht anschliessend etwas abwertende Sprüche zu den Dingen
die er nicht versteht oder nicht glaubt...
Na ja, Freunde werden dieser vor Arroganz triefende Kerl und ich nicht...
Ich dachte ich hätte im 2011 im Amboseli den schlimmsten Driverguide erlebt, nun kommen mir langsam Gedanken ob nicht Chege
dem den Rang abstreitig macht...
Er verschwindet bald vom Tisch, wir gehen auch schon bald in die Heia, gute Nacht!
Tag 16: Punkte fixierende Herden und deren Folgen...
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Guten Morgen, Hyäne da draussen, danke für's wecken mitten in der Nacht!
Die Hyäne klingt recht nah, nicht direkt ausserhalb des Zeltes und noch weniger innerhalb (zum Glück), aber die dürfte
im Dorf sein!
Die Hunde lärmen...und einer winselt nur ganz kurz, dann ist Ruhe...
Der dürfte das Zusammentreffen mit der Hyäne nicht überlebt haben...
Ein Auto fährt ins Camp...Chege???
Zumindest ist er gestern Abend weggefahren...und wir sind die Einzigen hier...der hatte wohl eine lustige Nacht!
Na ja, solange er seinen Job macht kein Problem...
Ich dreh mich nochmals um und döse bis das iPhone losrasselt.
Um 06:00 Uhr wollen wir uns zum Frühstück treffen und um 06:20 abfahren, so dass wir auch wirklich um 06:30 am Gate sind!
Auch dieses Mal können wir recht schnell durch das Gate, da ja die Eintritte von gestern noch gültig sind.
Wir düsen wieder nach links, diesmal aber von Anfang an über den Fluss weil wir hoffen dass die Löwen von gestern noch
immer faul dort liegen wo sie gestern schon faul rumlagen...
Aber nix da!
Weg sind sie!
Also bleiben wir mal stehen und Chege und ich packen das Fernglas aus...jajajaja, diesmal hab ich's zum ersten Mal auf der
Reise auf Gamedrive mitgenommen!
Und da fällt uns eine Herde Antilopen auf, die alle in dieselbe Richtung schauen: Zum Auenwäldchen am Bach unten!
Wir schauen was die Tiere wohl sehen, ich entdecke auf der anderen Seite des Wäldchens eine weitere Herde Tiere die genau denselben
Punkt anvisieren, nur eben von der gegenüberliegenden Seite her...
...und plötzlich realisier ich ES...
...und im selben Moment sagt's Chege: 'There must be a Leopard!'
Wuuuuhuuuuuu!!!!
Wobei es schon eine Frechheit ist dass der Guide gleich schnell ist wie ich...
Wir suchen also mit unseren Feldstechern, die noch nie ein Feld gestochen haben, die Bäume ab...
...nichts...
Also fahren wir dort hin!
Dummerweise ist es wieder die andere Bachseite, also wieder eine Furt gesucht und wieder etwa einen Kilometer zurück, nun aber
auf der Richtigen Seite!
Wir düsen holpernd im Standgas daher, suchen jedes Blatt an den Bäumen, jeden Zweig der Büsche, jeden Halm des Grases ab nach schönen,
gefleckten Katzen...
...und finden nichts!
Wobei das Gelände schon nicht wirklich übersichtlich ist und der Leo auch im nicht einsehbaren Bachbett sein könnte...
Zum Zeitpunkt als wir mit Sicherheit an der Stelle vorbei sind wo der Leo sein müsste schauen die Tiere nicht mehr in nur eine
Richtung sondern grasen gemütlich in alle Richtungen...
...hmmm...wurden wir von den Viechern verarscht???
Wir schauen uns in der Umgebung um, da sieht Chege mit seinem Fernglas hinter uns eine weitere Herde Tiere, die alle in dieselbe
Richtung schauen und auch in jene Richtung gehen!
Eigendlich ein untrügliches Zeichen für Raubkatzen auf Wanderschaft!
Wir fahren hoch und was sehen wir da???
Oben: Drei Mähnen-Löwen wandern vergnügt umher...auch wenn hier nur zwei zu sehen sind, es waren drei!
Dies ist eines meiner liebsten Bilder dieser Reise, auch wenn es technisch sicher noch besser hätte sein können!
Aber bei 1020mm KB-Aequivalent und Blende 7,1 (Blendenautomatik statt manuell irgendwo zwischen 13 bis 22, ich Depp) und
der Entfernung bin ich trotzdem zufrieden...
...mehr oder weniger...
Wau, drei Löwen mit Hippie-Frisur statt der kaum vorhandenen Mähne der Löwen die ich im Nairobi National Park gesehen hab...
Sie sind zwar noch sehr weit entfernt und gehen parallel zur Strasse, aber wir hoffen schon dass sie noch in unsere
Richtung schwenken...
Aber zuerst verschwinden sie im Busch, von den Antilopen genauestens beobachtet und verfolgt!
Chege schlägt vor noch etwas weiter nach vorn zu fahren, was uns für einen kurzen Moment die Aussicht die auf der obrigen
Foto zu sehen ist bringt.
WAU!!!
Wenn ich jetzt noch die Kamera richtig eingestellt gehabt hätte wärs ein fantastisches Bild geworden!
Aber alles ging so schnell...
...und ich bin noch in den fotografischen Anfängerschuhen...
...und überhaupt und sowieso...
Die Löwen verschwinden hinter den nächsten Büschen, nun nicht mehr so verfolgt, denn in den Büschen können die Antilopen die
Gefahr nun mal nicht so genau abschätzen weil sie die Löwen nicht immer im Blickfeld haben können...
Wir fahren noch einige Meter weiter bis wir sehen dass der erste Löwe die Richtung ändert und auf uns zu kommt!
Jetzt wirds spannend!
Puls 180!
MINDESTENS!
Sie kommen nicht ungefähr auf uns zu, nein, sie kommen GENAU auf uns zu!!!
Einer der beiden ersten Löwen hat offenbar mal eine schlimme Verletzung im Gesicht gehabt und dabei wohl ein Auge verloren...
Die Wunden sind zwar verheilt, aber ein Schönheits-Chirurg würde seinen Reichtum bei dem Anblick gleich wachsen sehen...
Mehrere Fellfetzenlappen hängen an der Seite des Gesichtes und übers eine Auge...kein schöner Anblick mehr!
Ich vermute da gabs mal einen heftigen Rivalenkampf um ein Rudel...
Und er sieht nicht nach 'Gewinner' aus...
Aber so ist die Natur, so sind auch die Katzen!
Hart im Geben, aber auch hart im Nehmen!
Der Einäugige legt sich hin, der andere geht weiter genau auf uns zu!
Oben: Löwe Nr.1, der voran geht...direkt auf uns zu!
Der erste Löwe kommt immer näher, beäugt uns immer wieder sehr aufmerksam während der Dritte weiter hinten aus dem Busch
kommt und sich zum Einäugigen gesellt, was diesen aufstehen und weitergehen lässt.
Oben: Der Dritte kommt, der Zweite geht...
Oben: Dem will man nicht im Dunkeln begegnen...
Oben: 1zu1-Crop mit 1020mm KB-Aequivalent aus riesiger Entfernung...da sind doch so einige Narben zu sehen...
Auch das Gesicht kommt mir schräg vor, könnte auch ein Schädelbruch oder so was gewesen sein...zum Beispiel von
einer Giraffe oder einem Zebra...
Der Erste geht in nur etwa einem Meter Entfernung hinter mir vorbei, der Einäugige kommt auf uns zu und fixiert uns nur
halb so stark wie der Erste es getan kat, wohl weil er nur halb so viele Augen auf uns richten kann.
Derweilen verschindet der Erste schon in den Büschen unterhalb der Strasse.
Der Dritte schlendert auch lässig in unsere Richtung, und kurz vor uns schwenkt er nach rechts um hinter uns durchzugehen,
natürlich nicht ohne uns einen abschätzigen Blick zuzuwerfen!
Was erdreisten wir uns auch mitten in seinem Weg zu stehen...
Oben: Er scheint nicht erfreut zu sein dass wir genau da stehen wo er durch will!
Nachdem die Drei unter uns in den Büschen verschwunden sind fahren wir weiter auf der Suche nach einem Weg dorthin wo die Löwen
hingehen.
Und...wir finden Einen!
Die Löwen machens sich in einem grossen Busch gemütlich, während zwei Safaribusse angefahren kommen, die offenbar durch uns
auf die Löwen aufwerksam wurden, denn bisher hatten wir die Drei für uns alleine!
Und diese beiden Busfahrer zeigen uns wieder mal wie man sich als Driver eben nicht verhalten sollte!
Der Erste fährt beinahe bis in den Busch, der Zweite direkt zwischen uns und den Löwen durch, so dass wir kurz nichts mehr sehen...
Danke, Depp!!!
Die Löwen fühlen sich offenbar bedrängt, der Einäugige ist zwar der Einzige, den wir innnerhalb des Busches sehen können,
aber der faucht die Minibusse deutlich an...
Kurz darauf verlassen die Löwen den Busch...und die Minibusfahrer setzen denen so nah nach dass sie ihnen beinahe über die
Schwänze fahren!!!
UNGLAUBLICH!!!
Der hinterste faucht den Minibus wieder an und trabt dann davon...
Zum Glück ist die Geländegängigkeit der Busse nicht gut genug um den Löwen zu folgen...und kaum sind die Löwen nicht mehr zu
sehen düsen die beiden wieder ab...
Löwen gesehen, abhacken, nächstes Tier bedrängen... 'kotz'
Echt, solchen Drivern sollte man die Lizenz entziehen!!!
Wir machen uns nochmals auf die Suche nach dem Leoparden, der nicht weit von hier sein müsste, werden aber trotz
intensiver Suche nicht fündig...
Also fahren wir wieder mal an der Giraffe vorbei, die noch immer da liegt...
Mir kommt echt langsam der Verdacht dass die ein ernsthaftes Gesundheitsproblem haben könnte...
Oben: Sie liegt noch immer da...hmmm...stimmt mit der wohl was nicht???
Noch immer in Gedanken betreffend des Wohlbefindens der Giraffe sehen wir in einem Busch ein paar Vögel, die still da sitzen!
Und was mich richtig erstaunt: da sitzt auch ein 'Ab-in-den-Busch-Vogel'!
Und er geht eben nicht ab in den Busch!
Oben: Der 'Ab-in-den-Busch-Vogel', auch 'Go-away-bird' oder Weissbrauenspornkuckuck genannt...
...auf jeden Fall ein Centropus superciliosus, jawohl!
Oben: Zwei Rötelschwalben (Cercropis daurica), erstmals bewusst wahrgenommen...
Weiter gehts!
Chege fährt auf der Hauptstrecke, wir geniessen das schöne Wetter, die herrliche Landschaft, all die Tiere rundherum...
...die je länger je weniger werden!
Das Gras wird höher, die Hügel flacher...wir sind wieder auf dem Weg in die tierlosen Plains!
Nach kurzer Durchgabe dass wir nicht wieder in die Plains wollen gehts auf Nashornsuche in die Hügel.
Oben: Nein, das sind keine Waldelefanten, das müssen Gras-Busch-Hügel-Elefanten sein!
Wir fahren und suchen, suchen und fahren...
Lange finden wir nichts, gar nichts!
Dann, ja, dann finden wir was: Eine Agame auf einem Stein...na ja... :-/
Die Sonne steht schon hoch, das Licht ist hart, also kein schönes Agamenbild...
Wenig später sehen wir einige Giraffen und halten bei denen an...
...und schon entwickelt sich da eine Schlägerei!!!
Eine beinahe ausgewachsene Giraffe verprügelt eine etwas Kleinere...
...bis eine ganz ausgewachsene Giraffe zu Hilfe kommt und die fast Ausgewachsene verprügelt!
Oben: 'KRAWUMM'
Oben und unten: 'Peng' mit danebenstehender Gaffer-Giraffe, dem ursprünglichen Opfer...
Irgendwann hat die fast Ausgewachsene genug und trottet davon, was wir auch tun...dummerweise ist aber die Piste plötzlich
zu Ende und unser Vorwärtsdrang wird dadurch zu einem Umkehrdrang...
Zum Glück!
Denn auf dem Rückweg sehen wir wieder TIERE!!!
Einen ganzen Strauss voll Sträusse!!!
Wir bleiben eine Weile stehen und schauen denen zu, wobei ich so seltsame Gelüste nach Brathähnchen bekomme...
Weshalb auch immer...
Oben: Poulet/Brathähnchen XXL...
Weiter gehts, wir hoppeln um die nächste Kurve und schon kommt uns eine Eliherde entgegen...
Also Auto gestoppt und sich in Position geworfen...
...und...
...zuschauen und geniesen!
Oben: Haben so was Beruhigendes...
Oben: Hoch das Bein! Sind doch immer wieder schön anzuschauen: Topi's! (Damaliscus lunatus topi)
Oben: Gabelracke (Coracias caudatus)...und eines meiner Favoritenbilder dieser Reise!
Nach etwa einer halben Stunde reissen wir uns los, aber schon nach kurzer Zeit will uns noch eine Elefantenherde begutachten,
wie schon in der Ersten hats ein Baby dabei, das diesmal sich im Gegensatz zum Baby der ersten Gruppe nicht nur scheu hinter
Mama's Beinen versteckt sondern sich ganz keck zeigt!
Oben: Baby-Eli...ganz mutig sicher 1m von Mama entfernt!!!
Schon bald wird's Zeit zur Lodge zu fahren, das Mittagessen wartet...und ist wieder mal sehr gut!
Der Küchenchaf fragt uns ob wir am Abend mal was nicht nur afrikanisch Angehauchtes sondern was rein afrikanisches haben wollen.
Was für eine Frage: Klar wollen wir!!!
Die Vorfreude ist mindestens so gross wie die Freude der Küchenmanschaft uns echt afrikanisches Essen zuzubereiten!
Und man sieht ihnen die Freude an!
Sehr schön!
Anschliessend gehts unter die Dusche...aber nicht weil ich beim Essen so gesabbert hätte, nein, einfach nur so als Entstinkungsaktion!
Nach nur 10 Minuten volles Rohr den Warmwasserhahn offenlassen kommt auch warmes Wasser!
Es stimmt halt schon: Der Europäer hat die Uhr, der Afrikaner die Zeit!
Noch etwas hingelegt und Fotos gesichtet, schon ist's wieder halb vier und wir entern das Auto!
Wieder mal gehts durch das von Kunststoffabfällen vermüllte Dorf zum Gate, wo die Masaifrauen schon auf ihren Axel warten.
Wieder werden Axel, Lucy und Bianca bestürmt (und ich in Ruhe gelassen) und trotz des Vorsatzes nichts mehr zu kaufen sind die
Damen wieder mal erfolgreich und wir amüsiert!
Nach der obligatorischen Viertelstunde für's Permit verabschieden wir uns von den Damen zum letzten Mal und fahren wieder in
Richtung des vermuteten Leoparden.
Aber der Leo bleibt was er schon ist: Nur vermutet...
Gesehen haben wir ihn nicht...
Ist wohl noch zu scheu sich zu präsentieren, das arme Kätzchen...
Chege hält immer wieder an und schaut etwas rum...
Ich versuche mir Einzureden er versuche die Geräusche zu werten, hab aber das Gefühl dass er nicht sonderlich motiviert ist...
Er spielt auch viel an seinem Handy rum, gähnt immer wieder...und sagt wie üblich keinen Ton wenn er wieder so anhält...
Ich frag ihn ob er was sieht und er antwortet 'No, just listening'...
Sagt's, setzt sich mit einem durch den Spiegel zu mir gerichteten nicht netten Blick wieder aufrecht hin und fährt weiter.
Immer wieder telefoniert er, so wie ich's verstehe privat, wozu er meist anhält...
Mit dem bisschen Suaheli das ich verstehe (und dem Babygeschrei aus dem Telefon) meine ich was von einer Geburt gehört zu haben...
Wenn's so was Freudiges ist verstehen wir natürlich dass er da schon einige Male telefonieren muss, wir sind ja auch keine
bösartigen Unmenschen!
Oben: Immer wieder schön anzuschauen sofern man keine Biene ist: Bienenfresser!
Wir holpern etwas von der Hauptpiste weg, ich such noch immer einen Leo im Busch, aber nix da, nix Leo für heute!
Nicht nett!
Dafür ruft Bianca plötzlich 'DA!' und zeigt mit dem Finger in die Wiese!
Ich schau hin und seh nur ein recht schnell rennendes Etwas, beinahe ganz vom kurzen Gras verborgen!
Also wohl keine Giraffe...
Es ist schnell, flach und sehr lang, ich würde meinen es ist mit Schwanz über einen Meter lang...
Bis ich die Kamera oben hab ist das Tier kaum mehr zu sehen, ich kann nur noch draufhalten und abdrücken, wobei das Gras
dem Autofokus die Arbeit nicht gerade erleichtert...
Für mehr als eine schlechte und unscharfe Aufname und einige komplett unbrauchbare Bilder hat's leider nicht gereicht.
Was ist das?
Eine Manguste, ein unrasierter Leguan oder 'mein' Leo im Fasnachtskostüm???
OK, die letzten zwei Varianten sind relativ unwahrscheinlich...und Chege hat sogar gesagt was das sein könnte...
...aber ich habs vergessen...
...so gehts einem mit 48...vergessen...tststs...
Oben: Er stinkt zwar nicht wie ein Iltis, sieht aber so aus...ist aber eine Mangustenart...
Ich tippe auf Sumpfmanguste (Atilax paludinosus), bin aber allen Andere als sicher...
Leider wa rnur noch das draufhalten und abdrücken möglich...ich galube ich hab sogar ohne durch den Sucher zu sehen
nur noch abgedrückt, schon war er nicht mehr zu sehen.
Hier ein 1zu1-Crop in miserabler Qualität...
Irgendwann sehen wir Elefanten am gegenüberliegenden Hang entlangwandern...
Sie wandern parallel zum Tal, also in der Schräge, die linken Füsse höher als die Rechten...
Sieht man auch selten, zumindest hab ich das noch selten gesehen.
Oben: Einer ist den Anderen schon vorgeprescht und frisst nun genüsslich den Busch leer...
Ich meine man sieht ihm an wie's schmeckt!
Haute Cuisine à la Busch!
Oben: Frohliches Rumlungern...
Oben: Wie meist stehen nebst den Elis auch noch einige Impalas rum...von denen hat's so viele dass man sie kaum mehr fotografiert...
Nach diesem Halt finden wir in geringer Entfernung Büffel, wo bei einem das vordere linke Knie extrem
angeschwollen ist, eine richtige Kugel hängt da am Bein!
Der Büffel hinkt auch, die Schmerzen sind ihm anzusehen!
Oben: Das Geschwulst am Knie ist bald grösser als der Büffel selbst...
Würde mich ja schon interessieren was das genau ist...
Ich hab immer wenn ich so was sehe das Bedürfniss das Ding irgendwie zu öffnen und den wahrscheinlich drinn im Überfluss
vorhandenen Eiter rauszulassen...
Aber auch seine Kumpels haben teilweise solche Riesengeschwülste an den Beinen...was auch immer es ist, es sieht nicht gut aus!
Irgendwann haben wir's gesehen und setzen uns...für jeden bisherigen Driverguide das klare Zeichen zum Aufbruch, aber
offenbar ist's für Chege nicht klar genug...
Wie schon bei den Elefanten vor den Büffeln sitzen wir eine Weile da, sinnlos, ohne was interessantes zu sehen...
Bei den Elis haben wir ihm dann mal gesagt dass wir weiterwollen, hier macht es wieder den Anschein als ob er etwas hören
würde...
Ich frag ihn ob er was hört und er antwortet 'No, just standing here!'...
...
Echt, bin ich jetzt im falschen Film?
Realisiert der Typ eigendlich nicht was sein Job ist?
Realisiert der Typ nicht dass wir ihn schon mehrmals auf anständige Art und Weise durchgegeben haben dass wir Tiere sehen wollen?
Ich sag ihn 'No, we don't want just standing here, we want to see animals, let's go!' und mein Tonfall dabei ist ziemlich deutlich!
Da's schon wieder nach sechs ist beenden wir diesen extrem langweiligen und von Chege völlig in den Sand gesetzten Gamedrive
und fahren zurück zur Lodge!
Beim zum Restaurant gehen hör ich schon die anderen Drei im Restaurant quasseln, erstaunlicherweise hören sie aprupt auf nachdem
ich meine Stirnlampe anmache...
Hmm...
Im Restaurant erwartet mich Schweigen und ausweichende Blicke und uns alle das Essen!
Ugali, dieses spinatähnliche Gemüse, Ziege und Schaf...
Und es ist das Leckerste Essen das wir in dieser Lodge hatten!
Echt richtig gut, das würd ich auch in der Schweiz gern essen gehen!!!
Mit Chege sprechen wir nicht viel, unsere Lust ihn kennenzulernen ist an diesem Abend recht gering...
