Picco's Reisebericht Nepal 2012: 'Mount Everest Base Camp Trek'


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Das vorgesehene Reiseprogramm:

29 März Ankunft in Kathmandu 1317m
30 März Kathmandu
31 März Kathmandu – Lukla 2840m – Phakding 2610m
01 April Phakding – Namche Bazar 3440m
02 April Namche Bazar – Khumjung 3780m
03 April Khumjung
04 April Khumjung – Phortse 3810m
05 April Phortse – Pheriche 4240m
06 April Pheriche
07 April Pheriche – Lobuche BC 4910m
08 April Lobuche BC
09 April Lobuche BC – Everest BC 5267m
10 April Everest BC
11 April Everest BC
12 April Everest BC
13 April Everest BC – Lobuche BC
14 April Lobuche BC – Pangboche 3930m
15 April Pangboche – Namche Bazar
16 April Namche Bazar – Lukla
17 April Lukla – Kathmandu
18 April Kathmandu
19 April Abreise ab Kathmandu

10.12.2011: Der Flug ist gebucht, der Tripp bezahlt, die Ausrüstung zum grossen
Teil beisammen...
Am 28.03.2012 fliegt die Swiss (hoffentlich mit mir) nach Milano Malpensa...
...
Malpensa...schlechter Gedanke...toller Name für einen Flughafen!
...tststs..diese Italos!
Ich hoffe mal dass ich danach keine schlechten Gedanken habe weil mein Gepäck
Urlaub in Italia macht, während ich in Nepal
wandere...

Weiter gehts mit Jet Airways von Milano nach Delhi, wo ich mir vormittags
4 Stunden 15 Minuten um die Ohren schlagen darf
bevor's weiter nach Kathmandu geht, wo sich die Reisegruppe sammelt.

24.03.2012: Erstes Packen ist angesagt...der Platz ist knapp!!!

26.03.2012: Das Chaos beginnt!
Steffi hat ihren letzten Flug (sie ist Flight Attendant) und der führte
sie nach Delhi.
Kurz vor ihrem Rückflug erfuhr sie dass dieser aufgrund der Streiks
auf den deutschen Flughäfen gestrichen ist und sie frühestens einen Tag
später zurückfliegen!
Doch jener Tag ist ihr erster Ferientag an den sie den Flug von
Frankfurt nach Kathmandu gebucht hat!
Toll!
Nach langem Zittern und Bangen und vielen Whats-App-Mitteilungen endlich
ein Hoffnungsschimmer: sie kann eventuell 'deadhead' (Gratis, ohne zu
arbeiten) bei einem Flug nach München, der erst nach dem angekündigten
Streik landet, mit!
Aber sicher ist noch nichts!
Und wie sie von München trotz des Streiks nach Frankfurt kommt ist auch
noch unklar!
Aber: Sie hats geschaft rechtzeitig in ihren Flieger nach Kathmandu zu
kommen...zwar völlig gestresst und übermüdet, aber das Wichtigste: sie
hat es geschaft!!!


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28.03.2012: So, heute gehts los!
Aber wie immer muss ich noch im letzten Moment etwas erledigen...
Als ich 5 Minuten bevor ich gehen muss in die Tiefgarage fahre steht
doch tatsächlich ein fremdes Auto auf meinem Parkplatz!!!
Toll, nett!!!
Nie ist das bisher passiert, aber wenn man keine vorige Zeit hat und
das Auto für 3,5 Wochen hinstellen will dann passiert so was!
Hat sich ein Nachbar verirrt (wobei ich mir nicht vorstellen kann dass
so was von Fahrer unbemerkt bleiben kann, spätestens beim Weggehen merkt
man dass man auf dem falschen Parkplatz steht) oder ist so ein frecher
Typ durch das schon offenstehende Tor reingefahren?
Auf jeden Fall hat es diese Person geschaft dass ich mein Auto für die
nächsten 3,5 Wochen auf den Fahradabstellplatz in der Tiefgarage oder
nach draussen stellen muss...toll!
Wenn ich nach Hause komme wartet sicher ein Brief der Verwaltung auf mich...
Aber es hilft nichts, ich muss gehen!
Stinksauer pack ich mein Handgepäck (der Rest ist schon am Bahnhof
eingecheckt und versandt worden) und die Kamera und zieh mir die Schuhe an.
Die Türe ist schon hinter mir verschlossen als mir auffällt dass ich
die normalen Schuhe statt die Wanderschuhe anhabe...
Zum Glück bin ich erst zur Türe raus!!!
So was ist halt die Folge von Puls 180 wegen des 'gestolenen' Parkplatzes...
Mit den Wanderschuhen an den Füssen geh ich endlich los.
Ab in den Zug und auf den Flug, alles völlig problemlos!


Erstaunlich, wenn man den letzten Reisestart bedenkt...
In Malpensa dann noch eine kurze Aufregung als mein Name ausgerufen wird...
Aber es ist nur weil ich bei der Bahn eingecheckt habe und Jet Airways
mit diesen Boardingpässen nicht arbeiten will und mir deshalb neue
ausdruckt...anderes Papier, aber exact die selben Infos...na ja, weshalb
auch einfach wenns kompliziert auch geht!
Eine indische Fluggesellschaft in Italien...was kann man auch anderes erwarten!
Der Flug verläuft problemlos und das Essen ist echt der Hammer!
Ich kenn Restaurants mit schlechterem Essen!!!
Die Flight Attendant's sind nicht nur sehr (nicht aber übertrieben) nett und
auch alle sehr nett anzuschauen mit den grossen dunklen Augen und dem
dunklen Teint...ach ja, die Kleider sind auch in Ordnung und Platz hats
auch genug, was will man mehr!
Kein Vergleich mit der British Airways wie beim letzten Flug!!!

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29.03.2012: Ankunft in Indien bzw. Nepal

Irgendwo über Pakistan oder so geht die Sonne auf!
Kaum in Delhi gelandet ein SMS an Toby, einen mitreisenden Engländer aus
Florida USA, der schon am Flughafen auf denselben Weiterflug wie ich wartet,
und an Steffi, die schon in Kathmandu sein sollte.
Von beiden kommt schnell ein SMS zurück, also hat bisher alles doch noch
geklappt!

Nach kurzer Orientierung steh ich an einer Kolonne der Jet Airways an,
die mir doch tatsächlich nochmals ein Ticket ausdrucken 'müssen', weshalb
auch immer...
So kompliziertes Getue und langsames , kompliziertes Arbeiten kenn ich
ja aus Afrika zur Genüge...
Was ich nicht bemerke ist dass nebenan die Schlange der 'Nicht-Jet-Airways'-Reisenden
immer länger wird und ich mich dann auch da noch anzustellen habe.
Es sind sicher 2 Flugzeuge zwischenzeitlich gelandet, so dass nun
mehrere Hundert Personen vor mir anstehen...toll!!!

Und das ist noch nicht genug!
Alle (!) müssen durch eine Sicherheitskontrolle inkl. Handgepäckskontrolle
durch!!!
Dabei sind das hier nur Leute die aus einem internationalen Flieger aus-
und in eine internationalen Flieger einsteigen!
Na ja...irgendwann (Toby's Akku ist vor lauter SMS ('wo bleibst Du') schon
beinahe leer) bin ich auch durch diese Schikane durch und treffe ihn.
Aus den gut vier Stunden zwischen den Flügen ist noch eine knappe Stunde
geworden, die wir nutzen um ein Bier zu trinken und uns kennenzulernen.
Lustiger Typ!
Doch schon bald gehts weiter nach Kathmandu!

Das Wetter ist leicht nebelig, so dass wir die Berge nicht sehen, nicht
mal oberhalb des Nebels, da dichte Wolken über den Bergen hängen.

Plötzlich wenige hundert Meter unter mir eine Bergspitze...wir sind
schon auf dem Sinkflug und es werden immer mehr Hügel unter mir sichtbar,
dann Häuser und plötzlich die Stadt!
Die Landegeschwindigkeit erscheint mir recht hoch...und tatsächlich bremst
der Flieger wie ich es noch nie erlebt habe und dann noch mehr,wie eine
Vollbremsung im Auto!
Trotzdem schiesst er offensichtlich zwar nicht über die Landebahn, aber
immerhin über den Abzweiger zum Flughafengebäude hinaus.
Zumindest hat er versucht abzuzweigen, was bei der noch viel zu hohen
Geschwindigkeit unmöglich war, und nachher hat er versucht zu wenden,
bevor er dann (über den Bordlautsprecher hörbar!!!) vom Tower zu einer
anderen Fahrbahn dirigiert wurde...phu!!!
Nach der Einreise mit örtlich ausgestelltem 30-Tage-Visum werden wir
über Stock und Stein ('I know a short way'...) mit viel Gehupe und erstaunlich
wenig Blechkontakt (!) durch die Stadt zum Hotel gefahren.



Dort treffen wir auf die Expeditionsleitung (Russell Brice mit seinen
Leuten) von denen wir schon die ersten Anweisungen erhalten.
Beim Einchecken hör ich plötzlich eine bekannte Stimme hinter mir: Steffi!
Aber sie hat mich noch nicht bemerkt, obwohl sie direkt hinter mir stand...
Typisch Steffi!

Nach der freudigen Begrüssung gehts schon ins Zimmer wo auch schon bald
ein Material-Check abgehalten wird, wo wir auch erfahren dass wir
insgesamt wohl 20kg mitnehmen dürfen...was sich aber noch ändern kann...
Nach dem gemeinsamen Briefing mit Russell und der ganzen Truppe gehts
zum Abendessen (obwohl ich nach so langen Flügen doch gar nicht essen
mag)und nach einem lustigen und schönen Abend ab in die Heia!
Gute Nacht!