Er kommt wie schon an den Vorabenden ohne Getränk an den Tisch und bestellt auch nichts zu trinken, wie immer.
An den Vorabenden hat Bianca ihm jeweils ein Glas ihres Wassers angeboten, diesen Abend nicht...also fragt er halt ob er
Wasser darf...
Anstand ist anders, auch in Afrika...
Immerhin hat er sich jeweils bedankt...
Bald ist er weg und wir verziehen uns auch schon bald, denn es ist richtig kalt heute Abend.
Also hü-hüpf ins Bettchen, gute Nacht!
Tag 17: Fahrt durch Tansania...
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Brrrr.....Schlotter-Schlotter!!!
Verdammt!
Da ist man in Afrika und friert sich den Arsch ab...
...zumindest wenn man unter der Decke hervor kommt...
Aber es nützt nichts, ich muss packen!
Denn heute gehts auf Ganztagesgamedrive vom Südenosten der Mara in deren Nordwesten...so zumindest der Plan!
In der Zwischenzeit bin ich vorsichtig geworden mit Reisezielen!!!
Also alles rein in die Tasche, davor natürlich noch Geschäfte tätigen, waschen, Zähne und Company putzen usw...
Und um 07:00 ab zum Frühstück!
Und was bin ich trotz Pünktlichkeit wieder mal?
Ja, genau, der Letzte!
Wir essen gemütlich, schlürfen den Kaffee und debatieren über's Trinkgeld für die Tippbox...
Ich sag dazu nur so viel: Die Crew des Camps hat alles sehr gut gemacht uns entsprechend hoch ist auch der Tipp in die Box!
Beim Verabschieden sag ich den drei Vertretern des Camps noch wie gut es uns gefallen hat, wie gut das Essen war und natürlich
auch dass in unseren Augen der viele Müll im Dorf wo man als Tourist durchfahren muss abschreckend ist!
Sie alle drei schauen mich mit grossen Augen an, ich versuche ihnen zu erklären dass Europäer und Amerikaner in solchen
Bereichen anders denken als Afrikaner, und sich am hierzulande normalerweise rumliegenden Plastikmüll stören!
Natürlich sag ich ihnen auch dass wir es sehr schaade finden dass es hier so schön und sauber ist, die Leute aber erst das
vermüllte Dorf sehen und dann denken es wäre hier auch so...
Ich bin mir nicht sicher ob's angekommen ist, sie wirkten auf mich nachher zwar sehr nachdenklich, aber ich hatte nicht den
Eindruck dass sie irgendwie beleidigt gewesen wären...
Ist ja immer so eine Gratwanderung wenn Europäer bei Afrikanern Kritik üben...ist alles nicht so einfach!
Aber ich hoff für das Camp dass der Müll verschwindet und dadurch weniger Gäste abgeschreckt werden...
Anschliessend fahren wir los, ab auf Gamedrive mit Start im Enchoro Wildlife Camp (klick mich) und Ziel im Mara West Camp (klick mich), einmal quer
durch die Mara, vom Oloolaimutia Gate zum Oloololo Gate...
Ich stells mir traumhaft vor...
Durchs Gate gehts wie immer am Morgen sehr schnell, wir fahren gleich danach wieder nach links und suchen nochmals den Leoparden...
Erfolglos wie in den letzten Tagen...
Aber immerhin sehen wir einige schöne Vögelchen...
Moment, hab ich das von den 'schönen Vögelchen' geschrieben???
Und dann noch als Ersatz für einen Leo???
HILFEE!!!
Werd ich jetzt ein Birder???
Ich hoffe doch dass sich mir dieses Schicksal erspart!!!
Oben: Gruenschwanzglanzstar (Lamprotornis chalybaeus)
Oben: Ein Weissrueckengeier (Gyps africanus), der den Mund ganz schön voll nimmt!!!
Oben: ...und dann mit dem gestohlenen Holz flieht, der Feigling!!!
Oben: Überhaupt kommt es mir vor als ob alle Vögel heute losfliegen sobald sie mich sehen...
Ist denn meine Frisur so schlimm???
Ist übrigens ein Zwergspint (Merops pusillus), ein Jungvogel, fliegend!
Oben: Entweder ist dieser Gelbkehlgross-Sporn (Macronyx croceus) blind, mutig oder meine Frisur ist doch nicht so schlimm...
Oben: Der Sumpf, neben dem die Giraffe noch immer faul auf der Strasse liegt...wunderschön!!!
Oben: Die Gegend ums Oloolaimutia Gate...auf eine unspektukaläre Art einfach schön!
Oben: Die flachen Felsen beim 'Keekorok Airstrip'...
Weiter gehts in die Plains, die wieder so wenige Tiere haben...und die wenigen Tiere die's hat sind mit fünf bis sechs Speizes
schon erschöpft...
So schön die Weite auch ist, es ist schnell mal langweilig...weil stundenlang dasselbe!
Chege fährt meist im zweiten Gang Standgas umher...vielleicht will er Zeit schinden weil um das Permitt für den Mara Triangel
erst nach dem Mittag lösen zu müssen...
so könnte er wohl einen Tag Gebühren sparen...aber die Idee kommt mir erst zuhause in den Sinn.
Während der Fahrt halt ich mich zurück, denn ich bin betreffend Chege schon an einem Punkt angekommen wo ein Gespräch sehr
emotional geführt werden würde...
Dadurch dass ich Chege am Anfang leider in Schutz genommen habe hat sich in mir so eine Art Blockade aufgebaut, im Sinn von
'wenn ich ihn da in Schutz genommen habe kann ich ihn hier nicht angreifen'...
... ...
Echt, genau um nicht in diesen Teufelskreis zu kommen sag ich jeweils frühzeitig meine Meinung, aber in dem Teufelskreis
steck ich jetzt!
Und die anderen Drei erleben wohl was Ähnliches...
Denn alle nerven sich über Cheges Schleicherei, aber niemand sagt was...
Definitiv ein Fehlverhalten von uns Touristen, aber nach so viel Fehlverhalten und schlechter Arbeit von Chege (ich hab
nur einen kleinen Teil geschrieben, war sehr zurückhaltend...) sind wir wohl alle irgendwo zwischen Resignieren und Explodieren...
Ich zumindest, bei den Anderen kann ich's nur vermuten...
Aber immer noch haben wir die Hoffnung dass er sich die anständig geäusserte Kritik der letzten Tage zu Herzen nimmt.
Nach 40 tierlosen Minuten explodiert die Fauna regelrecht!!!
Fünf Spezies auf einem Bild, WAU!!!
Für die Plains wie wir sie bisher erlebt haben ein neuer Rekord!!!
Oben: Eine wahre Tierfülle versucht uns zu überwältigen!!!
Oben: Weiss der Geier weshalb man ihn Ohrengeier (Aegypius tracheliotus, Syn. Torgos tracheliotus) nennt...
Hautlappengeier wäre passender!
Eine weitere halbe Stunde holpern wir weiter bis wir endlich wieder Tiere sehen, diesmal Giraffen, von denen eine so
ängstlich ist dass sie sich nicht über die Strasse getraut und wir lange warten dürfen...
Ja, 'dürfen', denn die Riesenviecher so nah am Auto zu haben ist schon was ganz Spezielles!
Oben: Komm, bsbsbs, Giräffchen, getrau Dich über die Strasse...sonst stehen wir noch bis zum Abend hier!
Wir holpern in der unglaublichen Geschwindigkeit von 5-10 Stundenkilometer weiter durch tierlose Gegenden, die auch
Landschaftlich so viel bieten wie ein Schluck Wasser dem Gaumen bietet...
Für die, die's nicht bemwerkt haben: Die Landschaft haut mich nicht aus den Socken!
Wir sind schon etwa eine dreiviertel Stunde seit den Giraffen unterwegs ohne eine Tiersichtung, da sehen wir zwei Autos bei einem
Baum, die Leute schauen oben aus den Hubdächern raus zum Baum hin...
Hmmmm...
Was könnte denn da so interessant sein?
Ein Krokodil, ein Nasenbär oder ein Pinguin?
Nein, eher nicht...
...Dummerchen...
...aber Kätzchen könntens sein, denn hier ist perfektes Gepardenland!
Und, oh Wunder, Chege biegt ab und fährt genau drauf zu!
FREUDE HERRSCHT!!!
Wir sind alle schon etwas nervös, freuen uns auf die Sichtung, jetzt nur noch den Hügel hoch und wir sind da!
Ja, endlich Tiere!!!
Aber was macht Chege?
Er dreht 50m davor nach links ab und fährt wieder davon!!!
WAS FÜR EIN .....!!! (Ich darf's gar nicht schreiben...GRMPFL!!!)
Unglaublich!!!
Echt, der Typ hat den falschen Beruf, der ist nicht zu gebrauchen!!!
Ich meine sogar dass wir ihn auf die Autos aufmerksam gemacht haben, bin mir aber nicht mehr sicher...auf jeden Fall darf ich
jetzt nicht den Mund öffnen, denn nun bin ich richtig wütend auf den Kerl!!!
Und ich kenn mich, wenn ich so wütend bin kommt ein Gespräch nicht gut, GAR NICHT GUT!!!
Na ja, heute Abend sind wir ja beim Oloololo Gate, da kann er kaum mehr was falsch machen, da hat's so viele Tiere dass sogar
ein Blinder mit Tomaten auf den Augen maximal 5 Minuten benötigt um Tiere zu finden!
Während wir so im Standgas dahinrasen telefoniert er wieder viel...er ist definitiv nicht bei der Sache!
...
Doch da!
Nach einem Hügel gehts los!
TIERE!!!
Und das bei Chege im Auto!!!
WAU!!!
OK, es ist eine Herde Büffel, aber trotzdem: TIERE!!!
Oben: Unglaublich! Obwohl wir Chege als Fahrer haben sehen wir Tiere!!!
Oben: So einem Kalb wird in so einer Herde auch desöfteren mal auf den Kopf geschissen...wortwörtlich!!!
Nur wenig weiter finden wir eine weitere Antilope, etwas ungepflegt und abgemagert hängt sie da oben im Baum...
Die Redewendung 'sie ist nur noch Haut und Knochen' passt hier nicht ganz, denn Haut ist da auch nicht mehr viel...
Dieser Schlankheitswahn immer, tststs...
...ok...könnte auch eine Leo-Mahlzeit gewesen sein...
Oben: Antilope beim Abhängen...
Etwa eine halbe tierlose Stunde später fährt Chege auf einen Hügel rauf, wo wir aussteigen und unsere durchgeschüttelten Knochen
nicht nur neu sortieren ('Der ist meiner! ... 'Nein, der Andere...' odrr so ) sondern auch von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt bewegen!
Und was für eine Aussicht wir hier haben!
Wunderprächtig-Fantastisch-Genial-Elefantös!!!
Nur dieses ewige Knurren aus unserer Magengegend stört etwas...
Oben: Aussicht in Richtung Serengeti...
Oben: Aussicht in Richtung wo wir herkamen...
Das Knurren wird wohl auch Chege zu viel, wir verlassen den Hügel mit dem Versprechen die Lunchbox im Schatten eines Baumes
verdrücken zu können.
Nach kurzer Strecke in der Ebene kommen wir zu dem keinen Baum, der uns und unseren Lunchboxen Schatten spenden soll...
...es aber nicht tut!
Nicht weil wir ihm unsympatisch wären, nein, wir doch nicht...
...sondern...
Weil da schon eine Hyäne liegt!
Oben: Hyäne unter 'unserem' Mittags-Schatten-Baum!!!
Nun stehen wir vor der Wahl den Platz mit der Hyäne zu teilen, was wohl dazu führen würde dass wir und die Hyäne vollgefressen wären
und wir infolge Verlustes eines Mitreisenden mehr Platz im Auto hätten.
Handumkehrt gäbs wohl ein Riesengeschrei des betroffenen Mitreisenden, was wir in der Mittagspause auch nicht brauchen können,
Man will ja in Ruhe essen!
Also lassen wir die Hyäne hungrig bleiben und suchen uns einen neuen Baum!
Noch in Sichtweite der Hyäne finden wir einen und Chege platziert das Auto neben dem dürren Ding...
Schatten hat's, aber nicht viel!
Da es schlicht zu heiss ist in der Sonne zu sitzen bleiben wir zum Essen im Auto, nur Chege setzt sich raus...und füttert Vögel!!!
Hallo???
Oben am Hügel standen noch Schilder auf denen klar steht dass man keinerlei Tiere füttern soll, und hier sitzt unser Guide am Boden
auf seinem Hut und füttert Vögel!
Das kann nur heissen dass Vögel keine Tiere sind...oder unser Guide sich nicht für die Verhaltensregeln interessiert...
Hmmm...
Ein Guide der sich gegen die Parkregeln verhält kann ja nicht sein...odrr doch???
Und sind Vögel Tiere?
Fragen über Fragen...
Na ja, ich werd es wohl nie ergründen können...
Und darum bastle mir nach dem Essen mit meiner Regenjacke ein schattiges Plätzchen und schlafe ein wenig in der guten Stunde,
die wir hier rumstehen...
Die Hyäne macht dasselbe, hat aber den Bau eines Schattenplätzchens nicht nötig, denn sie hat ja einen Baum mit ausreichend Schatten...
Danke, Mistvieh!!!
Irgendwann erwache auch ich wieder und wir fahren weiter durch die von der Hyäne abgesehen recht tierlose Gegend bis wir plötzlich,
man mag es nicht für möglich halten, etwas sehen das wie Elefanten aussieht!
Beim Näherkommen, was im zweiten Gang mit Standgas daherholpernd so seine Weile dauert, sehen wir dass die Dinger nicht nur wie Elefanten
aussehen und wie Elefanten riechen sondern auch Elefanten sind!
Juhu, Tiere in der Masai Mara!
Unglaublich!
Dass wir das noch erleben dürfen...
Oben und unten: Gegend!!! Elefanten!!! Und Büffel!!! Herrlich, wir sind doch nicht die einzigen Lebewesen in der Masai Mara!!!
Oben: Noch mehr Büffel, herrlich!!!
Schön diese Herden gesehen zu haben, denn das muss nun für eine Weile reichen!
Weil: wir hoppeln eine weitere Stunde ohne viel Tiersichtungen durch die Mara...
Plötzlich rennt ein Bewaffneter auf uns zu, weiter hinten sehen wir weitere Bewafnete!!!
...
Hilfe!!!
...
Und Chege hält an!
Wie immer wortlos, obwohl die Situation für uns nicht klar ist...
Aber was soll sich ein Guide auch um Aufklärung der Touristen kümmern???
Nur...was sind das für Typen???
Wilderer?
Ranger?
Zöllner?
Chuck Norris???
...
Hmm...letzterer wirds nicht sein, denn da wäre unser Auto zu ihm gelaufen und nicht umgekehrt, aber der Waffenläufer
entpuppt sich als Ranger, der dann irgendwas mit Chege bespricht, was...
...
...keine Ahnung, es blieb Cheges Geheimniss...
Weshalb sollten Touristen auch wissen was um sie herum geschiet... :-/
Na ja, ich frage nicht nach, die anderen auch nicht...zu mühsam jemandem alle Worte aus der Nase ziehen zu müssen...
Wir holpern wieder weiter...gaaaanz langsam...
Plötzlich, aus heiterem Himmel hält Chege an...
...wobei der Unterschied zum Fahren vor allem aus fehlendem Holpern besteht und weniger aus geringerer Geschwindigkeit...
...er dreht sich zu uns um...
...und...
...spricht mit uns!
HALELUJA, er kann sprechen!!!
Ich zwick mich in den Arm um zu wissen ob ich träume oder ob's echt passiert...und es tut weh, also spricht er wirklich!!!
Und er erzählt uns dass da auf der anderen Seite des neben uns fliessenden Mara Rivers Kenya ist und wir nun in Tansania stehen!!!
Wau!
Ich denk mir 'jaja, klar, logo...' und glaubs nicht wirklich, aber nach kurzer Fahrt stehen wir wieder am Mara und was steht da?
...nein, kein McDonnalds, aber ein Grenzstein!
Mit einem sehr eindeutigen 'T' auf unserer und einem nicht weniger eindeutigen 'K' auf der anderen Seite!
Oben: Tatataaaa!!! Hier ist der Beweis: Links, von wo wir herkommen, Tansania und rechts, wo wir hinfahren, Kenya!
Und das alles ohne nochmals die Visagebühr zu bezahlen!
Toll!!!
Wer hätte gedacht dass wir so schnell wieder zurück in Tansania sein werden!
Oben: Direkt neben dem Grenzstein stehen wir erstmals in diesem Urlaub am Mara River!
Nach einer ganz kurzen Pause fahren wir weiter, schon bald sehen wir die Brücke(n) über den Mara River...
Und wir sehen sie nicht nur, nein, wir fahren auch drüber!
Denn nur so machts auch Sinn...
Und zwar nehmen wir die alte Brücke, die direkt neben der höheren neuen Brücke verläuft und bleiben in deren Mitte stehen!
WUNDERSCHÖN, dieser Mara River!!!
Oben: Blick in Richtung Serengeti...
Oben: Blick unter der neueren Brücke durch in Richtung Masai Mara...
Nach der Brücke stehen wir vor einer Schranke, denn nun fahren in den Mara-Triangel ein!
Chege erledigt den Papierkram und wir wundern uns wie schnell das hier geht...ich nehme an er kennt niemanden mit dem er
ein Schwätzchen halten kann...
Reine Vermutung und Unterstellung meinerseits!
Weiter gehts durch wunderschöne Landschaft mit wenigen, aber doch wesentlich mehr Tieren als in den Stunden davor.
Und logischerweise muss man in schönen Landschaften mit mehr Tieren viel schneller fahren als in den Stunden davor mit zum
grössten Teil eher öden und beinahe tierlosen Landschaften, logo!!!
Die Touristen könnten ja Tiere sehen, wie schrecklich!
Zurück zum Ernst: Der Kerl ist erst mit 5-10km/h stundenlang durch beinahe tierleere und eher langweilige Landschaften getuckert
und hier wo's Vulkane, Hügel, Bäche, Sümpfe und vor allem TIERE hat fährt er 40km/h!!!
So was versteh ich bei einem Taxifahrer schon kaum, bei einem Guide, der Fachartikel schreibt und wohl eher versehendlich
schon mal sein wirklich enormes Wissen durchscheinen lässt versteh ich das aber absolut nicht!!!
Denkt der wir sind hier um Gräser einzeln zu zählen und möglichst keine Tiere zu sehen oder was???
Echt, ich bin nur noch froh wenn wir endlich in unserem Camp ankommen!!!
Immerhin hält er an wenn wir 'Stopp please!' rufen...
Oben: Die Gegend kurz nach der Einfahrt in den Mara Triangle ist von kleinen Vulkanen übersäht und hat...
...kaum zu glauben...
...Tiere vorzuweisen!!!
Oben: Bei diesem Kronenkranich sieht man sehr gut dass es sich um einen doch eher blauäugigen Vogel handelt.
Oben: Hier hingegen sieht man dass dieser Schwarzhalsreiher (Ardea melanocephala) trotz seines jugendlichen Alters ein
eher grauer Geselle ist...
Oben: ...und dieser Senegalkiebitz (Vanellus senegallus) seinen traurigen Blick mit etwas 'sich aufplustern' wettzumachen versucht!
Was nicht wirklich gelingt!
Oben: Elefantöse Landschaft im Mara Triangel...WUNDERPRÄCHTIGST!!!
Oben: Die Riesentrappe (Ardeotis kori) denkt wahrscheinlich darüber nach ob etwas Abnehmen helfen würde nicht mehr zu den
schwersten flugfähigen Vögeln zu gehören...
...bis zu 19kg sind halt schon etwas viel für so einen Piepmatz...
Oben: Schön zu sehen: Es gibt in der Mara nicht nur alte, sondern auch junge Elis!
Oben: Immer wieder faszinierend: Landschaft, Wolken und Sonne beim miteinander spielen!!!
Je näher wir unserem Ziel kommen umso mehr quasselt Chege am Telefon, aber im Gegensatz zu den vielen vorherigen Telefonaten an
diesem Tag hab ich nun den Eindruck dass es nicht Privatgespräche sind sondern er sich bei anderen Guides über die Tiere informiert.
Und so biegen wir tatsächlich von der Hauptpiste ab, wo uns ein Pinzgauer entgegenkommt, mit dessen Fahrer Chege spricht und währenddem
nach links ins Gebüsch deutet.
Es tropfen einige Tropfen auf uns herab, die Wolken sind nun wohl inkontinent geworden...
Chege erzählt was von zwei männlichen Löwen hier in der Gegend...
...hmmm...
Schon wieder Worte aus seinem Mund?
Dass er mir nur nicht noch heiser wird!!!
Wir hoppeln wieder sehr, sehr, SEHR langsam herum und sehen...
...
...einen nassen männlichen Löwen im Gras rumliegen!!!
FREUDE HERRSCHT MAL WIEDER!!!