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30.03.2012: Ein Tag in Kathmandu

Nach einer kühlen Nacht haben wir bemerkt, dass die Klimaanlage auf
15 Grad Celsius eingestellt war...Plus, nicht Minus!
Nach dem Frühstück und einigen organisatorischen Sachen gings per Taxi
in die Stadt (Stadtteil 'Thamel')rein, wo wir Passfotos machen, nach
diversen Gewürzshop's und einem Bier im Restaurant voller Grussbotschaften namens "Rum Doodle"
(auch eine für Toby!!!) von einem Einheimischen angesprochen wurden, der
sich für uns als sehr nützlicher Führer durch die diversen Gassen entpupte.
Egal, ob wir eine SIM-Card oder Passfotos oder was weiss ich benötigten,
er hat uns zum entsprechenden Laden geführt.
Ganz fantastisch waren die Gemälde , die er uns an einer Malschule zeigte...
...unbeschreibliche Bilder über Budda's Leben, monatelange Arbeit für ein Bild...
...und so detailiert dass man sie sogar mit der Lupe anschauen und dabei immer
noch Neues entdecken konnte!
Aber irgendwann hatten wir genug davon und gingen zum grossen Budda-Tempel
in der Nähe unseres Hotels, des Hyatt of Kathmandu...man gönnt sich ja sonst nichts...
Natürlich sind auch hier solche Orte überlaufen und natürlich versucht jeder Händler
was zu verkaufen ('I make a special Price just for you!'), aber etwas Tourist darf
auch ich sein...
Auf dem Weg zurück ins Hotel wurde ich von einer Frau mit Baby angesprochen...
'Please buy me Milk for my Baby, Sir!'
Die Art wie sie mich fragte hat mir gefallen, so dass ich mit ihr in den Supermarkt
gegangen bin, wo sie gleich die grösste Büchse Milchpulver in die Hand nahm...
...nach kurzem Protest meinerseits war sie dann auch mit der 5kg-Dose zufrieden...
...und wollte noch Reis für einen Monat dazu...
...und wenn ich weiter mitgemacht hätte wäre wohl auch bald ein Auto im Einkaufskorb
gelandet...unersättlich, diese Frauen!!! Tststs...
Na ja, ich hab schon dümmer Geld ausgegeben...






















Zurück im Hotel gings an/in den Pool, wo uns ein Gewitter drohte...
...als wir von den Drohungen genug hatten war's auch schon beinahe Zeit fürs Meeting,
wo wir die letzten Änderungen der Pläne erfahren sollten.
Wir sollten nicht wie vorab mitgeteilt in zwei grossen sondern in 6 kleinen Helikoptern
in zwei Etappen sowie einem Flugzeug für die Lobuche-Kletterer und Steffi fliegen.
Ich ausgerechnet in der ersten Gruppe (Abfahrt zum Flughafen um 05:30,vorher Gepäck
abgeben) in Helikopter 2...als ob ich ein Frühaufsteher wäre!!!
Das ist eine Zeit zum ins Bett gehen, nicht um loszufahren!!!
Na ja, da muss ich mich wohl fügen...

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31.03.2012, mitten in der Nacht...

Es ist 04:20, ich liege schon seit einer Stunde wach nachdem ich vielleicht vier Stunden
geschlafen habe...es nützt nichts, ich muss raus!!!
All das Gepäck raustragen, wiegen, auf die richtige Beige legen...
...Gott, gehts mir mies...
...zum Glück macht die Verdauung halbwegs mit...
Dann gehts schon ab Richtung Flughafen zu den Helikoptern.
Russell sagt uns wir sollen zu unseren Gepäckstücken gehen und in den danebenstehenden
Helikopter einsteigen...
Gute Idee, leider halten sich die Piloten nicht an die Abmachungen und laden das
Gepäck teilweise schon ein, bevor wir es sehen konnten...
Vom Gepäck für Flug 2 (Das sind wir) ist nichts zu finden!!!
Auf Russells Anfrage beim zuständigen Typen erfahren wir dass alles Gepäck, das
wir so sorgfältig gewogen und zusammengestellt haben, irgendwie verladen wurde
und der noch leere Helikopter für einen Rettungseinsatz gebraucht wird...
Somit sitzen wir vorerst in Kathmandu fest, ohne unser Gepäck gesehen zu haben...
Na ja, wenn schon was schiefgehen muss dann doch bitte am Anfang!

Unten: Der Rest der Truppe fliegt schon mal voraus...


Nach vielleicht zwei Stunden kommen endlich bekannte Gesichter auf uns zu und nach
kurzer Konfusion heisst es schon dass wir und ein Amerikaner zusammen den ersten
Heli der zweiten Etappe bekommen!
Gleichzeitig sehen wir nicht nur dass der Heli für den Rettungseinsatz noch immer
dasteht, sondern auch dass andere, reich aussehende Touristen einsteigen und der
Heli seinen 'Rettungseinsatz' mit diesen Touristen startet...
Ein Schelm, wer böses dabei denkt geschweige denn Gewinnsucht des Heli-Unternehmers
sieht!

Unten: 'Unser' Helikopter beim 'Rettungseinsatz' mit reich aussehenden Touristen...
...und daneben offensichtlich unser vermisstes Gepäck...wieder ausgeladen...



Aber wir haben ja nun unseren Heli bestiegen und fliegen schon bald los!
Für mich ist es das erste Mal und es ist fantastisch!!!
Kein Vergleich mit einem Flugzeug!
Man sieht so viel dass man das gelegentliche Schwanken gerne in Kauf nimmt!!!

Unten: 'Unser' Helikopter, der Zweite...


Unten: Direkt nach dem Start...und los geht's!!!






Unten: Die Berge sind hier schon so hoch, dass wir sie sogar durch's Dachfenster sehen!!!


Unten: Wobei wir auch nur so hoch fliegen wie unbedingt notwendig...


Unten: Und schon kommt Lukla in Sicht...


Unten: ...und wenn man diese Landebahn im Orginal sieht ist man froh, nicht in einem Flugzeug zu sitzen!!!
Bei dem Anblick bezweifle ich die im Wikipedia angegebene Länge von 457m massiv!!!





In Lukla, wo die 457m 'lange' Landebahn selbst aus dem Helikopter kurz erscheint,
gehts erst mal frühstücken und gleich anschliessend mit viel Sonnencreme eingestrichen
und einer 'Pissflasche' bereichert auf den Weg durch wunderbarste Landschaften!







Unten: ...Es gab minime Unterschiede im Gepäck der Trekker und der Sherpa's...
Im Ernst: Was diese Sherpa's leisten ist unglaublich!!!
Die gehen da mit 40-60kg Gepäck die Berge hoch wie Gemsen...und wir schnauben bei 10kg!!!







Unten: ...Der mich auf dem ersten Teilstück begleitende Guide Bruce aus Neuseeland




Unten: Links Bruce, in der Mitte David Wiseman von 'Walking with the woundet' und rechts Guide Harry Taylor,
der zusammen mit dem Expeditionsleiter Russel Brice als erster die die „Three Pinnacles“
auf dem Nordostgrat des Everest bezwang.





















Unten: ...Unsere erste Lodge: das 'Monju Guest House'


Unten: ...unser Zimmer...


Unten: ...und der drinnen auf uns wartende Tee...


Die Höhe macht mir noch nicht zu schaffen, die durch den Unfall im August 2011
nicht vorhandene Kondition schon etwas mehr...
Bis zum Mittagessen gehts problemlos, nach den Essen (wo ich schlicht keinerlei
Appetit habe...) merke ich die deutlich steileren Anstiege wie auch die abgekühlten
Muskeln...
Bei den letzten Anstiegen leide ich, muss mich richtig raufkämpfen, Schritt für
Schritt gehts rauf und die Steigung endet einfach nicht...
Zumindest scheints so...
In der Realität mach ich die letzte Pause 10m unter dem Ende des Anstieges und
100m vor der Lodge...

Nach dem Hinsetzen muss ich zuerst mal mein Blut wieder ins Hirn fliessen lassen,
mein Iphone bedienen und diesen Text eintippen ist ein Ding der Unmöglichkeit!!!
Aber nach wenigen Stunden kommen auch bei mir die ersten Gedanken und koordinierten
Bewegungen in Schwung...
Was werd ich heute Nacht gut schlafen!!

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01.04.2012 Monjo bis Namche

Unten: ...beim Frühstück...




Unten: ...Abwägen des Gepäckes zur gerechten Aufteilung unter den Trägern...Hut ab vor diesen Männern!!!


Die grosse Steigung beginnt schon 10m hinter der Lodge, heute sind etwa 600m Höhe
zu überwinden...Theoretisch!


In Wirklichkeit gehts auf und ab und auf und wieder ab...und auf...und ab...
Und so weiter, über diverse Brücken, bevor die richtige Steigung beginnt!!!
Holy shit!!!








Es geht treppenmässig rauf, und ich meine die Steilheit der Hausteppen und das mit
Treppenstufen aus Naturstein zwischen 10 und 40cm...
Aber wenn man langsam genug geht ist es machbar!
OK, Steffi's Tempo kann ich bei der Steilheit nicht mitgehen, aber das ist ja
auch nicht das Ziel!







Um 08:00 sind wir gestartet und um 11:00 bin ich am Ziel...
Zwischendurch gabs eine kleine Pause, wo sich die konditionell doch recht breit
gestreute Gruppe (Von zwei Weltrekordhaltern am Everest über eine japanische
Schauspielerin, die 'Walking with the woundet'-Typen samt Filmcrew bis zu unsportlichen
Typen wie mir ist alles dabei!) wieder sammeln konnte.





Unten: ...unglaublich was diese Sherpa's rumzuschleppen vermögen! Das sind Vollholz-Balken!!!


Nach dem Mittagessen heisst's erst mal Zimmer beziehen und dann Namche erkunden!
Wer mal günstig an wenig gebrauchte Trekking- und Bergsteigersachen kommen will
ist hier genau richtig!
In diesen Läden gibts alles, Marken-Softshelljacken (sicher auch Fakes) für sFr 9.-
usw., wie neu!
Aber natürlich nicht in meiner Grösse, logo!!!








Unten: ...Tourist (ich, links) und Toby's Plüschvogel 'Chester' (rechts) vor Namche Bazar...






Aber schon bald ruft uns das Reinlichkeitsbedürfniss zurück in die Lodge zu Toilette
und Dusche...wir stauben bei jeder Bewegung...
Wobei die Dusche ein Abenteuer und eine Geschicklichkeitsprüfung für sich darstellt!
Nach vollendeter Heldentat im Duschraum gehts um 18:30 zum Abendessen in die andere
Lodge, wo die meisten unserer Gruppe untergebracht wurden.
Beim Buffettisch haben sich nepalesische und westliche Hygienewerte gekreuzt...
Einer der Lodge-Bediensteten wollte die Serviette und das Besteck ordentlich auf
die Teller beigen und hat dabei das Besteck an der 'Mundseite' angefasst und ganz
erstaunt beobachtet dass alle sein hergerichtetes Besteck liegen liessen und es auch
gegen seinen Willen aus dem Besteckkasten vor ihm nahmen...
Ich denke, er hat nicht verstanden weshalb...
Aber einfach herrlich zuzuschauen...der arme Kerl!
Und niemand hat es ihm gesagt...nicht nett!!!
Schon früh gehts ins Bett...
Wo mich eine beinahe schlaflose Nacht erwartet...

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02.04.2012 : Easy Day...?

Ui, so müde, aufgebläht und schwach in den Beinen bin ich normalerweise nur wenn
ich eine Magen-Darm-Grippe habe...
Das Frühstück (Porridge, Toast und Ei) will einfach nicht in den Magen wandern...
Feiges Essen, mal was ganz anderes...
Nach dem Zusammenpacken geht's mal mit unserem schweizerdeutsch sprechenden Japaner
Shinji (echt toller Typ!!!) erst zu einem Sherpa-Museum (Die Sherpa sind das hier
seit Ewigkeiten anwesende Volk, beinahe schon so lang wie Yeti und Reinhold zusammen...)
und anschliessend zu einem Aussichtspunkt, wo man die höchsten Berge der Welt sehen kann,
inklusive Mount Everest!
Riesig!!!
Vom völlig freistehenden 5000m aus der Ebene ragenden Kilimanjaro (der höchste
freistehende Berg der Welt) abgesehen hab ich noch nie so eindrückliche Berge wie
hier gesehen!!!
Und ich lebe immerhin in der Schweiz!
Einfach nur WOW!!!
Wer das nicht gesehen hat hat's nicht gesehen!!!





Unten: ...Im Sherpa-Museum...

Unten: ...auch wenn's nicht so ausschaut: Er ist stubenrein...













Unten: ...und da ist er nun: Der Mount Everest (Links vom Lothse, der in der Mitte des Foto's ist, ungefähr unter dem 'o' vom Wort 'Mount')



Unten: ...und auch in Nepal kennt man die guten Rohner-Socken aus meinem Nachbardorf Balgach:


Zurück in der Lodge beginnt das grosse Warten auf's Mittagessen, nachdem wir uns
dann auf den Weg nach Khumjung machen.
Dafür gehts zuerst mal etwa 600m hoch auf etwa 4000m, nur um anschliessend auf etwa
3800m runterzugehen...
Aber immerhin nicht auf/ab/auf/ab wie gestern!!!














Unten: ...im Gemeinschaftsraum der Lodge von Phurba Tashi in Kumjung auf 3790m.ü.M.


Kaum in der Lodge angekommen heisst's sofort den Flüssigkeitsbedarf mit viel Tee
nachfüllen, ohne aber zu viel Koffein zu bekommen...
...was zu einer recht beschränkten Auswahl führt...
Aber es ist dringend notwendig viel zu trinken um nicht die Höhenkrankheit zu bekommen.
Nach dem Zimmerbezug hab ich mal die Toilette gesucht...und gefunden!!!
Na ja, da muss ich wohl durch!!!






Oben: ...und rechts ist der Karton für's gebrauchte WC-Papier...

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03.04.2012 : Tag der Aklimatisation auf 3790müM

Ui, Kopfweh!!!
Dabei hatte ich doch gar keinen Alkohol!!!
Hat mich die Höhenkrankheit doch etwas erwischt!
Na ja, hab ja auch lange geschlafen und dabei recht wenig getrunken...
Und dann kommt das Unvermeidliche: Ab auf's Klo!!!
Das kostet mich, der ich ja normalerweise sogar mein eigenes Porta-Potty-Klo auf
Reisen mitnehme doch sehr viel Überwindung!!!
Aber, Held wie ich bin, ich ging rein, erledigte die anstehenden Dinge und habs
überlebt!!!
Manchmal bin ich soooo stolz auf mich!
Beim Frühstück krieg ich nur dieses scheussliche Porridge runter, Hunger oder
Appetit: Fehlanzeige!
Deshalb ab zu Frau Doktor Monica und ihr mal alles geschildert...Diagnose: leichte
Höhenkrankheit...
Demnach ein Tag ohne Anstrengungen, was ja problemlos möglich ist, da wir ja zur
Aklimatisation hier bleiben und alle Unternehmungen fakultativ sind.
Steffi bleibt wegen ihrer Druckstellen an den Füssen auch hier und leistet mir etwas
Gesellschaft.
Wir sitzen draussen im Staub, haben gute Gespräche, schauen den Kindern zu wie sie
rumrennen, machen Witze darüber dass wir im Gegensatz zu ihnen schon beim Treppensteigen
ausser Atem kommen und beobachten den Kampf des blauen Himmels gegen die Regenwolken...
Ohne zu verraten wer gewonnen hat verziehen wir uns bald ins Trockene, um unsere
Erlebnisse und Eindrücke aufzuschreiben...

















...soeben hab ich nach 1,5Liter Wasser und einer Schale Suppe meine 15te Tasse Tee
getrunken...da muss noch etwas rein bis zum ins Bett gehen!
Draussen hat sich das streitende Wetter entschlossen zu schneien, so dass wir schon
den ganzen Tag drinnen sitzen...mir fehlt schon die Bewegung...
Auch wenn man in der Lodge des 19-fachen Everest-Besteigers (Stand 03.04.2012)
Phurba Tashi wohnt kann das nichts tun langweilig werden...
Selbst die Jungs von 'Walking with Tee Woundet' haben keine Scherze mehr auf Lager...
Dafür freue ich mich darüber dass ich bei den Schuhen, Schlafsachen und Kleidern nicht
gespart habe!
Diese Merino-Wäsche/Socken stinken einfach nicht!!!
Und der Schlafsack ist so warm dass wir in den völlig ungeheizten Schlafkammern alle
Fenster voll aufreissen und trotz Minustemperaturen eher zu Warm haben!!!
Selbst beim aus dem Schlafsack steigen und nur in den Shorts dastehen friert man
nicht weil es im Schlafsack so warm war!
Hammerteil!!!

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04.04.2012 : Poridge, Poridge, Poridge!!! Arrrrrrggggggggrrrr!!!! Poridge!!!

Ich kann das Zeug nicht mehr sehen, aber es ist das Einzige, was beim Frühstück
nicht komplett trocken ist...
...und somit auch das Einzige, was ich zum Frühstück runterbringe!!!
Um 08:00 starten wir auf eine kleine Tour von Khumjung nach Phortse Gomba, etwa
3-5 Stunden (je nach Kondition) und etwa 100 Höhenmeter zwischen Start und Ziel!
Das sagten sie uns...und es stimmt auch!
Aber dass wir erst runter, dann über einen Pass in eine mehrere 100m tiefe Schlucht
und anschliessend wieder rauf mussten haben sie nicht gesagt!!!
Phu!!!
Unten: ...dieses Feuer soll uns eine gute Reise bescheren...

Unten: ...Unser Guide Jaime Avila, dessen Vorname ('Chaime' ausgesprochen, mit kratzendem 'CH', wie es nur Spanier und
Schweizer können) niemand richtig aussprechen kann...von Haime bis Schaime hört man alles... ...






















Unten: ...auf der Fläche auf der anderen Seite des tiefen Tales steht unsere nächste Lodge... :-/











Unten: ...gegenüber ist die Passhöhe mit der 'Mountain View Lodge' in Mong-La, wo wir Pause machten, zu sehen...











Völlig geschaft bin ich kurz vor 12:00 am Ziel angekommen, trotz ca 20 Minuten Pause
am Passrestaurant auf 3975müM...
Und für morgen haben sie schon 600-700 Höhenmeter angegeben!
Echt, ich hab Steffi mal gemocht!!!
Und wie!!!
Aber dass sie mir dieses Abenteuer vorgeschlagen und nur 100 mal versuchte es mir
auszureden verzeih ich ihr nie!!!
NIE!!!!!!!!!!!
Einmal mehr wäre doch das Mindeste was man erwarten kann!!!
...aber...Der Frau kann Mann einfach nicht böse sein...
Im Ernst: Danke, Steffi, dass Du mich 'eingeladen' hast mitzukommen!!!
Schon bald kommt die Küchenmanschaft mit Teigtaschen, Gemüse und Spaghetti...sogar
recht guten!
Endlich was Italienisches!
Aber das Erschrekende daran ist: die Küchenmanschaft hat die selbe Strecke mit allem
Geschirr, Pfannen usw in etwa derselben Zeit gemacht wie ich!!!
Gott, bin ich eine unsportliche Nuss!!!
Den Nachmittag verbringen wir mit rumsitzen, schlafen, dem Schneefall zuschauen usw...
Nach dem Abendessen das allabendliche Briefing des folgenden Tages...
Die Guides geben die doppelte Ration Wasser raus, was schon mal auf den bisher
härtesten Wandertag hindeuted...uiuiui!!!
Und tatsächlich steigen wir um etwa 600m höher, was dann zwischen 4400müM und 4500müM
bedeuten würde!!!
Und von der Zeit her rechnen sie bei den Schnellsten mit etwa 4 Stunden, bei den
Langsamsten mit 7-8 Stunden...nochmals uiuiui!!!
Na dann: Gute Nacht!!!

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05.04.2012 : Der Tag, an dem die gesundheitlichen Probleme kamen...

Es begann um 08:00 direkt hinter der Lodge mit einem Aufstieg. Meine Arme und Beine
fühlten sich gut an, die Atmung ebenfalls, es schien ein langer, anstrengender aber
guter Tag zu werden...
So kann man sich irren!
Wie sich schon bald herausstellte hab ich mich am Anfang zu stark verausgabt...
Die Beine wurden immer schwerer, die Schulter- und Nackenmuskulatur machte sich auch
bemerkbar...
Und es ging auf und ab und ab und auf...





