Oben: Es ist zwar schon recht dunkel wegen der Wolken und auch schon 17:57 Uhr, aber dieses Foto gefällt mir trotzdem
sehr gut!
...auch wenn der Arsch abgeschnitten ist...sorry, Löwe!!!
Doch langsam drängt nicht nur der Regen sondern auch die Zeit uns weiter zu bewegen!
Wir sollten ja um 18:30 spätestens beim Oloololo-Gate durch sein!
Wir fahren weiter, wieder etwas schneller, und plötzlich sehen wir Nashörner!!!
Nochmals: N-A-S-H-Ö-R-N-E-R!
Mitsammt den sich meist an den Hörnern befindlichen Tieren drann!
FREUDE HERRSCHT SCHON WIEDER UND ÜBERSCHATTET DEN FRUST DES TAGES LOCKER!!!
Oben: Für Bianca und Lucy die ersten Nashörner, und dann gleich Spitzmaulnashörner!!!
Somit haben sie auch die 'Big Five' gesehen!!!
Wir knippsen trotz der relativen Dunkelheit wie wild los, ziehen die Zoom's aufs Äusserste raus, verlangen von den Chip's der
Kameras genausoviel wie von unseren Gelenken des Fingers am Auslöser und stellen uns mit jeder Bewegung der drei Nashörner
(Männchen, Weibchen und Teenager), die maximal zu zweit zusammenstehen um ein Gruppenfoto zu verunmöglichen, an einem neuen Ort hin.
Und hier macht Chege plötzlich wieder gute Arbeit!
Er kann's also!!!
Aber schon bald ist es zu spät für weitere Fotos, wir müssen raus aus dem Park!
Nicht weil uns die Wolken drohen (was sie definitiv tun!) sondern weil das Gate offiziell um 18:30 schliesst.
Oben: Alle Drohungen der Wolken nützen nichts, wir verlassen die Nashörner nur wegen der Schliessung des Gates!
Jawohl!!!
Wir fahren also durch das Gate und rauf zur Lodge.
Auf dem Weg erklärt uns Chege dass er für den morgigen Tag wegen familliärer Dinge nach Nairobi müsse und fragt uns ob wir
damit einverstanden wären wenn er uns einen anderen Driverguide mit vergleichbarem Auto besorgen würde...
...ähm...
Ich glaub nicht dass irgendjemand traurig dreinschaute als wir beschlossen dass wir ihm da nicht im Wege stehen würden...
Im Mara West Camp (klick mich) angekommen werden wir vom Manager mit einem Willkommensdrink begrüsst!
Wir sind alle fix und foxi, da tut der Drink echt gut!
Der Manager erklärt uns die Lodge, sein Englisch ist aber echt kaum zu verstehen...
Man muss schon recht gut zuhören um zu wissen was er sagt, denn er redet schnell, leise und undeutlich vor sich hin nuschelnd...
Ihn zu verstehen ist aber weil zwei hinter mir sehr lautstark rumblödeln trotz aller Anstrengung unmöglich...
Dem Manager ist anzusehen dass ihn dieser Lärm stört und ich nerv mich weil es manchmal ganz wichtige Infos sein können
die wir so nicht verstehen und sag zu den beiden so was wie 'Könntet Ihr bitte helfen ihn zu verstehen statt rumzublödeln?'...
...leider in einem etwas zu agressiven Ton, da ich schon den ganzen Tag von Chege genervt bin.
Als derjenige der eine Tour organisiert sieht man sich halt auch in der Verantwortung wenn etwas nicht gut läuft, und mit dem
Typen läuft's gar nicht gut!
Aber das ist kein Grund seine Laune an Anderen die rumblödeln auszulassen...
...womit wieder mal bewiesen ist dass ich nicht fehlerlos bin...
Hab's doch gewusst!!!
Aber eine Entschuldigung muss danach natürlich sein...
Zum Glück wird sie auch angenommen!
Und dann gehts ab zum Zimmerbezug!
Oben: Blick vom Hauptgebäude (altes Restaurant) zum neuen Restaurant, rechts das Herrenklohaus für die Bandas und die Campsite.
Oben: Blick zu den Bandas, es gibt solche mit zwei Einzelbetten und solche mit einem Doppelbett.
Nach dem sich Einrichten gehts schon ins Restaurant...wo Chege bei anderen am Tisch sitzt!
Soso, sind wir ihm also nicht gut genug...
Na ja, mir solls recht sein...
Das Essen ist und tut echt gut!!!
Wir sprechen unter anderem auch darüber wie zufrieden wir mit Chege sind und merken dass wir alle einer Meinung sind!
OK, wirklich wundern tuts mich nicht.
Wir sind alle der Meinung dass er zwar ein grosses Wissen hat und ein echt guter Guide sein könnte, aber er zeigt kaum was,
er spricht nicht und wenn dann beinahe flüsternd zum Lenkrad statt den Kopf zu uns zu drehen und in hörbarer Lautstärke zu
sprechen, er bringt sich nicht ein, macht keine Vorschläge, fährt einfach irgendwie rum, gibt nichts von sich preis, in
meinen Augen zu faul um für's Geld zu arbeiten!
Für die, die's noch nicht gecheckt haben: Wir sind alle unzufrieden mit ihm!
Ich geb durch dass er von mir nur ein Trinkgeld an der unteren Grenze des Üblichen bekommt, die Anderen stimmen dem ebenfalls zu.
Die Unzufriedenheit schlägt etwas auf die Stimmung, müde sind wir auch alle, also gehts schon früh und mit der Stirnlampe
bewaffnet durch die mit rund 20° für die Region erstaunlich warme Nacht ab ins Heiabettchen!
Gute Nacht!
Tag 18: Himmel und Hölle
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Guten Morgen, liebe Hyäne!
Die ist ganz nah, die muss im Camp sein!
Na ja, warten wir noch etwas mit zum Klo gehen...
...Pissflasche vom Berg sei Dank...
...man will ja nicht als Frühstück enden!
Doch irgendwann gehts dann doch zum Klo fürs grössere Geschäft.
Das Klohaus ist türlos gebaut, die Schüsseln zum Hauptraum durch solche Schwingtüren wie in Westernsaloon's abgetrennt, unten
etwa 25cm Platz um als Hyäne zum geschäftig dasitzenden Touri zu kommen und ihn mit einem herzhaften Biss ins Beinchen zu
begrüssen!
Tolle Vorstellung!
Hilft definitiv um schnell fertig zu sein, zumal ich allfällige Tiere erst sehen würde wenn sie meine Füsse schon sehen!
Erstaunlicherweise überleb ich die Sitzung ohne Körperteileverlust, also wird die Zahnbürste angeworfen...
...jaja, es ist eine Elektrische, etwas Luxus muss sein!
Heute sollen wir also einen anderen Driverguide bekommen, ich hoffe dass der besser ist als Chege!
Um 06:15 treffen wir uns zum Frühstück, Bianca gehts offenbar nicht so gut, sie ist ganz ruhig und anders als sonst.
Chege ist natürlich wieder kurz ein Thema, aber wir lassen uns die Laune nicht verderben, denn heute ist er nicht hier!
Und das freut mich!!!
Schon bald lernen wir Anderson, unseren heutigen Guide, kennen.
Sympatischer Typ, er spricht, er lächelt, er bittet uns ins Auto...WAS BIN ICH ERLEICHTERT!
Ein Guide der offensichtlich seinen Job machen will!
...und in den Touristen nicht nur mühsamen Balast sondern Gäste sieht!
Und wie schön das Auto eingerichtet ist!
Alles sauber, ganz anders als in Chege's Auto sehe ich keine alten Flecken und Krusten, dafür Holzverkleidungen (selbstgemacht?),
eine Schachtel Einweg-Kosmetiktücher, Getränke an jedem Platz...der Kerl weiss offenbar nicht nur was zu seinem Job gehört, nein,
er macht auch was zu seinem Job gehört!
Und noch mehr!
Was für ein Unterschied zu Chege!!!
Mir fällt echt ein Stein vom Herzen!!!
Selbst eine (funktionierende) Kühltruhe und ein im Gegensatz zu Chege's Anlage funktionierendes 230V-System hat's im Auto!
Freude herscht!!!
Hoffendlich kommt Chege lange nicht zurück...oder noch besser gar nicht mehr!
Das Einzige was mir nicht passt ist Bianca's Zustand...ich mach mir Sorgen um sie!
Sie wirkt irgendwie krank...vielleicht hat sie auch nur schlecht geschlafen...
Wir fahren los, Anderson braucht 12 Minuten vom Camp bis wir durch das Gate sind!
Und das obwohl wir auf halbem Weg einen Fotostop für den Sonnenaufgang hinlegen!!!
So schnell waren wir bisher nicht durch ein Gate gekommen!
Ich denk mir noch dass das wohl an den Rangern liegt, die hier schneller arbeiten als am anderen Gate der vorherigen Tage...
Echt, ich weiss jetzt schon dass Anderson von mir ein gutes Trinkgeld kriegt!!!
Ein Driverguide wie er sein soll, herrlich!!!
Oben: Unser erster Sonnenaufgang am Oloololo-Gate!
Oben: Hmmm...Afrika???
...Ja, auch das ist Afrika!
Da ist's morgens ganz schön kühl!!!
Anderson fährt, spricht dabei und tut das mit einer hörbaren Lautstärke, dreht wenn's geht den Kopf damit wir ihn besser verstehen...
...und fragt uns ob wir Löwen sehen wollen!
Und ob wir wollen!!!
Und was macht er?
Er sagt dass er von einem Rudel nicht weit von hier erfahren hat und...
...er fährt dorthin!!!
Er versteht also unser freudiges 'yes, please!!!' als 'Ja, unbedingt' und nicht als 'Nein, was sollen wir denn mit
Kätzchen, wir wollen Gräser sehen!' wie Chege es wohl verstanden hätte...
Ist doch einfach herrlich wenn zwischen den Ohren des Drivers auch eine funktionierende Empfangsstation für die Worte und
Wünsche der Gäste vorhanden ist!!!
Und schon sehen wir die Löwen!
Eine Familie aus Weibchen mit einigen Jungen und Halbwüchsigen, total 12 Tiere!
Der Tag beginnt schon mal gut!
Oben: Eine der Löwinnen hat eine grosse Narbe vor dem rechten Hinterbein, die ist wohl einem Büffel mal zu Nahe gekommen...
Im ersten Moment denke ich an die Löwin 'Siena' (klick mich), der ein Büffel die ganze Seite vom Bauch dem Oberschenkel
entlang bis beinahe zur Wirbelsäule hoch aufgeschlitzt hat und die, weil sie Babys zu versorgen hatte, von Tierärzten wieder
zusammen geflickt wurde.
Ich frage Anderson, aber er kennt 'Siena' und ihre Geschichte offenbar nicht.
Von Bianca kommt mit einem leisen 'Jetzt kennt der schon die Tiere beim Namen' wieder mal eine höchst sonderbare Bemerkung...
Dann merk ich selbst dass 'Siena' auf der linken Seite aufgerissen war und diese Löwin auf der rechten Seite...
Oben: Immer wieder schön: Junge Löwchen in Morgensonne!
Oben: Wohl etwas müde!!!
Oben: Aber zum spielen reichts doch immer, egal wie müde sie sind!
Vom Mara River kommt eine einzelne Löwin daher, eine weitere ist vielleicht hundert Meter vorne-rechts von uns, die Gruppe mit
den Kleinen vielleicht 10 Meter vor uns.
Die Löwin vom Mara River ist wohl so was wie die Chefin, denn die Gruppe nimmt sie wahr und beginnt langsam aufzustehen und
in die Richtung zu gehen wo die 'Chefin' hingeht...also direkt auf uns zu und dann an unserem Auto vorbei!
Oben: Eine Dame suchen den Augenkontakt...
...wobei sie entweder schielt oder nicht meinen sucht...
Oben: Die kleine Truppe beginnt sich zu regen...
Oben: ...aber einige sind noch irgendwie nicht so wach...
Oben: Doch nun machen sich alle auf den Weg!
(Im Hintergrund das umgebaute 'Kichwa Tembo Tented Camp' (klick mich), wo wir bei meinem ersten Besuch in der Mara untergebracht waren)
Oben: Weg da, hier komm ich!
Oben: Beinahe das ganze Rudel mit dem Hang des ostafrikanischen Grabenbruchs im Hintergrund.
Wunderschön so was mal live zu erleben!!!
Wir fahren nach einer guten halben Stunde, in der uns Anderson mehrmals in die bestmögliche Fotoposition gebracht hat, weiter
zum nahegelegenen Mara-River, steigen aus und schauen beim dortigen Crossingpoint etwas den Krokodilen zu.
Das Löwenrudel ist etwa 150m entfernt und läuft in die entgegengesetzte Richtung, trotzdem fühlen sich nicht alle so wohl
ausserhalb des Autos...
Kein Wunder!
Links Löwen, rechts Krokodile...da fühlt sich nun mal nicht jede(r) wohl!
Aber es wäre ja auch mehr als nur dumm da einfach ohne regelmässigen Kontrollblick dazustehen...denn wie gesagt: links Löwen, rechts Krokodile!
Und nicht ausgestopfte, echte, ohne Zaun dazwischen!
Der Mara River ist mal wieder wunderschön anzuschauen...
Oben: Wie hab ich diesen Anblick seit Dezember 2009 vermisst!!!
Oben: ...und offensichtlich vermisst noch jemand den Mara River!
Wir fahren weiter, am Galeriewald des Mara Rivers entlang, und was sehen wir da?
Wieder mal ein Spizzi!!!
Echt, hats denn hier nur Spizzis und keine Gnu's???
Oben: Das Nashorn ist ein Spitzes...
Oben: Ein paar Meter weiter finden wir die Schakale beim romantischen Breakfast im Sonnenschein...
Das Baby-Thomy (rot im Mundwinkel zu erkennen) freut sich aber nicht sonderlich dass es dabei sein darf...
Dummerweise hat sich ein kleiner Erdhügel genau vor's Thommy gestellt...
Oben: Immer wieder schön zu sehen: Elan, diesmal nicht als Lotus sondern als Antilope...und in Massen!
Oben: Wasserböcke und Elis mitsammt Lichtung...
Bei der obrigen Lichtung können wir was Herrliches sehen: Ein Affe nervt einen Elefanten (Man sieht oben seine beiden Stosszähne
sehr gut)!
Der Affe sitzt im Baum und wirft dauernd was auf den Elefanten runter, der dann mit dem Kopf wackelt und die Ohren schwingt,
immer und immer wieder!
Herrlich!
Eine Lichtung weiter präsentiert uns eine Eli-Mama ganz stolz ihr Eli-Kind, zuerst ganz vorsichtig und mit zwei, drei Drohungen,
aber je länger wir da stehen und je weniger sich das Kleine um uns kümmert umso ruhiger wird die Mamma...
Oben: Die Mama präsentiert uns ganz gelassen den Arsch des Kleinen...wobei mir persönlich die andere Seite besser
gefallen hätte...
Unser Auto hüpft weiter dem Galleriewald entlang über die Piste, da seh ich aus den Augenwinkeln plötzlich was Dunkles
im Dunkeln munkeln...
Ich schau genau...was schwierig ist weil wir gegen die Sonne in den dunklen Wald rein schauen müssen...
...und was seh ich da in vielleicht 20-30 Metern Entfernung???
Oben: Zwei Hammerköpfe beim Köpfe hämmern oder doch eher zwei Vögel beim Vögeln?
(sehr stark bearbeitet, die ursprüngliche Bild war sehr dunkel mit vielen sehr hellen Flecken...ich hatte keine Zeit
die Kamera richtig einzustellen, da ich viel Zeit damit verbrachte die dunklen Vögel vor dunklem Hintergrund in den Sucher
zu kriegen und erstmal ein 'Sicherungsbild' gemacht habe.
Nach dem 'Sicherungsbild' war die Show vorbei, schon das Sicherungsbild zeigt den 'Abstieg'...)
ABER HEY: Ich hab in der Mara eine Hammerkopfpaarung gesehen!!!
Oben: Ohne Worte!!! Aber mit Tieren!!! ...und Landschaft!!!
Nach kurzer Weiterfahrt bleiben wir neben zwei Topi-Bullen stehen, die sich gegenseitig abchecken...
Da wird wohl gleich mal ein Kampf losgehen!!!
Sieht man auch nicht jeden Tag!
Und schon gehts los, 'KAWUMM!!!!' machts beim Köpfe zusammenschlagen, die Muskeln zeichnen sich unter dem Fell deutlich ab...
...ich hab davor noch nie realisiert wie muskulös diese Topi's sind!!!
Wir schauen lange zu, machen viele Fotos, die Serienbildfunktion rattert was das Zeug hält, mein 'Knippserfinger' wird dadurch schön massiert...
...herrlich!!!
und zum Schluss lässt der Sieger dem Verlierer die Chance, sich zurückzuziehen...
Echt Interessant!!!
Oben: KRAWUMM!!! Topi's im Nahkampf...
Oben: Jaja, dort beim Oloololo-Gate hats zwei, drei Tiere...
Oben: ...darunter auch einen Elefant der betont cool seinen Rüssel über den Stosszahn schwingt...
Es ist schon nach 10:00 Uhr, da fragt uns Anderson ob wir einen Leoparden sehen wollen, der aber sehr weit entfernt wäre...
...
...
Was für eine Frage, fahr los!!!
!!!
Ich liebe solche Guides!!!
Das Trinkgeld wird gleich nochmals erhöht!!!
Oben: Blick von meiner Standart-Gamedrive-Position (bei geöffnetem Dach zuhinterst stehend) rein ins Auto!
Also fahren wir los, eine Dreiviertelstunde sind wir unterwegs, und zwar schnell, mit 40-50km/h auf der Main-Road, also immer am
Geschwindigkeitslimit!
Dabei nimmt er auf andere Fahrzeuge wie auch auf Tiere Rücksicht und bremst entsprechend ab damit die Anderen nicht in einer
Staubwolke verschwinden!
Wunderprächtig, ein Driverguide der Rücksicht auf andere und auf Tiere nimmt und dazu noch sicher fährt!
OK, Schlaglöcher sieht er manchmal etwas spät, so dass es einige starke Bremsungen gibt, aber das ginge wohl jedem so.
Und dann sehen wir ihn!
Nein, nicht den Leo, den Baum vor dem vier andere Autos auf der Strasse stehen!
Wir fahren also auch dahin, Anderson stellt den Wagen so optimal wie noch möglich hin und...
...jemand fragt 'Wie kann man einen Leoparden in so einem Baum beim Vorbeifahren überhaupt entdecken???'
...berechtigte Frage!!!
Oben: Gute Guides entdecken so was im Vorbeifahren...die meisten Touris sehen den Leo noch nicht mal wenn sie vor dem
Baum stehen...
Oben: Ja, genau den hier mein ich!
Der Leo (oder ist's eine Lea???) liegt gemütlich im Baum, schaut etwas rum, ist meist halb hinter den Blättern.
Nach etwa 20 Minuten wird er/sie etwas wacher, immer wieder schaut er/sie zu uns runter...
Ob er/sie sich wohl einen Touri als verspätetes Frühstück gönnt?
Mit dem Ausblick auf die wunderschöne Landschaft da oben in einem schattigen Baum zu hängen ist soooo schlecht nicht...
Wenn da nur nicht das gebrochene Genick wäre...
OK, ich biete mich nicht an, der Entschluss ist trotz toller Aussicht fix!
Und dann gehts plötzlich schnell!
Der Leo/die Lea dreht sich um und beginnt vom Baum zu steigen!
Oben: Noch ist er/sie auf dem Baum, aber er/sie dreht sich schon und macht sich auf den Weg zum Boden runter...
Der Leo (lassen wie mal die Geschlechtsneutralisierung weg) klettert auf der von uns abgelegeben Seite des Stammes langsam
runter ins darunter liegende Gebüsch eines kleinen Bachlauf's, alle Autos setzten sich in Bewegung um den Leo nochmals zu
sehen, und tatsächlich: Wir sehen ihn aus dem Busch kommen und an unserem Auto vorbeigehen!
Und ich bin so was von froh dass ich mehrere Kameras mit unterschiedlichen Objektiven dabei habe, denn für's Lange ist er zu
nah, also das Mittlere zur Hand...zum Objektiv wechseln wäre keine Zeit gewesen...
..und schon verschwindet er auf der anderen Strassenseite hinter einem Busch...
Nach etwas warten ob er sich nochmals zeigt fahren wir ab, und plötzlich ruf ich 'STOP'!!!
Oben: Der Leo ist nochmals kurz zu sehen, aber schon vielleicht 50m Meter entfernt.
Mit einem Riesengrinsen im Gesicht gehts wieder rassig fahrend zurück in Richtung der Lodge...
...nicht ohne bei diesem und jenem Tier anzuhalten!
Zum Beispiel für einen Löffelhund...