Bis wir irgendwann bei einer Lodge ankamen, wo wir eine Pause einlegten...
Ich war da schon fix und foxi!!!
Nach kurzer Pause gings weiter, auf und ab, bis wir nach Stunden endlich bei der
nächsten Lodge ankamen...
Ich nur dank der Hilfe von Jaime, eines unserer Guides (aus Quito, Ecuador).
Er hat mich zwar weder getragen noch gestossen, aber er hat mich abgebremst, da ich
immer noch zu schnell unterwegs war...
Auf die Frage des mich empfangenden Guides Adrian, wie's mir geht, antwortete ich
mit 'Please shoot me!'...
...was bei ihm zu einer schlagartigen Erweiterung der Augen und des Mundes führte...

Für die, die's noch nicht bemerkt haben: er hat die Bitte ignoriert...
Erstaunlicherweise konnte ich trotz dieser Anstrengungen sogar etwas essen.
Doch schon bald gings wieder los, nochmals einige hundert Höhenmeter...ganz langsam!!!
Irgendwann sind wir dann endlich bei der Snow-Land-Lodge in Pheriche auf etwa
4300müM angekommen.
Ich hab so gefrohren, nach 5-6 Tee hab ich mich mitsammt aller Kleidung in den Schlafsack
verkrochen und bin sofort eingeschlafen.
Als ich beim Nachtessen nicht erschien (ich habe Steffi gesagt, man soll mich schlafen
lassen) kam Frau Doktor Monica ins Zimmer und hat mich ausgefragt und untersucht.
Sauerstoffsättigungsgrad 79%, was etwas wenig ist für die Höhe, aber nicht zwangsläufig
zu wenig...
Nach kurzer Zeit stand sie mit ihrer Wasserflasche, die sie mit heissem Wasser zur
Bettflasche umfunktioniert hat, da und gab mir noch Medikamente und letzte Anweisungen,
die Nacht zu überstehen...
Die Nacht war dann geprägt vom 5 Pissoirbesuchen und etlichen Versuchen, irgendwie
wieder einzuschlafen...

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06.04.2012 : Gefangen im Schnee

Durchfall!!!
Scheisse!!!
Oh, der Tag beginnt ja schon mal toll!
Durch die viele Pisserei (durch das Medikament Diamox hervorgerufen) bin ich völlig
ausgetrocknet...mein Hals schmerzt bei jedem Schluck, ich brauch eine Minute für einen
Schluck Wasser...
Draussen liegt überall Schnee, es ist überall so hell dass man Himmel, Landschaft
und Boden nicht auseinander halten kann...
Der heutige Tag wird vom relaxen geprägt sein, und ob wir morgen weiter aufsteigen
können hängt davon ab, wie es sich mit dem Schnee entwickelt...die Guides haben Info's,
dass es bis zu vier Tage weiterschneien soll, was einen weiteren Aufstieg verunmöglichen
würde...
Na ja, erst bringen wir mal diesen Aklimatisationstag mit Tee trinken, rumlungern, duschen
und rasieren hinter uns.
Sogar (sehr langsames) Internet haben wir hier!
Also ab ins Facebook...und natürlich vorher noch schnell die Mail's gecheckt...
Nach einem langen Tag im Gemeinschaftsraum hab ich etwas Angst vor dem morgigen Tag...
Mein Kopfweh ist wieder da, ich bin müde, hab einen trockenen Hals und obwohl ich schon
seit Stunden Ruhe habe vertraue ich meiner Verdauung nicht...
Aber am meisten belasten mich die Fragen was passiert wenn ich es nicht schaffe...
Das würde zum Einen die Kilimanjaro- und Meru-Besteigung im Januar ernsthaft in Frage
stellen und zum Anderen die Frage wie ich hier die Tage verbringe bis die Anderen zurück
sind hervorrufen...

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07.04.2012 : Aufstieg zum Lobuche-Base-Camp

Nach einer Nacht die ich meist im Sitzen verbrachte, weil die extrem trockene Luft meinen
Hals so austrocknete, dass ich bei jedem Hinlegen kaum mehr atmen konnte, gehts um 08:00 los!
Eine 3-6 Stündige Wanderung von etwa 4250müM bis etwa 4850müM, was schon höher ist als der
höchste Berg der Alpen!!!
Ich bin müde, aber glücklich dass ich diesmal die richtige Geschwindigkeit gefunden
habe und so nur etwa 1,5 Stunden auf unsere Berggeiss Steffi verloren habe.





































Endlich oben angekommen bemerke ich zum ersten Mal dass es wirklich so ist, dass
die anderen Trecker das Camp von Himex und die Bewohner (also uns!!!) fotografieren!!!
Ich hab ja gewusst dass nur die Besten gut genug für Himex sind, aber dass es solche
Ausmasse annimmt hätt ich nicht gedacht!
Unglaublich, als wären wir alle Prominente!
Na ja, die gelb-grünen Zelte abseits der anderen Camps (um Krankheitskeime fernzuhalten...
...im Ernst!!!) fallen auch entsprechend auf..
Wir sitzen hier in einem der Gemeinschaftszelte und schütten so viel Tee wie möglich
in uns rein, um dem Körper die Möglichkeit zu geben mit dieser Höhe klarzukommen.
Das Camp steht leider in einem Kaltluftsee, der die Kälte durch und durch schickt...brrr!!!
Steffi und Toby liegen in ihren Zelten, ich sitze alleine in einem der Gemeinschaftszellte
und versuche meine Appetitlosigkeit und den fehlenden Hunger mit M&M's anzukurbeln
und mir die dringend notwendigen Kallorien anzufuttern...
Es wird sicher weniger Claudio heimkehren als auf die Reise ging...
Normalerweise kehr ich schwerer zurück als ich gegangen bin...
...ausser wenn ich mit Steffi unterwegs bin...hmmmm...
Soeben hab ich mir die Funktionsweise des Klozeltes mal genauer angeschaut und ich
bin überrascht, dass es so viel Komfort an einem so abgelegenen Ort geben kann!!!
Nur pieseln oder das gebrauchte Papier reinschmeisen darf man nicht (natürlich auch
frau, es herrscht ja Gleichberechtigung)...
Hier muss das Papier in einen speziellen Behälter, wie auch bei den fest installierten
Klos dieser Gegend.
Ich hoffe, ich schmeise das Papier zuhause nach Gebrauch nicht aus Gewohnheit in die
Ecke wo der Behälter meist steht... :-/
Aber ich kann es schon beinahe nicht erwarten mal endlich wieder bequem sitzend ein Heft
zu lesen und nachher einfach auf eine Taste zu drücken!!!
Hier lernt man die Kleinigkeiten zu schätzen!!!
Aber trotzdem sollte man hier nicht zu den letzten gehören, die zum Essen erscheinen...
Nicht dass man selbst auf der Speisekarte landet, aber ähnlich schlimm: man landet
nämlich im Gemeinschaftszelt ohne Licht und ohne Heizung...
...im einzigen ohne Licht und Heizung!!!
Und das auf 4850müM, nachts!
Da hilft auch die beste Daunenjacke nur kurz was...
Kurz nach acht gehts auf der daunengefüllten Luftmatratze mit integrirter Pumpe (auf deren
Erwerb ich schon etwas stolz bin, auch wenn man's nicht merkt) in den Daunenschlafsack, aus
dem ich dank der Medis immer wieder raus durfte...

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08.04.2012 : Aklimatisationstag im Lobuche-Base-Camp auf 4850müM

Nach einer beinahe schlaflosen Nacht geht es mir von der Müdigkeit, dem ausgetrockneten
Mund/Hals und den für nach so einem Aufstieg typischen Verdauungsgasen abgesehen erstaunlich gut!
Rundherum hustet und furzt alles gemütlich vor sich hin, kleinste Anstrengungen lassen den Puls
explodieren, weshalb hier alle alles sehr langsam tun...
Steffi (im Nebenzelt) erzählt, ich hätte jedesmal wenn sie wach war geschnarcht...unmöglich!!!
ich schnarche nicht!!!
...ok, manchmal atme ich etwas laut...
Das gesammte Zelt ist innen mit einer Eisschicht überzogen, der Tee im Vakuum-Teermoskrug
ist innert zehn Stunden von beinahe noch kochend auf gerade noch nicht kalt abgekühlt...
...brrr!
Zum Glück hab ich bei Schlafsack (Cumulus Alaska 1300) und Matratze (Exped Downmat 7 Pump)
nicht gespart!
Ich würde mich verfluchen wenn ich wegen hundert Franken frieren würde!!!
Das Themperaturempfinden der Menschen zeigt sich als extrem unterschiedlich...
...da gibts den Sherpa, der barfuss in Adiletten und T-Shirt rumläuft, da gibts
den britischen Ex-Soldaten, der nur mit Unterhose bekleidet zur Pinkelstelle spaziert
(geschätzte Lufttemperatur -15Grad Celsius, starker Wind und eben aufgehende Sonne),
den Italo-Amerikaner mit Daunenjacke, Kappe, Handschuhen und flatternder knielanger Hose
mitsammt nakter Unterschenkel und als Gegensatz dick mit Daunenware eingepackte Leute,
die weithin sichtbar schlottern...
Ich habe meinen Schwächeanfall, bei dem ich selbst mit Bettflasche im Schlafsack
schlotterte (im Nachhinein siehts nach hohem Fieber aus...), überwunden und gehöre
eher ins Mittelfeld.