Oben: Der Löffelhund hat wohl einen Pakt mit dem Gras vor seiner Nase gemacht, damit er nur unscharf auf den Sensor
gepackt wird...ein Fiesling!!!
Nach weiteren zehn Minuten Fahrt sehen wir rechts zwei Fahrzeuge stehen, aus denen die Touris ganz verbissen in ein Gebüsch
schauen und immer wieder mit dem Finger dahin zeigen.
Es ist offensichtlich dass noch nicht alle das 'Ding' gesehen haben, das da sein muss.
Wir platzieren uns dazu, sehen in die Büsche, zuerst ohne Hilfe, dann mit der Kamera, dann mit dem Fernglas...
NICHTS!!!
Anderson fragt beim anderen Auto nach und die erzählen uns was von einem Leoparden...
WAU!!!
Zwei Leo's innerhalb einer Stunde!!!
Sensationell!!!
Nun müsste ich ihn nur noch sehen!!!
Aber wo ist der Kerl???
Plötzlich ruft Bianca 'Ich seh ihn' und erklärt zwischen welchem Busch und welchem Ast man durchschauen muss um den Kopf
sehen zu können...
...nur...
Egal wo man hinschaut, da hat's nur Büsche und Äste!!!
Sie erklärts wieder und wieder, irgendwann beginne ich einfach mal drauflos zu knippsen und such auf der Foto nach dem Leo...
Und tatsächlich finde ich ihn beim etwa 629sten Versuch!!!
Gratulliere, Picco, Deine Leo-Sichtung Nr. 18+++++ (eine Schwanzspitze ohne Foto im Februar 2013, ein mich anknurrender
Leo nachts in 3m Entfernung, als ich im November 2011 beim Selous aus dem Zelt kam, 2 'Leo's in Love' beim Zelt im Selous im
Sommer 2014 und der Leo, der ebenfalls im Sommer 2014 im Selous über die Zeltschnur stolperte sind die fünf '+'...)
Oben: Tatataaaaaa: Ich präsentiere: Leo, der Zweite!
...oder eben der 18te fotographisch festgehaltene in Afrikas Wildniss frei lebende Leo!
Ein riesiges Tier!!!
Aber obs nebst dem Kopf noch andere Körperteile hat kann ich nicht mit Sicherheit sagen... :-/
Anschliessend gehts wirklich zurück zur Lodge, denn es ist schon nach zwölf und wir sind noch weit von der Lodge entfernt!
Angekommen geben wir Anderson für diesen sensationellen halben Tag das Trinkgeld, das ein sehr guter Guide in Kenya pro Tag bekommt...
Er hat's verdient!!!
Den Guide würd ich sofort wieder nehmen, sofort!!!
Zum Glück will er sich selbstständig machen, also wollen wir eMail-Adressen tauschen.
Da er keine Visitenkarte oder so was hat geb ich ihm meine, damit er mir eine eMail schicken kann...was offenbar Bianca und Axel nicht
passt, denn von den Zweien wird abgewunken, Anderson meine Visitenkarte abgenommen und abgesprochen dass Anderson
seine Adresse im Restaurant aufschreibt...
...Hmmm...
...komische Situation...
...versteh ich jetzt nicht so ganz...
...weshalb soll er nicht meine Visitenkarte haben???
Na ja, nehm ich sie dem Frieden zuliebe halt wieder zurück...
Dann gehts ins Restaurant, wo Anderson dann ein Blatt Papier bekommt und wenn ich's richtig gesehen habe nicht seine sondern
Axel's eMail-Adresse aufschreibt...
...Hmmm...
Na ja, egal wem er die eMail schreibt, Hauptsache er schreibt was damit wir in Kontakt bleiben können!
Ist aber schon eine sehr eigenartige Situation...
(Wie sich Monate später herausstellte hat Anderson auch seine Adresse aufgeschrieben, auf meine Frage nach der eMailadresse des
Fahrers den wir da in der Mara hatten wurde zwar geantwortet dass keine eMailadresse bekannt wäre, nachdem ich das dann in
den Foren in den Reisebericht geschrieben habe hab ich plötzlich die Adresse doch noch bekommen, er habe die Frage auf Chege
bezogen...
...hmmm...
...schon eigenartig, eine für mich völlig nicht nachvollziehbare Erklärung, kann man glauben oder nicht...
Hauptsache ich hab nun die Adresse!)
Das Mittagessen ist mal wieder sehr gut, die Bedienung top, alles passt!
Nach dem Essen leg ich mich etwas hin und schlaf tatsächlich ein!
Aber nur für kurz!
Anschliessend gehts unter die Dusche, Lucy hatte wohl die selbe Idee, und so können wir beide uns an unseren Flüchen wegen
des kalten Wassers erkennen...
Ach ja, dunkel ist's auch, denn das hat einen Zusammenhang: Strom gibts nur wenn der Generator läuft, warmes Wasser nur wenn's
Strom hat, also hats kein warmes Wasser und kein Licht wenn der Generator nicht läuft...
Echt, ich muss denen mal eine Solaranlage mitbringen!!!
Aber immerhin besteht so auch keine Gefahr eines Stromschlages unter Dusche...alles hat seine Vorteile!!!
Noch wissen wir nicht ob wir auch am Nachmittag mit Anderson auf Tour gehen dürfen...wir hoffen!!!
Denn die Hoffung stirbt ja bekanntlich zuletzt!
Offenbar ist um 15:00 Uhr schon alles andere gestorben, denn Chege trudelt leider wieder ein... :-/
Hat ihn Nairobi also nicht verschlungen...
Schade!!!
Na ja, wir hatten einen wundervollen Morgen, da kann uns Chege den Tag wohl kaum vermiesen...
...odrr doch???
Um 16:15 steigen wir ins Auto, während ich einsteige sehe ich schon haufenweise leere Flaschen und Abfall im Auto
rumliegen, seh ihn an und sag 'Chege, whats that?' worauf er wortlos und sogar schnell beginnt alles rauszuwerfen...
Echt unglaublich, der Kerl!
Dem muss man nun wirklich immer wieder sagen dass er seinen Job machen soll!!!
Er legt's regelrecht auf Streit an, anders kann ich sein Verhalten echt nicht mehr verstehen!!!
Wir fahren los, es dauert wieder ewig bis wir am und durch's Gate sind, genau eine halbe Stunde!!!
Also zweieinhalb mal so lang wie bei Anderson...
Für dasselbe!!!
Um 16:45 sind wir endlich im Park...
Zu Fuss hätt ich wohl etwa gleichlang, vorausgesetzt, ich werd nicht gefressen...
Im Park gehts wieder im Schrittempo weiter...zum Glück sind die Löwen in der Nähe, so dass wir sie trotzdem erreichen können!
Nach unserer Aufforderung zu den Löwen zu fahren fragt er ob jemand ein Fernglas dabei habe, seines hätte er nicht dabei...
...
Na ja, wir sind schon froh dass er wenigstens nur ein 'halbwichtiges' Arbeits-Utensil nicht dabei hat...er hätte ja auch das
Auto vergessen können... :-/
...wobei wir das wahrscheinlich schon oben in der Lodge bemerkt hätten...
Aber da es eh nicht interessant ist wenn ein Guide mit Fernglas die Tiere sucht und dann einfach hinfährt und sie zeigt (hat so
was von einem Zoobesuch) bin ich sogar ganz froh dass er nur einen Teil seiner Arbeits-Utensilien dabei hat...
...auch wenn das für einen Guide eigendlich ein absolutes NoGo ist!
Nun sucht er also Löwen ohne Fernglas...
...also...
..natürlich Chege ohne Fernglas, nicht die Löwen, die haben kaum je ein Fernglas dabei...
...und er sucht die Löwen in einem Gebiet wo die anderen Tiere ganz ruhig am Boden liegen...
...
Echt!
Ich glaubs nicht!
Man stelle sich vor:
In einer Ebene mit wenig Deckung und kurzen Gras und nebst friedlich grasenden auch am Boden liegenden Tieren gibt der Typ
vor nach Löwen zu suchen!!!
Meine Laune ist wieder mal unten!!!
Nach dem echt tollen Guide am Vormittag zieht der Kerl wieder so eine offensichtliche Verarsche ab!
Was für ein ..... (Ich darfs wieder mal nicht schreiben...)
Wir fahren und fahren und sehen dann links in etwa 100m Entfernung am Mara River Crossing Point, wo wir am Vormittag
ausgestiegen sind, ein Auto stehen.
Da erklärt Chege doch tatsächlich dass die Löwen dort im Busch liegen und die Leute versuchen sie zu sehen, sie im Busch aber kaum zu sehen sind...
...hmmm...
Interessante Fantasien erzählt er uns da, zumal ich bei einem Blick durch die Kamera sehe dass die Leute nicht nach rechts zum
Busch sondern nach links zum Mara River schauen...
Echt, hält der uns wirklich für so blöd???
Mir kommt schon wieder die Galle hoch!
Der Punkt normal mit ihm zu reden ist schon wieder beinahe überschritten!!!
Nur mit Mühe kann ich mich zurückhalten und in anständigem Ton sagen dass er doch bitte nach rechts zu den zwei Autos am
Baum da in 300m Entfernung fahren soll und dass die Löwen dort liegen würden, was ihn dazu bringt zu behaupten dass dort keine Löwen wären...
...ohne Fernglas, einfach so...
Die anderen unterstützen aber meine Forderung und so fährt er halt doch zu den zwei Autos am Baum und was sehen wir da?
Löwen!
Er stellt das Auto sogar so hin dass wir alle Löwen sehen können, und da seh ich ein Junges in obergeiler Pose, pack die
Kamera aus, zieh den Zoom auf's Maximum aus, positioniere den Kleinen optimal im Sucher und...
...hör einen anderen Fahrer 'Chege' rufen!
Und was macht unser Superguide?
Er startet sofort und ohne sich auch nur ansatzweise um seine Touristen zu kümmern den Motor und fährt hin!!!
BAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!
Ich brüll nach vorn 'Are we here for photographing or for talking guide to guide???'...
Lautstärke und Tonfall ist schon mehr als nur deutlich 'not amused'...
Ich seh wie Chege zusammenzuckt und werde sogleich von Bianca angezischt 'Es hat ihn doch jemand gerufen!'
...
Echt, jetzt bin ich fassungslos und ich krieg den Unterkiefer nicht mehr zu...
Ich versteh nun gar nichts mehr!!!
Dauernd gegen ihn lästern, nichts zu ihm sagen und wenn er Scheisse baut und was zu hören kriegt ihn plötzlich verteidigen???
Die Stimmung in der Gruppe ist so schlecht wie noch nie auf einer meiner Reisen...
Oben: Meine Aussicht nachdem Chege gerufen wurde...vorher sah ich alle Löwen, nun ist die Hälfte durch das Auto verdeckt...
Danke, Chege!
Oben: Hier sieht man weshalb der Mensch Waschlappen erfunden hat...stellt Euch das Geschlabbere vor bis mal die ganze
Familie geduscht ist...
Oben: Nein, der Kleine frisst nicht die Mama, er saugt nur Milch...
Oben: Der läuft bei meinem Anblick wohl das Wasser im Mund zusammen...was mich zwar ehrt, mir bei einer hübschen Menschendame
jedoch deutlich lieber wäre...
...denn im Gegensatz zu einer Menschendame knabbern Löwendamen nicht nur am Öhrchen... :-/
Oben: Ja, Kleiner, Du schafst es, kräftig drücken, dann klappt's schon!!!
Oben: 'Schau, Kleiner, so wird fachlöwisch gedrückt, dann klappts auch mit dem Scheisserchen!'
Oben: 'Duuuuuuuuuuuuuu??? Kann ich das auch mal wenn ich ein grosser Löwe bin???'
Oben: Die Gruppe wird langsam etwas unruhiger...bald ist Zeit fürs Diner...
...was nicht nur auf die Löwengruppe sondern auch auf uns zutrifft...
Gegen 18:00 Uhr fahren wir weiter, langsam wieder in Richtung Camp.
Chege fährt wieder normales Tempo und schaut endlich mal links und rechts, was man bei ihm vorher kaum je gesehen hat.
Offenbar hat mein kleiner Wutausbruch bei den Löwen Wirkung gezeigt!
Ich schlage den Anderen vor heute Abend mal mit Chege zusammenzusitzen und ihm mal zu reden...
...keine Reaktion...
Man könnte meinen alle ausser ich wären zufrieden mit ihm...
...dabei wird doch die ganze Zeit über ihn gelästert...
...von Bianca und Axel mehr, von Lucy und mir weniger...
Aber klare Ansagen gabs bisher nur von Lucy und mir, die wir beide nur wenig über Chege lästern...
Eine mühsame Situation, kommt mir vor als ob da jemand der Meinung ist dass ich nachdem ich die ganze doch recht aufwendige
Planung des Safariteils gemacht habe nun auch noch den Gratis-Reiseleiter und Sprachrohr für andere spielen soll...
...was ich definitiv nicht so sehe bei einer Gruppe von vier Erwachsenen und dementsprechend auch nicht mache!!!
Echt, so schön der Urlaub landschaftlich und von den Tieren her auch ist, die Spannungen mit Chege und nun auch die in der Gruppe
sowie das ewige Lästern und doch nichts sagen zerstört meine Freude am Urlaub doch je länger je mehr!!!
Ich versuch es trotzdem so gut es geht zu geniessen, aber ich bin echt genervt!
Oben: Elis kurz vor Sonnenuntergang vor dem dunstigen Grabenbruch...
Wir treffen wieder in der Lodge ein, ich beruhige mich auf dem Weg wieder, und schon gehts ans Abendessen, das wieder
herrvorragend schmeckt!
Ein amerikanisches Ehepaar, das wir gestern schon gesehen haben kommt ohne auch nur ein einziges 'oh my god' an unseren Tisch
und wir quasseln etwas, wobei ich etwas geistesabwesend bin...
Am Anfang gehts ums Auto, dann bin ich irgendwie abgelenkt und als ich wieder zuhöre fragen sie was wir denn gegen die
Hitze unter dem Dach machen...
Ich antworte wie aus der Kanone geschossen: 'Wir öffnen das Dach'!
...betretenes Schweigen gemischt mit weit aufgerissenen Augen bei den Amis...
...hab ich was falsches gesagt???
Da fragt die Amerikanerin ganz vorsichtig nach wie man denn das Dach der Hütte öffnen kann...
...
Oha!!!
Da war das Gespräch wohl schon etwas weiter als ich...
'BRÜLL UND SCHENKELKLOPF'
Na ja, immerhin haben wir nun wieder was zu lachen!
Nach dem Essen kommen wir mit zwei Masai, John und Steven, die hier als Nachtwächter arbeiten, ins Gespräch!
Sie zeigen und erzählen uns so manches aus ihrer Kultur, bringen uns auch einige Worte ihrer Sprache 'Maa' bei und
bringen uns dann zu unseren Hüttchen.
Echt lustige Kerle!!!
So bewacht kann das doch nur eines werden: Eine
Gute Nacht!
Tag 19: Der letzte Tag für Bianca und Lucien...
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Wach!!!
Ein Blick auf's iPhone sagt mir dass es kurz vor 04:00 Uhr ist...GRMPFL...
Draussen hör ich Tiere grasen, da ich aber die Fensteröffnungen des Zeltes von aussen zugemacht habe kann ich nicht rausschauen...
Also ab zum Eingang und dort vorsichtig den Kopf rausgestreckt...
...und was seh ich da direkt an meinem Zelt?
Zebra's!!!
So schön!!!
Ich leg mich wieder hin und lausche dem Abreissen des Grases, das sich langsam entfernt bis ich es nicht mehr höre.
Anstelle dessen hör ich nun aber Hyänen ganz nah rufen!
Die sind garantiert keine 100m entfernt!
Und plötzlich hör ich einen Löwen brüllen!!!
Ebenfalls ganz nah, klingt als wäre er im Camp!!!
Guten Morgen, auch wenn es vielleicht mein Letzter sein wird, denn ich muss dringend auf's Klo!!!
Und die Sitzung lässt sich nicht aufschieben, das Zeug will raus und auch Zebras sehen!!!
Was ich natürlich nicht erlaube, da ich es in die Kloschüssel verfrachte...
Fies, hä?
Aber da ist wieder das Problem mit dem Gang zum Klo und mit dem Klo selbst...
Denn auch wenn's nur 30m zum Klo sind so ist es doch stockdunkel und wie schon bemerkt: Hyänen und ein Löwe in
unmittelbarer Nähe!!!
Und das Klo, wie schon mal beschrieben, ist nur mit einer dieser Western-Saloon-Türen mit unten etwa 25cm Abstand zum Boden
von draussen abgetrennt!
Gaaaaaanz vorsichtig öffne ich das Zelt, in der einen Hand die auch zum Zuschlagen geeignete Taschenlampe und auf der
Stirn die Stirnlampe pirsch ich mich zum Klohäuschen vor, die ganze Gegend immer wieder ableuchtend...
DA!!!
Ein Geräusch!!!
...
Ach, das waren nur meine Gedärme...
Und schon bin ich beim Klo-Kabäuschen...
Heute bin ich sehr schnell auf dem Thron...
Ich muss zugeben, ganz wohl fühl ich mich nicht...
So gut es geht verrichte ich mein Geschäft in völliger Dunkelheit, die Ohren gespitzt und auf jedes Geräusch achtend...
Doch zum Schluss braucht man dann doch noch Licht, wenn's sauber werden soll...und so wäre ich für die Hyänen, die ich noch immer
sehr nah höre, einfach zu finden...
...verschissene Situation!!!
Na ja, aufgrund der Tatsache dass Du hier den Reisebericht liest ist ja klar dass ich es überlebt habe und ich kann dazu noch
anmerken: Am Stück, komplett ungefressen!!!
Um 06:15 gehts zum Frühstück, denn wir wollen um 06:30 abfahren.
Nach dem Frühstück steht Bianca ohne ein Wort von unserem Tisch auf und verlässt das Restaurant...
Ich schau die Anderen fragend an, Lucy schaut mich genauso fragend an und sagt 'frag mich nicht, ich hab keine Ahnung'...
Offenbar braucht Bianca Abstand...zu mir?
Oder zur Truppe allgemein?
Kommt mir vor als wär's auf mich gemünzt...
Na ja, bei der Enttäuschung über Chege ist es auch kein Wunder dass mal jemand sich aus der Gruppe entfernt und Abstand braucht!
Zumindest denk ich mir dass das der Grund ist...
Um etwa 06:40 fahren wir endlich ab, denn Chege hat etwas länger beim Frühstück...
...wobei man der Fairness halber auch sagen muss das wir vorher auch noch nicht bereit waren...
Nach 25 Minuten sind wir auch tatsächlich im Park angekommen, so holpern wir des Weges...
Chege sagt was (!!!) von Hyänen suchen, ich antworte darauf dass zwei direkt links des Autos stehen, was aber nur mit einem
gereizten Blick in den Spiegel und ohne Worte kommentiert wird.
So fährt er halt nach rechts, von den gesuchten Hyänen weg...
Plötzlich sehen wir zwei Hyänen vor uns, sich immer wieder umdrehend nach links trabend...
Oben: Hyäne auf der Flucht?
Ich sag was wie 'Die sind völlig nervös, da muss ein Löwe oder so was sein!' und werde von Bianca im Sinne von 'behalt Deine
Weisheiten für Dich' angezischt!!!
!!!
Echt, langsam fiebere ich dem Ende des Urlaubs entgegen!!!
So kotzt es mich an!!!
Soll ich jetzt einen Streit anfangen (und uns allen den Urlaub dadurch total verderben?) oder mir meines denken und
schweigend über eventuell zukünftige Ex-Reisepartner nachdenken?
Ich entscheide mich für Zweiteres...und frag mich was in der Gruppe los ist...
...sowas kenn ich nur wenn jemand hinter den Kulissen gegen jemanden hetzt, was ich aber eher (noch) nicht glaube...
...oder nicht glauben will???
Na ja, ich beschliesse es unter 'jeder hat mal seine schlechten Tage' abzubuchen und konzentriere mich wieder auf die
Tierwelt da draussen, denn deswegen bin ich ja hier!
Also zurück zu den Hyänen, die immer wieder mal stehen bleiben, zurück schauen und dann wieder weitertraben.
Immer wieder schau ich dorthin wo auch die Hyänen hinsehen...und was seh ich da aus dem Busch kommen?
Einen wirklich Furcht einflössenden riesigen Löwen!!!
Ein richtiges 'Scarface'!!!
Oben: Der Löwe heisst 'Scar'...warum auch immer...wird zumindest im Facebook von Mara Triangle so genannt...
Oben: Mehr als an den Hyänen ist 'Scar' am vorbeigehenden Mittagessen interessiert...aber nicht genug für eine Jagd...
Wir schauen diesem Riesenkätzchen eine Viertelstunde zu und hoppeln dann weiter, immer schön dem kleinen Bächlein entlang wo
wir im 2009 einen Serval entdeckt haben.
Aber heute sitzt er nicht mehr da...die untreue Tomate!!!
So ergeht es auch den anderen Tieren: Sie werden von uns nicht gesehen!
Die Ärmsten!
Lediglich einige Vögel haben etwas mehr Glück und werden von unseren Kameras geknipst!
Oben: Fischadler auf Baum...wobei mir Baumadler auf Fisch irgendwie lieber wäre...
Oben: Schwarzbrustschlangenadler, Circaetus pectoralis, mal wieder schlangenlos...aber mit schwarzer Brust!!!
Oben: Nach langer Zeit mit sehr wenigen Tieren sehen wir mal wieder was mit je vier Beinen...
Oben: Wasserböcke auf den Trockenen...
Wieder etwas von Bächlein entfernt sehen wir auch endlich wieder andere Tiere als nur Vögel...
...zum Beispiel eine kleine Herde Wasserböcke, bei denen mir das Verhalten des Bock's und eines Weibchens sehr speziell vorkommt!
Dass der Bock dem Weibchen hinterher geht und an ihrer Muschi riecht ist ja nicht so abnormal, dass aber das Weibchen am
Familienglück des Bocks rumschnuppert eher schon!
Die beiden schnuppern an sich rum, drehen sich im Kreis, schauen in die Welt raus ob die Luft rein ist für einen kleinen Quicki
und beschnuppern sich wieder von Neuem...
Aber sie kommen nicht zur Sache sondern verlieren das Interesse aneinander!
Tja, dann gibts zur Strafe auch keinen Wasserbockporno!!!
Oben: Jaja, auch Weibchen schnuppern am Männchen rum, nicht nur umgekehrt!
Da wir alle wieder vom unmotivierten Chege genervt sind und Chege auch wie er selbst bemerkte völlig falsch gefahren ist
nachdem er einen Tipp zu Löwen bekommen hat gehts schon bald wieder in Richtung Camp...
...und das morgens um 10:00 Uhr!!!
Normalerweise kriegt man mich kaum vor 18:30 Uhr zurück, er schaft's!
Aber so langweilige Gamedrives hatte ich auch noch nie vorher...
Oben: Es ist ja nicht so dass es keine Tiere hätte...im Gegenteil, es wimmelt von Tieren!!!
Wir sehen sie immer wieder in weiter Entfernung...
Aber nicht da wo wir durchfahren...
Oben: Hyäne...Männchen oder Weibchen? Das Ding da könnte ein Penis oder auch die bei Hyänenweibchen massiv vergrösserte
Clitoris sein...durch die nicht nur gepieselt, sondern auch 'gebumst' und geboren wird...
So steht's zumindest im Wikipedia, auch wenn ich mir das nur schwer vorstellen kann...
Ich wüsste nicht wie 'Mann' da sein Ding reinschieben könnte...zum Glück bin ich kein Hyänerich!!!
Um 11:00 sind wir im Camp...und ich hau mich unter die Dusche (Diesmal hell und warm...Generator sei Dank) und mach mich
anschliessend auf Schmetterdinger-Safari!
Oben: Irgendwie hab ich Pech, denn alle Schmetterdinger fliegen weg, so dass ich sie im Flug fotografieren muss...
(Papilio demodocus)
Oben: Auch der will sich nicht setzen...aber ich erwisch ihn doch!!!
(Papilio demodocus)
Oben: Jaja, komm zu Papa!!!
(Papilio demodocus)
Oben: Noch etwas zerfranst...
(Papilio nireus)
Oben: Und trotz etwas Unschärfe noch einer...
(Papilio demodocus)
Oben: Hier sieht man schön den Rüssel...müssen mit Elefanten verwandt sein!!!
(Papilio dardanus)
In der Zwischenzeit sind neue Besucher dazugekommen...eine Zebraherde, die zwischen unseren Zelt-Banda's grasen...
Herrlich!!!
Oben: Immer wieder wunderschön wilde Tiere zwischen den Banda's zu haben...
Oben: Ha! Doch noch einen sitzend erwischt...und einer fliegt dabei genau ins Bild...Glück muss man haben!!!
(links Papilio demodocus und rechts Papilio nireus)
Oben: Und dann doch noch: Zwei sitzende Schmetterdinger!!!
(links Papilio demodocus und rechts Papilio nireus)
Bianca erzählt dass sie vom Aussichtspunkt her einen Löwen in der Ebene unten entdeckt habe...was ich natürlich auch
sehen muss!
Und echt: den zu entdecken...
...Hut ab!!!
Oben: Der von Bianca entdeckte Löwe...ein 1zu1-Ausschnitt aus einer 16MPix-Aufname mit 1020mm KB-Aequivalenter Brennweite!!!
Kurz nach 13:00 gehts zum wieder mal sehr guten Mittagessen, perfekt bedient, wie immer!
Anschliessend leg ich mich hin...langweilige Gamedrives machen auch müde!
Ich werde aber von einer Zebraherde am Schlaf gehindert...
Oben: Nicht mal in Ruhe schlafen kann man...immer diese Wildtiere im Camp...tststs...
Um 15:30 stehen wir wieder parat für den nächsten Game-Drive, diesmal aber ohne Lucy...
...was ich auf den vorherigen zwei Reisen mit Bianca und Lucy noch nie erlebt habe...
Wir holpern also zu Dritt plus Fahrer runter, wieder gut 25 Minuten verbrauchend...
Unten dann spricht Chege den nächsten Tag an, an dem wir gemäss ihm alle zurück nach Nairobi fliegen...
...was aber nur Bianca und Lucy tun werden, Axel und ich bleiben noch zwei Nächte länger!!!
In der Lodge wissen's die Leute, nur unser Superguide hat keine Ahnung was wir tun...unglaublich!!!
In dem Gespräch zeigt sich auch dass er nicht mal weiss wie Lucy heisst...
...was auch einige Rückschlüsse auf seine Motivation zulässt!!!
Wir bitten ihn so zu fahren wie wir ihm angeben, denn wir wollen den Löwen, den Bianca entdeckt hat, selbst finden!
...was nicht mal so einfach ist...
Weder für Chege noch für uns, denn wir haben nur die Erinnerung und obriges Foto als Anhaltspunkt und er zeigt erstmals
seit dem Tag als wir die drei Löwenmännchen fanden etwas Interesse den Löwen zu finden...
...was sich leider daran zeigt dass er rechts abbiegt obwohl wir sagen er solle einfach nur geradeaus fahren bis wir was
anderes sagen...
Nach einiger Zeit dort rumholpern gelangen wir wieder auf die ursprünglich gefahrene Piste, wo er zwar wieder zurück, wir
aber in die andere Richtung wollen...
...zum Glück macht er ausnamsweise was wir wollen!!!
Und so kommen wir zu einer Piste die rechts abzweigt, wir fahren da rauf und sehen erstmals nichts.
Wir bleiben stehen und schauen uns mit den Kameras und Ferngläsern um...nichts!
Und plötzlich sagt Bianca dass sie den Löwen sehe!!!
Wau!!!
Und nachdem sie mir den schräg gewachsenen Baum zeigt, in dessen Nähe der Löwe ist, seh ich ihn auch!
Wir zeigen Chege den Baum und...er findet tatsächlich einen Weg um direkt zu dem Baum zu fahren!!!
Herrlich!!!
An seinen Fähigkeiten hab ich ja nie gezweifelt...wenn er zu etwas motiviert ist dann macht er sogar einen guten Job!!!
Nur happert's meist an der Motivation...jetzt aber nicht, und das ist doch toll!!!
Endlich ein Lichtblick!!!
Wir hoppeln also zu dem Löwen, nicht ohne dass Chege vorher einem anderen Fahrer Bescheid gibt, der vor uns zu dem Löwen
fährt und die optimale Position natürlich für sich einnimmt...
...Kopfschüttel..
Aber immerhin haben wir den Löwen gefunden!
Und seine Partnerin, die wir bisher nicht gesehen haben, auch!
Beide liegen etwas untätig rum, aber wir hoffen natürlich darauf dass etwas geschieht...
...
...genau, wir hoffen auf Löwen-Sex!!!
Oben: Das hübsche Paar in der Totalen....
Oben: Der eher ältere Pascha...
Oben: Die hübsche Geliebte...
Einige andere Autos kommen auch noch dazu, so dass bald fünf Autos da stehen.
Nach mehr als 10 Minuten fahren weitere zwei Autos dazu, was gemäss Chege heisst dass wir, die wir schon mehr als 10 Minuten
stehen, gehen müssen!
Da er für die Einhaltung der Regeln verantwortlich ist gibts keinen Widerstand und so fahren wir los, um das vor uns schon
gleichlang stehende Auto herum und Sekunden später sehen wir zwischen den Autos hindurch dass die Löwen aufgestanden sind!
Oben: 'Ja dann schnupper ich doch mal ob sie willig ist'...'Schnupper-Schnupper'...
Und das Männchen schnuppert am Weibchen!!!
OK, ihr gefällt's offenbar nicht...sie dreht sich blitzschnell um und faucht ihn an, er weicht zurück und brüllt sie an...
Jaja, liebende Katzen sind nicht ganz so nett zueinander wie liebende Menschen (sein sollten)...
Leider kann ich's nur im Fahren übers Dach eines anderen Autos fotogrfieren...
Oben: Oha!!! So eine temperamentvolle Dame kann auch den stärksten Löwen-Mann (und erst recht andere Männer) erschrecken!!!
Oben: Ja, selbst als prächtiger Löwe schaut man nach so einer Abfuhr aus wie ein begossener Pudel...
Wir fahren weiter, werde aber sicher nochmals zu dem Pärchen zurückkommen.
Ich bitte Chege auf der Hauptstrasse weiter in Richtung Westen zu fahren, da ich einen Ort suche, wo wir im Dezember 2009
unser Pic-Nic machten und ich mich beim Blick raus in die Mara zum ersten Mal in meinem Leben wirklich 'zu Hause angekommen'
gefühlt habe...
Hier ein Bild aus 2009:
Oben: Da fühlte ich mich erstmals im Leben so richtig 'zu Hause angekommen'...im Dezember 2009...den Platz wollt ich wiederfinden!!!
Wir fahren und fahren, die Piste geht dabei immer weiter von der Grabenbruchkante weg...
...so dass ich Chege frage ob nicht eine Piste näher an der Abbruchkante verlaufe, was er aber verneint.
Zuhause musste ich dann beim Blick in Google Earth feststellen dass da sehr wohl eine Piste näher am Grabenbruch verläuft
und wir etwa 500m an diesem Ort vorbeigefahren sind...Schaade!!!
Hat mich meine Erinnerung also nicht getäuscht...
Na ja...zum Glück wusste ich das damals noch nicht genauer...ein Grund nochmals hinzugehen!!!
Da Chege wieder im Schritttempo rumdüst hat Axel mal das Wort an ihn gerichtet und ihn gebeten doch bitte etwas schneller
zu fahren, was Chege nach einigen erstaunten Blicken dann sogar tut!
Schön!
Ein tolles Beispiel dafür dass Eigeninitiative doch immer mehr bringt als lästern und erwarten dass dann jemand anderes was sagt!
So solls doch sein wenn vier Erwachsene zusammen reisen!
Da soll jeder für sich den Mund öffnen und nicht erwarten das andere es für ihn tun!
Und Axel's diplomatische Art zu sprechen funktioniert offenbar bei Chege besser als die bisher (auch viel zu wenig) praktizierte direkte Art...
Gut zu wissen, man lernt nie aus, auch wenn ich sicher nie sehr diplomatisch sein werde...
Gefunden haben wir 'meinen' Platz trotzdem nicht...
Oben: Irgendwo da würde ich 'meinen' Platz vermuten...
Oben: Von der Serengeti her kommen Wolken und Rauch eines Buschbrandes auf uns zu
Also wieder umdrehen und zurück zu den Löwen.
Die sind nun aber, eine gute Stunde später, nicht mehr beim Baum...
Wir fahren etwas weiter, Chege will schon umkehren, ich sage er solle noch etwas weiter fahren...und tatsächlich entdeckt
jemand das Weibchen unter einem anderen Baum!
Und ich das Männchen im Graben daneben!!!
Wir bleiben lange stehen und beobachten, kein anderes Auto kommt dazu, es ist einfach herrlich!!!
Oben: Wunderschöne Katze...und sie weiss es!!!
Oben: Wunderschöner Kater, und er weiss es!!!
Oben: ...und genau deshalb steht er auch auf um sich mal selbstverliebt für die Fotografen in Pose zu werfen...
Oben: OK, das Stroh hätte er sich noch aus den Haaren wischen können, aber so wirkt er halt etwas wilder...Absicht???
Wir bleiben und beobachten bis kurz vor Parkschluss, dann gehts zurück zur Lodge, nicht ohne vorher auf der Zufahrt den
wunderschönen Sonnenuntergang zu knippsen...
...und ich mach's erstmals nicht mit der automatischen 'Sonnenuntergangsfunktion', sondern stell alle Parameter selbst ein!
Und echt, ich bin schon recht stolz auf das Ergebniss meiner ersten Versuche!!!
...ok....
...etwa 30 Fotos hab ich gelöscht...aber immerhin!!!
Oben: Hach...
Oben: Auch ein Grund immer wieder nach Afrika zu gehen...
In der Lodge angekommen gehts erstmals zum Essen, Lucy ist nun auch wieder dabei!
Wir essen und erzählen, plötzlich ruft Chege aus der anderen Ecke des Restaurantes 'Claudio'...
Ich schau rüber, seh ihn da mehr im Stuhl hängen als sitzen, schon beinahe liegen, mit einem Zahnstocher im Mund rumstochern
und mich dank des Zahnstochers im und der Hand vor dem Mund kaum verständlich fragen wann wir morgen los sollen...
...
Ich gebs zu, ich bin zu perplex um ihm zu erklären dass er gefälligst den Zahnstocher aus dem Mund nehmen und an unseren
Tisch kommen soll wenn er was wissen will und das dieses quer durchs Restaurant rufen nicht akzeptabel ist...
Sein Tischnachbar schaut ihn an, dann mich, dann wieder ihn...und das mit grossen Augen...
Ich geb Cheges Frage an unserem Tisch weiter...obwohl es wohl alle mitbekommen haben...
An unserem Tisch ist einige Sekunden Ruhe...
...wir schauen uns an...
Lucy ist der erste der den Mund wieder aufkriegt, sich zu Recht über diese Arroganz aufregt und nachdem ich Chege durchgegeben
habe dass wir das erst besprechen müssen beschliessen wir das Trinkgeld auf weniger als die untere übliche Grenze
zu kürzen!
Wir haben uns schon am Tag davor auf maximal 8$ pro Tag für die ganze Gruppe geeinigt...am Anfang stand's mal bei 20$...
Nun wird noch mehr gekürzt!
Wir einigen uns auf 40$ für Bianca und Lucien zusammen und je 25$ für Axel und mich, da wir beide noch zwei Tage länger bleiben.
Wohlgemerkt: Das ist das Trinkgeld für die ganze Tour!!!
Mehr hat der beim besten Willen nicht verdient, wenn überhaupt so viel!!!
Echt, was für ein arroganter Mensch!!!
Sogar zu faul sich an unseren Tisch zu bewegen und normal zu fragen!
Wir erwarten sicherlich nicht dass er den Bückling macht, aber ein Minimum an Anstand sollte ein Guide zeigen, der tut's nicht!!!
Mit dem Nachmittag hat er bei mir zwar wieder Hoffnung auf eine Verbesserung seiner schlechten Leistungen geweckt, mit
dieser Aktion hat er sich bei mir aber wieder den Grossteil des Restes Wohlwollens verspielt...
Nach dem Essen ruf ich ihn an den Tisch und wir besprechen den morgigen Tag.
Da ja Bianca und Lucien morgen über Nairobi zurück nach Europa fliegen besprechen wir dass er mit Axel und mir um 06:15 zu
einem kurzen Gamedrive startet, Bianca und Lucien hier bleiben und wir nach dem Gamedrive so gegen neun frühstücken, bevor
er mit uns allen runter zum Airstrip fährt, wo wir uns verabschieden wollen.
Danach gibt Lucien mir noch 40 Dollar, den Trinkgeldanteil von Bianca und ihm für die fünf ganzen Tage mit Chege...
Wie üblich gehts schon bald ins Heiabettchen...
Gute Nacht!
Tag 20: Der Eclat!!!
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Guten Morgen, Herr Löwe!!!
Der Löwe den ich da höre muss ich Camp sein, der ist so nah!!!
Ich hör daneben auch was wie Werkzeug klimpern...Autotüren öffnen usw...
Aber das Löwengebrüll interessiert mich wesentlich mehr, zumal es wirklich sehr, sehr, SEHR nah ist!!!
Und meine Gedärme haben Sehnsucht nach dem Klo...toll!!!
So mach ich mich um 05:50 Uhr wieder mal mit Taschen- und Stirnlampe 'bewaffnet' auf zum Klo.
Während ich da so geschäftig sitze hör ich wie ein Auto gestartet wird, kurz nach sechs verlass ich das Klohaus wieder und
höre das Auto, das direkt neben den Schlafzelten minutenlang manövriert hat, wegfahren.
Ich denk mir noch 'Was für ein rücksichtsloser Fahrer' und frag mich wer es wohl war, zumal nicht viele Touristen hier sind.
Kurz vor 06:15 erscheine ich überpünktlich und abfahrbereit am ausgemachten Ort, wo mich Lucy, Bianca und Axel schon erwarten...
Nur von Chege keine Spur...
Jemand sagt dass sein Auto nicht da stehe...was wohl erklärt wer so lange rummanövriert hat...
Ich schlag vor dass wir zum Haupteingang der Lodge gehen, da er vielleicht dort auf uns wartet und wir ihn, falls er
wirklich von der Lodge weggefahren ist, sicher beim zurückkommen sehen, da die einzige Piste da entlang führt.
So stehen Axel und ich also in Afrika's Wildniss im Dunkeln herum und sehen nichts...
Kein Chege vorhanden!!!
Mir kommt schon wieder die Galle hoch!!!
Ich geh zum Parkplatz um zu schauen ob sein Auto wirklich nicht da ist, Axel wartet weiter beim Haupteingang.
Nichts, Chege's Auto ist nicht da!
Ich schau auf's Handy, da er ja meine Nummer hat, aber auch da keine Nachricht, nichts!
Der Morgen beginnt ja schon mal toll!!!
Und nein, dem Kerl nachtelefonieren tu ich nicht!!!
Ich geh wieder zu Axel und sag dass wenn Chege um 06:30 nicht da ist ich nicht mit auf Gamedrive gehe und meinen Teil des Trinkgeldes
auf 0,00 $ kürze!!!
Echt, das gibts doch nicht!!!
Um 06:35 ist noch immer kein Chege da, ich geb durch dass er von mir keinen einzigen Dollar Trinkgeld bekommt und geh zu Bianca
und Lucien, die den Sonnenaufgang vom Aussichtspunkt aus sehen wollen.
Axel kommt später nach.
Eigendlich wollte ich ja den Sonnenaufgang von unten fotografieren, mit den Nebelschwaden, den Bäumen usw...
Hätte sicher toll ausgesehen...hier oben gibts halt nur 'Standartware'...
...hätte-würde-wäre...
Danke Chege!!!
Am Aussichtspunkt erfahren wir von jemandem unserer Gruppe dass ein Restaurantangestellter gesagt haben soll dass er auch
nicht wisse wo Chege ist.
Hmmm...
Demnach hat also jemand von uns mit dem Servicepersonal über die Situation gesprochen...
...hmmm...
Find ich jetzt nicht so toll...
...das kann uns noch in Schwierigkeiten bringen...
Na ja, schon passiert!
John, der Masai-Nachtwächter, steht auch da und wir sprechen unter anderem über die Videos, in denen man sieht wie Löwen und
Menschen miteinander spielen und kuscheln...
...und dass wir die Ersteller dieser Videos für extrem verantwortungslos halten, da dies keine wilden Löwen sind, aber so
dargestellt werden und sich Leute dann einbilden neben Löwen aussteigen zu können...
Darauf erzählt uns John Löwen-Anektoten aus seinem Leben, unter anderem von einem Typen der meint eine besondere Bindung
zu Löwen zu haben...
Der habe immer erzählt dass Löwen ihm nichts anhaben würden, da er eben diese besondere Bindung zu Löwen habe...
Er wäre dann plötzlich in unmittelbarer Nähe zu einem ruhig daliegenden Löwenmännchen ausgestiegen und noch bevor er den
zweiten Fuss am Boden hatte wäre der Löwe ihm schon an den Hals gesprungen und hätte ihn niedergerissen...
Dem Mann konnte nicht mehr geholfen werden, er wurde noch lebend vom Löwen weggeschleppt...
Suchtrupps konnten den Löwen dann erschiessen oder vertreiben, so genau weiss ich's nicht mehr, aber der selbsternannte
Löwenflüsterer hat sein Leben zu jenem Zeitpunkt schon lange ausgeflüstert gehabt...