Ich verbringe den Grossteil dieses Tages im Gemeinschaftszelt und unterhalte mich in
meinem schlechten Englisch mit interessanten Leuten aus aller Welt über Männerthemen,
die für Frauen so interessant sind dass lange Zeit keine länger als 20 Sekunden im Zelt
bleibt...Motorsport, Auto's usw...
Meine Symptome (trockener Mund auch nach viel trinken, geschwollene Zunge und Schleimhäute,
fliessende und gleichzeitig verstopfte Nase, leichte Gleichgewichtsstörungen, massive
Schlafstörungen, bis zu 5-fachem nächtlichem Harndrang usw) wurden nach Messung von Ruhepuls
(100) und Sauerstoffsättigungsgrad (trotz 600m mehr Höhe immer noch 79) als normale Symptome
dieser Höhe und dieses Medikamentes beschrieben...unglaublich wie der Körper hier zu tun hat...
...mit einfachem existieren und Nichtstun!!!
Nach dem Tipp von Dr. Monica hab ich mein 'Bett' so aufgebaut, dass ich beinahe sitzend
'liege'...offenbar sind Erstickungsgefühle beim Flachliegen ein bekanntes Problem in dieser
Höhe...nochmals: Unglaublich!!!
Diesen Abend will ich wieder mit Steffi, Toby, Shinji usw in einem geheizten Zelt verbringen...
...nicht dass die Leute gestern Abend im ungeheizten Zelt nicht in Ordnung wären, aber wenn
17 Männer in wohl allen vorkomenden Englisch-Dialekten und mit spanischem, russischem, japanischem
und was weiss ich noch welchem Akzent durcheinanderreden bin ich minim überfordert...
...ich hab kein Wort mehr verstanden!!!
Abendessen hab ich wie gewünscht mit 'meiner' Truppe hinter mich gebracht und für morgen wurde
auch der Tarif durchgegeben: 08:00 Gepäck für die Sherpa's bereitstellen, anschliessend Frühstück
und um etwa 08:30 geht's los!
Für die Schnelleren rechnen sie etwa 3 Stunden, für die Langsamen wie mich etwa 5 Stunden...
...ich bin mal gespannt auf das Auf und Ab und die 400 Höhenmeter...

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09.04.2012 : Mount Everest Base Camp

Das Eis rieselt bei jeder Bewegung vom Innenzelt und vom Schlafsack...ich glaub warm wars
ausserhalb des Schlafsackes nicht...zum Glück war ich drinn!
Es war eine der besten Nächte der letzten Tage, ich hab sicher 4 Stunden geschlafen, wenn
auch in mindestens 5 Etapen aufgesplittet...



Bei der Erledigung der dringendsten Geschäfte ist wieder mal aufgefallen dass es einfach
grosse Unterschiede in Sachen Hygieneverständniss gibt...
Da gibts tatsächlich Leute, die erwarten, dass andere Leute sich entweder auf ihre
Hinterlassenschaften setzen oder diese von der Klobrille entfernen...Schweine!!!
Ich frage mich nur schon wie es möglich ist auf die Klobrille zu kacken...
Zum Glück gibts noch ein zweites Klo...
Aber dass man zum Gewohnheitstier wird hab ich bemerkt, als ich wie immer nach
dem Erwachen aus dem Schlafsack kroch, mir die Schuhe anzog und mit Taschenlampe
bewaffnet zum Pissplatz ging, um nach auspacken der ganzen Herrlichkeit zu merken,
dass ich überhaupt nicht muss...
Naja, das sind bei etwa 15 nächtlichen Gängen in diesen drei Nächten nicht mal 7%
Fehlerquote, das liegt noch im akzeptablen Bereich...
Nach dem späten Frühstück gehts los ins Everest Base Camp...
Ich hab schon von allem Anfang absolut keine Power, so geh ich absichtlich langsam durch
die wunderschöne Landschaft!
Drei bis fünf Stunden haben sie gesagt...ich brauchte 7...
Dass es jemand unter 4 Stunden geschaft hat bezweifle ich mal ganz arrogant!!!
Das war einer der härteren Teilabschnitte, für Steffi der Härteste!
Viele haben Kopfschmerzen, eine Australierin konnte kaum noch gehen vor lauter
Kopfschmerz...













Ich hab die erste Blase der ganzen Tour bekommen...hübsch mit viel Blut gefüllt...
...farblich gut zum blutunterlaufenen Zehennagel passend...
...und hab nicht mal was davon bemerkt bis ich sie gesehen habe...
Zuerst musste ich mir mal einige Flüssigkeiten reinschütten, etwa eine Stunde vor
Ankunft waren meine 2,5Liter Wasser getrunken...
Genauso wie der Durst stieg fiel meine Power!
Bei der Zeltverteilung (die schon vor meiner Ankunft beschlossene Sache war) hat sich
jemand als nicht-Team-fähig erwiesen...
Er hat das ihm zugewiesene Zelt ohne zu fragen verlassen und meines bezogen!!!
Ich mag Typen, die in einer Gruppe ohne zu fragen machen was sie wollen, nicht!!!
Aber ich bin nicht unglücklich darüber...
Zumal das Zelt das er mir 'gestohlen' hat direkt neben dem Klo-Zelt liegt...der wird
sich noch verfluchen!!!
Ich werde meine fünf nächtlichen Toilettengänge nicht besonders leise tätigen...
Kurz vor dem Abendessen ist es wieder der Zeltstehler, der seine Serviette auf den Boden
fallen lässt, sie aufnimmt und jemand anderem als Neue anbietet!!!
Na ja...
Mein Freund ist und wird er nicht!!!
Wie bisher immer geht's schon früh zu Bett.
Kaum eingeschlafen ruft die Blase der Pissflasche...
...ein Novum für mich, aber der Weg zum Pissoir ist lang, steinig und vor allem eisig,
denn wir campen auf einem Gletscher...
Da sich die Blase in weniger als einer Stunde bis zum platzen füllt und die Pissflasche
nach dem zweiten Mal schon beinahe voll ist muss ich also raus...
Dabei denke ich gar nicht mehr an den, der mir das Zelt gestohlen hat und mache
echt nur aus Versehen einen unheimlichen Krach, da ich wohl über jeden Stein und jedes
Stahlblech stolpere oder Steine gegen die Stahlbleche der Pissoiranlage trete...
...aber wirklich nicht absichtlich...
Als ich endlich fertig bin geh ich aus dem Toilettenzelt raus und schon kommt mir mein neuer
'Liebling' mit offensichtlich schlechter Laune entgegen...
...ich kann es mir nicht verkneifen zu lachen!!!

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10.04.2012 : der erste ganze Tag auf 5350müM...

Nach einer immer wieder von längeren Wachphasen durchzogenen Nacht kam ich am Morgen gar
nicht in die Gänge, nach dem Erfrischungstüchlein um 07:00 und dem anschliessenden Milky-Tea
(beides von den Sherpa's ans Zelt gebracht!!!) bin ich wieder eingeschlafen und erst um 07:55
erwacht...um 08:00 war Frühstückzeit!
Und was gabs zu essen???
Ja!!!
Poridge!!!!!!!!!!!!!!!
Ok, nacher noch staubtrockenen Toast mit trockenem Ei drauf...
Knapp fertig mit dem Essen wurde ich gehetzt am Camp-Rundgang teilzunehmen...weshalb der so knapp
nach dem Frühstück sein muss ist und bleibt mir ein Rätsel...





Auch hier im Basecamp angekommen ist ofensichtlich das Schwein, das das Loch im Toilettendeckel
nicht trift...
Diesmal hatte er Dünnpfiff und hat seine Sauce rund um das Loch der Klobrille verteilt...
Ich hatte vorher riesigen Druck hinten, nun plötzlich vorne oben!!!
Zum Glück konnte ich mich knapp beherschen, aber ich war nicht in der Lage, jemanden zu
informieren...

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11.04.2012 : Die Lobuche-Besteiger verlassen das Camp

...und ich habs nicht geschaft, Toby vor der Besteigung nervös zu machen..
In Absprache mit Dr. Monica hab ich heute kein Medikament genommen...mal schauen, wie
sich's auswirkt...
Was schnell auffällt ist dass der trockene Mund/Hals-Bereich schon nicht mehr so trocken
ist, dafür die Augen und die Nase überlaufen...ich brauch schon mehr Klopapier für Nase und
Augen als für den Hintern...und da gehör ich wohl eher zu den 'Vielbrauchern'..
Steffkeks-chen hat's auch ziemlich erwischt, sie hat nun so ziemlich die selben Symptome
wie ich seit meinem Zusammenbruch habe...
Endlich konnte ich wieder ohne Schmerzen essen, wenn auch nicht viel, der Magen ist es sich
nicht mehr gewohnt!
Aber es tut so gut endlich wieder essen zu können, ohne auf die 'Schlüpfrigkeit' der Speisen
achten zu müssen!!!
Dafür ist der Ruhepuls von etwa 100 auf 112 gestiegen...
























Unten: ...typisch Steffi...wenn sie schon keine Berge besteigen kann besteigt sie halt den 'White Pod'... ...












Da Toby um 09:00 zurück zum Lobuche-Basislager musste, um eben diesen Lobuche (den Einfacheren)
zusammen mit den Japanern und den Letten sowie Shinji als Bergführer zu besteigen und es Steffi
und mir ja nicht so toll ging wurde auch dieser Tag ein 'Rumlümmeltag'...
Wir waren beide zu sehr geschwächt, um an der Führung zum Eisfall teilzunehmen...
Also mal wieder Tee trinken und abwarten.
Internet odrr so: Fehlanzeige bzw nur für die Presse über deren eigene Satelitenverbindung...
Auf meine Frage, ob ich auch kurz rein darf um meine Mail's zu checken antworteten sie mir
nur dass es so extrem teuer wäre, dass nicht mal sie es sich leisten können, zu kontrollieren,
ob die Berichte angekommen sind oder nicht...
Eine Variante wäre noch gewesen, eine der vorhandenen Prepaid-SIM-Karten für 500€ zu kaufen und
diese dann per Schere auf Iphone-Masse zuzuschneiden...
...ohne Garantie auf Empfang und Funktion...
Na ja, was soll ich sagen: wir sind am höchsten Arsch der Welt!
Der Nachmittag rieselt vorbei, irgendwann ging ich etwa 2 Stunden schlafen...der Abend kommt
und mit ihm der Znacht: Gebratener Lachs in Alufolie mit weisser Sauce, Kartoffelstock und
Gemüse!!!
Mann staunt!!!
Und kaum fertiggegessen die nächste Überraschung: Russell Brice kommt rein und bittet alle in
die Kugel, um einem Bildervortrag über sein Lebenswerk zuzuschauen/zuzuhören!!!
Doch vorher muss ich noch im Dunkeln die Lampen für Steffi und mich holen, da wir sie beide
vergessen haben.
Diese Vergesslichkeit wird von einem besonderen Naturschauspiel belohnt: Einem Felssturz
direkt neben unserem Camp (keine Angst, wir sind hier auf dem Gletscher sicher), bei dem
ich aufgrund der Dunkelheit die Funken der zusammenschlagenden Felsbrocken sehen kann!
Fantastisches Schauspiel!!'
Kaum mit den Lampen zurück gehts an Russell's Diavortrag...
Vom Extrembergsteigen über Antarktisexpeditionen, Ballonflügen über den Everest und sogar
(wenn ich es richtig verstanden habe) Fallschirmabsprüngen aus über 10km Höhe!!!
Das würde man diesem doch eher scheuen Mann gar nicht zutrauen!!!
Kurz nach dem Vortrag dann die Gewissheit: das Toilettentechnische Schwein ist noch
unter uns!!!
Diesmal ist sogar die Klobrille zerstört!!!
Was muss das für ein Idiot sein!!!
Turnt der drauf rum um alles zu verscheissen oder was???
Dass er das ganze Toilettenpapier in die Toilette statt in den Toilettenpapierbehälter
geworfen hat ist noch das kleinste Übel...
Na dann: gute Nacht!