Bedenkliche Geschichte, toll und sehr, sehr lebhaft vorgetragen!!!
Danke dafür, John!!!
Er erzählt uns auch dass heute ein Löwe im Camp war, er hätte die Spuren des Löwen bei Zelt 8 gefunden!
Und dass gestern einer schon sehr nah war erzählt er auch...
A-Ha!!!
Hab ich also richtig gehört!!!
Nach einer Weile geht Axel wieder auf die Suche nach Chege, und vielleicht fünfzehn Minuten später kommt er zurück und verkündet
dass Chege wieder da wäre und uns suchen würde!
Es ist kurz nach sieben, wir gehen in Richtung Restaurant, ich mach einen Umweg zu meinem Zelt und schmeiss meine Kameras rein.
Auf dem Weg vom Zelt zum Restaurant begegnet mir Chege...
Ich frage ihn in deutlich unerfreutem Tonfall (und natürlich auf Englisch) 'Wo warst Du um 06:15???'
Kein Wort von einer Entschuldigung, nur ein vorwurfsvolles 'Ich suche Euch schon lange' und die Frage wann wir zum
Gamedrive starten...
Ich bin kurz vor der Explosion und zische 'Du warst nicht da, wir haben gewartet, hatten keine Nachricht und nun geh ich
frühstücken und nicht mehr auf Gamdedrive!
Das war ein grosser Fehler, Chege!!!
Es ist besser wenn du dich in der nächsten Zeit von mir fernhälst'...
Echt, ein falsches Wort von seiner Seite und ich wäre explodiert!!!
Zum Glück blieb er mit offenem Mund stehen...
Und schon bin ich im Restaurant und esse mein Frühstück...statt auf Gamedrive zu sein!
Während wir essen läuft er nervös draussen im Garten herum und telefoniert und spricht mit Restaurantangestellten usw,
immer in meinem Blickfeld, was meine Laune nicht verbessert...
Echt, ich kann den Typen nicht mehr sehen ohne gehässig zu werden!!!
Seit wir abgefahren sind nur schlechte Arbeit, Verspätungen, Arroganz, Provokation, Lüge, Verarschung...
...so ein Mensch ist mir noch kaum je begegnet!!!
Axel und Lucy sind fertig und gehen vom Tisch, da kommt einer der Serviceangestellten zu uns und sagt uns wie leid es ihm
doch tue wegen der Situation mit Chege.
Es ist einer derjenigen die ich wärend des Frühstücks mit Chege sprechen gesehen habe...
Er und Bianca sprechen eine Weile, sie lästert ausfühlich über Chege, ich halt mich bewusst zurück bis er sagt dass
das doch sicher das erste Mal ist dass Chege so was gemacht hat und er sonst sicher ein Top-Guide wäre...
Das ist nun definitiv zu viel für mich!!!
Nun halt ich den Mund auch nicht mehr!
Ich sag ihm dass Chege schon mal ohne Nachricht nicht erschienen ist und dass der Typ der schlechteste Guide ist den ich bisher erlebt habe!
Und ich sag ihm auch dass ich vor Chege schon 14 Guides erlebt habe und jeder besser war als er!!!
Kaum hab ich's gesagt hätt ich mir in den Arsch beissen können!!!
Zum Einen weil ich etwas über Chege zu einem anderen gesagt habe das ich Chege noch nicht direkt ins Gesicht gesagt habe,
zum Anderen weil ich mir mit den 14 Guides vor Chege nicht sicher bin, war nur spontan geschätzt...
Deshalb zähl ich nach ob ich wirklich schon 14 Guides vor Chege hatte, was ich zum Glück mit 'Ja' beantworten kann...
(James1 2009, Fity, Elias, Koringa, Baraka, James2 und Charles 2011, Taban, Robert, Stanley und Benjamin 2012, Juda & zum
zweiten Mal Elias sowie Paul 2013, John, Lazaro und Sikoyo 2014, Andrew und eben Chege 2015...alles in meinen Reiseberichten
nachzulesen, nur Charles wird nur 'Fahrer' genannt...und war vor Chege der schlechteste Guide den ich hatte...)
...17 zähl ich sogar vor Chege...auch wenn einige davon nur für einen halben Tag waren, aber immerhin!
Nachdem Bianca auch fertig ist sag ich zu ihr dass wir dieses Gespräch noch bereuen werden...
...weil der das sicher schnurstracks dem Chege unter die Nase hält...
Bianca geht ihr Zeug packen, ich geh zum Ausssichtspunkt und sehe wo Zelt 8 und somit auch die Löwenspuren sind...
Unweit des Haupteinganges, direkt am Weg von dort zum Aussichtspunkt wo ich heute in der Dämmerung durchgegangen bin!!!
Ein Löwe im Camp um 05:45 (da hat er gebrüllt) und wir stehen ab 06:15 vielleicht 30m von Zelt 8 entfernt 20 Minuten in
der Dunkelheit rum, auf unseren Fahrer wartend!
Es ist nicht so dass dieser Fakt meine Stimmung verbessert...auch wenn mir klar ist dass wir da den Fehler gemacht haben!
Man steht in Afrika nicht nachts in einem nicht umzäunten Gebiet neben der Wildniss rum...wenn man nicht zum Frühstück werden will!
Aber ich sag ja schon seit Jahren: Irgendwann ende ich als Leoparden-Häufchen in der afrikanischen Savanne...
Um 10:00 treffen wir uns beim Auto, wir steigen alle ein, Chege ebenfalls, aber er setzt sich nicht auf den Fahrersitz sondern
kniet mit dem Gesicht zu uns, fragt 'was passt euch nicht an mir?'...
Und er sagt (oder befielt?) uns in einem recht arroganten Tonfall wir sollen aufzählen was an ihm auszusetzen wäre!
Päng!
Ich habs ja gewusst, das Gespräch kommt auf uns zurück!
Lucien sagt als erster was, was Chege mit 'OK, das ist eines, gibt's noch mehr?' beendet.
In einem extrem arroganten Tonfall...
Axel sagt was, ich sag was, immer etwa das gleiche Theater, er jedesmal noch arroganter!
Irgendwann sagt niemand mehr was...und dann lässt Chege los!
Er staucht uns zusammen wie kleine Kinder und lobt sich gleichzeitig als Top-Guide der alles perfekt gemacht hat!
Und sagt dass wir die schlimmsten Touristen wären die er je erlebt habe!
Das Alles in einem komplett unakzeptablen Tonfall und so schnell, wir verstehen kaum was von dem was er sagt!
Was definitiv nur an der Schnelligkeit und nicht an der Lautstärke liegt...da hätten wir auch 100m entfernt alles verstanden...
Im Auto wird von drei Männern rumgebrüllt, einer ist ruhig, die einzige Frau weint, ein einziges Chaos der Worte!!!
Da fragt er wer das mit den 14 Guides gesagt hat, worauf ich mich natürlich zu erkennen gebe...
...was Cheges ganzen Hass auf mich alleine lenkt...
Die anderen zwei, die vor mir mit dem Servicepersonal gesprochen haben sind nun fein raus, obwohl sie an der Situation zumindest gleich
viel Schuld tragen wie ich, und mich zitiert er raus vor's Auto, was ich mir nicht zweimal sagen lasse!
Will er sich prügeln oder was???
Wart nur, Kerlchen!!!
Beim nach vorne klettern verlangt Lucy die 40$ Trinkgeld zurück und sagt dass er (und damit auch Bianca) dem Typen keinen einzigen
Cent Trinkgeld gibt!
Nun sind wir also schon drei die dem Typen nichts geben...
Ich klettere raus und warte nur darauf das er mich schubbst oder auch nur berührt...
...DENN ICH KOCHE VOR WUT!!!
Er zeigt mir den linken Vorderreifen, der ist offenbar gewechselt worden, ich sehs weil er wenig Profil hat und ich weiss dass
rundherum alle Reifen gutes Profil hatten.
Er verlangt von mir dass ich ihm bestätige dass der Reifen gewechselt wurde, was ich tue...stimmt ja, der wurde gewechselt.
Er erzählt halb brüllend dass er ja den platten Reifen hätte reparieren müssen und nur drum weg war, ich oder irgend wer
anderes sagt dass er ja noch einen weiteren Reservereifen hintendrauf habe und auch erst nach dem Gamedrive hätte reparieren
können, er hätte zum angemachten Zeitpunkt trotzdem da stehen können und so weiter und so fort...
Und dann bringt er den Witz des Tages:
Ab sofort würde er nur noch das tun was sein Job im Minimum erfordert!!!
!!!
Irgendwer, vielleicht wars auch ich sagt dazu 'Damit wären wir schon mehr als zufrieden!!!'
Und vor allem sagen wir ihm immer wieder dass er zum abgemachten Zeitpunkt hätte da sein oder zumindest irgendeine Nachricht hätte hinterlassen müssen!!!
Und genau das hat er nicht getan!
Wie auch schon am Lake Naivasha!
Und er sieht wieder mal absolut nichts ein!
Er ist perfekt und hat nichts auch nur ansatzweise falsch gemacht!
Er müsste mich ja sogar gesehen haben als ich auf's Klo ging, sofern seine Geschichte stimmt, zumal wenn man im Dunkeln auf dem Parkplatz
steht eigendlich sieht wenn einer mit der Taschenlampe zum Parkplatz leuchtet und am Parkplatz vorbei geht!!!
Und meine Handy-Nummer hatte er ja auch!!!
Er hätte also genug Möglichkeiten gehabt mich zu informieren!
Mit jedem Wort das er sagt steigt die Wut auf diesen komplett selbstkritikbefreiten Typen noch weiter, ich muss mich wegdrehen
denn meine Faust hat Sehnsucht nach seinem Gesicht!!!
Echt!!!
So einem Menschen bin ich seit Jahrzehnten nicht mehr begegnet!!!
Dann befielt er dass wir uns hier verabschieden, denn Axel und ich hätten keine Berechtigung mit zum Airstrip zu fahren!!!
UNGLAUBLICH!!!
Echt!
Gestern noch sind wir dort auf Gamedrive gewesen, keine 5m von der Piste entfernt, weshalb sollen wir nun nicht dort hin mitkommen dürfen???
Eine reinrassige Racheaktion dieses Kerls, zumal gestern abend noch keine Rede davon war dass eine Verabschiedung am Airstrip
nicht möglich sein soll!!!
GRMPFLL!!!!!
Lucy beruhigt mich und so verabschieden wir uns halt hier völlig gehetzt...
Bianca's Tränen lassen sogar Chege tröstende Worte sagen, wofür ich ihn auch gerne drücken möchte...
...mit beiden Händen am Hals bitte!!!
Zuerst so eine Show, dann tröstende Worte...was für ein ..., nein, das darf ich nicht schreiben!
Lucy und Bianca steigen ein und sie fahren ab...
Axel und ich besprechen die Sache und wir beide sind uns nicht sicher ob der Typ uns noch nach Nairobi bringt oder nicht...
Wir trauen dem Kerl nun wirklich alles zu!!!
Auch wenn's nicht in Ordnung war dass einige von uns mit dem Personal gesprochen haben und ich meinen Anteil dazu beigetragen
habe, so geht kein Mensch mit mir um!!!
Da ist Chege massiv zu weit gegangen!!!
Der Manager der Lodge sieht uns und kommt auf uns zu, entschuldigt sich für Chege's Verhalten (!!!) und versucht uns zu beruhigen.
Wir fragen nach was wohl ein Transport am Samstag nach Nairobi kosten würde und wann wir diesen spätestens bestellen müssten...
Der Manager sagt dass er am Freitag nachmittag Bescheid haben müsste, den Preis nennt er uns auch, 250$ pro Nase...
Genau gleicht teuer wie rausfliegen...welch wundersamer Zufall!!!
Aber gut eine Sicherheit zu haben!!!
Auf die Idee Raphael anzurufen kommen wir Deppen noch immer nicht!
Ich geh zum Aussichtspunkt und schau wehmütig zu wie Bianca und Lucy abfliegen...
Wie gerne wär ich jetzt auch dabei!!!
Nur diesen Kerl nicht mehr sehen...
Anschliessend sprechen Axel und ich nochmals miteinander, wir sehen beide nicht dass ein Gespräch zwischen Chege und mir noch
eine Chance auf Erfolg haben könnte...
Da bleibt nur übrig dass Axel versucht ihm klar zu machen dass er wirklich vieles schlecht gemacht hat und die Show heute
in jeder Hinsicht inakzeptabel ist, womit ich natürlich einverstanden bin.
Denn ich bin nicht mehr in der Lage mit dem Typen zu sprechen ohne dass es richtig Zoff gibt!
Nun ist der Diplomat gefragt, und das bin ich im Gegensatz zu Axel nun mal nicht!
Ich setz mich mit dem Laptop zum Office und surfe etwas im Facebook und versuche Fotos auszusortieren...
Dazwischen tigere ich immer wieder umher, ich koch noch immer...
Echt, die Küchenmanschaft bräuchte heute keinen Herd, die könnten auch mich nehmen...
Beim Mittagessen erzählt Axel dass der Typ bisher echt nicht mitbekommen hat dass wir unzufrieden sind!
Er habe die Gamedrives genossen...
...
Weder die Bitten nicht mehr in die Plains zu fahren weils da keine Tiere hat, noch die mehrmaligen Ansagen dass er doch bitte
nicht einfach irgendwo grundlos rumstehen soll noch der Zusammenpfiff als er am Vortag einfach den Motor startete noch noch noch...
Wir haben zuwenig gesagt, das ist ausser Frage, unser Fehler, aber dass wir nichts gesagt haben wie er behauptet stimmt zum
Einen überhaupt nicht und zum Anderen bin ich da auch der Meinung dass er seinen Job zu tun hat ohne dass man ihm jedesmal
erklärt was er zu tun hat!
Am Schluss sollen wir ihm dann noch erklären wie er die Unterhose anzuziehen hat oder was???
Ich kann doch auch nicht einfach nachdem ich eine Arbeit angenommen habe nichts tun und warten bis die Kundschaft mir sagt was
ich zu tun habe und trotzdem das Geld kassieren!!!
Na ja...
Axel bittet mich einfach zu versuchen die Natur zu geniessen und Chege nicht mehr wahrzunehmen...
..was wohl das Beste wäre...
Am Nachmittag gehts dann doch zum Gamedrive, Chege und ich mustern uns wort- und grusslos...
Spannung liegt in der Luft...
Wir sagen dass wir gerne einen Geparden sehen würden, er antwortet dass wir dafür aber weit fahren müssen...
Von uns kommt natürlich ein 'OK'!
Auf der Fahrt zum Gate klingelt Chege's Telefon, er nimmt ab und ohne dass ich den Namen höre weiss ich dass es Raphael ist!
Denn ich beobachte Chege im Spiegel und er ist nervös, fragt ganz ungläubig 'Bianca?' und schaut zu mir nach hinten...
Ich glaube jetzt realisiert er erst dass nicht nur ich mit ihm unzufrieden bin...
Wie ich später erfahren werde haben sich Lucy und Bianca bei Raphael sehr deutlich über Chege beklagt...mit Recht!!!
Nun wirkt er sehr verunsichert und ich hab ein fieses Grinsen im Gesicht!
Bis wir durch's Gate sind benötigt er heute unglaubliche 36 Minuten!
Zur Erinnerung: Anderson hat's ohne Hetze in 12 Minuten geschaft...
Und so fahren wir, der Wind pfeifft mir wieder ins Gesicht, die Landschaft ist ein Traum...und Giraffen stehen rum!
Oben: Wunderschöne Mara...
Wir fahren noch etwas weiter und biegen dann rechts auf einen Nebenweg ab.
Chege sagt wir sollen nun Ausschau nach einem Geparden halten, hier irgendwo müsse einer sein.
Wir sehen einige Antilopen die auf etwa denselben Punkt schauen und ich versuch ihren Blicken zu folgen, aber Chege ist schneller!
Da ist er!
Zuerst sehr weit weg, halb in einem Graben, rings herum hohes Gras...
Oben: Es ist immer wieder faszinierend wie die 'Katzenspeisen' die Katzen beobachten!
Soll mir noch jemand sagen Tiere wären dumm...
Oben: Oha, der Gepard hat entweder schon einen Bierbauch oder ist eine Gepardin und trächtig...
Oben: Einfach ein schönes Tier!!!
Oben: Der Eindruck hält auch einem guten Zoom stand...
Oben: Hübsche Dame!
Oben: Nachdem sie die Strasse überquert hat steht sie nun in besserem Licht...
Chege fährt wieder los, wobei ich nicht begreife weshalb...denn wir fahren vom Geparden weg weiter ins hohe Grasland hinein,
um nach einigen hundert Metern zu wenden und wieder an den selben Ort zurück zu fahren.
Warum auch immer...wenden hätte er auch so können...
Aber ich habe versprochen mich zurück zu halten, also bin ich ruhig.
Das nervt weniger als noch ein Streit...
Irgendwann gehts dann wieder zurück, Chege fährt recht planlos rum, orientiert sich vor allem an anderen Autos, links und
rechts hats in einiger Entfernung viele Tiere und immmer wieder Wege nach links und nach rechts, aber wir fahren in der
beinahe tierlosen Mitte durch...
Na ja, ich hab ja nicht erwartet dass er sich bessert...
...ich schüttle nur noch den Kopf, sagen tu ich nichts mehr, es ist mir echt zu blöd weil komplett sinnlos...
...und ich hab versprochen mich zurückzuhalten damit wie die zwei Tage mit dem Kerl noch überstehen und er uns auch nach Nairobi
zurück bringt...
...dazu ist es mir ja eh am liebsten wenn ich die Tiere selbst entdecke...
...was auch geschieht, sogar eine Tierfabrikation entdecke ich!
Oben: Nicht nur Hammerköpfe fabrizieren Nachwuchs, auch die Elis tun's!
Oben: Es ist ja nicht so dass es wenig Tiere hat, wir fahren nur die falschen Pisten...
Und nun sind auch in der Nähe Tiere, nämlich eine grosse Elefantengruppe die unsere Piste von rechts nach links quert!
Schön!
Oben: Direkt vor uns, da musste Chege anhalten...
Oben: ...und die Gruppe rechts von uns...
Und schon gehts zurück zum Camp, wo eine grosse Gruppe eingetroffen ist.
Diesmal sinds aber keine Zebras sondern Menschen...
Vielen dieser Touristen merkt man an dass sie noch nie davor in Afrika waren, sie gehen teilweise ohne, teilweise mit so
schwach leuchtenden Billigsttaschenlampen dass sie die eigenen Füsse kaum sehen durch die Dunkelheit, die beiden Nachtwächter
hatten alle Hände voll zu tun...die Ärmsten!
Im Restaurant werden wir an einen kleineren Tisch gesetzt, da alle anderen Tische schon besetzt sind.
Es war voll!
Zumindest die billigen Zeltbandas sind alle voll...
Gut für die Lodge!
Aber auch gut für mich?
Denn viele Touris heisst meist auch viel Lärm nachts...auch wenn die Gruppe hauptsächlich aus älteren Herrschaften besteht...
...und es heisst meist auch dreckigere Touletten-/Nasszellenanlagen...und da bin ich heikel!
Ich überlege lange ob ich das Angebot des Managers, für 50$ Aufpreis pro Nacht eines der Luxuszelte zu bekommen, annehmen soll.
Ich tu's dann aber doch nicht und denke mir dass ich erst mal eine Nacht schaue wie's ist und dann noch für die letzte
Nacht entscheide.
Das Essen ist wieder mal sehr gut, von einem vom Personal kommen aber immer wieder Sprüche die recht eindeutig auf die morgendliche
Situation aus Chege's Sicht hindeuten...
...und mich mit den ehemaligen (jähzornigen und unberechenbaren, aufbrausenden) Chef dieses Angestellten gleichstellen...
Nie geradeaus, immer nur angedeutet, immer vom selben Angestellten, der ein guter Freund Cheges ist...
Na ja, soll er seine Spielchen treiben, damit kann er mich nicht wirklich treffen.
Wenn ich darauf reagieren würde würd nur ich blöd dastehen und er hätte seinen Beweis dass ich so bin wie sein Ex-Chef...
Es zeigt aber auch deutlich dass Chege trotz Axels Gespräch und Raphaels Telefonat noch immer nicht begriffen hat dass die
ganze Gruppe unzufrieden ist mit ihm und er vieles falsch gemacht hat...
...komplett unbelehrbar, keine Selbstreflektion...
Er sieht offenbar nur mich als Feindbild...
...Kindergarten halt...
Plötzlich steht genau der Angestellte wieder vor uns und fragt wann wir morgen frühstücken wollen...
Ich sage zu ihm dass wir es noch nicht wissen, da wir zuerst mit Chege sprechen müssen wie denn der morgige Tag aussieht
und Chege dazu erst mal an unseren Tisch zu kommen habe!
Der Angestellte geht darauf zu Chege der sich dann doch tatsächlich an unseren Tisch bemüht und mit uns den morgigen Tag
bespricht...