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12.04.2012 : Der letzte Tag im Everest Base Camp

Die Nacht war nicht nur von etlichen Felsstürzen und Lawinen begleitet, sondern wohl auch
die kälteste Nacht bisher...
Wie ich drauf komm?
Bisher war der letzte Tee in der Chromstahlthermoskanne morgens immer noch flüssig, heute
nicht mehr...
Aber das sollte noch das kleinste Problem sein...
Ich fühlte mich sehr schwach, konnte kaum was Essen und legte mich schon bald in die weisse
Kugel.
Steffi bemerkte, ich würde 'komisch' atmen...
Plötzlich ein Hustenanfall, der nicht mehr aufhören wollte und dann sogar zum Erbrechen
führte...die ganze Kugel war voller Frauen, die sich rührend um mich kümmerten.
(Muss ich mir merken: Husten und brechen zieht Frauen an...weshalb auch immer...)

Steffi mass meine Temperatur: 40.0 Grad Celsius!!!
Worauf sie dann Russell rief, der mich sofort auf dem Rücken eines berühmten Sherpa namens
Phurba Tashi in die Notfallstation und sogar aufs Klo tragen liess.
Dort wurde ich zuerst von Russell und dann von Dr. Monica notfallbehandelt!
...nein, natürlich nicht im Klo, in der Notfallstation...Dummerchen...tztztz...
Obwohl ich das wichtigste Symptom (Kopfweh) nicht hatte, stellte es sich als akute,
schwere Höhenkrankheit heraus!!!



Die Schweizer Krankenversicherung stellte sich erst quer und hat einfach nicht zurückgerufen,
um den eventuell lebenswichtigen Helikoptertransport zu autorisieren!
Nach langer Zeit, für den Flug des Helikopters war das Wetter schon zu schlecht,
endlich der Rückruf!
Und nach kurzer Zeit hatte ich endlich die Zusage, dass das Helikopterunternehmen die
Rechnung der Krankenkasse senden kann und die das bezahlen, nachher aber einen Teil
bei mir wieder abholen...
Momentan sitze ich mit diversen Schläuchen und Masken im Medizinzelt und schlage die
Zeit tod...
Steffi, Monica und Russell kümmern sich rührend um mich...aber mir gehts auch so was
von schlecht!!!
Die Nacht ist eine einzige Katastrofe...keine Sekunde Schlaf und nur bestimmte Stellungen...
...von denen schon bald keine mehr bequem ist...

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13.04.2012 : Rücktransport per Helikopter in die Klinik in Kathmandu

Endlich ist es Morgen!!!
Die Nacht war der blanke Horror!!!
Es sind etwa 500m bis zum Heli-Landeplatz...
...500m über die Gletschermoräne gehen mit Sauerstoffmaske...
Es gibt Angenehmeres für jemand so Geschwächten!!!
Dann kommt er...völlig anders als erwartet, so dass wir Hollywood-Like zur Seite
rennen und hinter einem Eisklotz Schutz suchen müssen.
Es geht alles so schnell, ich kann mich nicht mal richtig verabschieden...
Und schon fliegen wir los!













Und zwar so schnell, dass ich es nicht mal schaffe, unser Camp von oben zu
fotografieren...schaade!
Etwas weiter unten, bei einem Restaurant mit ausgetrocknetem See, landen wir
wieder um eine weitere Höhenkrankheitspatientin einsteigen zu lassen...wobei
sie mir nicht ansatzweise einen kranken Eindruck machte!
Weiter gings nach Lukla, wo sie in einem Hotel abstieg, während ich in einen
anderen Helikopter wechselte, der dann bis Kathmandu flog.
Während der ganzen Zeit kämpfte ich gegen den Schlaf...während der Pilot und sein
Copilot sich offensichtlich in der Orientierung übten.
Zumindest ich kann mir das Herumhantieren an diversen GPS-Geräten und mit diversen
Papierkarten nicht anders erklären.
Vertrauenserweckend ist anders...
Aber aus Gründen, die wohl niemand nachvollziehen kann, sind wir dann doch noch in
Kathmandu gelandet, zufälligerweise auf dem Flughafen.
Von da gings mit Russells Mann vor Ort direkt in die Klinik, wo das Gezanke mit der
Versicherung schon wieder begann.
Zum Glück wurde mir eine Ärztin zugewiesen, die nicht nur hübsch war, sondern auch in
Deutschland studiert hat und dementsprechend gut deutsch sprach.
Es stellte sich heraus, dass ich zwar eine schwere Form der Höhenkrankheit habe,
aber mindestens noch eine bakterielle Darmentzündung dazu.
Nur das so hohe Fieber und die 25000 statt 13000 weissen Blutkörperchen passten nicht,
weshalb weitere Untersuchungen anstanden.
Ich musste also mindestens über Nacht bleiben...
Ich wurde mit 9 Flaschen Kochsalzlösung und einigen Flaschen Antibiotika vollgepumpt...
Nach der zweiten 1-Liter-Flasche Kochsalzlösung steh ich auf eine Waage, die mir knapp 70kg anzeigt!
Gestartet bin ich mit 93kg!!!
Wenn man die 2 Liter Kochsalzlösung noch abzieht dann bin ich innert weniger als 2 Wochen volle 25kg leichter geworden!!!


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14.04.2012 : Das Vollpumpen geht weiter...

Was soll ich schreiben...
...jeder der mal im Krankenhaus war weiss wie's ist, und da diese Klinik beinahe
europäischen Standart erreicht gibts hier auch nicht viel zu sagen...ein Zimmergenosse
seit gestern stammt aus Dänemark und ist wohl gesundheitlich etwas zu angeschlagen um solche
Reisen zu machen, da er in den drei Monaten, in denen er nun unterwegs ist schon vier mal
im Spital gelandet ist!!!
Nun will er nur noch nach Hause...wer kann's nicht nachvollziehen.
Seit etwa einer Stunde liegt noch einer da, der es aber nicht für nicht für nötig hällt,
zu grüssen oder sich vorzustellen...aber immerhin darf sein Freund zu seinen (angezogenen)
Füssen schlafen...
Wortwörtlich!!!
Na ja, mit der Zeit tauen sie auf und stellen sich als zwei enge Freunde aus Israel vor,
sehr nette Typen.
Den Tag verbringe ich mehr oder weniger im Bett, wo ich an weiteren (ich zähl schon gar nicht
mehr) Salzlösungsinfusionen und, Netbook sei Dank, im Internet hänge...gratis!!!
Als dann die beiden Israelis Besuch bekommen (8 oder 9 Personen!!!) ist die Bude
voll!
Stimmung am Spitalbett!
Ich muss noch mindestens bis morgen Sonntag bleiben, eventuell noch länger...man wird
sehen!
Immerhin konnte ich eben eine Art 'Riz Casimir' essen, wenn auch nur einen halben Teller...
...aber der muss schon beinahe nach hinten durchgerutscht sein... :-/
Zur Sicherheit haben wir für die Nacht noch sechs zusätzliche Toilettenpapierrollen bestellt...
Sicher ist sicher...

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15.04.2012 : Noch immer im Spital...

Die Nacht tat so gut, und dass die hübscheste Schwester sich nachts um halb drei auf meine Bettkannte
setzte, hat mich auch nicht ansatzweise gestört...
...ich hatte schon die schönsten Ideen...
Doch die Frau hatte ganz anderes im Sinn!!! :-/
Dinge in mich reinstecken!!!
OK, ich wollte bei ihr ja kaum was anderes, aber doch nicht Ohrthermometer, Spritzennadeln und Infusionen!!!
!!!
Nochmals: !!!
Ich wäre da ganz natürlich geblieben und hätte auf all das Zeug verzichtet...aber Hauptsache, sie war
zufrieden...
Und wieder lag ein Mann einsam und bis auf's Blut ausgesaugt in seinem Bett, während eine Frau befriedigt von Dannen zog...
Die Welt kann so ungerecht sein...
So gegen zehn eröffnete mir die Ärztin, dass meine Werte zwar noch nicht top, aber immerhin auf
dem Weg dahin waren und ich deshalb nicht länger in der Klinik bleiben müsse, wobei es auch nicht
danach klang, als ob ich bleiben könnte...
Also alles organisiert und schon bald lud mich ein Taxi beim Hiatt of Kathmandu ab, wo ich mal wieder
eincheckte.
Unten: ...Aussicht vom Zimmer zum Pool im Hiatt Kathmandu...

Unten: ...kleine Aufmerksamkeit des Hotels, nachdem sie von meiner Erkrankung erfahren haben indem ich 6 Rollen WC-Papier bestellte...