Also weiss er doch dass das zu seinen Aufgaben gehört!
Anschliessend geben wir bekannt wann wir frühstücken und gehen zu Bett...
Was für ein Scheisstag!!!
Endlich ist er vorbei!
Gute Nacht!
Tag 21: Umwege oder wie man den Tieren am Besten ausweicht
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Guten Morgen Herr Schnarcher im Nebenzelt!!!
Danke für das Konzert!!!
GRMPFL!!!
Na ja, immerhin hat er erst um Fünf Uhr begonnen und ich bin mir sicher dass der Lärm jegliches Tier inkl. Löwen in die
Flucht geschlagen hat!!!
So kann ich wenigstend gemütlich und sicher zum Klo pirschen...
...und vor allem da sein bevor alle anderen sich über die Schüsseln hermachen!
Kurzes Frühstück und schon gehts ab auf Gamedrive!
Da ich Chege wirklich alles zutraue und diese Reise sogar zu einer rechtlichen Auseinandersetzung führen könnte filme ich
so dies und jenes...
...zum Beispiel wie unnötig lange es immer dauert bis wir durchs Gate sind!
Und ausgerechnet heute sind wir so schnell durch's Gate wie noch nie mit Chege: 24 Minuten!
Wir fahren in Richtung Airfield, links und rechts seh ich wenige Tiere an denen er einfach vorbei fährt, wohl weil er gar
nicht hinschaut, denn sie sind nicht zu übersehen.
Und natürlich verkünde ich jede Sichtung...'Hyena on the left, Bushbock on the right, Warthog-family on the left'...
Und bei jeder Sichtung zuckt er zusammen und dreht den Kopf in die angesagte Richtung...
...er hat's also gar nicht gesehen...
Na ja, nach etwa einer Minute hör ich auf, sonst explodiert er noch...
Manchmal kann ich ein kleiner Fiesling sein...
Wir holpern wieder denselben Weg wie vorgestern, diesmal sehen wir nahe der Stelle wo wir vorgestern 'Scar' gesehen haben
wieder zwei Hyänen, aber am anderen Ufer des Baches, recht weit weg und dunkel ist es auch noch.
Oben: Frühstück à la Hyäne...
Kurze Verschlusszeiten sind leider noch nicht möglich 1/100stel bei Iso 4000 und 1020mm KB-Aequivalent zeigen wie dunkel es noch ist...
Halt etwa drei Minuten vor dem folgenden Sonnenaufgangsfoto in einem schattigen Wäldchen in einem kleinen Tal...
Oben: Hyäne Nummer zwei, bei gleichen Bedingungen...
Oben: Here comes the sun lalalala...
Wir holpern langsam weiter, suchen den Galeriewald des Bächleins nach Katzen und Kätzchen ab, wären auch mir einem Honigdachs
oder einigen Painted-Dog's zufrieden, man ist ja bescheiden, aber: Nichts!
Keine Antilope, keine Prolope, kein Irgendwas!
Doch, einige Vögel wie Störche und Marabu's hats schon...
Oben: Marabu...nein, er gewinnt nie einen Schönheitswettbewerb...nein, sicher nicht!!!
Oben: Er wird nimmer satt, der Nimmersatt (Mycteria ibis)!!!
Wir fahren etwas weiter in Richtung der Gegend wo wir das Löwenrudel das letzte Mal sahen und: Wir finden sie!!!
Oben: Löwenmama auf Frühstücksschau?
Und während wir näher zu den Löwen fahren frag ich mich ob ich nun haluziniere oder nicht, denn ich seh direkt neben dem
Löwenrudel und bei den vielleicht vier Autos zwei Spitzmaulnashörner aus dem Busch kommen!!!
Und wieder lass ich es mir nicht nehmen: 'Twelf lions on the left and two black Rhinos on the right'...
Chege erschrickt wieder mal...er hätte sie ebenfalls sehen müssen, hat er aber nicht...
Jaja, es sind die kleinen Nadelstiche die einem Freude bereiten...
Oben: Mr. & Mrs. Black Rhino
Oben: Links vier Löwen und rechts zwei Spitzmaulnashörnchen...
Oben: Hier ist's ausgeglichener: Links zwei Löwen und rechts zwei Spitzmaulnashörner!
...so eine Aufname kann nicht jeder vorweisen!!!
Oben: Die Pupile beim rechten Auge (vom Löwen her gesehen das Linke) ist mir schon aufgefallen als ich die Fotos der
ersten Sichtung dieses Rudels angeschaut habe...zuerst dachte ich es wäre eine Zecke neben dem Auge, aber es ist im Auge...
Obs wirklich die (missförmige) Pupille ist oder was anderes sei mal dahingestellt...
Die Löwen sind unruhig, sie scheinen hungrig zu sein...
Wir hoffen auf eine Jagt!
Und plötzlich duckt sich eine Löwin in die Wiese und beginnt zu schleichen...
Oben: Sie nimmt die Angriffsstellung ein...jede Muskelfaser ist sichtbar angespannt...
Oben: Die Löwen auf der anderen Seite ducken sich auch, sind ganz nervös, bewegen sich nicht...
Links und recht unseres Autos hat's Löwen, links und rechts ducken sie sich, gehen in Deckung...
Ich schau am Auto hinter uns vorbei, dorthin wo alle Löwen hinschauen...
und was seh ich da???
???
...
!!!
Da seh ich ein...
...
...
...Warzenschwein fröhlich pfeiffend des Weges gehen...nichtsahnend!
OK, gepfiffen hat's nicht, hätte aber zu dem fröhlich wirkenden Gang gepasst!
Oben: Frisch-fröhlich hoppelt es daher, das Warzenschwein!
Leider ist die Strasse schärfer als das Schwein...
Und plötzlich gehts los!
Das Schwein erblickt die Löwen, streckt seinen Schwanz senkrecht in die Höhe und rennt los!
Beinahe genau auf die im ersten Bild zu sehende Löwin zu!!!
Und nun rennt auch die los, aber erwischt das Schwein ganz knapp nicht!
Das Schwein rennt weiter!
Die Löwin hinterher!
In einem enormen Tempo fliegen die beiden Tiere durch die Wiese, unglaublich schnell, ich komm mit der Kamera nicht nach!
Leider...
Hier eine Hake schlagen, da etwas geradeaus sprinten, dann wieder eine Hake...
Echt, dass die Warzenschweine so extrem schnell sind hätt ich nie gedacht!
Man weiss es vom Fernsehen und vom Lesen, aber wenn man das mal gesehen hat, WAU!!!
Die Löwin hat keine Chance!!!
Phu!!!
Das war Spannung pur!!!
Die Löwin kehrt zu den anderen zurück und dort wo wir das Schwein erstmals gesehen haben kreuzt ein Fünfbein die Strasse...
Oben: Das seltene afrikanische Fünfbein, nahe mit dem Elefanten verwandt!
Oben: Die Löwen lassen's nun erstmal friedlich angehen...ein Hügel voller Löwen!
Und dann...
Plötzlich wird eine Löwin aktiv, schleicht sich an den Autos vorbei...
Die Löwen auf dem Hügelchen ducken sich, die schleichende Löwin ist völlig konzentriert, diesmal links von uns...
Sie schaut wie mir scheint durch die Büsche hindurch auf die kleine Wiese...
Ich seh nichts...
...und die Löwin bewegt sich ganz vorsichtig im Schleichgang weiter, bleibt plötzlich wieder stehen...
Ich schau immer wieder in Richtung ihres Blickes und da!!!
...
Ein Warzenschwein kommt aus einem Busch!
Es bleibt stehen, schaut sich um, grast dann aber friedlich weiter...
Die Löwin wartet bis das Warzenschwein sie nicht mehr direkt sehen könnte und schleicht dann weiter in jene Richtung, in
der ich das Schweindl nicht mehr sehen kann...
...bleibt wieder stehen...
...schleicht wieder weiter...
Oben: Pssst...gaaaaaaanz ruhig schleichen, gaaaanz ruhig!!!
Während die eine Löwin versucht sich ans Warzenschwein zu schleichen gibts offensichtlich eine Art der Verständigung zwischen
einer älteren Löwin rechts der Autos und den Löwen auf dem Hügel, die im Blickfeld des Warzenschweines liegen!
Denn ohne dass ich irgendwas höre sind die 'Hügellöwen' plötzlich aktiv, schauen erst zu der Löwin auf der anderen Seite
und begeben sich dann ebenfalls mehr oder weniger schleichend zu ihr hin, so dass das Warzenschwein diese Löwen nicht mehr sehen kann
weil nun die Autos Sichtschutz gewähren!!!
Die schleichnde Löwin ist nun schon sehr nah am Busch, bewegt sich aber nicht mehr weiter und wirkt plötzlich völlig ziellos...
Offenbar wurde sie entdeckt...
Also keine weitere Jagd mehr vor unseren Augen...
Oben: Die zusammen in den Sichtschutz der Autos gerufenen Löwen...
Nach einiger Zeit gehen die Löwen weiter, wir tun dasselbe, nur dass wir nicht gehen sondern fahren...jaja, wir sind unsportlich!
Da zwischen Chege und mir Eiszeit herscht hat Axel freie Wahl was wir als nächstes suchen wollen...er entscheidet sich,
natürlich mit meinem Einverständniss, für grosse Krokodile, denn für die ist der Mara River berühmt und wir haben erst wenige
davon gesehen.
Wir sind etwa 500m vom nächsten Mara Crossing Point entfernt, wo ich bisher immer grosse Krokodile gesehen habe, auch am
Tag als Anderson mit uns da war.
Deshalb bin ich doch massiv erstaunt dass Chege in die andere Richtung fährt!
Na ja, kann ja sein dass er einen Punkt kennt den ich nicht kenne....warten wir's mal ab...
So fahren wir dem Galleriewald entlang und da sehen wir natürlich auch einige Tiere...denn in der Gegend wimmelt es auch
ausserhalb der Migration von Tieren!
Oben: ...kleiner Elefant ganz gross am überlegen ob er den mächtigen Baum vor sich umstossen kann oder nicht...
...er entscheidet sich für einen zaghaften Versuch und...scheitert...
Oben: ...was der Pavian in der Baumkrone mit Gelassenheit beobachtet...
Oben: Auch Wasserbock's zeigen sich von der (besten?) Seite...
Nach ewig langer Fahrt zu einem Hippopool mit Toilettenhaus, aber ohne Krokodile fahren wir weiter, wieder um die zehn Minuten
auf der Hauptpiste...
Er hält in der Nähe des Mara Rivers so an, dass wir knapp den Kopf eines Krokodils, das im Wasser liegt, sehen können...
Na ja, ich hab auch nicht erwartet dass er sich Mühe gibt...
Immerhin ist ein Goliathreiher zu beobachten...
Oben: Goliathreiher, Ardea goliath, mit 1.40m Höhe der grösste Reiher
Cheges Frage was wir nun sehen wollen müssen wir leider wieder mit grossen Krokodilen beantworten...nur ein Kopf reicht nicht!
Ich schlage ihm vor dass wir zu eben jenem Mara Crossing Point 500m neben dem Löwenrudel fahren...
...was wir dann auch tun!
Und nach etwa 45 Minuten Fahrt sind wir wieder dort wo wir kurz nach acht mit dem Wunsch grosse Krokis zu sehen losgefahren sind...
...und fünf Minuten später, kurz nach 11:00 Uhr sehen wir grosse Krokodile...
Traurig, wenn sich der Tourist in der Gegend etwas auskennt...
Oben: Krokodile, nach beinahe 3 Stunden unnötigem Kilometer fressen dort gefunden wo wir am Anfang nur 500m entfernt waren...
Ich als Fahrer hätte es zuerst in der Nähe versucht...aber ich bin nicht der Fahrer...
Schon bald gehts auf den Weg zurück zur Lodge...
Oben: Familie Warzenschwein inkl. adoptiertem Nachwuchs (pssst...die Gazelle weiss noch nichts davon...pssst!) am Wegesrand.
Oben: Herr Sekretär auf dem Weg zur Arbeit!
Auf dem Rückweg sagt Axel zu Chege dass er am Nachmittag gerne in jenen Wald da am Mara River fahren würde, wenn das möglich ist.
Chege lässt sich den Wald zeigen, überlegt kurz und bestätigt dass das möglich ist und wir das tun werden.
Und dann gehts rauf zur Lodge, das Mittagessen ruft...
Wobei es eher unsere Mägen sind die knurrend rufen...
Es schmeckt wieder sehr gut, und natürlich muss Chege's Freund von der Bedienung wieder seine Sprüche ablassen...
...wieder ohne etwas direkt zu sagen, wieder nur Andeutungen...
Na ja, mich trifst Du damit nicht, Kerlchen...
Nach dem Essen geh ich mich etwas hinlegen, später ins Internet, unter die Dusche und dann scheitere ich kläglich beim Versuch
in den Shop zu kommen...weil der geschlossen ist...
Demnach gibts aus diesem Urlaub keine Ansichtskarten...sorry an alle die eine erwartet haben!
Um halb vier holpern wir wieder die Bruchkannte des ostafrikanischen Grabenbruches runter in die Mara.
Chege fährt die kleine Piste, die vom Gate zum Kichwa Tembo Tented Camp führt, das wäre der kürzeste Weg zum Wald am Mara River...
...sagt zumindest er...
Na ja, ich hab da so meine Zweifel...
Und tatsächlich: Wir fahren zwar einen Wald entlang, sind aber weder im Wald noch in der Nähe des Mara Rivers...sondern etwa
einen Kilometer entfernt!
Axel ist es offenbar egal dass wir weder in den Wald fahren noch am besprochenen Ort sind...
Na ja, ich hab versprochen mich nicht aufzuregen und ruhig zu bleiben...und ich halte meine Versprechen wenn irgend möglich!
Wir sehen keine Tiere und so fahren wir weiter.
Chege fasst den Auftrag uns Tiere zu zeigen und fährt los, wie schon seit dem Tag nachdem Axel ihn gebeten hat schneller zu fahren
erreichen wir nur sehr langsames Schritttempo...
Und Chege fährt so wie kein anderer Guide es an diesem von Tieren wimmelnden Ort schaft: Eine volle halbe Stunde lang ohne dass
wir im Umkreis von vielleicht 200m auch nur ein Tier, nicht mal einen Vogel, sehen!
Nicht mal ein Insekt hab ich bewusst wahrgenommen, absolut nichts ausser Gräsern und Büschen, nichts!!!
Bravo!
Ich bin sicher dass das hier noch nie jemand vorher geschaft hat!!!
Während dieser halben Stunde unterhalten sich Axel und ich mehrmals darüber ob das nun die blanke bewusste Provokation ist
oder nicht...und kommen nach Axels Aussage 'er ist ein Idiot und macht das Absichtlich', der ich nur zustimmen kann,
beide zum Ergebniss 'ja, es ist die reine Provokation, aber wir lassen uns nicht provozieren'...
Eine 5/4tel Stunde nachdem wir abgefahren sind sehen wir doch noch ein Tier...und es ist grösser als ein Insekt!
Oben: Weiss-Stirnspint (Merops bullockoides) beim die Klappe aufreissen!
Und nicht nur den, sondern auch noch weitere Tiere sehen wir trotz Chege's Rumgegurke...
Oben: Kleine Elifamilie...immer wieder schön anzuschauen!
Wir gurken noch bis zur Parkschliessung unmotiviert rum, sehen kurz vor der Fahrt zur Lodge nochmals die Löwen, aber nur
in schlechtem Licht, weit weg und faul rumliegend...
Also rauf zur Lodge...
Beim Abendessen wieder die Sprüche, aber...
...
...Chege kommt ohne Aufforderung meinerseits zu uns und bespricht den morgigen Ablauf!
Offensichtlich kann er doch dazulernen...
Schon bald gehts ins Bett, denn so beinahe komplett Game-lose Gamedrives machen auch müde, gute Nacht!
Tag 22: Endlich nach Hause!!!
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Schon sehr früh bin ich wach, es ist kurz nach vier.
Aber das passt, denn ich muss ja heute die Tasche packen, es geht ja heute Abend in Nairobi zum Flughafen...
...hoffendlich!!!
Ich vertrau Chege absolut nicht und bin mir erst sicher dass er uns am Sarova Stanley Hotel in Nairobi abliefert wenn wir dort sind...
Na ja, wir werden sehen ob wir da ankommen oder nicht...jetzt kann ich eh nicht mehr viel dazu beitragen falls er sich quer stellt...
Ich hoffe das Beste...
Also mach ich mich daran wieder alles in die kleinere, fluggepäckbestimmungsgerechte Tasche zu stopfen...
...Schwerstarbeit am Morgen, und das möglichst leise, denn in den umliegenden Zelten schlafen ja noch Leute...
Da die Salametti's und die Getreideriegel ja weggefuttert bzw. verschenkt sind und nichts dazugekommen ist bin ich diesmal sicher
unter den erlaubten 23kg, denn gut 23,6 kg hatte die Tasche ja auf dem Hinfug und das Zeug hatte rund ein Kilo...passt!
Zumindest vom Gewicht her, vom Platz her muss ich doch so einige Male umpacken bis alles drin ist.
Dann noch die letzten Notizen des Urlaubes machen, die wenigen Fotos des Vortages sichten und schon ist es sechs, Zeit für
die hoffendlich letzte ordendliche Sitzung in Afrika!
Zumindest für diese Reise!
Anschliessend das letzte Frühstück hier und um halb sieben nochmals auf einen Gamedrive, den Letzten mit Chege, definitiv!
Nochmals empfängt uns diese wunderschöne, extrem tierreiche Gegend schon frühmorgens mit einem Sonnenaufgang...
Oben: Oloololo Gate, 07:05Uhr, Windstill, die Frisur...na ja, lassen wir's...
Wir tuckern wieder dem Wäldchen entlang, um einen Busch herum, wieder sehr, sehr langsam...
Plötzlich zeigt Chege in Richtung Busch und sagt 'Rhino'!
...einige Zeit später, halt so lange wie man im Schleichtempo benötigt um die vier Meter zwischen Chege und mir hinter sich
zu bringen, seh ich auch endlich mal am Busch links von mir vorbei, und tatsächlich: Ein Spitzi zum Abschied!
Oben: Frühmorgendliches Spitzi...das sich leider nicht recht ins tolle Licht stellen will...
Der Gamedrive beginnt schon mal gut, ein grosses Danke an die vielen Tiere der Gegend!
...die sich kurz darauf sogar zum Abschiedsfoto bestens ins Licht stellen!
Oben: Tschüss, Impalas, war schön mit Euch! Gerne wieder mal!
Oben: Selbst das Löwenrudel posiert nochmals! Tschüss und danke auch Euch!
Oben: Und auch die Familie 'Eli' will nochmals posieren, auch Euch: Danke dafür und bis hoffendlich bald mal wieder!
Wir fahren weiter, wollen versuchen einen Leoparden zu finden, plötzlich kommt einige hundert Meter vor uns ein Tier von
links aus dem Gras auf die Piste...
...nur...was ist das?
Chege bleibt sofort stehen...
Sieht nach einer Katze aus...
Aber nach einer Kleinen...etwa ein Serval???
Ich versuche zu fotografieren um es auf dem Bildschirm näher ranzuzoomen...
...aber Chege fährt los, so dass es zu verwackelt ist um es richtig zu erkennen...
Ich mach während der Fahrt einige Fotos, auf einer ist das Tier sogar zu erkennen: Tatsächlich ein Serval!!!
Oben: Meine zweite Servalsichtung, wie schon die Erste hier im Mara Triangel! Wunderschön!
Leider nicht ganz scharf, da aus dem fahrenden Auto rausfotografiert und 1zu1 rangezoomt...
Das Kätzchen läuft weiterhin auf der Strasse weit vor uns her, bleibt stehen, sieht zu uns zurück und...
...verschwindet rechts im hohen Gras!
Wir fahren dorthin wo die Katze im Gras verschwunden ist und sehen...
...Gras...
...nur Gras...
...hohes, trockenes Gras...
...aber keine Katze...
...plötzlich eine Bewegung!!!
...und tatsächlich, das Warten hat sich gelohnt!
Fotografieren macht leider (noch) keinen Sinn, man würde nur Gras mit einigen Schatten sehen, aber beobachten liegt drinn!
Der Serval schaut sich um, die Ohren drehen sich nach allen Seiten, er ist offenbar auf der Jagd!
Und dann geht er weiter...
Wir verlieren ihn aus den Augen...und trotzdem bleiben wir stehen und suchen und suchen...
Beinahe gleichzeitig sagen Axel, Chege und ich das wir ihn wieder sehen!
Und diesmal kann ich ihn fotografieren, wenn auch nur ganz kurz gut sichtbar...
Oben: Da sitzt er doch, da sitzt er doch!!!
Und schon verschwindet er wieder...
Wir sprechen noch kurz darüber und bemerken dass 'mein' Serval an einem ganz anderen Ort sass als Axel und Chege ihn gesehen haben...