Was natürlich nicht geklappt hat, ist dass meine Sporttasche, die alles enthält, was ich ausserhalb
des Trecks benötige, noch immer im Büro von Mountain Experience steht...
Na ja, morgen mal anrufen...
Aber jetzt gehts erst mal ins Bad, um aus diesem Jeti-Verschnitt wieder einen Menschen zu machen!
Das dauert sicher bis Mitternacht!!!
Nachdem unter all dem Schmutz und den Haaren nebst einigen Bounty u.ä. auch ein mir bekanntes
menschliches Gesicht (für die, die's nicht schon vermuten: meines!) hervorkam setzte ich mich nur
noch auf's Bett und schaute etwas in die Röhre, wo ich sogar einen deutschen Sender fand.
Aber schon bald hiess es 'alles ausschalten', denn meine Augenlieder mochten meinen Augen keine
weiteren Bilder mehr zutrauen...Gute Nacht!

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16.04.2012 : Die Suche nach der fehlenden Sporttasche

War das herrlich!
Die erste Nacht seit Mittwoch (heute ist Montag), in der mir kein Schlauch im Gesicht odrr am Arm hängt!!!
Ich habe herrlich geschlafen!!!
Hab dann nach den ersten Geschäften mal aus Langeweile die Flimmerkiste nochmals eingeschaltet und was
sehen meine alten Äuglein???
Die Wiederholung des gestrigen Formel-1-Rennens in Shang-Hai!!!
Sensationell!
Ich habs zwar schon in der Klinik geschaut, aber dort wurde ich ja immer gestört und etwa 10 Runden vor
Schluss war das Taxi da...tolles Timing!!!
Na ja, jetzt konnte ich immerhin das anschauen was ich noch nicht gesehen hatte...
Es ging eine Weile, dann endlich kam die Runde 45, die ich als letzte gesehen habe!!!
Ich schon völlig nervös...
Da klingelt plötzlich das Hoteltelefon!!!
Ich nehm ab und wer ist drann?
Genau der Reiseleiter, der mir gestern schon das Taxi bestellte...er stehe in der Lobby und benötige dringend
noch diese und jene Unterschrift, ich solle doch bitte so schnell wie möglich runterkommen, er müsse dringend
weiter...
OK...
Ich ging runter, hab kurz mit ihm gesprochen, die Unterschriften gegeben und nach der Sporttasche gefragt...
Da sah ich mal erst in grosse Augen...
Aber schon bald war ihm klar dass nicht eine Sporttasche auf dem Weg verloren ging, wie er es verstand,
sondern dass diese vor Aufbruch zum Treck abgegeben wurde!
Und schon war das Lächeln zurück in seinem Gesicht.
Sofort organisierte er einen Pagen, schwafelte was mir völlig Unverständtliches und bat mich, mit dem Pagen
mitzugehen...
Nun weiss ich, wie gross das Hiatt of Kathmandu wirklich ist....riesig!!!
Irgendwo in der hintersten Ecke befanden sich noch einige Zimmer, eines davon schloss er auf und was sah ich da???
...
Zwei Berge Taschen!!!
Und wo war meine?
Natürlich zuunterst in der Mitte des zweiten durchsuchten Taschenberges...Danke, Mr. Murphy...
Der und sein dämliches Gesetz...für die, die's nicht kennen, hier der Wortlaut:
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ („Whatever can go wrong, will go wrong.“)
Na ja, ich hab nun endlich meine Tasche, also zurück ins Zimmer, die Formel 1 steht nicht still!!!
Kaum im Zimmer angekommen schalte ich die Kiste wieder ein und was seh ich da???
Den Abspann der Formel-1-Übertrageung!!!
GRMPFFFFFLLLLLLLLLLPF!!!!
Den Rest des Tages hab ich dann im Bett verbracht, da ich ja noch immer etwas fieberte, lediglich für's Abendessen
(Flühlingslolle & Bami Goreng mit einem Bier...) gings zum Zimmer raus, und nach ein wenig Facebook kam schon
bald das Sandmännchen...

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17.04.2012 : Ab in die Klinik und wiedersehen mit Steffi und Toby!

Der Tag beginnt mit einem Mail meiner ach so tollen Krankenversicherung...
'Gerne möchten wir Sie bitten unsere Helpline Nummer (0041 480 44 22) zu kontaktieren, damit Sie eine Bestätigung
der Kostenübernahme erhalten.'...
Fällt jemandem was auf???
Abgesehen von der Tatsache, dass es von Freitag vormittag bis Montag abend brauchte, um auf eine Anfrage betreffend eines
Notfalles im Ausland zu reagieren fehlt die regionale Vorwahl!!!
!!!
GRRRRRMMMMMPFFFFFFFFLLLLLLLLLLLLLLCHCHCHCHCHCHCPF!!!
Und das Spital gibt meinen Pass erst raus wenn sie die Kostenübernamebestätigung haben!!!
Unglaublich, diese Versicherung...
Kein Wunder sind sie in den roten Zahlen, bei der Arbeitsweise!
Aber wenigstens stimmt ihr Slogan: 'erfrischend anders'...
Na ja...ich wäre gerne etwas weniger erfrischt...
Aber dann doch ein Lichtblick: ich hab endlich mal eine Dame am Telefon, die auch was
auf dem Kasten hat, und schon sind alle Versicherungsprobleme der letzten Tage gelöst!!!
Innert 3 Minuten am Telefon!!!
Nur dank der richtigen Person (mit der mich alle anderen auch problemlos hätten verbinden
können) war das ganze Tara mit Mails, Telefonaten meinerseits, Klinikseits usw. endlich
vorbei!!!

Natürlich hab ich's noch nicht geglaubt, denn so was gibt mir zwar Hoffnung, aber glauben
tu ich's wenn ich's sehe!
Nach dem Frühstück geh ich kurz in die Lobby um ein Taxi zu bestellen und was seh ich da???
Steffi, Toby und der ganze Rest der Trecking-Truppe sind soeben vom Treck zurückgekommen!
Beinahe die ganze Truppe, die mich im Basecamp beim Ausbruch so umsorgt hat!!!
Wow!!! Ich platze beinahe vor Freude!!!
Und schon geht das Geschrei der verrückten Truppe Australierinnen los: 'CLAUDIOOOOOOO!!!!!'
Herrlich!!!
Nach kurzer Rede und Antwort gehts weiter, jede und jeden zu begrüssen!!!
Schön, die Leute wiederzusehen!!!
Und da ist auch Chhuldim, der Vertreter der Veranstalters.
Nach den üblichen Fragen nach dem Wohlbefinden hab ich ihm gesagt dass ich zur
Kontrolle in die Klinik muss, worauf er mir anbietet, mich dorthin zu bringen...
...
Auf dem Motorroller!!!
Und das in Kathmandu, wo selbst römische Stadtmenschen sich nicht in den Verkehr
getrauen würden!!!
Na ja, ich liebe Abenteuer...
Nach langer Zeit gehts dann endlich los...
Der Verkehr und die Fahrweise der Leute erinnert mich an die Kartrennen, die ich schon
gefahren bin...kein Milimeter wird verschenkt!!!
Und diese Stadt stinkt!!!!!!!!!!!!!
Ich kenn Müllberge, die angenehmer riechen!!!
Wider jede Erwartung komm ich lebend (und sogar unverletzt) in der Klinik an...
Noch ein kurzer Blutcheck, zwei, drei administratorische Dinge (hat's mit der Versicherung
wirklich geklappt?), etwas warten und schon bekomm ich die Resultate!
Und etwa zehn Packungen Salzlösung zum im Wasser anrühren und trinken, um meinen aus den
Fugen geratenen Wasserhaushalt (jetzt erst fällt mir auf: wir haben nur Tee und Wasser
getrunken und durch den fehlenden Appetit so gut wie kein Salz aufgenommen...) in Ordnung
zu bringen.
Dringend notwendig!!!
Die Resultate sind zwar noch nicht gut, deuten aber klar auf eine rapiede Verbesserung meines
Zustandes hin (was ich selbst ja auch fühle...).
Und so entlässt mich Frau Doktor Rashila Pradhan mit einem letzten bezaubernden Lächeln
in die weite...nein, wilde Welt Kathmandu's...wo ich mir ein Taxi nehme...
etwas Blech rundherum (und wenns noch so durchgerostet und verbeult ist) ist immer noch
besser als nichts!!!

















Zurück im Hotel gehts schon bald an den Pool zu den Australierinnen und Steffi...herrlich warm!!!
Und, auch wenn ich nicht alles verstehe, lustig mit diesen verrückten Hühnern!!!
Schön, dass die auch dabei sind!!!
Nach einem schönen Nachmittag gehts am Abend natürlich noch zusammen was essen...
Aber irgendwo sind da Informationen hängengeblieben...
Im Lift steigt Toby zu, der was vom Treffpunkt in der Bar erzählt...ich dachte, Treffpunkt
direkt im Restaurant...
Er ist von seiner Version überzeugt und ich denke mir mal wieder 'da hab ich wohl was nicht verstanden'...
Wir also in die Bar...wo nur die Bediensteten sind, obwohl wir schon etwas zu spät sind...
Wir also ins Restaurant...
Wo auch niemand ist...
Wir also ratlos...
Was uns auch nicht wirklich weiterhilft...
Wir also nochmals in die Bar...immer noch nichts...
Doch plötzlich ein bekanntes Gesicht: Elina...die in der selben Situation steckt wie wir!
Nun also zu dritt auf die Suche...dazu setzen wir uns erst mal an die Bar...
Das wiederum bringt einen der Bediensteten dazu, uns zu erklären, dass die untere Etage
der Bar heute für einen privaten Anlass gebucht ist und wir doch bitte in die obere Etage
gehen sollen.
OK, machen wir...
Kaum dort hingesetzt, noch nichts bestellt, seh ich aus dem Augenwinkel Beine in Jeans
eine Treppe hochgehen...und ich bin mir sicher, das waren Steffi's Beine!
Ich also hinterher, die Treppe rauf und was seh ich da?
Die Bar hat auch ein Restaurant, und die ganze Truppe sitzt da an einem Tisch, exact
oberhalb des Tisches, an dem wir eine Etage tiefer sitzen!!!
Und so geht der erste Tag seit dem Basecamp, an dem ich mich nicht krank fühle, doch
noch mit einem schönen Abendessen in angenehmer Runde zu Ende...




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18.04.2012 : Der letzte Tag vor dem morgigen Abflug

Beim gemeinsamen Frühstück gibts Nachricht vom Base Camp, per Satelitentelefon durchgegeben...
Die Nachricht ist, dass drei weitere Leute erkrankt sind...mehr wissen wir noch nicht...
Was wir aber wissen ist, dass sich auch hier im Hotel einige unwohl fühlen...
Steffi getraut sich kaum in die Stadt raus weil es ihr nicht so toll geht...
Leslie ist krank...
Ich fühle mich wieder wie vorgestern und gehe dementsprechend auch nicht aus dem Hotel raus...
Schaade, aber irgendwas an dieser Tour war nicht in Ordnung, so viele Erkrankungen (Ich hab nur
einzelne erwähnt)...
Ich werde den Verdacht nicht los, dass es in Namche Bazar irgendein hygienisches Problem in der
Küche gab, denn am zweiten Tag dort begannen bei einigen, wie auch mir, die ersten Probleme...
Aber es ist nur eine Vermutung...
Auch andere fühlen sich nicht gut an diesem Tag, was den Verdacht auch auf das Hotel-Interne
Restaurant von gestern Abend lenkt, zumal vor dem Treck schon Leute in diesem Restaurant gegessen
haben und sich anschliessend unwohl fühlten...
Es ist halt wie Steffi im Vorfeld sagte: Wer in Kathmandu nicht krank ist wird es...
Am Abend sitzen wir mit den Australierinnen zusammen beim Abendessen und geniessen die letzten
Stunden bevor's am frühen Morgen für mich schon los geht.
Dann die Verabschiedung, zu der mir meine Sitznachbarin spontan ein Ständchen sang...mit herrlich
theatralischem Getue!
Na ja...Verabschiedungen...da werd ich immer so melancholisch...deshalb verziehe ich mich auch schon bald...
Gute Nacht!!!

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19.04.2012 : Heimreise...?

Um 05:30 steh ich auf, denn um 06:00 muss ich mit allem Gepäck in der Lobby stehen...
Die zusätzlichen Dinge wie das Bier aus der Minibar usw hab ich schon am Vorabend bezahlt,
also steht meinem Auszug aus Nepal nichts mehr im Weg...odrr doch???
Natürlich ist der Reiseveranstalter schon in der Lobby, dass aber der Wagen zu Flughafen noch
nicht organisiert ist verwundert mich schon ein wenig...da hätt ich auch liegen bleiben können!!!
3 Fotos unten: ...das Hiatt in Kathmandu...






Um etwa 06:30 kommt endlich ein klappriger Toyota Corolla, in den mein Gepäck verladen wird.
Noch eine kurze Verabschiedung vom Veranstalter und los gehts, ab ins Verkehrsgewühl von Kathmandu!
Am Flughafen dann der erste Schock!
'You want to flight to Milan? Oh sorry, this flight is canceled! Please wait there!'
!!!
Toll!!!
Nach kurzer Zeit warte ich nicht mehr alleine...und es stellt sich heraus, dass nicht der Flug
von Delhi nach Milano, sondern der Flug von Kathmandu nach Delhi gestrichen ist und sie versuchen,
uns auf einen Air India-Flug nach Delhi umzubuchen.
Nach etwa einer Stunde werd ich endlich aufgerufen und mir wird gesagt, dass der Flug doch stattfindet,
wenn auch mit Verspätung.
Gleichzeitig bekomm ich alle drei Tickets (Kathmandu-Delhi; Delhi-Milano; Milano-Zürich) ausgehändigt
und kann mein Gepäck (welches ich dank der Waagen hier vom Handgepäck her auf die erlaubten 23kg
aufgefüllt habe) abgeben, welches ich dann am Samstag hoffentlich in St.Margrethen abholen kann.
Ich also durch die nächsten paar 'Sicherheitskontrollen' mit ihren jeweils ellenlangen Menschenschlangen
und dann endlich in die Abflughalle!
Dort heist's warten, warten, warten...
Um 09:30 sollte mein Flieger abheben, in Delhi hätt ich dann 90 Minuten Zeit den Flieger zu wechseln, was
mir aufgrund der Erfahrungen beim Hinflug schon extrem knapp vorkommt, und nun hat 'meine' Maschine
auch noch Verspätung!
Nach langer Zeit, in der ich einen Engländer und zwei Italienerinnen, die alle auf den selben Flug
warteten, kennenlernte und zwei Reporter von unserer Reisetruppe in ihr Flugzeug einsteigen sah,
kam endlich eine Durchsage betreffend unseres Fluges: Er startet voraussichtlich um 10:45Uhr!!!
Das heisst, wir alle haben noch maximal 15 Minuten um in Delhi den Flieger zu wechseln!!!
Dabei fühl ich mich doch noch gar nicht genesen genug um einen Sprint hinzulegen!!!
Von der (absolut unnötigen) 'Sicherheitskontrolle' in Delhi, wo ich beim Hinflug beinahe 2 Stunden
verlor abgesehen ist das schon knapp...mit Kontrolle wohl unmöglich!!!
Und endlich sehen wir 'unser' Flugzeug landen!!!
Es ist 10:30...
Kurz vor 11:00 endlich der Aufruf zum Boarding!!!
Also kurz durch die letzte Kontrolle im Flughafengebäude und quer über den Platz zum Flugzeug...
...vor dessen Eingang nochmals eine Handgepäck- und Körperabtast-Kontrolle stattfindet!!!
Endlich in den Flieger rein...und jede Minute kommt mir vor wie eine Stunde!!!
Und es geht nicht vorwärts!!!
Und wir werden dank der nochmaligen Verspätung wohl erst in Delhi ankommen, wenn der nächste Flieger
schon abgeflogen sein müsste!!!
Ich werd langsam etwas nervös, denn ich will endlich nach Hause und nicht noch eine Nacht in Delhi
verbringen!!!
Doch irgendwann beginnt sich das Flugzeug zu bewegen, die Sicherheitsanweisungen werden durchgegeben
und nach ellenlangem auf dem Flughafen rumgurken kommen wir endlich bei der Startbahn an!!!
Und, so unwahrscheinlich es klingen mag, wir starten sogar!!!
Unten: ...Kathmandu aus dem Flieger...


Auf dem Flug gibts wunderschöne Aussichten auf den Himalaya, da die Wolken heute tief hängen!
Eine schneebedekte Spitze nach der Anderen, traumhaft!!!
Unten: ...der Himalaya aus dem Flieger...




Unten: ...Delhi aus dem Flieger...


Um 12:35 landen wir in Delhi (um 12:30 fliegt theoretisch mein nächster Flieger...) und wir Passagiere
nach Milano stürmen aus dem Flieger!!!
Zum Glück hat Jet Airways 2 Männer organisiert, die die Leute auf die beiden Anschlussflüge nach London
und eben Milano leiten...der zweite ruft nur 'go upstairs', was wir auch tun und schon stehen wir in der
Halle, in der diese unnötige Sicherheitskontrolle stattfindet.
Es stehen zwar 5 Leute von Jet Airways rum, aber keiner von denen antwortet auf unsere Fragen und keiner
gibt einen Tipp wo wir durch sollen.
Von den Sicherheitsleuten erfahren wir auch nichts, so dass ich halt durch die Schranke durch will...
...und plötzlich können die Sicherheitsleute wie auch die Leute von Jet Airways ihre Münder öffnen und mich
zurechtweisen! Endlich wissen wir (alle Passagiere des Fliegers von Kathmandu stehen fragend rum) wo wir
durch und was wir tun müssen!!!
Unsere Hinweise, dass die Flieger schon abgeflogen sein müssten bringen die wirklich langsamen Sicherheitsbeamten
nicht ansatzweise dazu etwas speditiver zu arbeiten!
Eine Frau wird sogar zurückgeschickt, weil die Unterschrift eines Beamten auf dem Ticket fehlt!!!
Ein 'Krabbel', den jeder problemlos selbst drauf schreiben hätte können, von Kundendienst keine Spur!!!
Endlich bin ich durch und kann zum Terminal rennen...
Und tatsächlich: Der Flieger ist noch da und wartet auf die paar Passagiere aus Kathmandu!!!
Der Flug an und für sich ist dann top, wie von Jet Airways gewohnt, lediglich der Befehl (!!!)
die Verdunkelung das Fensters runterzuziehen nervt, denn wenn ich schon absichtlich einen Fenster-
platz buche will ich auch aus dem Fenster schauen können!!!
Das ist bei Jet Airways offensichtlich unerwünscht und wird auch konsequent durchgesetzt!!!
vielleicht haben sie ja Angst dass man sieht wie die Tragfläche abbricht oder so was, keine Ahnung!!!
Na ja, hab ich mir halt 'The Artist' und 'In Time' angeschaut...aus dem Fenster zu schauen wär
mir lieber gewesen!!!
Obwohl 'The Artist' wirklich zu empfehlen ist! Ein Stummfilm im Jahre 2012! Bravo!!!
(Das 'Bravo' ist ernst gemeint!!!)
Kaum in Milano angekommen muss ich an den Pannini-Stand und mir eines dieser traumhaften, warmen,
im Mund zu etlichen Geschmäckern explodierenden und mit allerlei Zutaten gefüllten 'Panini calda' holen...
ENDLICH WIEDER ITALIENISCHES ESSEN!!!
Wie ich es vermisst habe!!!
...auch wenn so ein Panini calda zugegebenermasssen Fast Food ist...
Aber was für welcher!!!
Schon bald sitze ich im Flieger nach Zürich, und von dort gehts auch zügig per Zug nach Hause!
Kurz nach Mitternacht komm ich völlig geschaft an und falle erst mal ins Bett, wo ich bis weit in den Freitag
hinein schlafe...

Fazit:

Hat es sich trotz allen Problemen (Evakuierung, Spital usw) gelohnt?
Ja, auf jeden Fall!!!
Dieses Abenteuer möchte ich trotz allem nicht missen!!!

Würd ich's nochmals machen?
Nein, obwohl es ein tolles Abenteuer war läuft es für mich unter der Kategorie 'Abgehakt'!







Hier noch der Link zu Steffi's Blog: Klick mich!

ENDE DES REISEBEICHTS

Zu meinen Reiseberichten

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