Waren es etwa zwei dieser Einzelgänger???
Offenbar schon, denn ich hab ja 'meinen' fotografiert und vier Augen haben den Anderen gesehen!
Na ja, war auch so ein wunderschönes Erlebniss!!!
Wir fahren weiter, wieder auf Leo-Suche.
Chege hält mal wieder im Nirgendwo und sucht mit dem Fernglas die Bäume in einigen hundert Metern Entfernung ab, ich mache
dasselbe mit meiner Kamera...
...und ich sehe was...fotografiere es, zoome es heran...
...ein hellbraunes Etwas, das da im Baum hängt!
Nicht klar zu erkennen was es ist, deshalb zeige ich es Chege, der sich heute ganz anständig benimmt.
Er sagt dass das ganz klar eine Grant-Gazelle ist!
Er fragt wo ich das gesehen habe, ich zeige es ihm, er schaut einige Zeit durchs Fernglas, setzt sich hin und fährt los!
Wau!
Ab zu einem Leo-Riss im Baum!
Denk ich zumindest bis...
...ja, bis wir zu einer Weggabelung kommen, wo er rechts statt links abbiegt...
...nicht in Richtung der Baumgruppe sondern ich Richtung Gate, obwohl wir gemäss seiner gestrigen Rede noch beinahe eine Stunde
Zeit haben!
Mir bleibt mal wieder der Mund offen stehen!!!
Da sieht man auf der Suche nach einem Leoparden einen offensichtlichen Leopardenriss und er fährt obwohl wir keinen Zeitdruck
haben nicht hin!
Weil ich ihn entdeckt habe???
Ich nehms mal an...
Am Meisten erstaunt mich aber Axel, denn obwohl er mitbekommen hat dass da eine Grant im Baum hängt und er den Wunsch nach
dem Leo geäussert hat stört er sich nicht daran dass wir nicht dahin fahren!
Zumindest sagt er beruhigend zu mir wir sollen doch einfach die Landschaft geniessen...
Unrecht hat er ja nicht, es ist besser als jetzt einen weiteren Streit mit Chege anzufangen, wo wir nun definitiv auf
ihn angewiesen sind weils für eine Organisation eines anderen Autos für die Fahrt nach Nairobi zu spät ist...
Wir tuckern also die Landschaft geniessend zurück zur Lodge und ich mach mich ans Bezahlen der Getränke...
...was sehr chaotisch abläuft...
...aber nicht weil der Lodgemanager, der für die Zahlung zuständig ist chaotisch wäre, nein, weil zwei andere osteuropäische Touristen
weder Anstand noch Respekt vor irgendwas haben und laut palavernd ins besetzte Büro reinlatschen und während der Manager und ich
die Getränkeliste besprechen mir ins Wort fallend den Manager anquatschen!
Der versucht mehrmals anständig die beiden zu bitten draussen zu warten, die beiden quatschen aber einfach weiter in unser Gespräch rein...
Erst eine agressive Bemerkung meinerseits bringt die zwei Typen dazu sich über mich beklagend rauszugehen...
Idioten gibts halt überall...
Irgendwie schaffen wir's dann doch noch die Rechnung anzuschauen und zu bezahlen und schon gehts ins Zelt, die Tasche holen
und zum Auto bringen.
Chege fragt uns ob wir was dagegen hätten wenn ein Mitarbeiter der Lodge nach Nairobi mitfährt, was wir natürlich erlauben.
Wäre ja Schwachsinn wenn wir mit leerem Auto fahren und er das Daladala nehmen muss...
Nachdem wir eingestiegen sind entpupt sich der Mitarbeiter als der Sprücheklopfer vom Restaurant...
...na toll...
Wir fahren um 10:23 los, durchqueren die Ortschaft Lemek um 11:37, sind um 12:44 in Narok und machen zwischen 13:11 und 13:34
kurz nach Narok unsere Mittagspause am Strassenrand.
Da ich schon seit gestern Verdauungsprobleme und wieder Anzeichen von erhöhtem Histamin habe bin ich zurückhaltend beim Essen,
denn wer will schon Durchfall auf so einer Fahrt oder im Flieger...ich zumindest nicht!
Also ess ich das Hühnchen nicht, da das mit Sicherheit die grösste Histaminbombe ist.
Der Rest des Lunchpacketes ist schnell gegessen, die uns umgebende Landschaft voller Plastikmüll...kein Grund lange zu bleiben!
Um 13:59 gehts durch Ntulele, am Shopping-Center vorbei...
Oben: In Ntulele macht Staub wischen offenbar wenig Sinn...aber es hat eine Bar und ein Shopping-Center sowie natürlich einen Markt.
Oben: Typischer Ort in dieser trockenen Gegend...Ntulele...
Oben: Ja, der Speed hat wohl wirklich gekillt...Tipps zum Verhalten im Strassenverkehr auf afrikanisch...ebenfalls in Ntulele gesehen.
Oben: Der Ort Suswa schon etwas besser aus...
Oben: Impressionen aus Suswa...
Um 14:40 sind wir genau zwischen dem Mt. Suswa und dem Mt. Longonot und um 15:04 erreichen wir die Strasse die von Naivasha
nach Nairobi führt.
Also 4 Stunden und 18 Minuten reine Fahrzeit vom Mara West Camp am Ololoolo-Gate bis zum Abzweig von der Strasse Nairobi-Naivasha
nach Narok.
Schon bald gehts steil den ostafrikanischen Grabenbruch rauf an unendlich vielen Markthäuschen vorbei in die Hochebene.
Oben: Immer wieder am Strassenrand: Gemüse- und Früchtestände mit wunderschön feilgebotenen Waren.
Oben: Das letzte Foto dieses Berichtes: Limuru
Um 15:36 durchfahren wir Limuru und kurven die Auffahrt zur Schnellstrasse A104 'Eldoret-Malaba-Road' rauf.
Um 15:55 lassen wir den Serviceangestellten, der auf der Fahrt auch noch eine Anspielung von sich liess, in der Nähe des
Kikuyu Town Bus Parks in Gitaru raus und düsen nun zu dritt weiter nach Nairobi.
Um 16:34 erreichen wir das Sarova Stanley Hotel, wo Axel ein Zimmer gemietet hat, weil er erst am folgenden Morgen losfliegt.
Wir benötigten also reine Fahrzeit zwischen dem Abzweig von der Strecke Nairobi-Naivasha nach Narok genau 1,5 Stunden,
plus die 4 Stunden 18 Minuten vom Mara West bis zur Abzweigung sind also 5 Stunden und 48 Minuten vom Mara West Camp bis
zum Sarova Stanley Hotel in Nairobi.
Gemäss Google Maps sind das 257km, also hatten wir einen Schnitt von gut 44km/h, trotz guter Strasse ab Narok.
Wir nehmen unser Gepäck entgegen, Axel gibt Chege sein Trinkgeld und verabschiedet sich von ihm mit einer Umarmung...
Ich staune und auch Chege schaut mich dabei mit grossen Augen und überraschtem Gesichtsausdruck an...
Das hat er offenbar genausowenig erwartet wie ich...
...denn es passt so überhaupt nicht zu dem was Axel immer wieder über Chege gelästert hat...
...entsprechend schräg kommts mir rein!
Na ja, die Verabschiedung zwischen Chege und mir ist deutlich weniger innig, wir geben uns zwar die Hand, aber
da ist nicht ein Ansatz von Lächeln oder so was vorhanden, weder bei ihm noch bei mir.
Und Trinkgeld geb ich natürlich absolut keines...denn das hat er meiner Meinung nach nicht nur nicht verdient, sondern es sich
komplett verspielt!
Wir beide sagen nur je ein einziges Wort: 'Bye!'...
Schon gehts durch die Sicherheitskontrolle und den Scanner rein ins Hotel, wo Axel dann sein Zimmer und seinen sowie ich meinen
Flughafentransfer klar machen und auch klären ob ich hier im Hotel bleiben kann, was bis 22:00 kein Problem ist, da Besucher
bis 22:00 auch in den Zimmern erlaubt sind.
Also ab ins doch recht schöne und grosszügige Zimmer, wo Axel mir das Klo und auch die Dusche überlässt, während dem er
das Hotel erkundet.
Danke dafür, Axel! :-)
Natürlich nimmt er den Zimmerschlüssel mit, was dazu führt dass das Licht bald Feierabend macht...
Toll!!!
Zum Glück hab ich das iPhone dabei, so hab ich wenigstens etwas Licht um mein Geschäft fertig zu machen.
Axel ist mit dem Schlüssel natürlich schon über alle Teppiche, also pack ich meine Taschenlampe aus und dusche halt im
Taschenlampenlicht...
Tut das gut!!!
Warmes Wasser, herrlich!!!
Und dank dem nicht so optimalen Licht seh ich auch nicht welche Brühe da an mir runter läuft...
...wir wurden ja etwas eingestaubt auf der Fahrt...
Kaum bin ich wieder angezogen kommt auch Axel zurück und übernimmt kampflos die Nasszelle.
Frisch geduscht sind wir nun beide und schon kommt das SMS von Elvira, einer in der Nähe von Nairobi lebenden Schweizerin mit eigenem
Safari-Unternehmen 'Bush Trucker Tours(klick mich), die ich schon ewig aus Afrika-Foren und seit 2011 auch in der Realität kenne.
Ihr sehr stimmiges und auch günstiges Angebot war bis zuletzt in der engsten Auswahl...aktuell bereue ich dass wir nicht dieses
genommen haben, obwohl Raphael wirklich alles richtig gemacht hat.
Mit ihr wollen wir heute zu Abend essen und etwas quatschen und nun steht sie schon unten im Foyer!
Wir kurz darauf auch!
Sehr schön sie mal wieder zu sehen!
Kaum haben wir uns begrüsst lächelt mich ein Mann von der Seite an und begrüsst mich...
Ich begrüsse ihn auch und hab keinen blassen Schimmer wer er ist...was man mir wohl auch ansieht!
Denn er lacht und sagt dass er Raphael ist!
PEINLICH!!!
Mein Gott, mein Hirn wurde wohl zu sehr durchgeschüttelt!!!
Nachdem er auch Axel und Elvira begrüsst hat sagt er dass sich Bianca und Lucien ziemlich über Chege beklagt haben, was ich natürlich
auch mache!
Ich erzähle ihm so grob was alles vorgefallen ist, ich bin sicher 20 Minuten oder länger dran, dann einigen wir uns darauf dass ich
ihm eine eMail sende, da mein Englisch doch etwas zu holprig ist um alles genau zu erklären.
Auch sag ich ihn dass ich einen Reisebericht schreiben werde und er erinnert mich daran dass ich das schon vor der Reise
mit ihm besprochen habe und er auch jetzt noch einverstanden ist.
Ich merk auch hier wieder: Ein sympatischer, ehrlicher Geschäftsmann der mit Kritik umgehen kann ohne arschkriecherisch zu sein.
Echt, ihn kann ich nur weiterempfehlen, bedenkenlos!
Sein Wunsch uns einen berühmten Driverguide zur Verfügung zu stellen hat dann halt nicht das Ergebniss gebracht das er wollte...
Leider...
Axel und Elvira stehen schweigend daneben und warten bis wir fertig sind und uns verabschieden, anschliessend gehen
wir drei rauf auf die Terrasse, wo wir dann etwas trinken und ganz gut zu Abend essen, bei herrlich warmen Wetter!
Schön wars!
Und hat echt gut getan, aber das Bezahlen dauert und dauert...um 21:15 hab ich die Rechnung verlangt, um 21:45 geh ich selbst auf
die Suche nach jemandem der mein Geld haben will...denn mein Flug wartet nicht bis die ihr Portemonaie gefunden haben...
Schon bald verabschieden wir uns, denn es eilt nun ganz gehörig...
Im Foyer treff ich meinen Taxifahrer und um 22:06 fahren wir los in Richtung Airport, wo ich um 22:30 nach interessanten Gesprächen
schon aussteige.
Trotz all der Sicherheitsvorkehrungen inklusive aussteigen und sich abtasten lassen noch auf der Zufahrtsstrasse zum Flughafengebäude!
Um die Zeit hat's halt kaum Verkehr, am Tag hätte ich mindestens doppelt so lange benötigt!
Drinnen geht alles ganz schnell, keinerlei Komplikationen, und schon warte ich am Gate.
Das Boarding beginnt kurz vor Mitternacht, der Flug startet mit geringer Verspätung um 00:32 Uhr statt um 00:20 Uhr.
Und tatsächlich kann ich auch auf dem Rückflug etwas schlafen!
Erstaunlich!
Tut aber gut!
Um 06:46Uhr (08:46 ostafrikanischer Zeit) setzen wir auf der Landebahn in Zürich Kloten auf, schon im Ausstiegs-Finger
beginnt meine Nase zu tropfen...
...die diesjährigen Erkältungserreger sind wohl besonders schnell!
Um 07:28 sitz ich im Zug und kurz nach 09:15 steh ich wieder in meiner Wohnung...
...und ich weiss schon: Es ist schweinekalt in der Schweiz!!!
Ab ins warme Bett, guten Tag!
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Fazit der Reise:
Diese Reise war speziell...in vielerlei Hinsicht!
Die ersten Tage, die ich bei Akwaba-Travel (klick mich) gebucht habe und im Nairobi Tented Camp (klick mich) im völlig unterschätzten
Nairobi National Park (klick mich) verbrachte waren einfach nur toll!
DER perfekte Safaribeginn!!!
Ich kann den Veranstalter, die Lodge und den Park jedem bedingungslos empfehlen!
Gerne wieder!
Die Tour am Kili kann ich ebenfalls empfehlen, beim Reiseveranstalter unterscheidet sich meine Meinung von der meiner Mitreisenden.
AT-Reisen (klick mich) hat alles richtig gemacht, keinerlei Klagen meinerseits, der Subunternehmer vor Ort hat auch sehr vieles richtig,
aber auch etwas für MICH Unakzeptables gemacht. (Genau hier scheiden sich die Geister)
Anderen mag es nicht so wichtig sein, mir hätte es wirklich viel bedeutet bei der Party/Trinkgeldübergabe dabei zu sein.
In der Vorbereitung und am Berg wurde alles richtig gemacht.
Sie sind sicher Profis und ich denke dass die Party entgegen den Abmachungen um einen Tag vorverschoben wurde war eine
spezielle Situation, zumal auch meine Reisepartner (ohne dies mit mir abzustimmen und entgegen allen vorherigen
Absprachen) zugestimmt haben.
Aber ich möchte trotzdem festhalten: Es war dem zuständigen Herrn bekannt dass ich nicht kommen kann wenn die Party vorverschoben wird
und dass ich nicht erfreut bin wenn ich nicht teilnehmen kann ebenfalls!
Dass sie dann trotzdem vorverschoben wurde ist meiner Meinung nach ein NoGo, egal ob ich oder andere betroffen sind.
Die Tage im 'Our little House'-Guesthouse bei Usa River (klick mich) waren sehr erholsam, ich hab die Ruhe gebraucht um gesund zu werden und
dort auch bekommen, einen netten und interessanten Gastgeber als Gesprächspartner noch obendrein!
Kann ich empfehlen, gerne wieder!
Die 'Mountain Inn'-Lodge in Moshi (klick mich) ist auch recht schön, mit Blick vom Pool zum Kibo, einzig der Curio-Shop mit den
Extrem-Abzockerpreisen für Miet-Bergzeug sowie ein Abendessen von Axel und Lucien haben nicht überzeugt.
Davon abgesehen: Empfehlenswert!
'East African Exotic Safaris' (klick mich) ist eine Firma in Nairobi deren Chef Raphael M. Muturi in jeder Hinsicht vorbildlich gearbeitet hat!
Schnelle und kompetente Antworten, gute Vorschläge, Interesse auch wenn etwas nicht gut läuft...einfach TOP!
Leider hatten wir einen externen Guide der einen unglaublich schlechten Job gemacht hat, was zum Teil aber auch an uns lag, da wir
alle vier viel zu wenig direkt Chege kritisierten und nach dem Morgen des zweiten Tages auch nie mehr auf die Idee kamen
Raphael anzurufen.
Wir alle vier haben Cheges schlechten Job zugelassen!
Wobei dies keine Entschuldigung für Chege sein kann, denn er hat zu wissen was sein Job ist und den zu machen!
Dass zwischendurch sein wahres, grosses Potential durchschien hat alles nur noch schlimmer gemacht.
Alles in Allem: 'East African Exotic Safaris' ist absolut empfehlenswert, jedoch mit einem anderen Fahrer!
Nachdem ich den Kontakt zwischen unserem echt guten Ersatz-Guide Anderson und Raphael hergestellt habe und Raphael unter anderem
auf meiner Kritik in Wort und Schrift aufbauend eine Checkliste für die Guides erstellt hat bin ich mir sicher dass das Problem gelöst ist!
Die 'Fisheagle Inn'-Lodge am Lake Naivasha (klick mich) ist eine zwar preiswerte, wenn auch nicht sonderlich luxuriöse Übernachtungsmöglichkeit.
Wer ein sauberes Bett mit Dusche und WC sowie Pool und gutem Essen erwartet ist hier richtig, wer Luxus will eher nicht.
Wobei ich klar sagen muss dass ich die höherpreisigen Zimmer nicht gesehen habe, vielleicht sind die luxuriös, ich weiss es nicht.
Die Budget-Zimmer, die ich gesehen habe, sind sehr dunkel und klein, aber durchaus ausreichend.
Eine Bootstour lohnt sich auf jeden Fall!!!
Das 'Enchoro Wildlife Camp' am Oloolaimutia-Gate (klick mich) ist ein von der örtlichen Massai-Community geführtes, einfaches und
preiswertes Camp am östlichsten Zipfel der Massai Mara.
Die Zelte waren sauber, die Nasszellen ebenfalls, wenn auch etwas speziell, da sie aus über ein Holzgerüst gespannter
LKW-Plane gefertigt wurden.
Dass die Böden schief sind sollte man verkraften können...das Camp ist nicht für Luxustouristen gedacht!
Das Essen ist näher an der afrikanischen Küche als anderswo, auch wenn in Privathaushalten wohl kaum je Dreigangmenüs wie
hier serviert werden.
Sehr schmackhaft, muss man gegessen haben!
Für Menschen, die gerne merken dass sie in Afrika sind ein empfehlenswertes günstiges Camp nah am Gate, gerne wieder!
Einzig der viele Plastikmüll im Dorf neben dem Camp störte mich.
Im Camp war's jedoch sauber!
Das 'Mara West Camp' am Ololoolo Gate (klick mich) am nördlichsten Zipfel der Massai Mara besticht durch gute Küche,
saubere (wenn auch dunkle) Gemeinschaftsnassräume und gemütliche Zelt-Bandas sowei luxuriöse Zelte mit gemauerten Nasszellen.
Es liegt für normale Fahrer fünf bis zehn Minuten vom Gate entfernt oberhalb des Grabenbruchs auf der Hochebene.
Von einem Mitarbeiter abgesehen kann ich es nur empfehlen, TOP!
Das 'Sarova Stanley Hotel' in Nairobi (klick mich) ist halt ein 5*.Hotel, nicht meine Welt, aber schön und das Essen am Pool auf dem Dach
hat geschmeckt, der Service ist, wie zu erwarten in der 5*.Klasse, top, einzig das Bezahlen des Essens war nicht dem
Standart entsprechend.
Aufgrund einiger Vorkommnisse während und nach der Reise wird es aber keine weiteren Reisen in der Gruppenzusammensetzung
mehr geben, da meiner Meinung nach die Gruppe nicht funktioniert hat, ohne Schuld zuweisen zu wollen.
Da hat jeder dazu beigetragen, auch ich.
Mit einem guten Guide im dritten Teil der Tour wäre es wohl nie zum Vorschein gekommen, aber den hatten wir nun mal nicht.
In Zukunft werde ich aber nicht nur vor der Ersten, sondern vor jeder Reise die Bedingungen, die auch hier vor der jeweils ersten
Reise gestellt, für 'logisch' befunden und akzeptiert aber leider diesmal nicht eingehalten wurden, wiederholen:
-Es wird nicht über andere Mitreisende gesprochen wenn diese nicht dabei sind.
-Kritik an Fahrer, Guide, Koch oder anderen 'Bediensteten' hat jeder selbst direkt dem Entsprechenden zu sagen.
-Wenn einem jemandes Verhalten nicht passt hat man dies konstruktiv anzusprechen sobald man es bemerkt.
-Reiseplanänderungen werden nur mit Einverständniss aller Beteiligten gefällt.
Die Reise war für mich ein hin und her zwischen Himmel und Hölle, mit einigen Zwischenstufen.
Die Tourzusammenstellung war meiner Meinung nach wunderschön, aber es gab andernorts zu viele Unstimmigkeiten.
Alles in Allem bleibt ein sehr fader Beigeschmack hängen...so was möchte ich nicht mehr erleben!
Das Positive daran: Die nächste Tour kann nur besser werden!
ENDE DES REISEBERICHTES!
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